Alles Teufelszeug? VII

2Lena
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#161 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von 2Lena » Sa 23. Sep 2017, 19:06

Roland hat geschrieben:Und dass er (Gott) nicht nur Himmel und Erde sondern tatsächlich auch ein Buch schaffen konnte.
...d as eindeutig voller Gemeinheiten und Widersprüchen steckt!
Meinst du nicht, dass du lieber deine Lesart korrigieren solltest?

Roland hat geschrieben:Du suchst nach Dingen, die angeblich nicht zusammenpassen, vertraust nicht auf Gott sondern vermutest rein menschliche Philosophien hinter der Schrift, sitzt also immer noch über der Bibel zu Gericht.
"Allewelt!" sieht die Widersprüche, bringt Kriege, Verfolgungen Andersgläubiger, etc. ...
Ich vertraue auf einen Gott, der richtige Dinge schreibt oder schreiben lässt, wo das Herz hinschmilzt, wo der Verstand gefördert wird und gefordert ist, wo man nichts lieber tun möchte, als die Meinungen der Propheten in der Welt aufblühen zu lassen. Mehr noch bringt das NT. Kennt jemand den Inhalt wirklich zeigt er unvorstellbare Hochachtung. Die sehe ich nirgends, egal welche Konfession oder Kirchen ich besuchen konnte.

Roland hat geschrieben:Andererseits hat die christliche Apologie gezeigt, dass nichts von alledem schlagende Beweise gegen die Wahrheit der Bibel und des christlichen Glaubens liefert.
Willst du etwa mit solchen Inhalten missionieren gehen?
Matth. 5 28 Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. 29 Wenn dich aber dein rechtes Auge verführt, so reiß es aus und wirf's von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde. 30 Wenn dich deine rechte Hand verführt, so hau sie ab und wirf sie von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle fahre. 31 Es ist auch gesagt (5. Mose 24,1): »Wer sich von seiner Frau scheidet, der soll ihr einen Scheidebrief geben.« 32 Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Unzucht, der macht, dass sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe.
https://www.bibleserver.com/ref/4000501 ... /Matthäus5

Welche Erleuchtung bekommst du dazu, etwa solche, die den Text ignorieren?

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sven23
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#162 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » Sa 23. Sep 2017, 19:33

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: sven23
Du hast jetzt fünf ideologie-getränkte Antworten gegeben - da scheint was tief zu sitzen.
Wenn Vernunft eine Ideologie sein soll, meinetwegen. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#163 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Sa 23. Sep 2017, 20:13

sven23 hat geschrieben:Wenn Vernunft eine Ideologie sein soll, meinetwegen.
Vernunft ist KEINE Ideologie. :)

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Münek
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#164 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Münek » Sa 23. Sep 2017, 20:41

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Warum "NEIN". Das kannst du doch gar nicht wissen.
Streng genommen richtig - letztlich weiß der Mensch NICHTS. - So wie Müneks Auffassung hoch-wahrscheinlich richtig ist, WENN die von ihm gewählte MEthodik in Bezug auf "das, was wirklich war", zielführend ist, so ost meine Auffassung hoch-wahrscheinlich richtig, wenn man das NT geistig-kontextual interpretiert.
Die von mir favorisierte Methodik ist die Standard- und Leitmethode der Bibelauslegung an den theologischen Fakultäten. Die von Dir favorisierte "kanonische Exegese" findet mangels Objektivität und Wissenschaftlichkeit in der universitären Praxis keine Anwendung.

Du bist besser im dogmatischen Sandkasten aufgehoben - unter dem schützenden Rock der seligen Mutter Kirche.

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#165 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Sa 23. Sep 2017, 21:01

Münek hat geschrieben:Die von mir favorisierte Methodik ist die Standard- und Leitmethode der Bibelauslegung an den theologischen Fakultäten.
Das ist doch kein qualitatives Argument in Bezug auf meine Feststellung. - Im übrigen ist die HKM eine gute Methodik - aber eben nur für Fragen, die damit beantwortbar sind. - Für geistige Fragen (auch wenn sie in der Geschichte gestellt und beantwortet werden) ist die HKM nur sehr bedingt geeignet.

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Münek
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#166 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Münek » Sa 23. Sep 2017, 22:02

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ich schließe daraus, dass Du keine Ahnung davon hast, was innerhalb der katholischen Theologie tatsächlich abgeht
NAtürlich gibt es auch in der RKK Versuche, das Christentum/die Bibel im heutigen Sinne "aufgeklärt" zu verstehen
Warum dieser Euphemismus? Bergers bittere Erkenntnis und seine Klage über die Zustände in der systematischen Theologie - und nicht nur da (siehe Erzbischof Zollitsch) - sprechen eine deutlich andere Sprache.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Dein Problem besteht darin, dass Du es glaubensmäßig nicht ertragen kannst, dass sich der Mensch Jesus in seiner Naherwartung geirrt hat.
Falsche Spur - es geht mir darum, dass "nahes Gottesreich" schlicht falsch interpretiert wird.
Als theologischer Laie fehlt Dir schlicht jegliche Fachkompetenz, um Dir darüber ein Urteil erlauben zu können. Oder salopp ausgedrückt: Du hast schlicht keine Ahnung, was in der exegetischen Forschung abgeht.

Im Übrigen bleibe ich bei meiner Annahme, dass es für Dich schlechterdings nicht akzeptabel und unerträglich ist, dass Jesus sich geirrt haben könnte.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Wie alle anderen Exegeten auch spricht der Theologe Theißen ausschließlich von mehr oder weniger hohen WAHRSCHEINLICHKEITEN , was die Richtigkeit ihrer Forschungsergebnisse betrifft.
Diese "Wahrscheinlichkeit" bezieht sich doch auf die Annahme/Setzung, dass sein methodischer Ansatz der richtige ist, um 'dem, was wirklich ist", gerecht zu werden
Nein - die Wahrscheinlichkeit bezieht sich im Wesentlichen auf die Frage, ob ein historisches Geschehnis, so wie es überliefert worden ist, ganz oder teilweise oder keinen Anspruch auf Historizität erheben kann - wobei Glaubens- und Wunderfragen NICHT Gegenstand historisch-kritischer Forschung sind.

closs hat geschrieben:DASS ist mit "methodisches Ergebnis" gemeint: "Die Wahrscheinlichkeit für die Richtigkeit meiner Ausführungen ist hoch, WENN mein methodischer Ansatz richtig ist". - OB dies der Fall ist, weiß doch keiner.
Die Richtigkeit des methodischen Ansatzes der HKM wird noch nicht einmal von der Päpstlichen Bibelkommission in Frage gestellt - ganz im Gegenteil. Selbst Ratzinger räumt der HKM absolute Priorität ein; in seinem Jesusbuch fordert er sogar, dass sich der biblische Glaube der wissenschaftlichen Methode zu stellen habe.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es ist Unsinn von einer "kanonischen Exegese" zu sprechen, weil diese in der Praxis nicht existiert.
Es gibt christlich-geistige Exegese-Formen, zu denen die kanonische Exegese gehört - nach wie vor.
Allein ausschlaggebend ist, dass man diese an den theologischen Fakultäten vergeblich sucht. Sie ist praktisch nicht existent.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Jemand, der bei Regen vor die Tür tritt, muss nicht GLAUBEN, dass er nass wird. Er weiß es.
Richtig - aber das ist kein Argument gegen christlich-geistige Exegesen.
Es ist ein Argument gegen Deine Behauptung, man könne das, was Jesus mit seiner Botschaft der nahen Gottesherrschaft gemeint hat, nur im Glauben ermitteln. Blödsinn - bei dem Versuch, historische Sachverhalte zu ermitteln, hat der persönliche Gottesglaube des Historikers nicht zu suchen.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Im objektiv WISSENSCHAFTLICH-exegetischen Sandkasten bist Du mit Deinen subjektiven Glaubensvorstellungen völlig fehl am Platz.
Da ist was dran, wenn man "Wissenschaft" anthropozentrisch-methodisch-rationalistisch versteht.
E-ben. Also husch husch ab ins warme dogmatische Kinderbettchen. :)

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Münek
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#167 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Münek » Sa 23. Sep 2017, 22:19

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die von mir favorisierte Methodik ist die Standard- und Leitmethode der Bibelauslegung an den theologischen Fakultäten.
Das ist doch kein qualitatives Argument in Bezug auf meine Feststellung. - Im übrigen ist die HKM eine gute Methodik - aber eben nur für Fragen, die damit beantwortbar sind. - Für geistige Fragen (auch wenn sie in der Geschichte gestellt und beantwortet werden) ist die HKM nur sehr bedingt geeignet.
Zu biblisch überlieferten göttlichen Eingriffen in die Menschheitsgeschichte äußerst sich die historisch-kritische Forschung als wissenschaftliche Diziplin inhaltlich NICHT. Sie schließt diese weder aus noch schließt sie diese ein. Die Annahme der Existenz transzendenter Welten und Wesen ist ausschließlich Gegenstand subjektiv-persönlicher Glaubensüberzeugungen.

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#168 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Sa 23. Sep 2017, 22:51

Münek hat geschrieben:Warum dieser Euphemismus?
Wieso "Euphemismus"? - Es gibt in allen Großkirchen zwei Richtungen: Die fundamental-theologische Richtung, die die Bibel streng unter geistigen Gesichtspunkten (mit allen relevanten philosophischen Hintergründen) interpretiert und eine (ich würde es nennen) "aufgeklärt-pastoral"-orientiere Richtung, die die Bibel via Zeitgeist den Menschen "bekömmlicher" machen will. - SChwierig wird es, wenn sich beides vermischt.

Münek hat geschrieben:Als theologischer Laie fehlt Dir schlicht jegliche Fachkompetenz, um Dir darüber ein Urteil erlauben zu können. Oder salopp ausgedrückt: Du hast schlicht keine Ahnung, was in der exegetischen Forschung abgeht.
Es geht hier nicht nur um die historisch-kritische Forschung (das meinst Du wahrscheinlich mit "exegetisch"), die nur EINEN Aspekt zur Erforschung der Wirklichkeit beitragen kann, sondern auch um hermeneitische Forschung, die auf Basis historisch-kritischer Sach-Ergebnisse weiterentwickelt und zu ihren Ergebnissen kommt. - Du bist in Bezug auf "Wirklichkeit" komplett einseitig ausgerichtet.

Münek hat geschrieben: die Wahrscheinlichkeit bezieht sich im Wesentlichen auf die Frage, ob ein historisches Geschehnis, so wie es überliefert worden ist, ganz oder teilweise oder keinen Anspruch auf Historizität erheben kann
Es geht in erster Linie um letztliche Wirklichkeit - ob diese per HKM oder anders ermittelbar ist, ist dann die nächste Frage.

Münek hat geschrieben: wobei Glaubens- und Wunderfragen NICHT Gegenstand historisch-kritischer Forschung sind.
Richtig - deshalb kann die HKM nicht für DEN Fall über Fragen befinden, dass historisch-kritisch ermittelbare Wirklichkeit letztliche Wirklichkeit ist. - Die HKM MUSS "bauartbedingt" passen, falls Jesus WIRKLICH leiblich auferstanden ist. - Das wäre dann zwar ein historisches Geschehen, aber nicht behandelbar durch die HKM - deshalb: Jeder soll bei seinen Leisten bleiben.

Münek hat geschrieben:Selbst Ratzinger räumt der HKM absolute Priorität ein; in seinem Jesusbuch fordert er sogar, dass sich der biblische Glaube der wissenschaftlichen Methode zu stellen habe.
Das sowieso - Du meinst wahrscheinlich "historisch-kritische Methode". - Auch das ist richtig - aber eben nur auf Sachebene und nicht auf Ebene hermeneutischer Weiterentwicklung, also geistiger Interpretations-Ebene in Bezug auf historisch-kritische Sachergebnisse.

Münek hat geschrieben:Allein ausschlaggebend ist, dass man diese an den theologischen Fakultäten vergeblich sucht. Sie ist praktisch nicht existent.
Die Aufgabenteilung in der Praxis ist: hier HKM mit nicht-geistig-interpretativen Sachergebnissen, da hermeneutische, also geistige Intepretation dieser Sachebene. - Das reicht. - Die kanonische Methodik wurde meines Wissens nur deshalb reaktiviert (ähnliche Exegese-Formen gab es bereits Jahrhunderte zuvor), weil die HKM in einigen ihrer Vertreter in geistige Interpretations-Ebene verschoben wurde - das geht natürlich nicht.

Münek hat geschrieben:Es ist ein Argument gegen Deine Behauptung, man könne das, was Jesus mit seiner Botschaft der nahen Gottesherrschaft gemeint hat, nur im Glauben ermitteln.
Nein - geistiges Verständnis der Bibel reicht schon - ein nicht-christlich-gläubiger Rabbi oder Imam würde das genauso verstehen, selbst wenn er nicht zustimmt. - Genau das kann aber die HKM nicht, weil ihre Grundlagen dies nicht zulassen.

Münek hat geschrieben:E-ben.
Das hast Du verkehrt herum verstanden.

Münek hat geschrieben:Zu biblisch überlieferten göttlichen Eingriffen in die Menschheitsgeschichte äußerst sich die historisch-kritische Forschung als wissenschaftliche Diziplin inhaltlich NICHT.
Ergo: Sie muss die Bibel so interpretieren (wenn sie schon meint, interpretieren zu müssen), als gäbe es diese Eingriffe nicht - meine Rede.

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sven23
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#169 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » So 24. Sep 2017, 08:02

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Als theologischer Laie fehlt Dir schlicht jegliche Fachkompetenz, um Dir darüber ein Urteil erlauben zu können. Oder salopp ausgedrückt: Du hast schlicht keine Ahnung, was in der exegetischen Forschung abgeht.
Es geht hier nicht nur um die historisch-kritische Forschung (das meinst Du wahrscheinlich mit "exegetisch"), die nur EINEN Aspekt zur Erforschung der Wirklichkeit beitragen kann, sondern auch um hermeneitische Forschung, die auf Basis historisch-kritischer Sach-Ergebnisse weiterentwickelt und zu ihren Ergebnissen kommt. - Du bist in Bezug auf "Wirklichkeit" komplett einseitig ausgerichtet.
Wirklichkeit ist das, was (wahrscheinlich) wirklich war. Dafür ist die historisch-kritische Methode bestens geeignet. Märchen aus 1001 Nacht gehören nun mal ins Reich der literarischen Fiktion, auf die Glaubensdogmatiker ihre Luftschlösser aufbauen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#170 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » So 24. Sep 2017, 08:51

sven23 hat geschrieben:Wirklichkeit ist das, was (wahrscheinlich) wirklich war. Dafür ist die historisch-kritische Methode bestens geeignet.
Willkürliche Aussage - für Hermeneutik kann man dasselbe postulieren.

Der Fall "Naherwartung" zeigt doch deutlichst, dass für die methodischen Voraus-Setzungen der HKM eine Naherwartung Jesu "wahrscheinlich" ist, obwohl es genauso so knackige Gründe gibt, unter hermeneutischen Gesichtspunkten das Gegenteil für wahrscheinlich zu halten.

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