Ruth hat geschrieben: ↑Mi 8. Apr 2020, 13:44
sven23 hat geschrieben: ↑So 5. Apr 2020, 10:49
Aber wie glaubwürdig ist dieses angeblich historische Ereignis?
Glaubwürdig, also würdig, es zu glauben, ist dieses Ereignis schon darum, weil (wie Ziska es sagt) alle vier Evangelienschreiber darüber berichtet haben.
Das hat so gut wie gar nichts zu bedeuten, da alle Schreiber ja nicht unabhängig voneinander schreiben. Sie benutzen eine unbannte Quelle oder die Vorlage des anderen.
Wenn es danach ginge, muss die Erde eine Scheibe sein, da dies ja von unzähligen Menschen so behauptet wird.
Ruth hat geschrieben: ↑Mi 8. Apr 2020, 13:44
Dass man Glauben nicht beweisen kann, ist ja nun hinreichend bekannt. Man KANN es glauben - oder es auch lassen. Was für einen Unterschied macht das schon?
Ich denke schon, dass es einen Unterschied macht, ob man sich aus glaubensideologischen Gründen in die eigene Tascha lügt oder die Dinge kritisch und ergebnisoffen betrachtet. Die Forschung tut dies jedenfalls, sie
muss sogar so vorgehen.
Ruth hat geschrieben: ↑Mi 8. Apr 2020, 13:44
sven23 hat geschrieben: ↑So 5. Apr 2020, 10:49
.... wie Jesus auf einem Esel triumphal in Jerusalem eingezogen ist, ....
"Triumphal" würde ich das nicht nennen, vom Ausgang der Geschichte her gesehen. Das Volk jubelt ihm zwar zu, aber Jesus lässt sich nicht zu einem irdischen König krönen.
Von wem hätte ein unbekannter Wanderprediger aus der Provinz auch gekrönt werden sollen? In der "Großstadt" Jerusalem war ein ein Nobody, der den Zorn der weltlichen und religiösen Autoritäten auf sich gezogen hat. Sein erster Ausflug in die Großstadt war auch gleichzeitig sein letzter.
Der triumphale Einzug in Jerusalem ist wohl eher eine Erfindung der Schreiber, um den Messiasanspruch zu legitimieren, denn laut einer alten Prophezeiung sollte dies so geschehen. Wie so oft haben die Schreiber eine Prophezeiung rückwirkend in Erfüllung gehen lassen.
Ruth hat geschrieben: ↑Mi 8. Apr 2020, 13:44
Wie der nachfolgende Fortgang und das Ende seines Lebens geschildert wird, kann man sogar sagen, Triumphe, die sichtbar und nachweisbar sind, gibt es nicht.
Sein Hinrichtung war sicher kein Triumpf. Es war für gläubige Juden sogar der sichtbare Beweis, dass dieser Wanderprediger niemals der Messias sein konnte.
Im Grunde ist Jesus auf der ganzen Linie gescheitert. Sein angekündigtes Gottesreich kam nicht und er verlor sein Leben.
Man könnte die Evangelien auch als eine Parabel des Scheiterns betrachten.
Aber oft es ja auch im richtigen Leben so, dass der Gescheiterte sich nachträglich als der Gewinner herausstellt, wenn auch auf anderen Ebenen.
Also im Scheitern liegt auch eine Chance.