Beweise mir Gott!

Pluto
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#271 Re: Beweise mir Gott!

Beitrag von Pluto » Mo 26. Aug 2013, 15:26

closs hat geschrieben:Vermutlich muss man setzen, dass es eine Wahrheit geben kann, um diese zu finden - allein das kann ein Zirkelschluss sein. - Aber dann gilt das auch (anderer Thread) für Naturwissenschaft, dass nämlich der Realitätsbezug der Wahrnehmung gesetzt werden muss, um Realität objektiv beschreiben zu können. - Insofern ist das logisch schlüssige "Nachvollziehen" das richtige Wort.
In der Mathematik sind formale Beweise für Theoreme (Postulate) möglich.

Alles andere was wir "beweisen" wollen, führt uneigerlich ins Münchhausen Trilemma und ist entweder:
1.) Eine Zirkelschluss
2.) Ein unendlicher Regress
3.) Ein Argumentation die in einer Annahme (Setzung) endet.

Daher kann es keine echten Beweise geben.
Das wusste Gödel auch, aber er hat es einfach ignoriert, und so getan, als sei Gott mathematisch zu beweisen.
Wie Thomas schon sagte, Gödel war ein Schelm!

Pluto hat geschrieben:Der Grundgedanke ist, dass nach meinem (bescheidenen) Verständnis damit eine Gesetzmäßigkeit bezüglich der Abbildung höherer in niederer Dimension (und somit auch umgekehrt) geschaffen ist.
Nein. Ich vermute du bist wieder bei Platon. ;)
Die Poincaré Vermutung besagt, dass jede 3-dimensionale Form ohne durchgehendes Loch sich zu einer Kugel verformen lässt. Formal sieht das so aus:
Wikipedia hat geschrieben:In einem dreidimensionalen Raum ist eine Oberfläche dann homöomorph zu einer (nicht begrenzten, zweidimensionalen) Kugeloberfläche, wenn sich jede geschlossene Schleife auf dieser Fläche zu einem Punkt zusammenziehen lässt.
Das galt zusammen mit Fermats "Letztem Theorem" als eine der schwierigsten Probleme der Mathematik. Der Russe Grigori Perelman hat die Poincaré Vermutung bewiesen. Der Engländer Andrew Wiles hat Fermats Letzes Theorem bewiesen (dazu gibt es eine spannende Dokumentation).

Du glaubst doch hoffentlich nicht im ernst, dass wir bescheidenen Foristen dir mit sowas in Bezug auf Theologie helfen können?
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R.F.
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#272 Re: Beweise mir Gott!

Beitrag von R.F. » Mo 26. Aug 2013, 18:25

Es sollte den Vielen, die nichts mehr fürchten als die Existenz des biblischen Gottes, nicht all zu schwer sein, sich der Nichtexistenz des Schöpfers zu versichern, indem Leben aus unbelebter Materie eigenhändig erschaffen wird. Jedenfalls gewinnt man den Eindruck, dass es nur noch eines kleinen Rucks bedarf, und der erste menschengemachte Einzeller ist im Umlauf...Um genau dieses Schöpfungsaktes bedarf es, um die Existenz Gottes zu widerlegen. Denn die Unzahl an Versuchen der Rekonstruktion der behaupteten Evolution anhand fossiler Belege kann höchstens Minderbegabte überzeugen.

In Wirklichkeit steht der Mensch steht bis über beide Ohren in Beweisen zugunsten der Existenz des Schöpfers. Es brauchte und braucht daher des Zusammenwirkens einer großen Zahl von Gegner der biblischen Schöpfung, die unter dem Mantel seriöser Wissenschaft mit dem Ziel agieren, den Menschen Sand in die Augen zu streuen, so dass diese ihren fünf Sinnen nicht mehr zu vertrauen wagen...

http://de.wikipedia.org/wiki/Gottesbeweis
Kant widersprach der Möglichkeit kosmologischer, teleologischer und ontologischer Gottesbeweise. Theoretisch sei das Ideal eines höchsten Wesens „nichts anderes als ein regulatives Prinzip der Vernunft, alle Verbindungen in der Welt so anzusehen, als ob sie aus einer allgenügsamen notwendigen Ursache entspränge“ und nicht die „Behauptung einer an sich notwendigen Existenz“.[21] Für die praktische Vernunft sei es dennoch "moralisch notwendig, das Dasein Gottes anzunehmen", denn das moralische Gesetz führt über den Begriff des höchsten Guts zur Erkenntnis aller Pflichten als göttliche Gebote.[22] In seiner Kritik der teleologischen Urteilskraft trat Kant schließlich einen eigenen moralischen Gottesbeweis an: „Folglich müssen wir eine moralische Weltursache (einen Welturheber) annehmen, um uns, gemäß dem moralischen Gesetze, einen Endzweck vorzusetzen; und so weit als das letztere notwendig ist, so weit ist auch das erstere anzunehmen: nämlich es sei ein Gott.“.[23] Hierbei handele es sich jedoch nicht „um einen objektiv-gültigen Beweis vom Dasein Gottes“, sondern Kant schränkte die Gültigkeit des Beweises ein: „Die Wirklichkeit eines höchsten moralisch-gesetzgebenden Urhebers ist also bloß für den praktischen Gebrauch unserer Vernunft hinreichend dargetan, ohne in Ansehung des Daseins desselben etwas theoretisch zu bestimmen“.[24] Insofern erbringt Kant keinen Gottesbeweis im logisch-philosophischen Sinne.

Es ist verrückt: Seit Jahrhunderten versuchen Schwadronen unter dem Deckmantel seriöser Wissenschaft dem Bürger das Vertrauen in die besagten fünf Sinne zu nehmen, um danach dem Scheine nach und aufwändig nach “Beweisen” für die Existenz Dessen zu suchen, Den man mit allen Mitteln zu leugnen versucht...

Was diese Leute betreiben ist nichts anderes als die Pflege intellektueller, aber höchst schädlicher Eitelkeiten...

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#273 Re: Beweise mir Gott!

Beitrag von Pluto » Mo 26. Aug 2013, 18:34

R.F. hat geschrieben:http://de.wikipedia.org/wiki/Gottesbeweis
Kant widersprach der Möglichkeit kosmologischer, teleologischer und ontologischer Gottesbeweise...
Hi Erwin,

Wahrlich ein kluger Mann, dieser Kant, findest du nicht auch?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#274 Re: Beweise mir Gott!

Beitrag von Tara » Mo 26. Aug 2013, 19:00

ThomasM hat geschrieben:Jetzt können schon Computer Gottes Existzenz nachvollziehen :thumbup:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 42504.html

Gruß
Thomas

Auch mit Computer lässt sich die Existenz Gottes nicht beweisen. Weiterhin lässt sich klarerweise auch die Nichtexistenz nicht beweisen, auch die Nichtexistenz der Existenzmöglichkeit von Göttern lässt sich nicht beweisen. Aber das ist ja egal. Auch die Nichtexistenz vom Osterhasen, vom Rübezahl und von Schneewittchen und den Sieben Zwergen lässt sich nicht beweisen. Die Möglichkeit der Existenz dieser Figuren, ist denkbar, weil die Möglichkeit der Existenz wurde gedacht. Aber Gedachtes macht keine Wirklichkeit und Denkbares schafft weder Götter noch echt existierende Osterhasen. Amen.(Quelle)

:wave:
Der 8te Himmel gehört den Atheisten die der Überzeugung sind, dass die Realität zwar hart sein kann, aber umso wertvoller ist als alle schöne und sanfte Märchen zusammen.

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#275 Re: Beweise mir Gott!

Beitrag von closs » Mo 26. Aug 2013, 19:17

Tara hat geschrieben:Auch mit Computer lässt sich die Existenz Gottes nicht beweisen.
Sehe ich auch so - "nachvollziehen", "plausibel machen" wären die richtigen Ausdrücke.

Tara hat geschrieben:Aber Gedachtes macht keine Wirklichkeit und Denkbares schafft weder Götter noch echt existierende Osterhasen.
Auch Zustimmung. - Die Realität steht immer über der Wahrnehmung - der Baum, der umfällt, fällt auch um, wenn es keiner wahrnimmt.

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#276 Re: Beweise mir Gott!

Beitrag von R.F. » Mo 26. Aug 2013, 19:39

Pluto hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:http://de.wikipedia.org/wiki/Gottesbeweis
Kant widersprach der Möglichkeit kosmologischer, teleologischer und ontologischer Gottesbeweise...
Hi Erwin,

Wahrlich ein kluger Mann, dieser Kant, findest du nicht auch?
Ich glaube recht gut zu wissen, was die Gesellschaft diesem Menschen zu verdanken hat. Seine Anhänger legen mit gutem Grund größten Wert darauf, Kants Verstrickung mit Swedenborg zu verheimlichen...Der Einfluss des kranken Swedenborg ist zum Beispiel in Kants “Kritik der reinen Vernunft” deutlich zu spüren...

Must halt mal lesen, lieber Pluto. Aber etwas sorgfältiger als Einsteins Schriften... :x

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#277 Re: Beweise mir Gott!

Beitrag von Lamarck » Di 27. Aug 2013, 00:25

Hi R.F.!

R.F. hat geschrieben: Ich glaube recht gut zu wissen, was die Gesellschaft diesem Menschen zu verdanken hat. Seine Anhänger legen mit gutem Grund größten Wert darauf, Kants Verstrickung mit Swedenborg zu verheimlichen...Der Einfluss des kranken Swedenborg ist zum Beispiel in Kants “Kritik der reinen Vernunft” deutlich zu spüren...

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Must halt mal lesen, lieber R.F. Aber etwas sorgfältiger als Einsteins Schriften. Gehe in das andere Forum und schau, was ich Dir da zu Kant, Swedenborg und dem betreffenden FAZ-Leserbrief ins Stammbuch geschrieben habe ... .




Cheers,

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#278 Re: Beweise mir Gott!

Beitrag von Kalea Solana » Di 27. Aug 2013, 00:31

Hmmm...Kant hat dies befunden, Einstein jenes, viele Andere kommen auch zu Wort - aber den, der das Wort erst möglich gemacht hat, der wird in allen Teilen bestritten und beschnitten. Ihr seid mir ja Helden!
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#279 Re: Beweise mir Gott!

Beitrag von Lamarck » Di 27. Aug 2013, 00:51

Hi Pluto!

Pluto hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben: Der war aber auch ein Schelm, der Gödel.
Das kann man wohl sagen...
Ich habe schon immer mit Gödels Logik so meine Probleme gehabt.
ThomasM hat geschrieben: Er definiert einfach ein paar Begriffe und schwupp hat er einen Existenzbeweis.
Ob da nicht irgendwo ein Zirkelschluss drin steckt? :?
ThomasM hat geschrieben: Eine schöne Darstellung ist zu finden in
http://www.google.de/url?q=https://www3 ... pyPzWK8l7Q
Dachte ich's doch... :lol: s. Seite 11. Einwände
Es lässt sich zeigen, dass [die Formeln] in Axiom 4 äquivalent sind (15). In dem Sinne, dass die mögliche Existenz Gottes sozusagen „versteckt” angenommen wurde, liegt ein Zirkelschluss vor. Die Kritik die an der modallogischen Variante Anselms Beweis vorgenommen wurde trifft hier genauso zu.
[meine Hervorhebung]

Schon der Start mit A1 und A2 ist eine Zumutung:




Bild
Quelle: http://www.heise.de/tp/bild/39/39766/39766_1x.jpg

Gödel kann das nicht ernst gemeint haben und hat hier für sich wohl einen Spaß gemacht, indem er den ontologischen Gottesbeweis mittels modallogische Globuli aufgelöst hat... .




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#280 Re: Beweise mir Gott!

Beitrag von Lamarck » Di 27. Aug 2013, 00:55

Hi Kalea Solana!

Kalea Solana hat geschrieben: Hmmm...Kant hat dies befunden, Einstein jenes, viele Andere kommen auch zu Wort - aber den, der das Wort erst möglich gemacht hat, der wird in allen Teilen bestritten und beschnitten. Ihr seid mir ja Helden!

Wie hast Du sprechen gelernt? ;)




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