Alles Teufelszeug? VII

2Lena
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#151 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von 2Lena » Fr 22. Sep 2017, 13:29

Münek hat geschrieben:Jesu Irrtum bestand bekanntlich darin, dass die Gottesherrschaft bekanntlich ausblieb.
Igittigitt, geht das gleiche Thema ewig so weiter?
Seit einer Woche war ich nicht hier. Ihr diskutiert immer noch das Gleiche.
Dabei hat Closs, frisch aus dem Urlaub, gute Argumente ...
Müneki, die Gottesherrschaft, die du dir laut Bibel (etwas wie seit der Sintfult) vorstellst, hätte wohl ein gewaltiges Dreinschlagen bedeutet - und dann wärst du gar nicht zur Welt gekommen.

Sieh es also als gewaltiges Geduldspiel, das allen Menschen die Gelegenheit gibt, auf dem sonderbaren und angeblich besonders schönen Planeten die harten Konsequenzen "auszubaden", in der selbst eingebrockten Suppe. Wenn du einmal genau darüber nachdenkst, so wird dir das einleuchten. Welche Gnade der Erleuchtung das in sich hat ...

2Lena
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#152 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von 2Lena » Fr 22. Sep 2017, 13:30

Roland hat geschrieben: (15.9.2017)Ich sprach von einer Geisteshaltung, die nicht auf dem Richterstuhl sitzt während Gott auf der Anklagebank sitzt - sondern umgekehrt. Die nicht über der Bibel zu Gericht sitzt sondern sich von ihr korrigieren lässt. Die nicht sagt, was in der Bibel gelten darf und was gestrichen werden muss, sondern die sich von der Bibel sagen lässt, was in meinem Leben gestrichen werden muss.
Hallo Roland,

was du schreibst klingt nach löblichem Vorsatz. Ich finde es gut, dass du nicht filterst nach "guten Aussagen" und "widersprüchlich". Alles andere ergibt den Eindruck von Falschheit. Doch wie sieht es in Wirklichkeit aus. Fast gar nichts aus dem AT kann ein Mensch im täglichen Leben aus der Bibel verwenden ...

Ganz anders sah war es in alter *Lesart, solange man die hebräische Sprache verstand und die Kultur. Da war eine große und berühmte Philosophie. Ausgedrückt in Bildsprache, die zur gesprochenen passte, wurden die Texte viel weiter gelöst, dazu auch mit grammatischen Formen. "Gnosis" (Erkenntnis) kam dann als Summe aus jedem Abschnitt. Das tut der heutige Text nicht mehr. Er erhellt nicht. Es kommen Behauptungen und Verbiegungen. In den Übersetzungen hat man die Widersprüche verwendet, um auf "zusätzliche" Denkansätze hinzuweisen. Wird nichts dazu gewusst, gar noch die Bibel gläubig "wörtlich" genommen - wachsen Reaktionen heran, wie die von Detlef, der in seiner Garage in Blechdosen neben Spinnen und etwas Spinnerei "fliegende Spagettimonster" heranzüchtet, zudem mächtig stolz darauf ist.

Muss sich ein Christ nicht schämen, dass er sowenig von seinen eigenen "Glaubensvorstellungen" kennt und etwas davon sagen kann? Da lesen Millionen von Menschen von Abraham, ordnen das orientalischen Religionen zu. Nichts anderes sagt der Islam, nichts anderes hören sie vom Judentum und so denken sie sich auf der richtigen Seite. Aber das Christentum brachte die "humanistische Erziehung" heraus und die ganze Entwicklung der westlichen Welt.

Hast du schon gefragt, wie das zusammenpasst. Da war doch *angeblich** die gleiche Grundstruktur. Ein Jude verstand damals die Geschichte von Abraham - vermutlich. Der Name sagte ihm neben den Abstammungslehren eine Philosophie (von der die heutige kaum davon träumt). Da lebten viele Menschen in jenen Ländern und nicht nur ein Viehzüchter mit einem Sohn und einigen Kamelen mit etlichen Schafen, wie man so meint. In alten Ausdrücken gebrauchte man solche Wörter in der Dichtung, weil sie zu "philosophischen Begriffen benutzt werden.

Abraham ging mit seinem Sohn Isaak (wörtlich, man wird oder soll lachen bzw. auch geteilt wo es nichts mehr zu lachen gibt, wo Gesetze sich entwickeln jeza chak statt Optionen von Geschäftigkeit). "Er" schleppte "Isaak" in die Richtung Berg Moria (einen Haufen Bitterkeit) ließ ihn auch noch das Holz tragen (bepackte ihn mit Ratschlägen). Der Jüngling wurde gefesselt. Das Messer bereits ausholend, hörte Abraham die rettende Stimme des Engels. Nur dreimal "Abraham" war es. Damit ging ihm ein Licht auf, wie das Lehren wirklich geht.

Damals konnten sie die Worte *zerlegen*, mit der Vorstellung "Männername" und "Urvater" enthüllt sich nichts. Schließlich ging alles gut aus. "Er" sah die Dummheit (den "Bock") im Gestrüpp, ließ sie in Rauch aufgehen.

Vergleich nun, wie die Lehren sich entwickelten ... wie mit Philosophie gepaart das Christentum arbeitete ... bis dann Martin Luther die Geschichte nicht mehr verstehen konnte, dafür aber Ideen von "Glaube" bastelte, statt die Leute anzuleiten die alte Kultur mit richtigen Ausdrücken zu verstehen. Das ist aber nicht ihm allein anzulasten, sondern da war bereits die Bildung schief, war ein übliches Dilemma einer stets weiter vernachlässigten Meinung, entstanden durch Krieg, Not, Verfolgung, Faulheit, Unfähigkeit und was weiß ich sonst noch. Jedenfalls gab es nichts zum Ausruhen auf Siegeslorbeeren, die sich ab und zu einer verdiente.

Vergleich mal, was deine (sicher gut gemeinten "Argumente") bedeuten, die andere nur als "Glaubensansicht" deuten, da ihnen jede Einsicht in die damalige vernünfige Welt fehlen muss.

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#153 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von R.F. » Fr 22. Sep 2017, 14:11

2Lena hat geschrieben: - - -
Sieh es also als gewaltiges Geduldspiel, das allen Menschen die Gelegenheit gibt, auf dem sonderbaren und angeblich besonders schönen Planeten die harten Konsequenzen "auszubaden", in der selbst eingebrockten Suppe.
"Besonders schöner Planet"? Der ist so was von verbraucht, wird daher bald entsorgt...

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#154 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Fr 22. Sep 2017, 18:36

Pluto hat geschrieben:Warum "NEIN". Das kannst du doch gar nicht wissen.
Streng genommen richtig - letztlich weiß der Mensch NICHTS. - So wie Müneks Auffassung hoch-wahrscheinlich richtig ist, WENN die von ihm gewählte MEthodik in Bezug auf "das, was wirklich war", zielführend ist, so ost meine Auffassung hoch-wahrscheinlich richtig, wenn man das NT geistig-kontextual interpretiert.

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sven23
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#155 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » Sa 23. Sep 2017, 06:50

Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Das ist überhaupt kein" Versuch". Diese beiden Glaubensansätze stehen faktisch einander eben gegenüber. Das ist einfach so. Und wenn der Atheismus recht hat, dann bedeutet das die finale Nichtigkeit der menschlichen Existenz. Da hat Schmidt-Salomon vollkommen recht. Und wenn die Bibel recht hat, dann gibt es eine Jeseitsperspektive.
Also ist doch der Wunsch Vater des Gedankens, dass es doch so sein möge.
Wenn überhaupt, dann auf beiden Seiten. Denn manch einer wünscht sich eben auch, dass am Ende alles aus ist und diese Nichtigkeit ist ihm ganz recht.
Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert. Wahre Demut heißt, die eigene Endlichkeit zu akzeptieren.

Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Wie alle Religionen zeigen, ist Papier geduldig. Die Tatsachen, dass Menschen etwas aufgeschrieben haben, belegt nicht die inhaltliche Richtigkeit.
Gerade bei religiösen Mythen ist äußerste Vorsicht geboten. Deshalb geht Wissenschaft ergebnisnoffen an die Texte heran und hat, wie Ratzinger richtig sagt, keine a-priori Setzung.
Das ist es, was Ratzinger fordert! Die historisch-kritischen Methode ist wichtig insofern, als sie zeigt, dass der christliche Glaube auf tatsächlichem historischem Geschehen basiert und nicht auf Legenden und Symbolik.
Die Forschung hat gezeigt, dass es vermutlich einen historischen Kern in Form des galiläischen Wanderpredigers gibt, der in einem begrenzten Gebiet als Heiler und Apokalyptiker gewirkt hat und von der römischen Besatzungsmacht vermutlich als Aufrührer hingerichtet wurde. Alles andere ist spätere, vor allem paulinische Theologie, bzw. Märchenstunde.

Roland hat geschrieben: Ihre Grenze besteht aber darin, dass sie alles nur als Menschenworte ansieht und göttliche Inspiration nicht in den Blick nehmen und bei alledem den Raum der Hypothese nicht überschreiten kann. Deshalb muss sie offen sein für ergänzende Methoden, so Ratzinger in "Jesus von Nazareth".
Während die Atheistenpropaganda der "Kubitzas" allein auf a-priori Setzungen basiert.
Nein, die HKM hat keine a-priori Setzung, im Gegensatz zur kanonischen Exegese, die auf Glaubensentscheiden beruht. Glaubensbekenntnisse gehören aber nicht an die Universitäten, sondern in die Kirche.

Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Wir kennen nun mal keine Wunder und übernatürliches Zerreißen geschichtlicher Wirkungszusammenhänge. Das war vor 2000 Jahren oder zu jedem anderen Zeitpunkt nie anders.
Dieser Positivismus des 19. Jahrhunderts, nachdem nur existiern kann was man wissenschaftlich nachweisen kann, ist auch in der Wissenschaft inzwischen überwunden. Klaus Berger hierzu: "Es gibt heute mehr fromme Phsyiker als fromme Bischöfe."
Trotzdem hat Bultmann recht. Es gibt keine Wunder und vermutlich gab es sie auch nie. (Ausser in den Phantasien religiöser Eiferer)

Roland hat geschrieben: Dass Jesus eine irrtümliche Naherwartung hatte, basiert auch auf einem Glaubensentscheid. Das als "wissenschaftlich erwiesen" anzusehen ist eine eselsdumme Albernheit.
Nein, die Naherwartung ergibt sich aus den Texten und deren Entwicklung/Veränderung/Verfälschung.

Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Warum muss ich immer gähnen, wenn ich lese, wie man das Mittelalter heranzieht um heute "das Christentum" zu kritisieren. "Wer dagegen verstieß, spielte mit seinem Leben" - auf Jesus konnte sich damit kein mittelalterlicher Kirchenmann berufen. Jesus zwang niemanden, ihm nachzufolgen. Diese Argumentation langweilt mich.
Das Schicksal von Millionen Menschen mag dich langweilen. Ob es den historischen Jesus auch gelangweilt hätte?
Was mich langweilt ist, wenn die Verbrechen mittelalterlicher Kirchenfürsten als Argument gegen "das Chrsitentum" verwendet werden. Denn sie konnten sich allesamt nicht auf Christus berufen.
Haben sie aber trotzdem. Der christliche Antijudaismus geht auch nicht auf den galiläischen Wanderprediger zurück, sondern auf die Schreiber des NT und er späteren Kirche.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Roland
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#156 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Roland » Sa 23. Sep 2017, 15:44

2Lena hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: (15.9.2017)Ich sprach von einer Geisteshaltung, die nicht auf dem Richterstuhl sitzt während Gott auf der Anklagebank sitzt - sondern umgekehrt. Die nicht über der Bibel zu Gericht sitzt sondern sich von ihr korrigieren lässt. Die nicht sagt, was in der Bibel gelten darf und was gestrichen werden muss, sondern die sich von der Bibel sagen lässt, was in meinem Leben gestrichen werden muss.

Hallo Roland,

was du schreibst klingt nach löblichem Vorsatz. Ich finde es gut, dass du nicht filterst nach "guten Aussagen" und "widersprüchlich". Alles andere ergibt den Eindruck von Falschheit. Doch wie sieht es in Wirklichkeit aus. Fast gar nichts aus dem AT kann ein Mensch im täglichen Leben aus der Bibel verwenden ...

Ganz anders sah war es in alter *Lesart, solange man die hebräische Sprache verstand und die Kultur. Da war eine große und berühmte Philosophie. Ausgedrückt in Bildsprache, die zur gesprochenen passte, wurden die Texte viel weiter gelöst, dazu auch mit grammatischen Formen. "Gnosis" (Erkenntnis) kam dann als Summe aus jedem Abschnitt. Das tut der heutige Text nicht mehr. Er erhellt nicht. Es kommen Behauptungen und Verbiegungen. In den Übersetzungen hat man die Widersprüche verwendet, um auf "zusätzliche" Denkansätze hinzuweisen. Wird nichts dazu gewusst, gar noch die Bibel gläubig "wörtlich" genommen - wachsen Reaktionen heran, wie die von Detlef, der in seiner Garage in Blechdosen neben Spinnen und etwas Spinnerei "fliegende Spagettimonster" heranzüchtet, zudem mächtig stolz darauf ist.

Muss sich ein Christ nicht schämen, dass er sowenig von seinen eigenen "Glaubensvorstellungen" kennt und etwas davon sagen kann? Da lesen Millionen von Menschen von Abraham, ordnen das orientalischen Religionen zu. Nichts anderes sagt der Islam, nichts anderes hören sie vom Judentum und so denken sie sich auf der richtigen Seite. Aber das Christentum brachte die "humanistische Erziehung" heraus und die ganze Entwicklung der westlichen Welt.

Hast du schon gefragt, wie das zusammenpasst. Da war doch *angeblich** die gleiche Grundstruktur. Ein Jude verstand damals die Geschichte von Abraham - vermutlich. Der Name sagte ihm neben den Abstammungslehren eine Philosophie (von der die heutige kaum davon träumt). Da lebten viele Menschen in jenen Ländern und nicht nur ein Viehzüchter mit einem Sohn und einigen Kamelen mit etlichen Schafen, wie man so meint. In alten Ausdrücken gebrauchte man solche Wörter in der Dichtung, weil sie zu "philosophischen Begriffen benutzt werden.

Abraham ging mit seinem Sohn Isaak (wörtlich, man wird oder soll lachen bzw. auch geteilt wo es nichts mehr zu lachen gibt, wo Gesetze sich entwickeln jeza chak statt Optionen von Geschäftigkeit). "Er" schleppte "Isaak" in die Richtung Berg Moria (einen Haufen Bitterkeit) ließ ihn auch noch das Holz tragen (bepackte ihn mit Ratschlägen). Der Jüngling wurde gefesselt. Das Messer bereits ausholend, hörte Abraham die rettende Stimme des Engels. Nur dreimal "Abraham" war es. Damit ging ihm ein Licht auf, wie das Lehren wirklich geht.

Damals konnten sie die Worte *zerlegen*, mit der Vorstellung "Männername" und "Urvater" enthüllt sich nichts. Schließlich ging alles gut aus. "Er" sah die Dummheit (den "Bock") im Gestrüpp, ließ sie in Rauch aufgehen.

Vergleich nun, wie die Lehren sich entwickelten ... wie mit Philosophie gepaart das Christentum arbeitete ... bis dann Martin Luther die Geschichte nicht mehr verstehen konnte, dafür aber Ideen von "Glaube" bastelte, statt die Leute anzuleiten die alte Kultur mit richtigen Ausdrücken zu verstehen. Das ist aber nicht ihm allein anzulasten, sondern da war bereits die Bildung schief, war ein übliches Dilemma einer stets weiter vernachlässigten Meinung, entstanden durch Krieg, Not, Verfolgung, Faulheit, Unfähigkeit und was weiß ich sonst noch. Jedenfalls gab es nichts zum Ausruhen auf Siegeslorbeeren, die sich ab und zu einer verdiente.

Vergleich mal, was deine (sicher gut gemeinten "Argumente") bedeuten, die andere nur als "Glaubensansicht" deuten, da ihnen jede Einsicht in die damalige vernünfige Welt fehlen muss.

Es IST eine Glaubensansicht. Ich glaube, dass es den Gott, von dem die Bibel spricht, tatsächlich gibt. Und dass er nicht nur Himmel und Erde sondern tatsächlich auch ein Buch schaffen konnte. Dass die Bibel von Gott inspiriert ist und dass Gott selbst, in Gestalt des Heiligen Geistes, Einsicht schenkt und mich lehrt, wenn ich auf ihn vertraue und ihn darum bitte.
Es ist eine Entscheidung die ich treffen, es ist eine Geisteshaltung, ein Glaube. Ich lasse mich auf Gott ein, ich schenke ihm Vetrauen, ich bringe ihm mein Leben, meine Schuld und alles was ich bin. Ich glaube, dass Jesus lebt. Und das steht auf historischem Grund, das Grab war leer. Und weil er keine Theorie sondern eine Person ist, ist das stärkste Indiz für seine Existenz die persönliche Erfahrung. Die kann ich dir nicht beweisen, aber bezeugen. Wer wirklich ehrlich zu ihm kommt, der wird es nicht bereuen.

Aus alldem, was du schreibst, geht mE hervor, dass du eine andere Entscheidung getroffen hast. Du suchst nach Dingen, die angeblich nicht zusammenpassen, vertraust nicht auf Gott sondern vermutest rein menschliche Philosophien hinter der Schrift, sitzt also immer noch über der Bibel zu Gericht.
Und in so einem dicken Buch, mit so vielen Worten, da finden sich immer scheinbare Widersprüche, wenn man nur fleißig sucht. Wenn das das Ziel ist, dann erreichst du dieses Ziel auch.
Andererseits hat die christliche Apologie gezeigt, dass nichts von alledem schlagende Beweise gegen die Wahrheit der Bibel und des christlichen Glaubens liefert.

Wir sind in unserer Entscheidung letztlich frei. Will ich nach Nahrung für meine Zweifel suchen - oder nach Nahrung für meinen Glauben.
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
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Roland
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#157 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Roland » Sa 23. Sep 2017, 15:44

Sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Wenn überhaupt, dann auf beiden Seiten. Denn manch einer wünscht sich eben auch, dass am Ende alles aus ist und diese Nichtigkeit ist ihm ganz recht.
Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert. Wahre Demut heißt, die eigene Endlichkeit zu akzeptieren.
Dieses Leben ist endlich, das akzeptiert jeder. Aber es ist eben kein Schluss-Punkt sondern faktisch ein Schluss-Fragezeichen. Keiner weiß, was mit unserer Gedankenwelt, unserem inneren Kosmos also mit unserem Geist, unserer Seele danach geschieht. Sicher: "It's not a wishconcert", wie Klopp sagen würde, sondern es ist eine Glaubensfrage. Wir beide glauben hier etwas.

Sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Das ist es, was Ratzinger fordert! Die historisch-kritischen Methode ist wichtig insofern, als sie zeigt, dass der christliche Glaube auf tatsächlichem historischem Geschehen basiert und nicht auf Legenden und Symbolik.
Die Forschung hat gezeigt, dass es vermutlich einen historischen Kern in Form des galiläischen Wanderpredigers gibt, der in einem begrenzten Gebiet als Heiler und Apokalyptiker gewirkt hat und von der römischen Besatzungsmacht vermutlich als Aufrührer hingerichtet wurde. Alles andere ist spätere, vor allem paulinische Theologie, bzw. Märchenstunde.
Atheisten glauben das, gehen davon aus - und nennen es dann "die Forschung".

Sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Ihre Grenze besteht aber darin, dass sie alles nur als Menschenworte ansieht und göttliche Inspiration nicht in den Blick nehmen und bei alledem den Raum der Hypothese nicht überschreiten kann. Deshalb muss sie offen sein für ergänzende Methoden, so Ratzinger in "Jesus von Nazareth".
Während die Atheistenpropaganda der "Kubitzas" allein auf a-priori Setzungen basiert.
Nein, die HKM hat keine a-priori Setzung, im Gegensatz zur kanonischen Exegese, die auf Glaubensentscheiden beruht.
Nochmal Theißen: "Wissenschaft sagt nicht: »so war es« sondern: »So könnte es aufgrund der Quellen gewesen sein.« " (Der historische Jesus, S. 5) Und diesen Vermutungen gehen immer Vorentscheidungen voraus. Oder wie Theißen es nennt: axiomatische Überzeugungen.
Sowohl die religiöse, als auch die historische Imagination, so Theißen, wird von Grundüberzeugungen bestimmt (S. 31). Also von Setzungen. Das sagt auch Bultmann: "Voraussetzungslose Exegese kann es nicht geben". Die HKM beruht also ebenso auf einem Glaubensentscheid, wie jede andere Exegese.

Sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:
Sven23 hat geschrieben: Wir kennen nun mal keine Wunder und übernatürliches Zerreißen geschichtlicher Wirkungszusammenhänge. Das war vor 2000 Jahren oder zu jedem anderen Zeitpunkt nie anders.
Dieser Positivismus des 19. Jahrhunderts, nachdem nur existiern kann was man wissenschaftlich nachweisen kann, ist auch in der Wissenschaft inzwischen überwunden. Klaus Berger hierzu: "Es gibt heute mehr fromme Phsyiker als fromme Bischöfe."
Trotzdem hat Bultmann recht. Es gibt keine Wunder und vermutlich gab es sie auch nie. (Ausser in den Phantasien religiöser Eiferer)
Wiedermal ein naturalistisches Glaubensbekenntnis. Ich sagte ja schon beim letztenmal: die Argumente sind ausgetauscht.

Sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Dass Jesus eine irrtümliche Naherwartung hatte, basiert auch auf einem Glaubensentscheid. Das als "wissenschaftlich erwiesen" anzusehen ist eine eselsdumme Albernheit.
Nein, die Naherwartung ergibt sich aus den Texten und deren Entwicklung/Veränderung/Verfälschung.
Stimmt, die Naherwartung ergibt sich aus dem Herauspicken ausgewählter Texten und dem Herausschneiden all derer, die dem widersprechen, durch die HKM-Bibelfälscher.

Sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Was mich langweilt ist, wenn die Verbrechen mittelalterlicher Kirchenfürsten als Argument gegen "das Chrsitentum" verwendet werden. Denn sie konnten sich allesamt nicht auf Christus berufen.
Haben sie aber trotzdem.
Spielt keine Rolle, sie konnten es aber faktisch nicht und das ist entscheidend.
Das wäre so, als würde man die Mauertoten Marx und Engels anlasten.
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#158 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » Sa 23. Sep 2017, 17:40

Roland hat geschrieben:
Sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Wenn überhaupt, dann auf beiden Seiten. Denn manch einer wünscht sich eben auch, dass am Ende alles aus ist und diese Nichtigkeit ist ihm ganz recht.
Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert. Wahre Demut heißt, die eigene Endlichkeit zu akzeptieren.
Dieses Leben ist endlich, das akzeptiert jeder.
Offenbar noch lange nicht jeder, sonst würden nicht so viele nach dem ewigen Leben gieren.

Roland hat geschrieben:
Sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Das ist es, was Ratzinger fordert! Die historisch-kritischen Methode ist wichtig insofern, als sie zeigt, dass der christliche Glaube auf tatsächlichem historischem Geschehen basiert und nicht auf Legenden und Symbolik.
Die Forschung hat gezeigt, dass es vermutlich einen historischen Kern in Form des galiläischen Wanderpredigers gibt, der in einem begrenzten Gebiet als Heiler und Apokalyptiker gewirkt hat und von der römischen Besatzungsmacht vermutlich als Aufrührer hingerichtet wurde. Alles andere ist spätere, vor allem paulinische Theologie, bzw. Märchenstunde.
Atheisten glauben das, gehen davon aus - und nennen es dann "die Forschung".
Nun, Forschung und Wissenschaft können nun mal keine Rücksicht nehmen auf Ratzingers Glaubensbefindlichkeiten. Auf dieser Ebene hat er auch nichts zu melden, deshalb zieht er sich auf die Glaubensebene zurück.

Roland hat geschrieben: Sowohl die religiöse, als auch die historische Imagination, so Theißen, wird von Grundüberzeugungen bestimmt (S. 31). Also von Setzungen. Das sagt auch Bultmann: "Voraussetzungslose Exegese kann es nicht geben". Die HKM beruht also ebenso auf einem Glaubensentscheid, wie jede andere Exegese.
So funktioniert unsere Welt nun mal, ob es einem gefällt oder nicht.

Roland hat geschrieben:
Sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Dass Jesus eine irrtümliche Naherwartung hatte, basiert auch auf einem Glaubensentscheid. Das als "wissenschaftlich erwiesen" anzusehen ist eine eselsdumme Albernheit.
Nein, die Naherwartung ergibt sich aus den Texten und deren Entwicklung/Veränderung/Verfälschung.
Stimmt, die Naherwartung ergibt sich aus dem Herauspicken ausgewählter Texten und dem Herausschneiden all derer, die dem widersprechen, durch die HKM-Bibelfälscher.
Wissenschaftlich arbeitende Theologen als Bibelfälscher zu bezeichnen, sagt ja eigentlich schon alles über die Glaubensideologie, die dahinter steckt.

Roland hat geschrieben:
Sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Was mich langweilt ist, wenn die Verbrechen mittelalterlicher Kirchenfürsten als Argument gegen "das Chrsitentum" verwendet werden. Denn sie konnten sich allesamt nicht auf Christus berufen.
Haben sie aber trotzdem.
Spielt keine Rolle, sie konnten es aber faktisch nicht und das ist entscheidend.
Das wäre so, als würde man die Mauertoten Marx und Engels anlasten.
Nein, das ist doch die falsche Schlussfolgerung. Niemand macht den jüdischen Wanderprediger für die Verbrechen der Kirche und des Christentums verantwortlich, geschweige denn für den christlichen Antijudaismus. Das ist das Werk der Bibelschreiber und der Kirche.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#159 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Sa 23. Sep 2017, 18:50

sven23 hat geschrieben: sven23
Du hast jetzt fünf ideologie-getränkte Antworten gegeben - da scheint was tief zu sitzen.

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#160 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von 2Lena » Sa 23. Sep 2017, 19:01

Sven23 hat geschrieben:Werk der Bibelschreiber und der Kirche.
Ne, sondern von "Faulpelzen", die rumplärren, nichts von der alten Sprache wissen wollen.

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