Warum ist Gott ein Mann?

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Naqual
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#31 Re: Warum ist Gott ein Mann?

Beitrag von Naqual » So 21. Jul 2013, 12:52

closs hat geschrieben:Allenfalls kann man fragen, warum das ER im AT mehr "vermarkte"t wird als das SIE - das hat dann sicherlich sehr viel mit patriarchalischen Strukturen zu tun - wobei es eine lange Diskussion wäre, was davon Archetyp und was Sozialisierung ist (Jung contra Freud).
Jung contra Freud geht nicht so wirklich auf. Es sind zwei strukturell völlig unterschiedliche Perspektiven aus denen heraus analysiert wird.
Bei Freud wäre die Frage, ob etwas triebhaft verankert ist (und das ist es im Geschlechterbereich immer) oder eben nicht.
Bei Jung geht es um kulturell gemeinsame unterbewusste Steuerungselemente (Archetypen). Also das Verhalten des Einzelnen hat nicht unerheblich einen Anteil in etwas kollektiv Psychischem (nicht Triebhaftem), dessen er sich aber nicht bewusst ist.
Religionen wiederum bauen in der Ausgestaltung auf die Symbole des Unbewussten auf. Beispiel: DIE Taube als Symbol für den Heiligen Geist. Die Taube drückt eine Vielzahl von mit ihr verbundenen unbewussten Gefühlen aus. Ein konträres Symbol wäre z.B. DER Löwe. (Symbol verstanden als ganzheitlich wirkendes sichtbares Element in dem so einiges an Gedanken und Gefühlen zusammengefasst vermittelt wird, das meiste davon vor dem Bewusstsein)
Bei religiösen Fragestellungen denke ich, dass man mit Jung in der Regel weiter kommt. Aber er ist extrem schwierig zu verstehen. Jedenfalls geht es mir so.

closs
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#32 Re: Warum ist Gott ein Mann?

Beitrag von closs » So 21. Jul 2013, 13:12

Naqual hat geschrieben:Bei Freud wäre die Frage, ob etwas triebhaft verankert ist (und das ist es im Geschlechterbereich immer) oder eben nicht.
Bei Jung geht es um kulturell gemeinsame unterbewusste Steuerungselemente (Archetypen).
Bin zwar selber schuld, wollte aber tatsächlich nur zwei Grobrichtungen angeben - man hätte auch "endogen" oder "reaktiv" sagen können - aber auch das hinkt. - Drücken sich in der Darstellung Gottes als Mann geistige Urbilder aus oder soziale Realitäten - so in etwa.

sven23 hat geschrieben:Also könnte man so sagen: 2 x Es + 1 x Er = Trinität.
Der Satz ist in sich unsinnig. - Die Trinität drückt die verschiedenen Selbst-Offenbarungen Gottes aus - das Geschlecht spielt da keine Rolle. - WIE diese Offenbarung wahrgenommen wird, ist Ausdruck der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen - ein Beispiel: Bei uns werden Engel weiblich wahrgenommen, obwohl sie eigentlich in der Bibel männlich dargestellt werden (Angelus).

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sven23
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#33 Re: Warum ist Gott ein Mann?

Beitrag von sven23 » So 21. Jul 2013, 13:33

closs hat geschrieben: Die Trinität drückt die verschiedenen Selbst-Offenbarungen Gottes aus - das Geschlecht spielt da keine Rolle. -

Wirklich? Gott hat sich doch demzufolge 2 mal als Es offenbart und einmal als Er. Er hat sich doch sicher was dabei gedacht. ;)
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Martinus
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#34 Re: Warum ist Gott ein Mann?

Beitrag von Martinus » So 21. Jul 2013, 13:37

sven23 hat geschrieben: Wirklich? Gott hat sich doch demzufolge 2 mal als Es offenbart und einmal als Er. Er hat sich doch sicher was dabei gedacht. ;)

Hat er. Deswegen hat er auch bis zum Konzil in Nizea gewartet. Er wollte die Juden und natürlich die ersten Christen damit nicht verwirren. Warum er gewartet hat? Göttliche Evolution!
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#35 Re: Warum ist Gott ein Mann?

Beitrag von closs » So 21. Jul 2013, 14:01

sven23 hat geschrieben:Er hat sich doch sicher was dabei gedacht.
Diesbezüglich nichts. - Das kommt mir wie Journalistenfragen vor, die einen Lebensretter fragen, welchen Aszendenten er hat. "Als Sie die Frau aus dem brennenden Wagen gezogen haben: Haben Sie das getan, weil Sie Sternzeichen Schütze und Aszendent Löwe sind?". - Da kann man echt nur schlecht drauf antworten.

Martinus hat geschrieben:Deswegen hat er auch bis zum Konzil in Nizea gewartet.
Ja - wenn man Gottes Sein und Gottes Offenbarungen nicht unterscheidet (unterscheiden kann), hat man's leicht. - O heilige Einfalt - steht sogar so ähnlich in der Bergpredigt.

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sven23
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#36 Re: Warum ist Gott ein Mann?

Beitrag von sven23 » So 21. Jul 2013, 14:07

Martinus hat geschrieben:
Hat er. Deswegen hat er auch bis zum Konzil in Nizea gewartet. Er wollte die Juden und natürlich die ersten Christen damit nicht verwirren.

Das ist ihm aber gründlich mißlungen. ;)
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#37 Re: Warum ist Gott ein Mann?

Beitrag von sven23 » So 21. Jul 2013, 14:09

closs hat geschrieben: Diesbezüglich nichts. - Das kommt mir wie Journalistenfragen vor, die einen Lebensretter fragen, welchen Aszendenten er hat. "Als Sie die Frau aus dem brennenden Wagen gezogen haben: Haben Sie das getan, weil Sie Sternzeichen Schütze und Aszendent Löwe sind?". - Da kann man echt nur schlecht drauf antworten.

Sowas fragen nur Astrologen. :lol:
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#38 Re: Warum ist Gott ein Mann?

Beitrag von Martinus » So 21. Jul 2013, 14:17

closs hat geschrieben: Ja - wenn man Gottes Sein und Gottes Offenbarungen nicht unterscheidet (unterscheiden kann), hat man's leicht. - O heilige Einfalt - steht sogar so ähnlich in der Bergpredigt.

"Vater, du Herr über Himmel und Erde, ich preise dich, dass du das alles den Klugen und Gelehrten verborgen, aber den Unmündigen offenbar gemacht hast.
Ich verrate nicht wer das gesagt hat.
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#39 Re: Warum ist Gott ein Mann?

Beitrag von sven23 » So 21. Jul 2013, 14:27

Martinus hat geschrieben:
"Vater, du Herr über Himmel und Erde, ich preise dich, dass du das alles den Klugen und Gelehrten verborgen, aber den Unmündigen offenbar gemacht hast.
Ich verrate nicht wer das gesagt hat.

Bitte Quellenangabe, das ist Vorschrift. :lol:
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#40 Re: Warum ist Gott ein Mann?

Beitrag von closs » So 21. Jul 2013, 14:31

Martinus hat geschrieben:Ich verrate nicht wer das gesagt hat.
Aber das darf man doch nicht als Freibrief für Denkfaulheit verstehen - so war es sicherlich nicht gemeint.

Darf ich als Unmündiger mich einer Offenbarung rühmen, wenn ich behaupte, dass nächster Montag freier Samstag ist? Was mit großer Wahrscheinlichkeit dem Klugen und Gelehrten verborgen ist.

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