Alles Teufelszeug? VII

Pluto
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#111 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Pluto » Sa 16. Sep 2017, 19:25

Roland hat geschrieben:Die Worte "Erkenntnisse", "Forschen" und "Ergebnisse" sind fehl am Platz und müssen ausschließlich durch "methodisch-atheistische Vermutungen" ersetzt werden.
Ich verstehe echt nicht, wie du die Dinge derart auf den Kopf stellen kannst. Deine Aussage ist getrieben durch ideologische Überlegungen. Sie ist weder vernünftig noch rational begründbar.

Roland hat geschrieben:Welche Kirche behauptet denn, sie sei im Besitz "nicht anfechtbarer Wahrheiten"? Natürlich geht es immer um den Glauben. Und für mich persönlich sicher auch um Plausibilität.
Da brauchst du nicht in den Kirchen suchen. Ein Blick in die Bibel reicht vollauf. Z.B. Johannes 14,6
Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.


Roland hat geschrieben:"…die Hypothese, dass die Existenz der Welt und ihrer Ordnung nur das Ergebnis eines sinnlosen, gigantischen Zufalls sind, lässt sich logisch nicht abweisen.
Du bist schon wieder auf dem Trip: Was nicht sein darf, kann auch nicht sein.
Es war kein gigantischer Zufall, denn du vergisst die Selbststrukturierung der Natur.
Roland hat geschrieben:Nein, die naturgesetzliche Ordnung ist schon da. Und auf der Grundlage dieser naturgesetzlichen Ordnung entstehen z.B. Kristalle.
Schon vergessen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Zeus
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#112 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Zeus » Sa 16. Sep 2017, 20:44

Roland hat geschrieben: Ein biblischer "Brauch" war das nie.
Doch.
Antikes Judentum
Im Tanach wurden Menschenopfer im Unterschied zu den umgebenden altorientalischen Religionen schon in früher Zeit verboten...
Roland hat geschrieben:Genau. Religionsgeschichtlich gesehen hat die Jüdische Religion das Menschenopfer abgeschafft, es war nie ein biblischer Brauch.
Wenn das Menschenopfer abgeschafft wurde, dann muss es wohl vor der Neuregelung praktiziert worden sein. Gell?

Richter30 Jeftah legte dem Herrn ein Gelübde ab. Er versprach: »Wenn du mir den Sieg über die Ammoniter schenkst,
31 will ich dem Herrn das Erste geben, das mir aus der Tür meines Hauses entgegenkommt, wenn ich wohlbehalten von den Ammonitern heimkehre.Ich will es als Brandopfer darbringen.«
32 Jeftah führte sein Heer gegen die Ammoniter, und der Herr schenkte ihm den Sieg.
33 Es gelang ihm, die Ammoniter vernichtend zu schlagen, von Aroër bis Minnit - 20 Städte -, sogar bis Abel-Keramim. Auf diese Weise unterwarf Israel die Ammoniter.
34 Als Jeftah nach Mizpa heimkehrte, lief ihm seine Tochter entgegen. Sie schlug das Tamburin und tanzte vor Freude. Sie war sein einziges Kind; er hatte sonst keinen Sohn und keine Tochter.
35 Als er sie erblickte, zerriss er vor Kummer seine Kleider. »Meine Tochter!«, rief er aus. »Mir bricht das Herz! Was für einen Kummer bereitest du mir! Denn ich habe dem Herrn ein Versprechen gegeben und kann es nicht mehr zurücknehmen.«
36 Sie antwortete: »Vater, du hast dem Herrn ein Versprechen gegeben. Du musst mit mir tun, was du vereinbart hast, denn der Herr hat dir zur Rache an deinen Feinden, den Ammonitern, verholfen.«
37 Und sie bat ihren Vater: »Aber erlaube mir nur eines: Lass mich noch in die Berge hinaufgehen und zwei Monate lang mit meinen Freundinnen weinen, denn ich werde als Jungfrau sterben.«
38 »So geh«, sagte Jeftah. Und er ließ sie für zwei Monate fortgehen. Sie und ihre Freundinnen gingen in die Berge und weinten, weil sie nie einem Mann gehören würde1.
39 Als sie nach zwei Monaten nach Hause zurückkehrte, hielt ihr Vater sein Gelübde, und sie starb als Jungfrau.

War das etwa kein biblisches Menschenopfer?


Abraham war offensichtlich bereit, seinen Sohn zu opfern, denn er baut den Altar, schichtet das Holz, fesselt den Sohn, legt ihn auf das Holz, streckt seine Hand aus und nimmt das Messer, um zu schlachten!


Diese Geschichte zeigt, dass zu Abrahams Zeit Menschenopfern zumindest nichts Ungewöhnliches war.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#113 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Zeus » Sa 16. Sep 2017, 21:21

Roland hat geschrieben:In Hosea 6,6 heißt es vielmehr: "Ich habe Wohlgefallen an der Liebe und nicht am Opfer, an der Erkenntnis Gottes und nicht am Brandopfer."
2.Mose 29:16 Dann sollst du ihn schlachten und sein Blut nehmen und ringsum an den Altar sprengen.
17 Aber den Widder sollst du in seine Stücke zerlegen und seine Eingeweide und Schenkel waschen und sie auf seine Stücke und auf seinen Kopf legen 18 und den ganzen Widder in Rauch aufgehen lassen auf dem Altar; denn es ist dem HERRN ein Brandopfer, ein lieblicher Geruch, ein Feueropfer für den HERRN.
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#114 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Münek » So 17. Sep 2017, 01:14

Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Jawoll - Gott selbst hing sterbend am Kreuz und schrie: "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen." Absurder geht es nicht.
Hier könnten wir eine Diskussion beginnen über die Dreieinigkeit und darüber, dass Jesus sowohl Gott als auch Mensch war, als er auf der Erde lebte, mit Dutzenden Bibelstellen, die das belegen.
Wenn Gott sich selbst bewusst als Opfer darbrachte, dann kannst Du mir doch nicht weismachen, dass er dies am Kreuz nicht mehr wusste und deshalb verzweifelt schrie: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"

Erkennst Du nicht die Absurdität Deiner apologetischen Überlegungen?

Roland hat geschrieben:Und dass der Sohn (2. Person der Gottheit), als Mensch auf der Erde alle Abgründe des Menschseins erlitten hat.
Ach Gottchen - betrachte es einfach mal nüchtern...

Zig Tausende sind den Kreuzestod gestorben - aber damit haben sie doch nicht "alle Abgründe des Menschseins" erlitten. Manch arme Schweine hingen drei Tage am Kreuz, bevor sie starben. Es gibt zehntausende von Menschen, die wesentlich schlimmere und wesent-
lich längere Qualen erleiden mussten als Jesus, der bereits sechs Stunden nach seiner Kreuzigung verstarb.


Roland hat geschrieben:bis hin zur Empfindung der Gottverlassenheit.
Wenn er selbst Gott war, konnte er NIEMALS den Gedanken der Gottesverlassenheit gehabt haben. Wie soll das gehen, dass man sich von sich selbst verlassen fühlt und in Verzweiflung stirbt?

Oder hat sich Gott vor seiner Menschwerdung für die Zeit seines 30jährigen irdischen Daseins eine Amnesie verordnet? Könnte sein; denn immerhin ließ er sich von Johannes dem Täufer zur Vergebung seiner Sünden im Jordan taufen.:o

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#115 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Münek » So 17. Sep 2017, 05:33

Roland hat geschrieben:Hier könnten wir eine Diskussion beginnen über die Dreieinigkeit und darüber, dass Jesus sowohl Gott alsauch Mensch war,
Warum sollte ich über mythologische Märchen wie die "Dreieinigkeit" diskutieren? Frage doch mal in Deinem christlichen Umfeld nach, was diese ominöse "Dreifaltigkeit" bedeuten soll? Dieses Dogma versteht doch kein Mensch. Willst Du mir weismachen, dass sich der historische Jesus als Teil einer göttlichen Dreiheit angesehen hat?

Das wäre doch lächerlich.


Wie verblendet muss man eigentlich sein, um diesen Unsinn zu glauben? Selbst der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Robert Zollitsch hat (laut bitterer Klage des frommen Theologieprofessors Klaus Berger in einem Fernsehinterview auf Bibel-TV) die Lehre
von der Dreifaltigkeit als "mittelalterlichen Aberglauben" abgetan.

Tja - dieser Mann hat recht - dieser Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz war einfach knochenehrlich. Intellektuell redlich. Diesbezüglich scheinst Du mir unterbelichtet zu sein. Augen zu - und durch. Naja - Jedem das Seine. :thumbup:

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#116 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » So 17. Sep 2017, 08:24

Roland hat geschrieben: Und diesem Glauben steht der Glaube gegenüber, die Welt sei ein sinnloser Zufall, mehr nicht! Und der Glauben, dass die biblischen Berichte über Jesus erfunden seien. Mehr nicht.
Und dass es weder für das eine noch das andere eine "Beweisführung" geben kann, wie es das Zitat von Thomas v. Aquin besagt, das wissen wir heute. Es stehen sich zwei unbeweisbare und unwiderlegbare Weltanschauungen gegenüber und wir haben die Wahl: Völlige Sinnlosigkeit oder Jenseitsperspektive .
Das wäre dann der Versuch, der angeblichen Sinnlosigkeit deiner Existenz durch Götter oder vergottete Menschen einen Sinn zu geben. Du wirst aber Verständnis dafür haben, dass sich die Forschung durch solche persönlichen Befindlichkeiten nicht beeinflussen lassen kann. Sie muss sich an die Textüberlieferungen halten.

Roland hat geschrieben: Die Worte "Erkenntnisse", "Forschen" und "Ergebnisse" sind fehl am Platz und müssen ausschließlich durch "methodisch-atheistische Vermutungen" ersetzt werden. Dass es solche Hypothesen schon vor Bultmann gab ist bekannt.
Nein, es sind exakt die korrekten Termini, die für Wissenschaft zutreffen. Präjudizierende Glaubensbekenntnisse haben hier nichts verloren. Aber das hat auch closs noch nie verstanden, oder wollte es nicht verstehen.

Roland hat geschrieben: Entscheidend ist wie gesagt, was mit dem "Reich Gottes" jeweils gemeint ist.
Die Aussage Jesu in Mk. 9,1, (die werden den Tod nicht schmecken, bis sie sehen das Reich Gottes kommen mit Kraft) steht unmittelbar vor dem Bericht von der Verklärung Jesu. Der Neutestamentler Klaus Berger hierzu:
"Für den Evangelisten Markus verwirklicht sich das Kommen des Reiches mit Macht grundsätzlich und zumindest anfanghaft in der Verklärung Jesu (d.h. seinem Erweis als Sohn Gottes)."
("Die Bibelfälscher", S. 22)
Damit steht er ziemlich alleine da, ebenso wie Ratzinger. Deshalb haben sie auf wissenschaftlich-sachlicher Ebene nicht entgegen zu setzen und ihnen bleibt nur der Glaubensentscheid.

Roland hat geschrieben: Welche Kirche behauptet denn, sie sei im Besitz "nicht anfechtbarer Wahrheiten"?
Der Dogmenapparat der RKK diente dazu, die kirchlich verkündeten Wahrheiten gegen alle Anfechtungen abzusichern. Wer dagegen verstieß, spielte mit seinem Leben. Die "Kriminalgeschichte des Christentums" legt dafür ein beredtes Zeugnis ab.

Roland hat geschrieben: Behauptungen, die nur machen kann, wer einige Aussagen Jesu isoliert betrachtet und alle die dagegen sprechen, im Sinne einer Verschwörungstheorie zur Fälschung erklärt. Eine äußerst unseriöse Praxis. Zumal es für eine so umfangreiche Fälschung der biblischen Texte keinerlei Hinweise gibt.
Unsinn, das Gegenteil ist der Fall. Gäubige betrachten nur die Aussagen, die für eine Fernerwartung sprechen und erklären diese als authentisch. Frühere Aussagen zur eindeutigen Naherwartung werden ignoriert oder weggeglaubt. Allein die Forschung bringt alle Aussagen in einem schlüssigen Konzept zusammen.

Roland hat geschrieben: Was geschehen wäre, wenn die jüdische Geistlichkeit in ihm den Messias erkannt hätte, bleibt Spekulation.
Wenn sie ihn als Messias erkannt hätten, dann wäre er diesen Tod ja nicht gestorben. Es war ja letztlich die Geistlichkeit, die ihn ans Kreuz gebracht hat. Aber das ist, wie gesagt, Spekulation.
Das ist christliche Schuldzuweisung an die Juden und hat letztlich den christlichen Antijudaismus begründet, der ein wichtiger Baustein in der christlichen Unheilsgeschichte bildete. Fakt ist, dass die Kreuzigung eine römische Hinrichtungsart war und keine jüdische. Der genaue Anklagepunkt aber ist unklar. Vermutlich Anstiftung zur Aufruhr, worauf die Römer sehr empfindlich reagierten.

Roland hat geschrieben: Und was das "jüdische Verständnis" angeht, so ist das stellvertretende Leiden Jesu im Alten Testament, der Bibel der Juden, in Jesaja 53, übrigens deutlich vorgezeichnet:
"…er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt."(V.5) Der schändliche Tod eines gewöhnlichen Verbrechers, wird geschildert: "… dass er sein Leben in den Tod gegeben hat und den Übeltätern gleichgerechnet ist und er die Sünde der Vielen getragen hat und für die Übeltäter gebeten."(V.12)
Das Dumme ist nur, dass die Juden diese Stelle nie mit dem Messias in Verbindung brachten, weil die Stelle kein zukünftiges Geschehen beschreibt, sondern vergangenes.
Aber auch schon damals klammerte man sich an jeden Strohhalm, um den Wanderprediger als den verheißenen Messias darstellen zu können. Auch zu diesem Zweck wurden die widersprüchlichen Geburtslegenden erfunden.


"Doch das frühe Christentum brauchte Beweise aus dem Alten Testament, dass das Leiden Jesu doch irgendwie geweissagt war. Vordergründig wurde man fündig. Und so ist die Passionsgeschichte die vorgebliche Erfüllung alter Weissagungen. Naive Gläubigkeit liest bis heute die Passionslegenden nach dem Schema Verheißung – Erfüllung. Dabei, so die fast einhellige Meinung der Forscher, wurde das Alte Testament in guter alter Steinbruch-Manier dazu verwendet, mit alttestamentlichen Versatzstücken die Passion bis in die Details zu konstruieren. Das Gebet Jesu am Kreuz Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen (Mk 15,34) zitiert Psalm 22,2, die Worte Mich dürstet (Joh 19,28) rekapitulieren Ps 22,16, die Verteilung der Kleider Jesu erfolgt in Analogie zu Vers 19: Sie verteilen unter sich meine Kleider und werfen das Los um mein Gewand. Während bei Markus Jesus Myrrhe in Wein zu trinken bekommt, erhält er bei Matthäus Wein vermischt mit Galle, in Anlehnung an Psalm 69,22. Auf der Suche nach Belegen wurden auch die leisesten Andeutungen christologisch ausgeschlachtet. So sah man in Psalm 3,6 – Ich lege mich nieder und schlafe ein, ich wache wieder auf, denn der Herr beschützt mich – einen Hinweis auf den Tod und die Auferstehung Jesu. Ebenso fanden die Kirchenväter später u. a. seinen Tod prophezeit „in der von Mose fabrizierten heilbringenden Schlange, in einem Geißbock, den das 3. Buch Mose nennt, in einer roten
Kuh, die im 4. Buch Mose der Priester Eleazar auf göttlichen Befehl schlachten und ins Feuer werfen muss“. (vgl. Deschner, Abermals krähte der Hahn, S.133f.) Für viele antike Kritiker waren solche Sachen auch schon damals an den Haaren herbeigezogen. Die Christen schien dies jedoch meist nicht zu stören. Wenn man erst einmal an Gespenster glaubt, ist die Welt voll davon.
Weitaus besser und wirkungskräftiger als solche Abstrusitäten wurden die Gottesknechtlieder Jesajas, vor allem Jes 53, für die Deutung des Geschehens herangezogen.
Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. […] Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt. Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt. […] Er wurde misshandelt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer, so tat er seinen Mund nicht auf. (Jes 53,3–5;7) Die Stelle, zumindest in den hier zitierten Teilen, wirkt fast wie ein Kurzauszug der
Rechtfertigungslehre und könnte so bei Paulus stehen (und steht dort auch mit anderen Worten). Die Christen sehen hier eine klare Weissagung der Leiden Jesu. Nur: Die Verse sind ja gar nicht als Weissagung formuliert, sondern blicken auf ein Geschehen zurück. Der Gottesknecht ist eine Gestalt der Vergangenheit, ein künftiger Gerechter kann damit nicht gemeint sein. Die frommen Juden haben deshalb diese Stelle auch nie auf den
Messias bezogen. Die Frage, wer der leidende Gottesknecht ist oder war, wird in der alttestamentlichen Forschung eifrig diskutiert. „Man denkt an Moses, an eine Gestalt aus der Zeit der alttestamentlichen Propheten, an Josia, Jojachin, auch an den sterbenden und auferstehenden Gott Tammuz oder an eine Personifikation der Prophetie. Vielleicht am häufigsten aber bezieht man das Leiden des Gottesknechts kollektiv auf Israel, das bei
Deuterojesaja auch öfter Gottesknecht genannt wird und ebenso bei anderen Propheten.“
(Deschner, Abermals krähte der Hahn, S. 136) Dass damit irgendwie Jesus gemeint sein könnte, wird heute von keinem ernstzunehmenden Forscher mehr behauptet."

Kubitza, Der Jesuswahn
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

R.F.
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#117 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von R.F. » So 17. Sep 2017, 10:31

Münek hat geschrieben: - - -
Wenn er selbst Gott war, konnte er NIEMALS den Gedanken der Gottesverlassenheit gehabt haben. Wie soll das gehen, dass man sich von sich selbst verlassen fühlt und in Verzweiflung stirbt?
- - -
Mensch Heinz, vergiss mal für 'ne Weile die Lehrmeinungen der Kirchen und Gemeinschaften und wende Dich an dem Original zu.

Ich verstehe euch Gutmenschen nicht: Die Herren Napoleon und Hitler waren sich Hunderttausende, Millionen Opfer wert.

Der Souverän war Menschenopfer zur Zeit des im 22. Kapitel des 1. Buches Mose erwähnten Vorfalls längst gewohnt. Er selbst vernichtete übrigens mit der großen Flut wahrscheinlich Milliarden Menschen, darunter Kinder und Föten. Für die verdammt nahe Zukunft sind annähernd sechs Milliarden Tote u.a. als Folge von Schwerstkriegen vorhergesagt. Gott könnte diese Dramen verhindern. Warum Er das nicht tut, steht auch geschrieben.

Dass viele mit diesem Gott nicht einverstanden sind, ist nachvollziehbar. Doch obwohl diese lieben Mitbürger wissen, wie Großkriege zu verhindern sind, fördern sie diese geradezu. Nicht zuletzt die Deutschen mögen da nicht so scheinheilig tun...

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#118 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Roland » So 17. Sep 2017, 14:56

pluto hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Die Worte "Erkenntnisse", "Forschen" und "Ergebnisse" sind fehl am Platz und müssen ausschließlich durch "methodisch-atheistische Vermutungen" ersetzt werden.
Ich verstehe echt nicht, wie du die Dinge derart auf den Kopf stellen kannst. Deine Aussage ist getrieben durch ideologische Überlegungen. Sie ist weder vernünftig noch rational begründbar.
Dann denk doch mal nach, Pluto! Da gehen Menschen z.B. an die Evangelien heran mit der Grundannahme, dass es keine Jungfrauengeburt gab, dass Jesus keine wirklichen Wunder getan hat, keine Stimme vom Himmel erklang "dies ist mein Sohn…", keine Verklärung, keine wirkliche Auferstehung stattfand, Jesus kein Missionsbefehl erteilt hat, keine Himmelfahrt – kurz: sie gehen mit der Voraussetzung an die Evangelien heran, dass das meiste, was darin steht gelogen, gefälscht, erfunden ist.
Und mit dieser Vorannahme, überlegen sie sich nun, wer denn dieser Jesus wirklich war.
Und was sie dann erzählen, das nennt ihr dann "wissenschaftliche Ergebnisse der Forschung". Das klingt, als sei da auch nur im geringsten irgendetwas "erwiesen".
Gerd Theißen, der ein HKM-Theologe ist, sagt doch selbst, dass sie axiomische Grundüberzeugungen haben, auf deren Grundlage sie sagen "so könnte es gewesen sein".
Also: "methodisch-atheistische Vermutungen".

pluto hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Welche Kirche behauptet denn, sie sei im Besitz "nicht anfechtbarer Wahrheiten"? Natürlich geht es immer um den Glauben. Und für mich persönlich sicher auch um Plausibilität.
Da brauchst du nicht in den Kirchen suchen. Ein Blick in die Bibel reicht vollauf. Z.B. Johannes 14,6
Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
Und dieses Wort gehört zum Glaubensinhalt der Krichen. Jedermann kann es anfechten, verwerfen, behaupten, Jesus habe das gar nicht gesagt usw.
Es gibt für uns Menschen (noch) keine "nicht anfechtbaren Wahrheiten" (außer vielleicht in der Mathematik). Wir sind alle Glaubende!

pluto hat geschrieben: Es war kein gigantischer Zufall, denn du vergisst die Selbststrukturierung der Natur.
Ach, und die existiert nicht zufällig? Wer hat die denn gewollt? Wurde sie etwa geplant? Wo kommt sie denn her, wenn sie nicht zufällig existiert?
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
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#119 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Roland » So 17. Sep 2017, 15:01

Zeus hat geschrieben: War das etwa kein biblisches Menschenopfer?
Erstens hat Gott es nicht verlangt sondern Jeftah hat von sich aus ein Gelübde abgelegt. Zweitens, wenn man davon ausgeht, dass er seine Tochter wirklich getötet hat (da gibt es andere Auslegungen), dann war es das EINZIGE vollzogene Menschenopfer in der Bibel und man kann es nicht als biblischen Brauch bezeichnen. Denn drittens, wenn es religionsgeschichtlich gesehen die Jüdische Religion war, die das Menschenopfer abgeschafft hat, dann war es demnach allenfalls ein vorbiblischer Brauch.
Und was Abraham angeht, er vertraute Gott. Er sagt zu Isaak: "Mein Sohn, Gott wird sich ersehen ein Schaf zum Brandopfer" (1.Mose 22,8). Und genau so ist es dann auch gekommen: "Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts; denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen" (Vers 12), eine Vorschattung dessen, was Gott um unseres Willen später tun würde. "Da hob Abraham seine Augen auf und sah einen Widder hinter sich im Gestrüpp mit seinen Hörnern hängen und ging hin und nahm den Widder und opferte ihn zum Brandopfer an seines Sohnes statt" (Vers 13).

Münek hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Hier könnten wir eine Diskussion beginnen über die Dreieinigkeit und darüber, dass Jesus sowohl Gott als auch Mensch war, als er auf der Erde lebte, mit Dutzenden Bibelstellen, die das belegen.
Wenn Gott sich selbst bewusst als Opfer darbrachte, dann kannst Du mir doch nicht weismachen, dass er dies am Kreuz nicht mehr wusste und deshalb verzweifelt schrie: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"
Wie schon gesagt: Jesus war nicht nur Gott sondern auch Mensch und ist bis in die tiefsten Tiefen des Menschseins gestiegen, bis hin zur Empfindung der Gottverlassenheit.

Münek hat geschrieben: Zig Tausende sind den Kreuzestod gestorben - aber damit haben sie doch nicht "alle Abgründe des Menschseins" erlitten. Manch arme Schweine hingen drei Tage am Kreuz, bevor sie starben. Es gibt zehntausende von Menschen, die wesentlich schlimmere und wesent-
lich längere Qualen erleiden mussten als Jesus, der bereits sechs Stunden nach seiner Kreuzigung verstarb.
Wollen wir uns jetzt um "noch schlimmer " und "noch länger" streiten?

Münek hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Hier könnten wir eine Diskussion beginnen über die Dreieinigkeit und darüber, dass Jesus sowohl Gott alsauch Mensch war,
Warum sollte ich über mythologische Märchen wie die "Dreieinigkeit" diskutieren?
Ich sag doch, dass es wenig Sinn macht, wir beide haben das schon diskutiert. Du musst es nicht verstehen, niemand zwingt dich dazu.

Münek hat geschrieben: Wie verblendet muss man eigentlich sein, um diesen Unsinn zu glauben? Selbst der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Robert Zollitsch hat (laut bitterer Klage des frommen Theologieprofessors Klaus Berger in einem Fernsehinterview auf Bibel-TV) die Lehre
von der Dreifaltigkeit als "mittelalterlichen Aberglauben" abgetan.
Das ist falsch. Es gibt vielmehr in manchen Kreisen Tendenzen, die Dreieinigkeit zugunsten einer Vereinheitlichung von Christentum, Judentum und Islam aufzugeben. Die Lehre der Dreieinigkeit sei da hinderlich.
Was Zollitsch angeht, so hat er gewissermaßen den Sühnetod Christi geleugnet und legte seinen Tod in umständlcihen Worten nur als eine Art "Solidarität" Gottes mit den Menschen aus.

Münek hat geschrieben: Tja - dieser Mann hat recht - dieser Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz war einfach knochenehrlich. Intellektuell redlich. Diesbezüglich scheinst Du mir unterbelichtet zu sein. Augen zu - und durch. Naja - Jedem das Seine.
Knochenehrlich wäre es, wenn du zugibst, dass er das gar nicht gesagt hat sondern dass du da was falsch in Erinnerung hast.

Die Dreienigkeit ist vielmehr die Summe des Evangeliums, die Zusammenfassung all dessen, was über Vater, Sohn und Heiligen Geist in der Bibel berichtet wird, das Größte was man über Gott sagen kann. Und sie ist logisch: Die biblische Aussage, dass Gott die Liebe ist, führt dazu, dass Gott nur denkbar ist als Gemeinschaft.

"Gott ist dreifaltig einer: Er ist nicht ewige Einsamkeit, sondern ewige Liebe, die das Miteinander der drei Personen setzt und der Urgrund allen Seins und Lebens ist. Die Einheit, die die Liebe schafft – die trinitarische Einheit – ist höhere Einheit als die Einheit letzter, unteilbarer materieller Bausteine. Die höchste Einheit ist nichts Starres. Sie ist Liebe." (Josef Ratzinger)
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

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#120 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Roland » So 17. Sep 2017, 15:07

sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Und diesem Glauben steht der Glaube gegenüber, die Welt sei ein sinnloser Zufall, mehr nicht! Und der Glauben, dass die biblischen Berichte über Jesus erfunden seien. Mehr nicht.
Und dass es weder für das eine noch das andere eine "Beweisführung" geben kann, wie es das Zitat von Thomas v. Aquin besagt, das wissen wir heute. Es stehen sich zwei unbeweisbare und unwiderlegbare Weltanschauungen gegenüber und wir haben die Wahl: Völlige Sinnlosigkeit oder Jenseitsperspektive .
Das wäre dann der Versuch, der angeblichen Sinnlosigkeit deiner Existenz durch Götter oder vergottete Menschen einen Sinn zu geben.
Das ist überhaupt kein" Versuch". Diese beiden Glaubensansätze stehen faktisch einander eben gegenüber. Das ist einfach so. Und wenn der Atheismus recht hat, dann bedeutet das die finale Nichtigkeit der menschlichen Existenz. Da hat Schmidt-Salomon vollkommen recht. Und wenn die Bibel recht hat, dann gibt es eine Jeseitsperspektive.

sven23 hat geschrieben: Du wirst aber Verständnis dafür haben, dass sich die Forschung durch solche persönlichen Befindlichkeiten nicht beeinflussen lassen kann. Sie muss sich an die Textüberlieferungen halten.
Es geht überhaupt nicht um persönlichen Befindlichkeiten.
Und ich habe natürlich großes Verständnis dafür, dass methodisch-atheistische Exegeten die Bibel ihrer Weltanachauung entsprechend anpassen müssen (manche nennen das zurecht auch Bibelfälschung).
Aber anders geht es eben nicht: wenn man den Atheismus gewissermaßen als Grundannahme seiner "Forschung" voranstellt, dann muss man die Bibel eben fälschen. Denn sie spricht nunmal von der ersten bis zur letzten Seite von einem handelnden Gott. Und das passt schlecht zum Atheismus.

sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Die Worte "Erkenntnisse", "Forschen" und "Ergebnisse" sind fehl am Platz und müssen ausschließlich durch "methodisch-atheistische Vermutungen" ersetzt werden. Dass es solche Hypothesen schon vor Bultmann gab ist bekannt.
Nein, es sind exakt die korrekten Termini, die für Wissenschaft zutreffen. Präjudizierende Glaubensbekenntnisse haben hier nichts verloren.
Wie gesagt, ob Bultmann selbst oder auch Theissen, alle wissen, dass ihrer "Forschung" genau ein solches präjudizierendes Glaubensbekenntnis voraus geht und sie sagen das auch.

sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Entscheidend ist wie gesagt, was mit dem "Reich Gottes" jeweils gemeint ist.
Die Aussage Jesu in Mk. 9,1, (die werden den Tod nicht schmecken, bis sie sehen das Reich Gottes kommen mit Kraft) steht unmittelbar vor dem Bericht von der Verklärung Jesu. Der Neutestamentler Klaus Berger hierzu:
"Für den Evangelisten Markus verwirklicht sich das Kommen des Reiches mit Macht grundsätzlich und zumindest anfanghaft in der Verklärung Jesu (d.h. seinem Erweis als Sohn Gottes)."
("Die Bibelfälscher", S. 22)

Damit steht er ziemlich alleine da, ebenso wie Ratzinger. Deshalb haben sie auf wissenschaftlich-sachlicher Ebene nicht entgegen zu setzen und ihnen bleibt nur der Glaubensentscheid.
Es gibt wohl keinen HKM-Bibelfälscher, der ihm zustimmen würde. Das mag sein. Aber das tut wenig zur Sache. Auch Ratzinger und Rudolf Pesch z.B. sehen es ganz genau so.

sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Welche Kirche behauptet denn, sie sei im Besitz "nicht anfechtbarer Wahrheiten"?
Der Dogmenapparat der RKK diente dazu, die kirchlich verkündeten Wahrheiten gegen alle Anfechtungen abzusichern. Wer dagegen verstieß, spielte mit seinem Leben. Die "Kriminalgeschichte des Christentums" legt dafür ein beredtes Zeugnis ab.
Warum muss ich immer gähnen, wenn ich lese, wie man das Mittelalter heranzieht um heute "das Christentum" zu kritisieren. "Wer dagegen verstieß, spielte mit seinem Leben" - auf Jesus konnte sich damit kein mittelalterlicher Kirchenmann berufen. Jesus zwang niemanden, ihm nachzufolgen. Diese Argumentation langweilt mich.

sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Behauptungen, die nur machen kann, wer einige Aussagen Jesu isoliert betrachtet und alle die dagegen sprechen, im Sinne einer Verschwörungstheorie zur Fälschung erklärt. Eine äußerst unseriöse Praxis. Zumal es für eine so umfangreiche Fälschung der biblischen Texte keinerlei Hinweise gibt.
Unsinn, das Gegenteil ist der Fall. Gäubige betrachten nur die Aussagen, die für eine Fernerwartung sprechen und erklären diese als authentisch. Frühere Aussagen zur eindeutigen Naherwartung werden ignoriert oder weggeglaubt. Allein die Forschung bringt alle Aussagen in einem schlüssigen Konzept zusammen.
Es wird ja durch ständige Wiederholung nicht richtiger. Die gesamte Diskussion hier, über eine angeblich irrtümliche Naherwartung Jesu hat gezeigt, dass wer sie annimmt selektiv 2-3 Verslein heranzieht, die (wie oben Mk 9,1) auch ganz anders ausgelegt werden können und einen großen Teil von Aussagen Jesu (z.B. die Gleichnisse vom Reich Gottes als Samenkorn) einfach wegwischt oder als Fälschung betrachtet.

sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Was geschehen wäre, wenn die jüdische Geistlichkeit in ihm den Messias erkannt hätte, bleibt Spekulation.
Wenn sie ihn als Messias erkannt hätten, dann wäre er diesen Tod ja nicht gestorben. Es war ja letztlich die Geistlichkeit, die ihn ans Kreuz gebracht hat. Aber das ist, wie gesagt, Spekulation.
Das ist christliche Schuldzuweisung an die Juden und hat letztlich den christlichen Antijudaismus begründet, …
Jetzt machst du wieder ein neues Fass auf. Darum ging's nicht sondern darum, dass Jesus zu den Juden gesandt war und am Ende die Juden zum Rest der Welt sendete.
Und dass das Ganze vielleicht einen anderen Verlauf genommen hätte, wenn die jüdische Geistlichkeit in ihm den Messias erkannt hätte. Aber das ist müßig und bleibt Spekulation.

Und am Schluss nochmal der gute Kubitza, der noch nix von der Zeitform des "prophetischen Perfekt" gehört hat. Wo also die Vergangenheit gewählt wird um die Gewissheit auszudrücken, mit der ein zukünftiges Ereignis eintreffen wird. Nichts in Jesaja 53 passt auf irgendeine frühere biblische Gestalt sondern alles passt auf Jesus.
Aber da es nach atheistischer Exeges keine Prophetien geben darf, kann es auch keine atheistischer Exeget als Prophetie anerkennen. Die Grundannahme führt, wie sooft, zu den enstprechenden "Ergebnissen".
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

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