Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?

manden1804
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#41 Re: Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?

Beitrag von manden1804 » Sa 10. Feb 2018, 08:55

Ska'ara hat geschrieben:
manden1804 hat geschrieben:
Ruth hat geschrieben:Ich würde sagen, Glaube ist der Glaube an Gott und Aberglaube ist der Glaube an Dinge.
Du musst allerdings dabei den R I C H T I G E N Gott erwischen . Deiner ist es nicht .
Das kannst du nicht wissen, denn deiner ist ja allen unbekannt.
Falsch ! Der RICHTIGE Gott ist die Schöpferexistenz des Universums . Allerdings ist im Gegensatz zu dem , was alle möglichen Religionen ihr

angedichtet haben , NICHT mehr von ihr selbst erkennbar ! ! !
Gott segne euch alle .

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SamuelB
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#42 Re: Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?

Beitrag von SamuelB » Sa 10. Feb 2018, 09:19

Zeus hat geschrieben:Religiöser Glaube ist die Verherrlichung von freiwillig abgeschaltetem Gebrauch der Vernunft.
Ja, herrlich. Den Satz finde ich jetzt nicht so nice... Einfach mal mit der Gieskanne drüber über alle Gläubigen... Sehr vernünftig.^^ :roll:

Na, ja...
Meinungen gibt es wie Sand am Meer.
Gehen wir surfen? Du bist doch so cool. 8-)

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manden1804
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#43 Re: Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?

Beitrag von manden1804 » Sa 10. Feb 2018, 09:29

SamuelB hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Religiöser Glaube ist die Verherrlichung von freiwillig abgeschaltetem Gebrauch der Vernunft.
Ja, herrlich. Den Satz finde ich jetzt nicht so nice... Einfach mal mit der Gieskanne drüber über alle Gläubigen... Sehr vernünftig.^^ :roll:

Na, ja...
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Gehen wir surfen? Du bist doch so cool. 8-)

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Der Satz ist durchaus zutreffend , was die gegenwärtigen Religionen betrifft . Allerdings sind die Anhänger dieser Religionen auch nicht willens
der Sache - sprich der Wahrheit ihrer Religion - wirklich objektiv und logisch auf den Grund zu gehen .
Gott segne euch alle .

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sven23
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#44 Re: Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?

Beitrag von sven23 » Sa 10. Feb 2018, 11:01

closs hat geschrieben:
traydor hat geschrieben:Traurig, dass sich Menschen vorstellen können, dass ein Gott eifersüchtig, rachsüchtig und ungerecht sein kann - wie Jehova dargestellt wird.
Siehst Du: Das war der Grund, warum die RKK das Bibellesen nicht für alle haben wollte. - Nicht, dass ich das gut finde - aber auch ich sehe, dass das Falsch-Verstehen der Bibel üblere Folgen haben kann als das Nicht-Kennen der Bibel.
Die Beweggründe der Kirche waren in erster Linie machtpolitischer Natur. Wer die Deutungshoheit über die Bibel hatte, bestimmte auch die Glaubensinhalte und kontrollierte damit die Kirchenschäfchen.

closs hat geschrieben: Konkret:
* "Eifersucht" hat im Urtext eine andere Bedeutung, als wie wir es heute verstehen. - in der Buber-Übersetzung hat es eher etwas mit "eifern" zu tun - versteht heute keiner mehr.
* "Rache" hat ebenfalls eine ganz andere Bedeutung - eher im Sinne von "Vergeltung" - und "Vergeltung" eher mit "etwas in Ausgleich bringen"-
* "Gerechtigkeit"/"Richten" wird von Buber übersetzt mit "Bewahrheitung" - als den Menschen so "richten", wie ein Chirurg einen Knochen wieder her-richtet.
Die Frage ist, ob Buber damit die ursprüngliche Intention der Verfasser widergibt oder seine eigenen Vorstellungen hineinprojiziert.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#45 Re: Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?

Beitrag von closs » Sa 10. Feb 2018, 11:13

Ska'ara hat geschrieben:Wenn ich da an die Irrlehren Hölle und Dreieinigkeit denke, hat(te) doch wohl die Kirche großen Anteil daran, das falsche Verständnis publik zu machen.
Auch das ist richtig - insofern bin ich ja zwiegespalten. - Einerseits verstehe ich den Gedanken der RKK, die Bibel NICHT freizugeben, weil sonst Meinungs-Scheiß rauskommt wie gerade in unseren Zeiten - andererseits hat sie ihre Position satanisch ausgenutzt.

Um es dörflich zu sagen:
Würde man die heutigen Meinungs-Scheißer und die Mittelalter-Kirchen-Machthaber in einen Sack stecken und mit einem Prügel drauf hauen, würde man immer den richtigen treffen. :lol:

sven23 hat geschrieben:Die Beweggründe der Kirche waren in erster Linie machtpolitischer Natur. Wer die Deutungshoheit über die Bibel hatte, bestimmte auch die Glaubensinhalte und kontrollierte damit die Kirchenschäfchen.
Richtig - da sind wir uns de facto einig.

sven23 hat geschrieben:Die Frage ist, ob Buber damit die ursprüngliche Intention der Verfasser widergibt oder seine eigenen Vorstellungen hineinprojiziert.
Auch DAS müsste man untersuchen. - Aber wer kann das schon?

Buber war einer der wenigen Juden und Hebräisten, die die eigene jüdische Tradition in sich getragen haben UND dieses Denken in die Zeit vor 2 bis 3000 Jahren zurückprojezieren konnten. - Da findest Du gerade mal eine Handvoll.

Helmuth
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#46 Re: Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?

Beitrag von Helmuth » Sa 10. Feb 2018, 11:45

Hi closs, alter Haudegen! :thumbup:

closs hat geschrieben: Siehst Du: Das war der Grund, warum die RKK das Bibellesen nicht für alle haben wollte. - Nicht, dass ich das gut finde - aber auch ich sehe, dass das Falsch-Verstehen der Bibel üblere Folgen haben kann als das Nicht-Kennen der Bibel.
Das ist aber Jacke wie Hose, oder anders ausgedrückt: Auf welcher Seite du vom Pferd fällst ist egal, ob aufgrund von Irrlehre oder wegen Unwissenheit. Der Fluch trifft dich dann allemal.

Jesus hat angeordnet das Evangelium zu verkünden. Diese Anordnung ist keine Option, sondern ein Befehl. Und der Grund dafür ist denkbar einfach: Um die Menschen von ihrem Aberglauben zu befreien. Einer der größte Aberglauben ist dieser: Es gibt keine Hölle!

Dabei spielt es keine Rolle, ob du an die Hölle glaubst oder nicht, ob du an Maskottchen glaubst oder nicht, ob du an spirituelle Gleister glaubst oder nicht, es ist alles der breite Weg, von dem Jesus spricht, die ganze Bandbreite vom ewig grinsenden Buddhisten, vom Speichellecker Humanisten bis hin zum om Djihaditsen, der dich mit einer Bombe zu seinem Allah befördern will.

Es sind letztendlich alles Anwärter der Hölle, damit eingeschlossen auch alle Antichristen, die sich unter dem Deckmantel eines scheinheiligen und verlogenen Christentums verstecken und so wiederum die Menschen belügen. Alles derselbe Sack, auf den du da prügeln kannst. Ja auch auf mich, wenn's beliebt. Gott wird mich schon erretten.

Es gibt nur einen Weg da raus, und den hat Jesus Christus vorgezeigt. Jeder andere Weg IST Aberglaube per Definition hier, unabhängig was anderes du da glaubst. Und diesen Weg gilt es zu verkünden, ob es den Menschen passt oder nicht, ob man mir ins Gesicht spuckt oder dazu speicheleckerisch Amen sagt, auch egal. Das ist die Motivation aus der Liebe Gottes zu uns keinen verlorengehen zu lassen. Er ist darin eben eifernd wie die Mutter um ihr verletztes Kind.

Nur wenige finden aber den schmalen Weg. Daher nochmals diese Botschaft Jesu in aller Deutlichekeit:
Joh 14, 6 hat geschrieben: Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, als nur durch mich.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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sven23
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#47 Re: Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?

Beitrag von sven23 » Sa 10. Feb 2018, 12:22

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Frage ist, ob Buber damit die ursprüngliche Intention der Verfasser widergibt oder seine eigenen Vorstellungen hineinprojiziert.
Auch DAS müsste man untersuchen. - Aber wer kann das schon?

Buber war einer der wenigen Juden und Hebräisten, die die eigene jüdische Tradition in sich getragen haben UND dieses Denken in die Zeit vor 2 bis 3000 Jahren zurückprojezieren konnten. - Da findest Du gerade mal eine Handvoll.
Wenn du Recht hättest, wäre das ja gerade ein starker Hinweis darauf, dass er hier die gleichen Fehler wie die liberale Jesusforschung begangen hätte. Albert Schweitzer hat ihre Jesusbilder als ihre eigenen ethischen Wertvorstellungen entlarvt, die sie auf Jesus zurück projiziert haben.
Bei Buber kann ich das nicht beurteilen. Möglich wäre es aber.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#48 Re: Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?

Beitrag von Ska'ara » Sa 10. Feb 2018, 12:35

Helmuth hat geschrieben: Nur wenige finden aber den schmalen Weg. Daher nochmals diese Botschaft Jesu in aller Deutlichekeit:
Joh 14, 6 hat geschrieben: Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, als nur durch mich.
Daher ist es auch egal, welche Religion man vertritt - Hauptsache, man glaubt nicht alles. :lol:
Das Gewissen ist der Weg zum richtigen Glauben, dabei aber unbedingt das Ego-Zentrum ausschalten. ;)

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Zeus
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#49 Re: Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?

Beitrag von Zeus » Sa 10. Feb 2018, 12:40

Helmuth hat geschrieben: Auf welcher Seite du vom Pferd fällst ist egal, ob aufgrund von Irrlehre oder wegen Unwissenheit. Der Fluch trifft dich dann allemal.

Jesus hat angeordnet das Evangelium zu verkünden. Diese Anordnung ist keine Option, sondern ein Befehl. Und der Grund dafür ist denkbar einfach: Um die Menschen von ihrem Aberglauben zu befreien. Einer der größte Aberglauben ist dieser: Es gibt keine Hölle!
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Also Gott liebt uns so sehr, dass er extra die Hölle geschaffen hat für den Fall, dass wir seine Liebe nicht erwidern?
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#50 Re: Unterschied zwischen Glaube und Aberglaube?

Beitrag von closs » Sa 10. Feb 2018, 13:27

Helmuth hat geschrieben:Jesus hat angeordnet das Evangelium zu verkünden. Diese Anordnung ist keine Option, sondern ein Befehl.
Ich weiß - deshalb haben meine Aussagen eher Frust-Charakter - allerdings mit ernsten Hintergrund. Denn der Satz "Wenn der Teufel seine Ziele erreichen will, zitiert er sogar die Bibel" (Shakespeare) scheint Hochkonjunktur zu haben.

Helmuth hat geschrieben: Einer der größte Aberglauben ist dieser: Es gibt keine Hölle!
Aber was IST Hölle? - Was IST mit ewig gemeint? Für immer oder äonisch? - Werden im zweiten Feuer DIE Bösen oder DAS Böse für immer verbrannt? - etc.

Helmuth hat geschrieben:Es sind letztendlich alles Anwärter der Hölle, damit eingeschlossen auch alle Antichristen, die sich unter dem Deckmantel eines scheinheiligen und verlogenen Christentums verstecken und so wiederum die Menschen belügen. Alles derselbe Sack, auf den du da prügeln kannst. Ja auch auf mich, wenn's beliebt. Gott wird mich schon erretten.
Der letzte Satz ist der wichtigste. - Wir sind uns einig, dass es nur diesen EINEN Weg geben kann - aber auch hier: Wie genau soll man dies interpretieren?

Helmuth hat geschrieben:Nur wenige finden aber den schmalen Weg. Daher nochmals diese Botschaft Jesu in aller Deutlichekeit:

Joh 14, 6 hat geschrieben:
Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, als nur durch mich.
Diesem Satz stimme ich uneingeschränkt zu, was aber nicht heißen muss, dass jeder dasselbe meinen muss, wenn er ihm uneingeschränkt zustimmt.

sven23 hat geschrieben:Wenn du Recht hättest, wäre das ja gerade ein starker Hinweis darauf, dass er hier die gleichen Fehler wie die liberale Jesusforschung begangen hätte. Albert Schweitzer hat ihre Jesusbilder als ihre eigenen ethischen Wertvorstellungen entlarvt, die sie auf Jesus zurück projiziert haben.
Bei Buber kann ich das nicht beurteilen. Möglich wäre es aber.
Das ist IMMER so. - Genau das ist das, was man "Hermeneutik" im Sinne des "Hermeneutischen Zirkels" versteht: Die Verwebung von objektiv Nachweisbarem mit eigenen (bewussten oder unbewussten) Vorannahmen - weil es nicht anders geht.

Die entscheidende Frage ist: WELCHE eigene Prägung ist geeignet, "dem, was der Fall ist/war", gerecht zu werden. - Dazu gehört in der Theologie zweierlei:
1) Hohes Sachwissen (das hat Buber ganz sicher).
2) Und die richtige Hermeneutik (hat Buber verstanden im Sinne von Apg. 8,30).

Aus meiner Gesamtschau bin ich subjektiv sicher, dass Buber die richtige Hermeneutik hat - allein: Albert SChweitzer oder andere könnte das anders sehen.

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