Die Welt des Scheins

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
JackSparrow
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#11 Re: Die Welt des Scheins

Beitrag von JackSparrow » Mi 1. Okt 2014, 00:19

Lena hat geschrieben:Was mich eigentlich dazu bewogen hat, ihn hier sichtbar zu machen, ist die Frage, warum der Mann anhand des erlebten versteht, dass es keine gegensätzliche Welt geben soll.
Es ist egal, ob man wirklich auf einen Frosch tritt oder man sich nur einbildet, auf einen Frosch zu treten.
Das Erlebte bleibt identisch.

Abischai
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#12 Re: Die Welt des Scheins

Beitrag von Abischai » Mi 1. Okt 2014, 02:01

...nicht, wenn man langsam ein kollektives Schuldbewußtsein generieren will gegenüber ein paar Pflanzenteilen.

Long years before...

Ein Bekannter strafte seinen kleien Sohn ab, weil der an einem Baum ein Blatt abriß, und er drohte dem Sohn, wie der sich wohl fühlen würde, wenn er, der Vater ihm, dem Sohn einen Finger abrisse. Entsetzen und Angst im Gesicht des Kindes, völlig unnötig !!

Hier wurde mir sofort klar, daß der Vater einer schlimmen Gehirnwäsche unterlegen haben mußte, solchen furchtbaren Unsinn dem Sohn zu injizieren. Das tat mir damals irre leid, aber ich achte dennoch die Familie und haben dem Vater keine auf's Maul gehauen.

Mit Pflanzen und Tieren ordentlich umzugehen ist edel, ich tue das auch. Aber sie zu vergöttern ist ein Verbrechen. Aus dieser perversen Weltsicht können sich dann nämlich alle Varianten destruktiver Gewalt formen; Inzest, Abtreibung, Mord u.v.m.

Das eingangs genannte Beispiel ist irre, hat keine erkennbare Moral und ist ohnehin aus zweifelhafter Quelle. "Mönch", zudem buddhistisch, ist schon negatives Zeugnis an sich.

So verstehe ich Lenas Kritik und teile sie.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

Lena
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#13 Re: Die Welt des Scheins

Beitrag von Lena » Mi 1. Okt 2014, 11:00

JackSparrow hat geschrieben: Es ist egal, ob man wirklich auf einen Frosch tritt oder man sich nur einbildet, auf einen Frosch zu treten.
Das Erlebte bleibt identisch.

Danke für Deine Mithilfe, zu meinem besseren Verständnis, dieser kleinen Geschichte, Jack.

Doch bei allem darüber nachdenken, bleibt mir der Gedankengang des Mönchs verschlossen. Warum er auf diese Erkenntnis kam. Ich komme ja auch nicht aus dem Buddhismus oder dem ZEN. Habe das nie gelernt.

Was ich von Herzen glaube, ist, dass diese Welt wirklich nur ein Schein der wahren Wirklichkeit ist. Das alles was wir als real erkennen und darin uns bewegen, doch nur ein Hilfsmittel ist - um das auszudrücken, was bleibend ist: Die Liebe.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

JackSparrow
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#14 Re: Die Welt des Scheins

Beitrag von JackSparrow » Mi 1. Okt 2014, 11:30

Der Frosch war die ganze Nacht über real. Das Erleben des Mönchs, sein Empfinden, seine Gedanken wären nicht anders gewesen, wenn er wirklich einen Frosch zertreten hätte. Was ist also der Unterschied zwischen Vorstellung und Wirklichkeit?

Pflanzenfreak
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#15 Re: Die Welt des Scheins

Beitrag von Pflanzenfreak » Mi 1. Okt 2014, 12:43

JackSparrow hat geschrieben:Der Frosch war die ganze Nacht über real. Das Erleben des Mönchs, sein Empfinden, seine Gedanken wären nicht anders gewesen, wenn er wirklich einen Frosch zertreten hätte. Was ist also der Unterschied zwischen Vorstellung und Wirklichkeit?
Die Erleichterung danach macht es doch zu etwas völlig Anderem.
Für mich ist es schon ein grosser Unterschied ob ich versehentlich was Schlimmes oder was Harmloses verbockt habe

Salome23
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#16 Re: Die Welt des Scheins

Beitrag von Salome23 » Mi 1. Okt 2014, 12:55

Pflanzenfreak hat geschrieben: Die Erleichterung danach macht es doch zu etwas völlig Anderem....
Bild

Doch was er fand, war kein Frosch, sondern eine Frucht, die sein Fuss getroffen und zerquetscht hatte.
Was aber wäre gewesen, wenn er einen zerquetschten Frosch und eine zerquetschte Frucht gefunden hätte?

Und wie verstehst du jene Erkenntnis:
Und zum ersten Mal erkannte er, was damit gemeint war, dass es keine gegensätzliche Welt gibt.
:?:

Abischai
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#17 Re: Die Welt des Scheins

Beitrag von Abischai » Mi 1. Okt 2014, 13:09

Oft werden solche "Weiseheiten" oberflächlich betrachtet, nicht verstanden und einfach bejubelt, gutgeheißen und weitergegeben, weil man selbst dann irgendwie weise wirkt.

Aber entweder jemand erklärt uns hier mal, was der Sinn jener Rede sein soll, oder es bleibt unverständlich.

"Der Kaffee mundet heute nicht, daran erkenne ich, daß im Keller keine Kohlen mehr liegen." Der Satz ist ebenso schlüssig.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

Wind
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#18 Re: Die Welt des Scheins

Beitrag von Wind » Mi 1. Okt 2014, 14:15

Lena hat geschrieben:Und zum ersten Mal erkannte er, was damit gemeint war, dass es keine gegensätzliche Welt gibt.
Abischai hat geschrieben:Oft werden solche "Weiseheiten" oberflächlich betrachtet, nicht verstanden und einfach bejubelt, gutgeheißen und weitergegeben, weil man selbst dann irgendwie weise wirkt.

Aber entweder jemand erklärt uns hier mal, was der Sinn jener Rede sein soll, oder es bleibt unverständlich.

"Der Kaffee mundet heute nicht, daran erkenne ich, daß im Keller keine Kohlen mehr liegen." Der Satz ist ebenso schlüssig.

Ich weiß zwar auch nicht, wie der Mönch das meint. Habe mir selbst aber vorgestellt, dass die Gegensätze in dem "Gut" oder "Böse" damit gemeint sind.

Wenn der Mönch zuerst dachte, dass er etwas Böses getan hat (etwas, dass er als "Böse" erlernt hat), dann aber feststellte, dass es nur eine Frucht war, die er zertreten hat (also, nicht in dem Bereich des Bösen liegt, wie man es erlernt hat), dann hat er vielleicht gerade festgestellt, dass das, was wir in "Gut" und "Böse" unterteilen und damit auch voneinander trennen - untrennbar zusammen gehört.
Es geht dann also nicht darum, das was wir als böse empfinden, ganz auszurotten, um in eine Welt zu gelangen, die nur das GUte enthält. Sondern es geht darum, dass beides in unsere eine Welt hineingehört und eines dem anderen dient.
So wie in der Bibel auch oft das Wort "überwinden" zu finden ist, zB
Röm 12,21 hat geschrieben: Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.

Vergleichbar auch mit "LIcht" und "Finsternis".
Das Licht ist besonders da wahrnehmbar, wo es auch Finsternis gibt.

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Münek
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#19 Re: Die Welt des Scheins

Beitrag von Münek » Mi 1. Okt 2014, 14:18

Meine spontane Erklärung:

Wenn der Mönch tatsächlich den Frosch zertreten hätte, wäre ihm der Alptraum
am nächsten Morgen wahrscheinlich wie eine zu Recht erfolgte fürchterliche Mah-
nung aus der "gegensätzlichen Welt" erschienen.

Ein Grund für diese "gespenstische Nachricht aus der jenseitigen Welt" lag aber nicht
vor.

So erkannte er, dass es eine solche Welt tatsächlich nicht gibt; der Traum entpupp-
te sich nämlich lediglich als ein Produkt seines schlechten Gewissens - mehr nicht.

Lena
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#20 Re: Die Welt des Scheins

Beitrag von Lena » Mi 1. Okt 2014, 16:26

Ihr seid echt ein toller Haufen hier :thumbup:

Ich gehe einer Sache schon sehr gerne auf den Grund - wenn immer möglich. Jetzt habe ich gegenständliche Welt eingegeben:

http://www.duden.de/rechtschreibung/gegenstaendlich

Wenn wir jetzt das Wort konkret (das ja real und wirklich ist) nehmen, dann ergibt es für mich Sinn. Sein Erlebnis bestand aus etwas realem, dem zertreten von etwas. Zusätzlich noch von Gedanken, die aus gehörtem, gelerntem bestanden und den Träumen. Zusammen ist das keine reale Welt - keine gegenständliche Welt. Es ist ein mix aus unterschiedlichen Ebenen.

Was meint ihr dazu? Könnt ihr dem etwas abgewinnen?
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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