Buddhismus, eine Religion der Liebe.

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
JackSparrow
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#81 Re: Buddhismus, eine Religion der Liebe.

Beitrag von JackSparrow » So 19. Feb 2017, 10:06

lovetrail hat geschrieben:Ich sehe einfach nicht, dass die Bibel eine Pluralität von Religionen lehrt, welche alle auf ihre Weise denselben Gott anbeten würden.
Das macht nichts. Der Buddha hat sich schließlich nie um die Religionen seiner Zuhörer gekümmert. Es ist auch nicht überliefert, dass er jemals irgendwelche Götter erwähnt hätte. Oder die "Wiedergeburt", an der so viele Buddhisten heute festhalten.

Jesus wiederum sprach zwar von Wiedergeburt, dafür aber nie von einem ewigen Leben. Dabei gibt es solch selbsternannte Erleuchtete wie Buddha oder Jesus doch höchstens ein Mal pro Jahrtausend. Die sollten sich doch auseinanderhalten lassen...

Novas
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#82 Re: Buddhismus, eine Religion der Liebe.

Beitrag von Novas » So 19. Feb 2017, 10:19

JackSparrow hat geschrieben:
lovetrail hat geschrieben:Ich sehe einfach nicht, dass die Bibel eine Pluralität von Religionen lehrt, welche alle auf ihre Weise denselben Gott anbeten würden.
Das macht nichts. Der Buddha hat sich schließlich nie um die Religionen seiner Zuhörer gekümmert. Es ist auch nicht überliefert, dass er jemals irgendwelche Götter erwähnt hätte. Oder die "Wiedergeburt", an der so viele Buddhisten heute festhalten.

Jesus wiederum sprach zwar von Wiedergeburt, dafür aber nie von einem ewigen Leben. Dabei gibt es solch selbsternannte Erleuchtete wie Buddha oder Jesus doch höchstens ein Mal pro Jahrtausend. Die sollten sich doch auseinanderhalten lassen...


Sicher gibt es Unterschiede zwischen dem Christentum und Buddhismus, aber das ändert nichts an der nachweisbaren Schnittmenge. Gebet und Meditation spielt in beiden Fällen eine zentrale Rolle. Besonders deutlich, wenn man sich beispielsweise im orthodoxen östlichen Christentum das Jesusgebet (auch Herzensgebet genannt) anschaut, welches mit dem Atem arbeitet und dem Namen Jesus Christus, der wie ein Mantra wiederholt wird.

Das Gebet im Namen des Herrn Jesu Christi fordert einen enthaltsamen, streng moralischen Lebenswandel, d.h. das Leben eines Pilgers, es verlangt das Aufgeben aller Neigungen und Vorlieben. Die Erlangung der Leidenschaftslosigkeit, der Erleuchtung oder was dasselbe ist, der christlichen Vollkommenheit, ist ohne den Erwerb des geistigen Gebetes unmöglich: darin sind sich alle Väter einig.

http://www.orthodoxie-in-deutschland.de ... gebet.html

Das klingt fast nach einer Lehrrede des Buddha :)

erbreich
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#83 Re: Buddhismus, eine Religion der Liebe.

Beitrag von erbreich » So 19. Feb 2017, 10:24

Hallo Novalis

In einer Stunde gehe ich zur Arbeit und komme erst morgen Abend wieder nach Hause. Ich will hier aber noch kurz eine Zusammenstellung deiner letzten Aussagen machen, die ich als hilfreich und zielführend für die globale multikulturelle und multireligiöse menschliche Gemeinschaft erachte:

Novalis hat geschrieben:Dabei erkannte ich in einer inneren Schau, dass das meiste von dem, was Religion genannt wird, mir nicht helfen kann, ja, lediglich nichtiges Gerede ist, welches nur an der Oberfläche bleibt. Das Gleiche gilt jedoch für einseitig rationalistische Weltbilder.

Menschen mit einem Lebenslauf, die mit verschiedenen spirituellen Traditionen in Berührung gekommen sind, gibt es immer öfter, weil wir als menschliche Wesen nun mal in verschiedenen Bezügen leben, die dann wieder sinnstiftend aufeinander bezogen werden können, um so den Erfahrungshorizont zu erweitern.

Ich versuche zu verstehen.

Die Frage ist vollkommen berechtigt: warum suchen die Menschen woanders nach Antworten auf ihre Sinnfragen?

Die Beschäftigung mit anderen Religionen kann sogar dazu dienen, dass man sich der eigenen Tradition bewusster ist und sie tiefer versteht und noch mehr zu schätzen weiß.

Wenn jemand ein ernsthafter Buddhist ist, dann geht er seinen spirituellen Weg aus einem tieferen inneren Empfinden dafür, dass es für ihn der richtige Weg ist, so wie Christen oder Muslime.

Miteinander den Weg gehen bedeutet nicht, dass man im Gleichschritt gehen muss. Wie soll sich Wahrheit zeigen, wenn die Sichtweisen nie aufeinanderprallen?

Religion vermittelt einen spirituellen Weg, der im Wesentlichen darin besteht, positive Geisteszustände zu kultivieren und alle leidvollen Seinszustände zu überwinden, sodass wir ungehindert Anteil haben an der Fülle des Lebens. Dieser "entscheidende Kampf in der Tiefe des menschlichen Geistes" ist letztlich Meditation.

Ich würde also nicht nur sagen, dass Christen etwas vom Buddhismus lernen können, sondern auch Buddhisten etwas vom Christentum.

Jeder Mensch hat ein Weltbild, ob er sich dessen bewusst ist oder nicht. Es ist so ein Unsinn, das eigene Weltbild zu einer dogmatischen, absoluten Wahrheit für alle zu erheben und ein ebensolches Unding ist es, zu meinen, man lebe ohne ein Weltbild. Also ist es in jedem Fall sowohl für den einzelnen Menschen als auch für die menschliche Gemeinschaft wesentlich, dass wir uns unseres Weltbildes bewusst sind und es für uns selber als hilfreich erleben können, als auch den anderen Menschen zuzugestehen, dass ihr Weltbild ihnen für ihre Lebensführung dienlich ist (siehe meine Signatur).

Gruss, erbreich

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lovetrail
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#84 Re: Buddhismus, eine Religion der Liebe.

Beitrag von lovetrail » So 19. Feb 2017, 16:46

Novalis hat geschrieben:
Sicher gibt es Unterschiede zwischen dem Christentum und Buddhismus, aber das ändert nichts an der nachweisbaren Schnittmenge. Gebet und Meditation spielt in beiden Fällen eine zentrale Rolle. Besonders deutlich, wenn man sich beispielsweise im orthodoxen östlichen Christentum das Jesusgebet (auch Herzensgebet genannt) anschaut, welches mit dem Atem arbeitet und dem Namen Jesus Christus, der wie ein Mantra wiederholt wird.

Die östliche Meditation versucht den Geist leer zu machen. Die Gefahr ist, dass durch eine solche geistliche Passivität fremde Geister eindringen können. (was sich vielleicht sogar gut anfühlen kann).

In der transzendentalen Mediation arbeitet man mit Mantren (Klangwörtern), um auf diese Weise den Geist von allen anderen Gedanken leer zu machen. Was vielen nicht bewusst sein mag, ist der Umstand, dass diese Mantren Namen von Hindu-Göttern sind, die durch die ständige Wiederholung angerufen werden und dadurch eine Einladung bekommen.

Wenn die Bibel von Meditiation oder vergleichbaren Verhaltensweisen spricht, dann meint sie damit ein aktives Nachsinnen über die Gottheit und das Wort Gottes (bzw sein Gesetz/ vgl. Psalm 1).
Das ist etwas anderes als heidnisch zu plappern (zB Rosenkranz) oder einen Namen immer wieder zu wiederholen, als würde man dadurch eine magische Wirkung erzielen (können).



LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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lovetrail
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#85 Re: Buddhismus, eine Religion der Liebe.

Beitrag von lovetrail » So 19. Feb 2017, 16:59

Novalis hat geschrieben: Ein sehr schönes Beispiel für "betende Meditation" ist dieses Gebet von Dag Hammerskjöld.....

Ich halte meinen Geist fest in meinem Körper.
Ich widerstehe seinem Drang, aus dem Fenster zu entweichen,
an jedem anderen Ort zu sein als an diesem hier,
in der Zeit nach vorn und hinten auszuweichen,
um der Gegenwart zu entkommen.
Sanft und fest halte ich meinen Geist dort, wo mein Körper ist: hier in diesem Raum.
In diesem gegenwärtigen Augenblick lasse ich alle meine Pläne, Sorgen und Ängste los.
Ich lege sie jetzt in Deine Hände, Herr.
Ich lockere den Griff, mit dem ich sie halte und lasse sie Dir.

Für den Augenblick überlasse ich sie Dir.
Ich warte auf dich erwartungsvoll.
Du kommst auf mich zu, und ich lasse mich von Dir tragen.

Ich beginne die Reise nach innen.
Ich reise in mich hinein zum innersten Kern meines Seins, wo Du wohnst.
An diesem tiefsten Punkt meines Wesens bist du immer schon vor mir da,
schaffst, belebst, stärkst ohne Unterlaß
meine ganze Person.

Gott, Du bist lebendig.
Du bist in mir.
Du bist hier.
Du bist jetzt.

Du bist der Grund meines Seins.
Ich lasse los.
Ich sinke und versinke in Dir.
Du überflutest mein Wesen.
Du nimmst von mir Besitz.

Ich lasse meinen Atem zu diesem Gebet der
Unterwerfung unter dich werden.
Mein Atem, mein Ein- und Ausatmen, ist
Ausdruck meines ganzen Wesens.
Ich tue es für dich - mit Dir in Dir
.

Die Frage ist für mich, welchen Gott Dag Hammerkjold hier meint. Ist es der biblische Gott, oder Luzifer? "Lucis Trust" (früher "Lucifer Trust") hat ja den von Hammerkjold entworfenen Meditationsraum errichtet.

Bild

"According to Wikipedia, the Lucis Trust is a nonprofit service organization with headquarters in New York City, London, and Geneva. The Lucis Trust was incorporated in the United States in 1922 by theosophist Alice Bailey and her husband Foster, “to act as a fiduciary trust for the publishing of Mrs. Bailey’s 24 books of esoteric philosophy, and to fund and administer activities concerned with the establishment of right human relations. These include the Arcane School, a school for esoteric training, World Goodwill, Triangles, a lending library, The Beacon magazine, as well as the Publishing Company. In the early 1920’s the Lucis Publishing Company changed their name from Lucifer Publishing Company.”
https://fellowshipoftheminds.com/2011/0 ... tion-room/
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

Mimi
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#86 Re: Buddhismus, eine Religion der Liebe.

Beitrag von Mimi » Mo 20. Feb 2017, 00:43

Hallo,
die friedlichen Ziele des Buddhismus stelle ich überhaupt nicht in Frage.
Aber entweder fehlt es an Information oder wird verschwiegen, was auch die teils sehr dunklen Tiefen angeht, die durch schweren Missbrauch alle schon zum Vorschein kamen.
Es gibt verschiedene buddhistische Wege!
In unserer modernen westlichen Welt kommt allerdings natürlich der „Schnellweg“ bei der Masse am besten an. Hier konnte ich jedoch aus eigener Erfahrung Einiges erkennen, was man - ab einem gewissen Punkt! - auch gern in den Bereich „dämonisch“ einordnen muss.
Und was ich hier schreibe, mag jetzt keineswegs die Mit - Foristen betreffen, aber zum Beispiel viele „in diesem unserem Lande“
Viel zu viel wird verlangt, sich Lehrern, bzw. solche, die sich dazu aufschwingen, geistig zu unterwerfen, nicht ein wenig….völlig! Der Weg zur Manipulation ist leicht und dessen wird sich durchaus gut und häufig bedient. Selbst war ich Zeugin abstruser Aussagen von Schülern, die sich bereits in totaler Abhängigkeit dem Lehrer gegenüber befanden. Und das vielgepriesene Mitgefühl wich bei manchen einer regelrechten Gefühlskälte. Dahinter kann man sich prima verstecken. (Speziell auch weibliche Menschen seien zur Vorsicht gemahnt….).
Die positiven Erklärungen, die man hier lesen kann, sind zwar durchaus nützlich und brauchbar,
haben jedoch in den „gefühlt“ Millionen Büchern allein im westlichen Bereich schon sattsam ihren Niederschlag gefunden.
Ich war vor längerer Zeit mehrere Jahre Anhängerin des Buddhismus, mit allem Drum und dran. (Auch Fortbildungen, Schulungen sowie Teilnehmerin bei Veranstaltungen eines „namhaften“ bekannten Lehrers).
Damals, war ich der „Durchschnitts-Predigten von der Kanzel“ vorübergehend überdrüssig war, weil sie mir viele Fragen, die ich zu jener Zeit hatte, nicht mal ansatzweise beantworten konnten.
Teilaspekte! des Christentums konnte ich durch buddhistische Erläuterungen besser nachvollziehen.
Danach aber war ich da angelangt, wo ich lovetrail zitieren muss:
…..ohne Beziehung zu Jesus Christus bist du verloren. Da kannst du noch so spirituell die Schwelle überschreiten und alles loslassen.
Nur durch sein Blut gibt es Vergebung
Davon bin ich nach meinem früheren, mehrjährigen „Ausflug“ mehr als je zuvor überzeugt!
Wie man Zugang findet, dazu sind die verschiedensten Ansätze und Vor-Wege sicher gut, hilfreich und sehr wohl vertretbar. Jeder hat ein anderes Naturell, einen speziellen Weg dahin.
Wiewohl ich an den langen Weg der AV glaube - ohne das Blut Christi kann ich nach meiner Überzeugung nicht erlöst werden.
erbreich:
Ich habe vor 15 Jahren eine lange Zeit tiefer Depression durchlitten und die Lehre von der Wiedergeburt war mir während dieses Prozesses eine - wenn nicht die zentrale - Stütze, die den Schritt zum Suicid verhindert hat.
Die Gründe, warum ich mich einst mit solchen Gedanken befasste, waren zwar anders gelagert…(die Verletzungen, besonders die Seelischen, die mir zuteil wurden, waren derart schmerzhaft, dass ich meinte, damit nicht mehr leben zu können).
Ich machte Gott diesbezüglich auch nichts vor, breitete es offen vor ihm aus.
Was mich davon befreite, war die Gewissheit, die ich erhielt, dass ich danach nicht „weg, gelöscht“ bin, sondern dass es genau mit der momentan vorhandenen, seelischen Verfassung „woanders“ dann weitergeht.
Und immer wieder eine Zeile: Steh auf und iss! (1.Könige 19,5)
Ich glaubte - nach meinem buddhistischen. Ausweichmanöver - nicht mehr daran, dass wir mehrfach auf diese Erde kommen, wohl aber an einen (auch völligen) Wiederherstellungsweg an einem anderen „Ort“ , der aber genauso schlimm ist und lang andauern kann.
Meine verzweifelte Rede damals war dann folgerichtig: "Wäre ich bloß nicht geboren worden".
Gedanklich sehe ich da letztendlich keinen großen Unterschied zur Erklärung erbreichs,
auch wenn ich zugrunde lege, dass ich sehr wohl an eine „Fortsetzung“, aber eben halt nicht im bekannten irdischen Bereich glaube.
Dann auch hier wenig Unterschied, wenn man das Bild in christliche Anschauung überträgt:
…wenn er in diesem Leben nicht zur vollständigen Befreiung durchdringt, ja, dann wird er im nächsten Leben dort fortfahren, wo dieses jetzige Leben geendet hat. Buddhas Aussage und Ermutigung lautet aber, dass die Freiheit in dieser jetzigen Existenz erlangt werden kann. Das ist meine Zuversicht (mein Vertrauen, mein Glaube) als Buddhist, dass mein Leben in diese Vollendung münden wird. In der jetzigen oder in einer nächsten Existenz.
Das wird aber dann nur durch das Erlösungswerk Jesu möglich.

LG
"Jedes menschliche Wunschbild,
das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
damit die echte Gemeinschaft leben kann."
Dietrich Bonhoeffer

closs
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#87 Re: Buddhismus, eine Religion der Liebe.

Beitrag von closs » Mo 20. Feb 2017, 01:11

Mimi hat geschrieben:Das wird aber dann nur durch das Erlösungswerk Jesu möglich.
Deine Gedanken sind schön und tief - ich kann mich im wesentlichen anschließen.

Was das "Erlösungswerk Jesu" angeht, bin ich ebenfalls Deiner Meinung, aber nicht aus "Glaubensgründen", sondern aus der Erkenntnis der Notwendigkeit. - Das, was in Jesus gezeigt wird, muss so oder so kommen (das gilt auch für Juden - und andere auch - aber ich meine hier erst mal Juden, die sozusagen "das NT" erst mit der Apokalypse anbrechen sehen).

"Muss kommen" heisst, dass es etwas geben muss, dass eine Brücke spannt zwischen Einheit/Holon/Gott und Dialektik/Getrenntheit/Mensch. - Und Brücken spannen geht nur, wenn auf BEIDEN Seiten ein Brückenkopf ist - und das ist in der Wendung "wahrer Gott und wahrer Mensch" perfekt formuliert.

Denn das Getrennte, dass Ich-Bewusstsein hat, kann sich aus sich selbst heraus nie von seinem Ich lösen - dazu bedarf es Gott, in dem es allein möglich ist - also in dem, wofür Jesus steht. - Genau das hat der Buddhismus NICHT.

Noch mehr: Die Aufhebung des Ich kann nur gelingen, was selbst ICH ist - denn das Aufhebende (Gott) muss alle Eigenschaften des Aufzuhebenden (Mensch) in sich tragen - das tut meines Wissens der Buddhismus ebenfalls nicht. - Dagegen steht JAHWE: "ICH bin".

Der Buddhismus ist irgendwo geistig weiter als das Christentum, aber das Christentum hat mehr Potential nach oben. - Einverstanden? - Bzw: War ich wieder mal zu ko9mpliziert? :oops:

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#88 Re: Buddhismus, eine Religion der Liebe.

Beitrag von Rembremerding » Mo 20. Feb 2017, 06:29

Mimi hat geschrieben: Was mich davon befreite, war die Gewissheit, die ich erhielt, dass ich danach nicht „weg, gelöscht“ bin, sondern dass es genau mit der momentan vorhandenen, seelischen Verfassung „woanders“ dann weitergeht.
Und immer wieder eine Zeile: Steh auf und iss! (1.Könige 19,5)

Es gibt zwar keine AV (bitte hier nicht zum Thema machen), aber:
Alle unsere Sünden sind ein Tropfen im Ozean von Gottes Barmherzigkeit.
Diesen Sünden soll man sich stellen, aber Gott nötigt uns regelrecht dazu an seinem Tisch in Ewigkeit Platz zu nehmen:
Da sagte der Herr zu dem Diener: Dann geh auf die Landstraßen und vor die Stadt hinaus und nötige die Leute zu kommen, damit mein Haus voll wird. (Lk 14:23 EÜ)

Ich kann in westlichen Weg des Buddhismus ebenso eine Vereinzelung bei den Menschen erkennen. Meditation, Körperübungen, Weisheitsliteratur, all das führt im individualistischen Denken der heutigen westlichen Gesellschaft dazu, dass man zum Einzelkämpfer und Selbstoptimierer auch im spirituellen Bereich wird. Die Religion der Liebe wird zu einer Religion der Eigenliebe. So war Buddhismus ursprünglich nicht gedacht, entwickelte sich jedoch oft im Westen dazu.

Durch Vermischung mit christlichen und New-Age-Elementen gibt es dann so Auswüchse, dass der Schutzengel zum Lehrer wird, quasi zum individuellen Coach aus dem Jenseits.

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#89 Re: Buddhismus, eine Religion der Liebe.

Beitrag von Rembremerding » Mo 20. Feb 2017, 06:48

closs hat geschrieben:
Der Buddhismus ist irgendwo geistig weiter als das Christentum, aber das Christentum hat mehr Potential nach oben. - Einverstanden? - Bzw: War ich wieder mal zu ko9mpliziert? :oops:
Der buddhistische Weisheitsschatz wurde größtenteils erst im Mittelalter vom Christentum durch die aufkommende Mystik erschlossen. Das war kein direkter Strom, aber das Schöpfen aus derselben Quelle. Tauler, Seuse, Meister Eckhart, sind hier zu nennen.
Nicht zu übersehen sei, dass später über dem Islam buddhistische Lehren sich mit antikem Wissen verband. Dies ging auch von West nach Ost.
Die Alchemie ab dem 15. Jahrhundert war im Westen eine Frucht dieses Austausches. Sie blühte interessanterweise gerade während der beginnenden Aufklärung. Etwa Newton, Bacon, waren große Alchemisten und dieses Lehrgebäude nahm Einzug in die Selbsterlösungslehre der Freimaurer und Rosenkreuzer. Der Mesmerismus setzte diesen Weg mehr auf "naturwissenschaftlicher" Ebene fort. Ein weiterer Schuß Buddhismus gelangte dann in den Westen durch die Theosophische und später Anthroposophische Gesellschaft von Md. Blavatsky und R. Steiner.

Das Potential nach oben im Christentum ist wortwörtlich zu nehmen: Hier gibt Gott die Hand, hier gibt es einen Fahrstuhl nach oben und die für den Menschen viel zu hohen Treppenstufen im Leben sind unerklimmbar, aber Ansporn immer wieder aus Liebe zu Gott das Bein heben zu wollen, um zu ihm nach "oben" zu gelangen.

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#90 Re: Buddhismus, eine Religion der Liebe.

Beitrag von Mimi » Mo 20. Feb 2017, 08:52

Hallo,
closs hat geschrieben:Einverstanden? - Bzw: War ich wieder mal zu ko9mpliziert? :oops:
Nööö, alles gut :lol:
Oder etwa doch nicht......? Meintest Du "kompliziert hoch neun??? :o (Sch9erz)!
LG
Zuletzt geändert von Mimi am Mo 20. Feb 2017, 09:05, insgesamt 1-mal geändert.
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