Warum ist Gott ein Mann?

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sven23
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#1 Warum ist Gott ein Mann?

Beitrag von sven23 » Sa 20. Jul 2013, 18:21

Ganz selbstverständlich wird seit jeher angenommen, daß Gott ein Mann ist. Warum eigentlich?
Könnte es damit zu tun haben, daß die Gesellschaft, die ihn "geschaffen" hat, eine patriarchalische war?
Seine urprüngliche Gefährtin Aschera haben die Menschen aus den Tempeln verbannt. Wie mächtig müssen Menschen sein, wenn sie ihrem Gott die Gefährtin entreißen können? ;)
Natürlich sind alle Protagonisten der Bibel Männer, angefangen von Adam, Abraham, Noah, Moses usw.
Zuerst schuf Gott den Mann, bis ihm einfiel, daß es nicht gut sei, daß der Mann alleine sei (hätte ihm auch vorher einfallen können). Natürlich ist die Frau dem Manne untertan, was aber bestimmt nur ein dummer Zufall ist. ;)
Um die Menschen zu retten schickt Gott, wie könnte es anders sein, seinen Sohn auf die Erde, der 12 Apostel um sich versammelt (zufällig alles Männer)
So könnte man die Liste beliebig fortführen und zeigen, daß sich das Gottesbild in der patriarchalischen Gesellschaft widerspiegelt. Folgerichtig mußte in einer von Männern dominierten Gesellschaft Gott ein Mann sein.
Paradoxerweise (oder gerade deshalb) zeichnet sich das alttestamentarische Patriarchat durch extreme Homophobie aus, was auch in den Gesetzen zum Ausdruck kommt.
Bild

Quelle: Wikipedia
[Bild verkleinert und verlinkt]
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Pluto
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#2 Re: Warum ist Gott ein Mann?

Beitrag von Pluto » Sa 20. Jul 2013, 19:43

Sven23 hat geschrieben:Natürlich ist die Frau dem Manne untertan, was aber bestimmt nur ein dummer Zufall ist. ;)
Das ist natirlich Ansichtssache.
Man kann es anders deuten.

Um die Menschen zu retten schickt Gott, wie könnte es anders sein, seinen Sohn auf die Erde, ...
ODer war es gar Gott selbst, der zu den Menschen kam?

...der 12 Apostel um sich versammelt (zufällig alles Männer)
Frauen treten auch auf. Z. Bsp. Jesus' Mutter Maria, und Maria Magdalena — war sie vielleicht Jesus' Begleiterin?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#3 Re: Warum ist Gott ein Mann?

Beitrag von sven23 » Sa 20. Jul 2013, 19:48

Pluto hat geschrieben:
...der 12 Apostel um sich versammelt (zufällig alles Männer)
Frauen treten auch auf. Z. Bsp. Jesus' Mutter Maria, und Maria Magdalena — war sie vielleicht Jesus' Begleiterin?

Natürlich kommen auch Frauen in der Bibel vor, sie spielen aber eher eine untergeordnete Rolle, ganz gemäß den Vorstellungen einer patriarchalischen Gesellschaft.
Könnte gut sein, daß Maria Magdalena seine Gefährtin war, warum auch nicht?
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Naqual
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#4 Re: Warum ist Gott ein Mann?

Beitrag von Naqual » Sa 20. Jul 2013, 21:14

sven23 hat geschrieben: Könnte gut sein, daß Maria Magdalena seine Gefährtin war, warum auch nicht?
Ich kenne sogar recht konservative evangelikale Christen, die mit der Vorstellung überhaupt kein Problem hätten.
Und wer ein Problem damit hat, müsste sich eigentlich fragen, woher der Neid in ihm kommt. :devil:
Also nicht nur ein persönlicher Gott, sondern einer, der Milliarden andere genauso lieb hat.
Manche stört das anscheinend ohne es zuzugeben, aber ob sie ihre Gefühle so klar erkennen, als das was sie sind?

Gott schuf den Menschen sich zum Bilde und er schuf sie als Mann und Frau (Gen 1,27) . Also ist Gott schlicht beides und damit vollständig. Ähm,... wir nicht. Uns fehlt immer etwas. ;)

closs
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#5 Re: Warum ist Gott ein Mann?

Beitrag von closs » Sa 20. Jul 2013, 21:30

Da sollte man erwähnen, dass der Heilige Geist eigentlich die Frau ist (DIE Ruah).

Im Grunde wird "männlich" verstanden als zeugend (vorher war nix da, jetzt ist was da = Schöpfergott = Mann), während "weiblich" verstanden wird als austragend/gestaltend/interpretierend ("die Erde bringe Grün hervor" (NICHT der Schöpfergott, sondern der Heilige Geist als Gestaltungskraft der Schöpfung). - An Emanzipation hat man vor dem Hintergrund solch grundlegender geistiger Erkenntnisse nicht gedacht.

Allenfalls kann man fragen, warum das ER im AT mehr "vermarkte"t wird als das SIE - das hat dann sicherlich sehr viel mit patriarchalischen Strukturen zu tun - wobei es eine lange Diskussion wäre, was davon Archetyp und was Sozialisierung ist (Jung contra Freud).

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sven23
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#6 Re: Warum ist Gott ein Mann?

Beitrag von sven23 » Sa 20. Jul 2013, 21:38

Naqual hat geschrieben:. Also ist Gott schlicht beides und damit vollständig.

Also eine Art Hermaphrodit? Bei den Seepferdchen werden die Männchen trächtig. Hermaproditen können je nach Bedarf das Geschlecht wechseln. Insofern sind sie Gott voraus, denn er benötigte zur Fortpflanzung immerhin noch die Jungfrau Maria. ;)
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#7 Re: Warum ist Gott ein Mann?

Beitrag von closs » Sa 20. Jul 2013, 21:44

sven23 hat geschrieben:Also eine Art Hermaphrodit?
Du musst da ganz anders denken: Schöpfergott, HG und Jesus sind Wahrnehmungsgrößen bzw. Selbst-Offenbarungsgrößen Gottes. - Gott selbst ist Jahwe (Ich-bin) und als solches geschlechtslos - Geschlecht ist eine "Erfindung" einer dualistische Welt - im höchsten Integral gibt es keinen Dualismus. - Wir müssen bei allem zwischen Realität und Wahrnehmung unterscheiden.

Martinus
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#8 Re: Warum ist Gott ein Mann?

Beitrag von Martinus » Sa 20. Jul 2013, 22:03

closs hat geschrieben:Da sollte man erwähnen, dass der Heilige Geist eigentlich die Frau ist (DIE Ruah).

.

Meine Liebe, Du bist aber kanns schön durcheinander Bild
Angelas Zeugen wissen was!

closs
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#9 Re: Warum ist Gott ein Mann?

Beitrag von closs » Sa 20. Jul 2013, 22:17

Martinus hat geschrieben:Meine Liebe, Du bist aber kanns schön durcheinander
Du hast's aber verstanden, was ich gemeint habe, Schatzi? :Herz:

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sven23
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#10 Re: Warum ist Gott ein Mann?

Beitrag von sven23 » Sa 20. Jul 2013, 22:28

closs hat geschrieben:- Gott selbst ist Jahwe (Ich-bin) und als solches geschlechtslos - Geschlecht ist eine "Erfindung" einer dualistische Welt - i

Wie konnte er sich dann fortpflanzen als geschlechtsloser? Die Jungfrau Maria war ja wohl für den Dualismus noch notwendig.
Wenn man an einen Schöpfegott glaubt, dann ist Geschlecht seine eigene Erfindung.
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