Die vergessene Gewalt

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Pluto
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#21 Re: Die vergessene Gewalt

Beitrag von Pluto » So 1. Okt 2017, 23:19

Ska'ara hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Leider wurde Religion seit Menschengedenken, von den Machthabern benutzt um das Volk zu einer Einheit zu verschmelzen.
Ich dachte immer, die Menschen wurden durch Religion entzweit und durcheinander gebracht. Uneinige Menschen, die kaum Orientierung haben, sind leichter manipulierbar.
Auch das is wohl wahr.
Allerdings sind gemeinsame Mythen eine stark unterschätzte Macht. Natürlich betrifft das nicht nur die Religion. Auch andere Dinge wie der Patriotismus (Wir sind das Volk!) sind sehr starke Bindemittel für die Menschen. Durch den Glauben an gemeinsame Ziele, ist der Mensch in der Lage wahre Höchstleistungen abzurufen. Damit meine ich Leistungen wie der Bau der Pyramiden oder der Flug zum Mond.

Eine der Stärken ist das dabei entstehende Gefühl der Gemeinsamkeit. Dadurch lassen sich die Menschen aber auch manipulieren.
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Ska'ara
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#22 Re: Die vergessene Gewalt

Beitrag von Ska'ara » Mo 2. Okt 2017, 14:16

Pluto hat geschrieben: Eine der Stärken ist das dabei entstehende Gefühl der Gemeinsamkeit. Dadurch lassen sich die Menschen aber auch manipulieren.
Du meinst, vermehrte Einigkeit ist auch ein Zeichen von Manipulation? Das würde heißen, die Menschen wären von Natur aus uneinig - eben pure
Individualisten. Sie haben doch aber oft ähnliche Interessen, Ziele oder Bedürfnisse. Gerade da müsste doch Einigkeit herrschen.

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#23 Re: Die vergessene Gewalt

Beitrag von Pluto » Mo 2. Okt 2017, 17:06

Ska'ara hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Eine der Stärken ist das dabei entstehende Gefühl der Gemeinsamkeit. Dadurch lassen sich die Menschen aber auch manipulieren.
Du meinst, vermehrte Einigkeit ist auch ein Zeichen von Manipulation?
Nein. Aber Zusammenarbeit geschieht selten freiwillig. Oft hängt sie mit Erpressung und Unterdrückung zusammen. Denk doch nur an die Sklaverei.

Ska'ara hat geschrieben:Das würde heißen, die Menschen wären von Natur aus uneinig - eben pure
Individualisten. Sie haben doch aber oft ähnliche Interessen, Ziele oder Bedürfnisse. Gerade da müsste doch Einigkeit herrschen.
Ja, natürlich. Der Mensch ist mE das sozialste Wesen was je auf der Erde entstand. Diese Eigenschaft hat er im kleinen Verbund (von bis zu 100 Artgenossen) über die Jahrmillionen der Evolution verinnerlicht. Ohne den Austausch mit anderen Menschen verkümmern wir. Allerdings reden wir hier von Tausenden bis Millionen Menschen, die NUR durch den Mythos der Gemeinsamkeit zusammengehalten werden. Die Kreuzzüge, der Patriotismus in den Kriegen der Jahrhunderte, die Mond-Mission oder jeder große Firmenkomplex funktionieren doch nur wegen dem Glauben an das gemeinsame Ziel.
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#24 Re: Die vergessene Gewalt

Beitrag von Ska'ara » Mo 2. Okt 2017, 23:03

Pluto hat geschrieben:Aber Zusammenarbeit geschieht selten freiwillig. Oft hängt sie mit Erpressung und Unterdrückung zusammen. Denk doch nur an die Sklaverei.
Sklaverei ist doch keine Zusammenarbeit, sondern unfreiwilliger Gehorsam aus Angst. Zusammenarbeit entsteht aus den Bedürfnissen, den alle Menschen haben. Sie brauchen Unterkunft, wollen gesund sein, brauchen Frieden, Bildung usw.

Ohne den Austausch mit anderen Menschen verkümmern wir. Allerdings reden wir hier von Tausenden bis Millionen Menschen, die NUR durch den Mythos der Gemeinsamkeit zusammengehalten werden. Die Kreuzzüge, der Patriotismus in den Kriegen der Jahrhunderte, die Mond-Mission oder jeder große Firmenkomplex funktionieren doch nur wegen dem Glauben an das gemeinsame Ziel.
Die Mondmission entstand doch nicht aus gemeinschaftlichen Interessen und auch ein Firmenkomplex hat eine Führung, die an Kontrolle interessiert ist - die Arbeiter selber sind nur an ihren Bedürfnissen interessiert, an das Geld, das sie zum Überleben brauchen.

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#25 Re: Die vergessene Gewalt

Beitrag von Pluto » Di 3. Okt 2017, 00:37

Ska'ara hat geschrieben:Sklaverei ist doch keine Zusammenarbeit, sondern unfreiwilliger Gehorsam aus Angst.
Das glaube ich nicht. Zusammenarbeit und Gehorsam sind oft sehr nahe beeinander. Es gibt hunderte Geschichten über Menschen die weinten wenn sie einen Sklaven verloren. Umgekehrt gibt es ebenso viele Geschichten von Sklavn die ihren Meister aus Liebe, das Leben retteten.

Ska'ara hat geschrieben:Zusammenarbeit entsteht aus den Bedürfnissen, den alle Menschen haben. Sie brauchen Unterkunft, wollen gesund sein, brauchen Frieden, Bildung usw.
Selbstverständlich. :thumbup:

Ska'ara hat geschrieben:Die Mondmission entstand doch nicht aus gemeinschaftlichen Interessen.
Doch, denn die Menschen, allen voran die NASA Mitarbeiter glaubten an die visionären Worte J.F. Kennedys:
Wir haben uns entschlossen, in diesem Jahrzehnt zum Mond zu fliegen und noch andere Dinge zu unternehmen, nicht weil es leicht ist, sondern weil es schwer ist, weil das Ziel dazu dient, das Beste aus unseren Energien und Fähigkeiten zu organisieren und zu messen, weil die Herausforderung eine ist, der wir uns stellen wollen, die wir nicht verschieben wollen und die wir zu gewinnen beabsichtigen, genau wie die anderen auch.
[Quelle: JFK Rede an der Rice University, 12.9.1962]

Ska'ara hat geschrieben:auch ein Firmenkomplex hat eine Führung, die an Kontrolle interessiert ist - die Arbeiter selber sind nur an ihren Bedürfnissen interessiert, an das Geld, das sie zum Überleben brauchen.
Ja sicher. So entsteht Zusammenarbeit.
Wir wollen es oft nicht wahrhaben, aber was ist Mercedes mehr als der Mythos einer fiktiven "juristischen Person", erschaffen durch die Gerichte? Wenn Mercedes morgen aufhören würde zu existieren, würde wenig passieren. Der Mythos wäre weg, und damit auch die Einkünfte der Aktionäre und Mitarbeiter, ABER sie wären alle am leben. Die Sammler und Jäger brauchten auch kein Einkommen, doch sie lebten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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