Münek hat geschrieben:Roland hat geschrieben:Münek hat geschrieben: Wie kommst Du auf die absurde Idee, dass die Heidenmission erst NACH der Abfassung der neutestamentlichen Schriften, also viele Jahrzehnte nach Jesu Tod begann?
Natürlich begann sie schon früher.
Du scheinst ein wenig durcheinander zu sein.
Auf meinen Einwand, dass in den neutestamentlichen Schriften von einer weltweiten Heidenmission der Jünger nirgendwo die Rede ist, hast Du geantwortet, "dass all das SPÄTER STATTFAND, nach Abschluss der neutestamentlichen Schriften."
Ahaa. Und was soll jetzt Dein Salto rückwärts: "Natürlich begann sie schon FRÜHER."?
Wo hab ich bitte gesagt, die Heidenmission habe erst "Jahrzehnte nach Jesu Tod
begonnen"?
Das war nie meine Aussage und deshalb ist das kein Salto rückwärts sondern eine Richtigstellung deiner Aussage, die ich rot markiert habe.
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Es geht um die Ereignisse, von denen du sagst, sie könnten nicht geschehen sein, weil das NT nicht davon berichtet.
Dass sie nicht geschehen sein können, habe ich NIE behauptet. Immerhin berichtet die Apostelgeschichte von Pauli Heidenmission. Er gilt ja als der "Apostel der Heiden". Von einer weltweiten Heidenmission der Jünger berichtet sie dagegen NICHTS.
Dieser Diskussionsstrang nahm seinen Ausgang mit meiner Aussage, dass alle Apostel für ihre Botschaft den Märtyrertod starben, bis auf Johannes. Daraufhin hast du am 30.8. behauptet, das stimme nicht, KEIN Apostel mit Ausnahme des Petrus, hätte den Missionsbefehl befolgt und sei den Märtyrertod gestorben. Denn davon stünde nichts im NT. Das ist schon deshalb falsch, weil vom Märtyrertod des Jakobus in der Apg. berichtet wird (mehr dazu weiter unten) und nun hab ich dir aufgelistet, warum bei den Meisten davon nichts im NT stehen KANN sondern dies anderweitig überliefert ist.
Du darfst das nun gern wieder alles als Legenden bezeichnen, es steht dir frei. Aber das ist ein Argument von derselben Qualität wie der Satz "das stimmt ja gar nicht!".
Münek hat geschrieben: Welcher Exeget teilt Deine Meinung? Die Apostelgeschichte wurde NACH der Abfassung des Markusevangeliums (Abfassungsdatum ca. 70 n.Chr.) und nach Abfassung des Lukasevangeliums (ca. 80 n.Chr.) von "Lukas" , der das Markus-Evangelium als Quelle benutzte, niedergeschrieben.
Lies es einfach bei
Wikipedia nach. 6 gute Argumente für die Frühdatierung um 62. Dagegen gibt es nur ein wirkliches Argument für die Spätdatierung:
Bei der im Markusevangelium beschriebenen Zerstörung Jerusalems (in der Endzeitrede) handle es sich nicht um eine echte Prophetie, sondern um ein vaticinium ex eventu. Dieser Vermutung zufolge wäre das Markusevangelium erst nach der Eroberung Jerusalems – also nach dem Jahr 70 – geschrieben worden. Da das Lukasevangelium das Markusevangelium als Quelle benutzt habe, müsse das Lukasevangelium zwangsläufig später entstanden sein. Wegen der angenommenen Autorengleichheit von Lukasevangelium und Apostelgeschichte könne somit die Apostelgeschichte nicht ums Jahr 60 datiert werden.
Also das Argument ist: Prophetie darf es nicht geben, deshalb
vermuten wir, dass es später geschrieben worden sein muss. Und auch dass Lukas das Markusevangelium als Quelle benutzt hat, ist eine Vermutung, weiter nichts.
Münek hat geschrieben: …mit solchen Legenden kann ich auch dienen…
Sag ich ja. Du darfst es als Legenden bezeichnen. Aber es gibt keinerlei schlagendes Argument gegen die Überlieferung, dass alle Apostel den
Märtyrertod starben, bis auf Johannes. Außer: "Passt mir nicht, also sind es Legenden".
Es gibt gute Gründe für die Annahme, dass sie alle den Kopf hingehalten haben für das Evangelium. Das tut man nicht für selbstausgedachte Lügengeschichten.
Münek hat geschrieben: Jakobus war weder einer Jünger Jesu …
Das ist falsch. Jakobus der Ältere, (Sohn des) Zebedäus, und Bruder des Johannes, war Jünger Jesu und ist nach Apg. 12, 1-2 durch das Schwert hingerichtet worden.
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Johannes starb wiederum in hohem Alter, also weit nach dem Jahr 62, wohl als einziger einen natürlichen Tod in der Verbannung auf Patmos.
Seit Jahrhunderten besteht Einigkeit in der neutestamentlichen Forschung, dass der Verfasser des Johannesevangeliums (verfasst ca. 70 Jahre nach Jesu Tod) NIEMALS ein Jünger Jesu war. Jetzt komme mal langsam auf den Boden der Tatsachen zurück.
Erstens geht es gar nicht um das Johannesevangelium sondern darum, dass Johannes in hohem Alter in der Verbannung auf Patmos starb. Und zweitens ist das auch falsch. Das Johannesevangelium stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Apostel Johannes und es gibt gute Argumente für eine Frühdatierung. Es herrschte NIE Einigkeit, dass dem nicht so ist. Höchstens unter den HKM- Atheisten-Exegeten aber man kennt ja deren Motivation. Und ihre Argumente beruhen lediglich auf Vermutungen, die dieser Motivation entsprechen.
Münek hat geschrieben: Es gibt die Überlieferung, dass Jesus seine Kreuzigung überlebt haben soll und nach Indien ausgewandert ist (darüber sind schon Bücher geschrieben worden). Es existiert kein Beweis, dass DIESE Überlieferung NICHT stimmt. Und nun?
Solch vereinzelten Verschwörungstheorien stehen die viel glaubwürdigeren und umfangreicheren Überlieferungen des Christentums gegenüber. Den Überlieferungen des Martyriums der Apostel steht nur die Aussage gegenüber: "Ich glaube das stimmt garnicht".
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: In seiner Person und durch sein Handeln. "Punktuell" ist deine Interpretation.
Richtig - denn wenn Jesus in dem Dorf x einen Dämonen austrieb, war in dem Dorf y gewiss nicht das "Reich Gottes" da.
Und in Germanien auch nicht. Was ist das denn für ein albernes Argument? Jesus konnte als Mensch nicht überall sein. Aber er war da und das Reich Gottes war "mitten unter euch".
Münek hat geschrieben: Den angeblichen Auftrag einer weltweiten Heidenmission kannst Du streichen. Der ist eine Erfindung der Evangelisten. Jesus wollte ganz gewiss keine "Mission der Heiden". Er sah sich nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt
Da ist sie wieder, die Selbstimmunisierung. Alles was nicht in mein Bild von Jesus, das ich im Kopf habe, reinpasst, ist dann eben "eine Erfindung der Evangelien". Nur
mein Bild stimmt, nicht das der Evangelien. Die Evangelisten haben absichtlich gelogen, erfunden und betrogen.
Aber sie haben sich lieber umbringen lassen, als zu leugnen, was sie gesehen und gehört haben. Und selbst wenn nur die Hälfte der Apostel Märtyrer waren oder nur einer, dann wäre das hundertmal glaubwürdiger, als das Bild, das sich einpaar atheistische Internet-Foristen oder all die atheistischen Exegeten des 19.- 21. Jahrhunderts im bequemen Sessel über die überlieferten Geschehnisse zurechtzimmerten.
Der christliche Glaube macht Sinn und bringt Hoffnung und er hält jeder Kritik und Prüfung stand.
Aber man kann ihn trotzdem ablehnen und sich blutleeren Verschwörungstheorien zuwenden, die allesamt auf Hypothesen und Vermutungen beruhen und letztlich in den Nihilismus führen.
Ich frage mich nur immer, warum sollte man das tun?