Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?

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Detlef
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#291 Re: Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?

Beitrag von Detlef » Mi 28. Feb 2018, 15:21

closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:Lies selbst
Wenn das alles so stimmen würde, wäre dies ein Anzeichen dafür, dass da einige in der RKK nicht alle Tassen im Schrank haben. - Das Problem: Zitate sind Huren - mit anderen Worten: Wie soll man rauskriegen, was dran ist?
Archiv der BBC, die Heinemann hätte man zerrissen, wenn es ein Erfindung wär... Außerdem sollten dir die gesellschaftlichen Verhältnisse in diesen afrikanischen Staaten bekannt sein, auch der christliche, vor allem katholische Einfluss. Dazu die Einstellung der katholischen Führer zur Empfängnisverhütung, speziell zum Gebrauch von Kondomen. "nicht alle Tassen im Schrank"? - wohl eher eine perfide Form des Machterhalts!
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

closs
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#292 Re: Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?

Beitrag von closs » Mi 28. Feb 2018, 16:01

Detlef hat geschrieben:Archiv der BBC, die Heinemann hätte man zerrissen, wenn es ein Erfindung wär...
Von "Erfindung" sprechen wir ja nicht - aber mir entzieht sich der Sinn, warum man überhaupt predigen sollten, dass Kondome Löcher haben. - Wie gesagt: Da hätte ich gerne das Original-Zitat im Kontext.

Detlef hat geschrieben: wohl eher eine perfide Form des Machterhalts!
Auch das erschließt sich mir nicht: Warum kann man damit Macht erhalten?

Detlef hat geschrieben: Dazu die Einstellung der katholischen Führer zur Empfängnisverhütung, speziell zum Gebrauch von Kondomen.
Das wäre jetzt ein echtes Thema. - Um es kurz zu machen: Mir scheint hier der Fehler darin zu liegen, dass man "fundamental-theologisch" und "pastoral-theologisch" verwechselt.

Will heißen: Fundamental-theologisch kann man sehr schlüssig erklären, warum die Entkopplung von Sex und Vermehrung problematisch ist. - Pastoral-theologisch kann man NICHT erklären, warum dies von Relevanz für praktische Probleme vor Ort ist. - Dementsprechend war/ist dann auch die Praxis: Die Missionare/Schwester waren/sind große Abnehmer von Kondom-Lieferungen.

Mir ist ebenfalls bekannt, dass dies in Rom gewusst und toleriert wurde/wird (wo es ja nicht nur Fundamental-Theologen, sondern auch Pastoral-Theologen gibt) - sogar Geld dafür kam wissentlich aus Rom. - Das Problem ist ein anderes: Wenn man irgend einen fundamentalistischen (bitte unterscheiden von "fundamental") Bischof vor Ort hat und dieser die Sache an die große Glocke hängt, muss man ihm fundamental-theologisch zustimmen - mit anderen Worten: Da gibt es sehr wohl Krach unter den Bischöfen.

Interessieren würde mich, ob irgendein Papst so was wie "Löcher im Kondom" und "Kondom führen in die Hölle" gesagt hat - so kommt es nämlich bei Heinemann rüber. - Die natürliche Spannung zwischen Fundamental- und Pastoral-Theologie kann auch Heinemann nicht aufheben.

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Detlef
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#293 Re: Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?

Beitrag von Detlef » Mo 5. Mär 2018, 21:20

closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben: wohl eher eine perfide Form des Machterhalts!
Auch das erschließt sich mir nicht: Warum kann man damit Macht erhalten?
"....halt du sie dumm, ich halt sie arm" -wirklich noch nie was davon gehört :roll:

closs hat geschrieben: Interessieren würde mich, ob irgendein Papst so was wie "Löcher im Kondom" und "Kondom führen in die Hölle" gesagt hat - so kommt es nämlich bei Heinemann rüber. - Die natürliche Spannung zwischen Fundamental- und Pastoral-Theologie kann auch Heinemann nicht aufheben.
http://news.bbc.co.uk/2/hi/programmes/p ... 844945.stm
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#294 Re: Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?

Beitrag von closs » Mo 5. Mär 2018, 22:07

Detlef hat geschrieben: closs hat geschrieben:

Detlef hat geschrieben:
wohl eher eine perfide Form des Machterhalts!

Auch das erschließt sich mir nicht: Warum kann man damit Macht erhalten?

"....halt du sie dumm, ich halt sie arm" -wirklich noch nie was davon gehört :roll:
Meine Frage war: Warum man DAMIT Macht erhalten könnte - als mit dem, was Du vorher zitiert hast.

Detlef hat geschrieben:http://news.bbc.co.uk/2/hi/programmes/p ... 844945.stm
Es war also ein südamerikanischer Kardinal - es am so rüber, als sei es ein offizielles vatikanisches Papier gewesen.

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Zeus
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#295 Re: Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?

Beitrag von Zeus » Mi 7. Mär 2018, 16:54

Zeus hat geschrieben:Willst du damit sagen, dass nicht-religiöse Menschen keine Nächstenliebe kennen?
ThomasM hat geschrieben:Nein. Aber aus dem Atheismus heraus bekommen sie dafür keine Motivation.
Richtig.
Wenn jedoch ein Atheist Gutes tut, dann kann man ganz sicher sein, dass er/sie nicht durch die Aussicht auf Belohnung durch ein glückliches Leben im Jenseits motiviert wird. Gell?




______________________________________________________________
Ein Blutstrom fließt durch achtzehn Jahrhunderte, und an seinen Ufern wohnt das Christentum. - (Ludwig Börne, dt. Schriftsteller, 1786-1837
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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sven23
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#296 Re: Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?

Beitrag von sven23 » Sa 17. Mär 2018, 12:36

ThomasM hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben: Jedenfalls war des Paulus Meinung wichtig genug, um Generationen von lieben Christen zu motivieren. Der Antijudaismus wurde in den Bibelversen des Neuen Testaments geboren, wuchs heran zum Antisemitismus und fand seinen schrecklichen Höhepunkt in den Konzentrationslagern von Auschwitz.
Dass der Antisemitismus Tradition hat, ist wahr.
Dass die Ursache davon das Christentum ist, eine Lüge von dir.
Nein, ich denke nicht, dass Zeus hier Unrecht hat. Der biblische Antijudaismus ist ja in den Schriften dokumentiert und nicht zu leugnen. Er war wohl eine Reaktion darauf, dass die Juden mehrheitlich die Unverschämtheit besaßen, nicht der neuen Sekte zu folgen.

http://www.bibelkritik.ch/kirchenkritik/e13.htm

Wäre die neue Sekte klein und unbedeutend geblieben, wäre das sicher ohne schlimme Konsequenzen für das Judentum geblieben. Als das Christentum aber zur Staatsreligion erhoben wurde, hatte man plötzlich eine Macht im Rücken, die es erlaubte, andere Religionen genauso zu verfolgen und unterdrücken, wie man vorher selbst verfolgt wurde.
Als dann die Kirchenväter den biblischen Antijudaismus stärker in den Vordergrund rückten indem sie die Legende von den Gottesmördern in die Welt setzten, war das Schicksal der Juden in den kommenden Jahrhunderten vorgezeichnet.
Das setzte sich dann fort bis hin zu Martin Luther, dessen Antijudaismus berühmt-berüchtigt war.

"Die Juden sind ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes Ding, dass sie 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen...; Man sollte ihre Synagogen und Schulen mit Feuer anstecken, ... unserem Herrn und der Christenheit zu Ehren, damit Gott sehe, dass wir Christen seien (...) ihre Häuser desgleichen zerbrechen und zerstören."
(Luther: Von den Juden und ihren Lügen, Tomos 8, S. 88ff)

Auf Luther konnte sich dann selbst ein Adolf Hitler berufen.

"Luther war ein großer Mann, ein Riese. Mit einem Ruck durchbrach er die Dämmerung, sah den Juden, wie wir ihn erst heute zu sehen beginnen."

"So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn".
(Adolf Hitler)

Ich will jetzt nicht behaupten, dass man den Antisemitismus allein den Nazis in die Schuhe schieben sollte, denn er hat eine lange, fast 2000 Jahre währende Vorgeschichte, und die beginnt in den Schriften des Neuen Testaments.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#297 Re: Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?

Beitrag von sven23 » Sa 17. Mär 2018, 12:53

closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:Archiv der BBC, die Heinemann hätte man zerrissen, wenn es ein Erfindung wär...
Von "Erfindung" sprechen wir ja nicht - aber mir entzieht sich der Sinn, warum man überhaupt predigen sollten, dass Kondome Löcher haben. - Wie gesagt: Da hätte ich gerne das Original-Zitat im Kontext.
Na ja, das ist doch ausgiebig durch die Medien gegangen.

http://www.spiegel.de/panorama/kampf-ge ... 68908.html
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#298 Re: Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?

Beitrag von closs » Sa 17. Mär 2018, 13:11

sven23 hat geschrieben:Na ja, das ist doch ausgiebig durch die Medien gegangen.
Das heißt erstmal nichts. - Was halbwegs belastbar durchdringt ist, dass ein ultra-konservativer südamerikanischer Kardinal solche Sprüche von sich gibt.

Wollte man die Sache seriös untersuchen, würde man als nächstes fragen, in welcher Eigenschaft dieser Kardinal gesprochen hat: Im Auftrag des Vatikans oder nicht? - Hat er es vor oder nach seiner Pensionierung gesagt? - Etc.

Davon abgesehen: Die Äußerung an sich ist natürlich unterirdisch. - Unabhängig davon ist das Thema, um das es sich hier dreht, nicht brutal ockamistisch zu klären. - Und schon wieder kämen wir in - pöhses Wort - differenzierende Prozesse hinein.

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sven23
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#299 Re: Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?

Beitrag von sven23 » Sa 17. Mär 2018, 13:46

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Na ja, das ist doch ausgiebig durch die Medien gegangen.
Das heißt erstmal nichts. - Was halbwegs belastbar durchdringt ist, dass ein ultra-konservativer südamerikanischer Kardinal solche Sprüche von sich gibt.

Wollte man die Sache seriös untersuchen, würde man als nächstes fragen, in welcher Eigenschaft dieser Kardinal gesprochen hat: Im Auftrag des Vatikans oder nicht? - Hat er es vor oder nach seiner Pensionierung gesagt? - Etc.
Was hat das damit zu tun? Ist die Wahrheit von der Penisonierung abhängig? :roll:
Außerdem zeigt es, dass du den Artikel gar nicht gelesen hast, denn er stammt aus dem Jahr 2003 und belegt, dass das Thema der "löchrigen Kondome" eine gewisse Tradition in der katholischen Kirche hat. Unverantwortlich ist es trotzdem.
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#300 Re: Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?

Beitrag von closs » Sa 17. Mär 2018, 14:28

sven23 hat geschrieben:Was hat das damit zu tun? Ist die Wahrheit von der Penisonierung abhängig?
Nein - aber es ist schon bedeutend, ob jemand etwas im Auftrag des Papstes sagt oder nicht.

sven23 hat geschrieben:Unverantwortlich ist es trotzdem.
Patoral sind wir uns da einig - und trotzdem: Das Thema, um das es hier geht, ist weit - pöhses Wort - differenzierter zu verstehen. - Mein Vorwurf an den Kardinal wäre: Red keinen Scheiß mit Argumenten, die auch noch nachweisbar falsch sind - wenn Du über Grundlagen sprechen willst, sprich grundsätzlich.

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