Pluto hat geschrieben:Erstens könnte du die Ausnahme sein, die die Regel bestätigt, und zweitens frate du mich warum ein Psychopath Religion für seine Machtgelüste nutzen sollte
Mit Sicherheit könnte er das, aber das exakt Gleiche gilt für die Wissenschaft. Mit ihrem Wissen will sie den Menschen dienen, doch es kann auch benutzt werden, um Atombomben zu bauen. Oder hier ein Beitrag von „New Scientist“:
„Bioterror fears could block crucial flu research“ By Debora MacKenzie Es wäre aber mit Sicherheit nicht richtig die Wissenschaftler schuldig zu sprechen, nur weil man die Ergebnisse ihrer gut gemeinten Forschung missbrauchen kann. Die freie Ausübung der Wissenschaft darf nicht behindert werden, aber auch die freie Ausübung der Religion. Wer das Eine bejaht, muss auch das Andere bejahen und verteidigen.
Oder hier ein weiteres heikles Thema:
„Die Evolution des Rassismus. Gebrauch und Mißbrauch von Wissenschaft Aus dem Amerikanischen von Sebastian Vogel:
„[...]Haeckel transformierte Darwins Evolutionstheorie in eine Weltanschauung, die er selbst Monismus nannte und die inhaltlich dem entsprach, was später Sozialdarwinismus hieß. Er betrachtete die menschlichen Rassen als so stark voneinander verschieden wie die Arten des Tierreichs, behauptete, die "Naturmenschen" in den Kolonialgebieten stünden den Affen näher als den "Kulturmenschen", und erklärte die "wahren Germanen", das "von Natur aus gute Volk der Deutschen", zur Krone der Schöpfung. Sein Einfluß auf die öffentliche Meinung in Deutschland ist laut Pat Shipman kaum zu überschätzen; seine populärwissenschaftlichen Schriften erzielten hohe Auflagen, und man betrachtete ihn – so zitiert die Autorin zustimmend den Historiker Daniel Gasman – als gottähnlichen Propheten, als Genie[...]“
Da stellt sich die Frage: welche ethischen Kriterien gelten für die Wissenschaft und im restlichen menschlichen Leben und wer legt sie fest, wie schützt man die Würde des Menschen – in allen seinen Lebensphasen – und wie stellen wir sicher, dass diese praktisch Vorrang vor allen wirtschaftlichen und machtpolitischen Interessen Geltung erlangt und behält im globalen Zirkus?
Es gibt ganze Gruppen von gemäßigten Moslems. Z.B. die die in Europa leben sind überwiegend friedliebend. Aber das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Ziele des islamischen "Dschihad" die Bekehrung der ganzen Welt, sowie die Einführung der Scharia als weltweites Gesetz sind.
Sicher gibt es die, so wie auch Scientology und fundamentalistische christliche Grupppierungen nach Einfluss und Macht streben, bekannt ist der Einfluss der religiösen Rechten auf die Politik der Vereinigten Staaten: „
Bislang ist der Öffentlichkeit wenig bekannt ist, wie die US-evangelikalen Fernsehprediger und Kirchen-Lobbyisten in den USA ihre innen- und außenpolitischen Forderungen begründen und auf welchen Wegen sie sich Zugang zum Weißen Haus verschaffen. Darüber informiert Barbara Victor, in ihrem Buch "Beten im Oval Office. Christlicher Fundamentalismus in den USA und die internationale Politik.“ (
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„Politik und Krieg im Bann der Apokalypse. Eine neue Qualität des christlichen Fundamentalismus, von Victor und Victoria Trimondi“(
Klick)
Ich habe kein Problem damit, dass Religion die Welt mitgestaltet und Menschen dazu inspiriert, denn das ist ihre Aufgabe. Die Frage ist vermutlich eher „wie“ sie das machen! Da gibt es positive und bejahenswerte und problematische Tendenzen, weshalb der interreligiöse Dialog umso wichtiger wird (und m.E. auch universelle Bildung für jedes Erdenkind, was auch ein wichtiger Punkt in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen ist, denn "Jeder Mensch hat das Recht auf Bildung."
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (1948), Artikel 26
http://www.un.org/depts/german/gv-70/a70-l1.pdf ) Auf der Seite der „
islamischen Gemeinde Plenzenberg“ fand ich diese Worte, die ich gerne bejahe:
„Wenn es einen Pluralismus in Bezug auf die Religion gibt, so ist es eine Notwendigkeit, ihn auch in der Kultur, Politik und in allen anderen Gebieten des Lebens gelten zu lassen. Denn dort, wo es kein pluralistisches politisches System gibt, herrschen Diktatur und Despotie. Von Imam Benjamin Idriz Gott. Der Schöpfer aller Menschen, ist einzig. Außer ihm existiert alles in der Mehrzahl. Gott hat verschiedene Glaubensrichtungen, Gesetze, Ethnien, Hautfarben, Sprachen geschaffen, damit die Menschen sich kennenlernen, miteinander kommunizieren und voneinander lernen: »O Menschen! Siehe, Wir haben euch alle aus einem MännÂlichen und einem Weiblichen erschaffen und haben euch zu Nationen und Völker gemacht, auf dass ihr einander kennenlernen möget.« (Koran: 49/13).“
Gott wollte, dass die Menschen Pluralisten sind – sonst hätte er uns alle mit derselben Religion und derselben Nationalität erschaffen. »Und hätte dein Herr es gewollt, so hätte Er die Menschen alle zu einer einzigen Gemeinde gemacht; doch sie wollten nicht davon ablassen, uneins zu sein.« (Koran: 11/118). Es widerspricht dem Koran, die eigene Religion und Lebensweise anderen aufzuzwingen: »Und hätte dein Herr es gewollt, so hätten alle, die insgesamt auf der Erde sind, geglaubt. Willst du also die Menschen dazu zwingen, Gläubige zu werden?« (Koran: 10/99). Man kann der festen Überzeugung sein, dass der eigene Glaube und das eigene Denken richtig sind, aber das gibt einem nicht das Recht, den anderen Glauben und das andere Denken als falsch zu verurteilen. Gott weist mit dem Vers »Ihr habt eure Religion und ich habe meine Religion« (Koran: 109/6) darauf hin, dass es mehr als einen Religionsgemeinschaft gibt und dass die Andersgläubigen nicht als »Ungläubige« bezeichnet werden dürfen. Wer nicht das glaubt, was ich glaube, ist nicht »ungläubig«, sondern »andersgläubig«. Den koranischen Begriff kafir als »ungläubig« zu übersetzen, ist etymologisch und terminologisch falsch. Dieses Wort hat mit »ablehnen« und »verleugnen« zu tun und bedeutet nicht »ungläubig«. Es ist falsch, einen Christen oder Juden »ungläubig« zu nennen, denn er glaubt ja etwas, was seiner Überzeugung nach richtig ist.
Was falsch und was richtig ist, dieses Urteil steht nicht dem Menschen, sondern Gott zu: »Gott wird zwischen euch am Auferstehungstag richten hinsichtlich all dessen, worüber ihr uneins zu sein pflegtet« (Koran: 22/69). Der Vers »Es gibt keinen Zwang im Glauben« (Koran: 2/256) und der Vers »Für euch eure Religion und für mich meine Religion« (Koran: 109/6) weist nicht nur auf die unbestreitbare Realität hin, dass mehr als eine Religion existieren, sondern er stellt auch die Forderung auf, niemandem den eigenen Glauben aufzuzwingen. (
Klick)
Es gibt also durchaus einen Pluralismus innerhalb des Islam. Weshalb bestärkt man den nicht? Die Medien tischen uns so gerne ihre schwarz-weiß Zerrbilder auf und betreiben leider auch Desinformation. Als Christ (wenn dieser Begriff überhaupt einen Sinn haben soll) ist es meine Aufgabe tiefer zu schauen und den Menschen im Blick zu haben, das bezeuge und das lebe ich.