Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Münek hat geschrieben: „Die Zeit IST erfüllt. Tut Buße. Das Reich Gottes/die Gottesherrschaft ist NAHE herbeigekommen.“ Das ist doch wohl eindeutig.
Im Sinne von Apokalypse eindeutig nicht mal dann, wenn man nur diesen Vers herauspickt.
Herauspickt? Du bist mir schon ein komischer Heiliger. DAS und nichts anderes war DIE zentrale Botschaft Jesu an seine Landsleute.
Im Sinne von Apokalypse kann man seine Botschaft vom Reich eben nur verstehen, wenn man einzelne Verse herauspickt und die anderen als "hinzugefügt" und "erfunden" apostrophiert, wie jetzt hundertmal belegt.
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Und in der Gesamtheit dessen, was Jesus über das Reich Gottes aussagt, ist ein unmittelbares Bevorstehen des Weltendes sogar eindeutig ausgeschlossen.
Seine Botschaft vom NAHEN (nicht von einem weit in der Zukunft liegenden) Gottesreich ist eindeutig.
Aber nicht nah im apokalyptischen Sinn, also dass das Weltende nahe bevorsteht. Die Gleichnisse von der aufgehenden Saat und all die Vorzeichen und globalen Ereignisse die Jesus schildert, die diesem Ereignis vorausgehen, schließen dies eindeutig aus, wie gefühlte hundertmal gezeigt.
Nah in dem Sinn, dass Gott in Jesus auf uns zu kommt. Dass jetzt etwas neues anbricht, Gott wurde Mensch, "wer mich sieht, der sieht den Vater", das Reich Gottes ist jetzt mitten unter euch.
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Lies nur mal den Vers davor noch mit.
Diese apokalyptischen Ansagen Jesu "im Vers davor" ändern NICHTS an seiner Versicherung, dass die bei seiner eschatologischen Endrede anwesenden Jünger das Kommen des richtenden Menschensohnes und des Gottesreiches noch SELBST erleben werden. Deshalb sein Wort:
"Diese Generation wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht."
Gern nochmal: Jesus schildert also globale endzeitliche Ereignisse und sagt dann in Lk. 21:
31
Wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist.
32 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis es alles geschieht.
33 Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.
Eine mögliche Auslegung ist, dass diejenige Generation gemeint ist, welche sieht, dass dies alles geschieht.
Mit "dieses Geschlecht" kann aber auch das Geschlecht der Juden gemeint sein, welches nicht vergehen wird. Das griechische Wort γενεαν, also genea, kann man mit Generation und mit Geschlecht im Sinne von "Volk" übersetzen.
Die absurdeste Möglichkeit ist jedenfalls zu behaupten Jesus habe hier gesagt, dass innerhalb der nächsten Jahre all die globalen Ereignisse geschehen würden, die er zuvor genannt hat. Im Paralleltext in Mt. 24 gehört es zu den Ereignissen, dass zuvor das "Evangelium vom Reich in der
ganzen Welt zum Zeugnis für
alle Völker" gepredigt werden wird (Mt. 24, 14). Auch das ist einer Generation unmöglich zu schaffen.
Lk. 21 Vers 33 wäre dann auch eine unnötige Aussage, Jesus würde quasi sagen: "Innerhalb dieser Generation werden meine Worte nicht vergehen" – logisch, die Jünger werden sie ja wohl behalten.
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Kann sie gar nicht, die Apg. ist aus der Perspektive des Lukas, also des Begleiters des Paulus geschrieben und seine Berichte enden noch vor dem Tod des Paulus. Lukas hatte weder Bartholomäus im Blick, noch Philippus, noch Thomas, der nach Indien ging, noch Andreas, der in der heutigen Türkei missioniert hat usw.
Ja eben - über die angeblichen Missionstätigkeiten der Jünger Thomas, Philippus, Bartholomäus und Andreas wird im "Neuen Testament" nichts berichtet -
Es gibt tatsächlich Dinge, die nicht alle im NT stehen, richtig. Selbst Jesu Taten sind nach Joh. 20, 30 dort nicht allesamt aufgeführt.
Münek hat geschrieben: …und sind nichts als späte Legenden. Nur darauf wollte ich hinweisen.
"…nichts als späte Legenden" soll ausdrücken: alles erfunden. Darfst du ja glauben, lieber Münek, die Überlieferungen existieren jedoch und sie können wahr sein.
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Paulus hat das verkündet, was er zuvor von der Urgemeinde empfangen hat.
Du irrst Dich. Das Gegenteil ist richtig (Gal. 1:11 f.):
"Ich tue euch aber kund, liebe Brüder, dass das Evangelium, das ich predige, nicht menschlich ist. Denn ich habe es von keinem Menschen empfangen noch gelernt, sondern durch die Offenbarung Jesu Christi."
Natürlich ist das alles keine "menschliche" Lehre sondern was er weitergibt ist die Offenbarung Jesu, des von Gott gesandten Christus.
Deshalb ist beides richtig. Man muss immer den neutestamentlichen Zusammenhang im Auge behalten und nicht Einzelverse deuten. Einen Vers weiter, also Gal. 1,13, spricht er von seiner Zeit als Verfolger der Gemeinde. Und dann kam die Offenbarung Christi vor Damaskus, durch die er "vom Saulus zum Paulus" wurde. Wenn Paulus in 1. Kor. 15 also sagt "Ich habe an euch weitergegeben, was ich selbst als Überlieferung empfangen habe, nämlich als erstes und Grundlegendes: Christus ist für unsere Sünden gestorben…" dann kann man das in Apg. 9 nachlesen. Nachdem ihm Christus selbst begegenet war, blieb er einige Tage bei den Jüngern in Damaskus. Das war etwa in der Zeit um die Jahre 32-35 und dort empfing er bereits eine voll entfaltete Christologie, wie er es in 1. Kor. 15 beschreibt.
Münek hat geschrieben: JESUS verkündigte den nahen Anbruch der Gottesherrschaft. Das Reich Gottes.
PAULUS verkündigte hingegen den Heiden den auferstandenen Christus.
Merkste den Unterschied?
Logisch. Die Auferstehung konnte erst gepredigt werden, nachdem sie stattgefunden hatte.
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Berger fragt zurecht: "Welche großen Geister sollen denn all das Christliche erfunden haben? Sie sind dann leider namenlos geblieben."
Wie namenlos? - Ist PAULUS keine Name?
Wie wir eben gesehen haben, hat Paulus die Gemeinde zunächst verfolgt. Bis nach Damaskus. Da existierte "all das Christliche" bereits. Welche großen Geister hatten es denn da schon erfunden, wenn Jesus selbst doch nur ein einfacher, irrender, gescheiterter Wanderprediger gewesen ist?
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Man setzt sie ja nicht in Beziehung
Auf jeden Fall tun fromme Dogmatiker wie Ratzinger und Berger das. Sie müssen das, weil sie sonst einen Irrtum Jesu einräumen müssten.
Über all die Jahrhunderte des Christentums, war immer klar, dass kein Irrtum vorliegen kann, weil man dies aus dem Gesamtgefüge der Jesusworte klar ersehen kann. Das ist keine Erfindung zweier Theologen.