Jung contra Freud geht nicht so wirklich auf. Es sind zwei strukturell völlig unterschiedliche Perspektiven aus denen heraus analysiert wird.closs hat geschrieben:Allenfalls kann man fragen, warum das ER im AT mehr "vermarkte"t wird als das SIE - das hat dann sicherlich sehr viel mit patriarchalischen Strukturen zu tun - wobei es eine lange Diskussion wäre, was davon Archetyp und was Sozialisierung ist (Jung contra Freud).
Bei Freud wäre die Frage, ob etwas triebhaft verankert ist (und das ist es im Geschlechterbereich immer) oder eben nicht.
Bei Jung geht es um kulturell gemeinsame unterbewusste Steuerungselemente (Archetypen). Also das Verhalten des Einzelnen hat nicht unerheblich einen Anteil in etwas kollektiv Psychischem (nicht Triebhaftem), dessen er sich aber nicht bewusst ist.
Religionen wiederum bauen in der Ausgestaltung auf die Symbole des Unbewussten auf. Beispiel: DIE Taube als Symbol für den Heiligen Geist. Die Taube drückt eine Vielzahl von mit ihr verbundenen unbewussten Gefühlen aus. Ein konträres Symbol wäre z.B. DER Löwe. (Symbol verstanden als ganzheitlich wirkendes sichtbares Element in dem so einiges an Gedanken und Gefühlen zusammengefasst vermittelt wird, das meiste davon vor dem Bewusstsein)
Bei religiösen Fragestellungen denke ich, dass man mit Jung in der Regel weiter kommt. Aber er ist extrem schwierig zu verstehen. Jedenfalls geht es mir so.