Alles Teufelszeug? VII

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Münek
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#1101 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Münek » Di 28. Nov 2017, 00:58

Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Tu ich ja nicht. Nochmal: "WENN ihr..." (oder eben die Christen die nach euch kommen) "... seht, dass dies alles geschieht, so wisst ihr,..." (oder die Christen die nach euch kommen) "...dass das Reich Gottes nahe ist."
Deine Klammerzusätze sind nichts als Wunschvorstellungen, die mit Jesu endzeitlichen Aussagen nichts zu tun haben.
So ist es immer verstanden worden und so passt es in den Gesamtkontext des Neuen Testaments.
Wie es kirchlicherseits immer verstanden wurde, ist völlig unbeachtlich...

Da passt auch nichts. Jesus sah sich nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. Und das Sehen des richtenden Menschensohnes auf den Wolken des Himmels hat er seinen Jüngern und nicht etwa späteren Christen angekündigt.


Roland hat geschrieben:All die von Jesus vorhergesagten globalen Ereingisse und die Verkündigung des Evangeliums vor allen Völkern der gesamten Welt, sprechen klar gegen eine Naherwartung.
Wenn Jesus "nah" sagte, dann meinte er auch "nah" - und nicht ein eschatologisches Ereignis nach tausenden von Jahren. Das ergibt sich nicht nur aus den synoptischen Evangelien, sondern auch und vor allem aus der Offenbarung des Johannes.

Roland
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#1102 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Roland » Di 28. Nov 2017, 07:57

Münek hat geschrieben: Dass der nachösterliche Missionsauftrag eine Erfindung der Evangelisten ist, ergibt sich u.a. auch daraus, dass in den neutestamentlichen Schriften von einer weltweiten Mission der Jünger mit keinem Wort berichtet wird.
Die Apg. berichtet von Paulus, der vom Berichterstatter Lukas begleitet wurde, und endet noch vor dessen Hinrichtung in Rom. Da war die Mission immerhin schon in Europa angekommen.
Nochmal: weltweite Mission ist klarer neutestamentlicher Auftrag Jesu, siehe Mt 28,16-20, Mk 16,15–18 , Lk 24,47–49 , Joh 20,21 und Apg 1,4–8. Darüber hinaus kündigt Jesus die weltweite Verkündigung in seinen Endzeitreden an.

Münek hat geschrieben: Wie es kirchlicherseits immer verstanden wurde, ist völlig unbeachtlich...
Beachtlich ist nur, wie es die Atheisten in ihrer selektiven Sichtweise verstehen wollen… schon klar. :)

Münek hat geschrieben: Da passt auch nichts. Jesus sah sich nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt.
Und alle oben angegebenen Stellen, die besagen, dass das Evangelium der gesamten Welt gilt, blenden wir aus, passt nicht in unsere Sicht der Dinge.
Wie gesagt, du darfst das ja glauben, es ist aber offensichtliches, weltanschaulich bedingtes Zurechtbiegen der NT-Texte.

Münek hat geschrieben: Und das Sehen des richtenden Menschensohnes auf den Wolken des Himmels hat er seinen Jüngern und nicht etwa späteren Christen angekündigt.
Auch das darfst du gern glauben. Die vorausgehenden Endzeitreden zeigen aber, wie nun mehrfach gezeigt, eindeutig, dass die gesamte künftige Christenheit angesprochen wird.

Münek hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: All die von Jesus vorhergesagten globalen Ereingisse und die Verkündigung des Evangeliums vor allen Völkern der gesamten Welt, sprechen klar gegen eine Naherwartung.
Wenn Jesus "nah" sagte, dann meinte er auch "nah" -
Genau. Mitten unter euch!

Münek hat geschrieben: …und nicht ein eschatologisches Ereignis nach tausenden von Jahren.
Genau. Die eschatologischen Ereignisse werden auch nicht als nah bezeichnet.
Gestern war es das gefühlte 135. Mal. Also jetzt Nr. 136: Es ist "mitten unter euch", der Same ist in die Erde gelegt, es wächst, das Böse wächst mit und am Ende, nach den angekündigten globalen Ergeignissen, wenn das Evangelium auf der ganzen Welt verkündigt worden ist, kommt die Ernte.
Und das endgültige Reich. Ein neuer Himmel und eine neue Erde, in welchen Gerechtigkeit wohnt.

Was für eine großartige Hoffnung!
Zuletzt geändert von Roland am Di 28. Nov 2017, 09:37, insgesamt 1-mal geändert.
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#1103 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Münek » Di 28. Nov 2017, 15:42

Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Dass der nachösterliche Missionsauftrag eine Erfindung der Evangelisten ist, ergibt sich u.a. auch daraus, dass in den neutestamentlichen Schriften von einer weltweiten Mission der Jünger mit keinem Wort berichtet wird.
Die Apg. berichtet von Paulus, der vom Berichterstatter Lukas begleitet wurde, und endet noch vor dessen Hinrichtung in Rom.
Es geht um die weltweite Heidenmission der JÜNGER, von der in den Schriften des NT NICHTS berichtet wird. Der Heidenapostel Paulus gehörte dem Jüngerkreis NICHT an.

Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Da passt auch nichts. Jesus sah sich nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt.
Und alle oben angegebenen Stellen, die besagen, dass das Evangelium der gesamten Welt gilt, blenden wir aus, passt nicht in unsere Sicht der Dinge.
Und Jesus gebot ihnen (Mt. 10:5): "Gehet nicht auf der Heiden Straße..."

Als die Evangelien geschrieben wurde, war die Heidenmission in vollem Gange. Da lag es nahe, Jesus den Auftrag einer Heidenmission in den Mund zu legen, um eine Erklärung für die ausgebliebene Parusie des richtenden Menschensohnes zu haben.


Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Und das Sehen des richtenden Menschensohnes auf den Wolken des Himmels hat er seinen Jüngern und nicht etwa späteren Christen angekündigt.
Auch das darfst du gern glauben. Die vorausgehenden Endzeitreden zeigen aber, wie nun mehrfach gezeigt, eindeutig, dass die gesamte künftige Christenheit angesprochen wird.
Jesus hat ganz bestimmt NICHT die künftige Christenheit angesprochen; von dieser ahnte er NICHTS. Seine endzeitlichen Aussagen galten ausschließlich seinen Jüngern, denen er versicherte, die Ankunft des Menschensohnes und das Kommen des Gottesreiches noch selbst zu erleben. Deine unbiblischen Behauptungen sind Produkte Deiner Fantasie.

Münek hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Wenn Jesus "nah" sagte, dann meinte er auch "nah" -
Genau. Mitten unter euch!
"Ist mitten unter euch" bedeutet, es ist DA - nicht NAH.

Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: …und nicht ein eschatologisches Ereignis nach tausenden von Jahren.
Genau. Die eschatologischen Ereignisse werden auch nicht als nah bezeichnet.
Genau das GEGENTEIL ist richtig....

Im letzten Buch der Bibel zeigt Jesus seinem Knecht Johannes, was "BALD/RASCH/IN KÜRZE" geschehen soll (Offb. 1:1). In Offb. 1:3 heißt es dann ausdrücklich: "Denn die Zeit ist NAHE". Das kannst Du nicht wegdrücken, das steht so da.

"Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, WELCHE IHN DURCHSTOCHEN haben" (Offb. 1:7). Also Zeitgenossen Jesu. "Siehe, ich komme BALD", versichert Jesu in seinem Sendschreiben der kleinasiatischen Christengemeinde Philadelphia (Offb. 3:11). "Versiegle die Worte der Weissagung dieses Buches nicht; denn die Zeit ist NAHE." (Offb. 22:10). Im Buch des Propheten Daniel (ca. 165 v.Chr.) hieß es dagegen noch: "Du aber, Daniel, verschließe diese Worte bis zur Zeit des Endes." (Dan. 12:4).

Und ganz am Ende der Offenbarung heißt es noch einmal: "Es spricht der, der dies bezeugt: Ja, ich komme BALD! Amen". (Offb. 22:20)

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#1104 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Roland » Mi 29. Nov 2017, 18:50

Münek hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Dass der nachösterliche Missionsauftrag eine Erfindung der Evangelisten ist, ergibt sich u.a. auch daraus, dass in den neutestamentlichen Schriften von einer weltweiten Mission der Jünger mit keinem Wort berichtet wird.
Die Apg. berichtet von Paulus, der vom Berichterstatter Lukas begleitet wurde, und endet noch vor dessen Hinrichtung in Rom.
Es geht um die weltweite Heidenmission der JÜNGER, von der in den Schriften des NT NICHTS berichtet wird. Der Heidenapostel Paulus gehörte dem Jüngerkreis NICHT an.
Was ich sagen wollte: Wäre Lukas z.B. mit dem Jünger Thomas nach Osten gegangen, hätte er vermutlich die Apg. über dessen Tätigkeit verfasst. Es ist im NT eben nicht alles überliefert, was nach der Himmelfahrt Christi stattgefunden hat. Das belegt nicht, dass der Missionsbefehl sowohl in Mt 28,16-20, als auch in Mk 16,15–18 , als auch in Lk 24,47–49 , als auch in Joh 20,21 und in Apg 1,4–8 nachträglich eingefügt wurde. Hierfür gibt es keine Hinweise.

Münek hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Und alle oben angegebenen Stellen, die besagen, dass das Evangelium der gesamten Welt gilt, blenden wir aus, passt nicht in unsere Sicht der Dinge.
Und Jesus gebot ihnen (Mt. 10:5): "Gehet nicht auf der Heiden Straße..."
Natürlich galt Jesu Botschaft zunächst "den verloren Schafen aus dem Haus Israel". Die Juden sind das auserwählte Volk, mit ihnen hatte Gott seit langem einen Bund und unter ihnen wurde er Mensch, zu ihnen kam er zuerst. Trotzdem existiert auch der weltweite Missionsbefehl. Es ist eben immer dasselbe, was euch in den Kram passt, das ist echt, was nicht, das wird gestrichen:

Münek hat geschrieben: Als die Evangelien geschrieben wurde, war die Heidenmission in vollem Gange. Da lag es nahe, Jesus den Auftrag einer Heidenmission in den Mund zu legen, um eine Erklärung für die ausgebliebene Parusie des richtenden Menschensohnes zu haben.
Es gibt hierfür keinerlei Hinweise, die wissenschaftliche Textkritik des NT sieht die Missionsbefehl-Stellen nicht als Einfügenen an.

Münek hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Auch das darfst du gern glauben. Die vorausgehenden Endzeitreden zeigen aber, wie nun mehrfach gezeigt, eindeutig, dass die gesamte künftige Christenheit angesprochen wird.
Jesus hat ganz bestimmt NICHT die künftige Christenheit angesprochen; von dieser ahnte er NICHTS. Seine endzeitlichen Aussagen galten ausschließlich seinen Jüngern, denen er versicherte, die Ankunft des Menschensohnes und das Kommen des Gottesreiches noch selbst zu erleben. Deine unbiblischen Behauptungen sind Produkte Deiner Fantasie.
Auch diese bloßen Behauptungen gehen wieder davon aus, dass der Missionsbefehl gefälscht sei. Denn der geht natürlich von einer künftigen, weltweiten Christenheit aus.
Ebenso die Aussage Jesu in Mt. 24, 14, dass vor seiner Wiederkunft das Evangelium in der ganzen Welt und allen Nationen verkündigt wird, musst du dann als gefälscht streichen.
Auch z.B. Mt. 24, 9 "Und ihr werdet gehasst werden um meines Namens willen von allen Völkern", musst du streichen, sie gilt natürlich der gesamten Christenheit. Die wenigen Männer werden zu ihren Lebzeiten mit Sicherheit nicht "allen Völkern" überhaupt bekannt sein.
Unbiblisch sind deine Behauptungen, die es notwenig machen die halbe Bibel zur Fälschung zu erklären.

Münek hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Wenn Jesus "nah" sagte, dann meinte er auch "nah" -
Genau. Mitten unter euch!
"Ist mitten unter euch" bedeutet, es ist DA - nicht NAH.
Ist doch dasselbe! Indem Jesus mitten unter den Menschen war, war das Reich nicht nur da sondern ihnen auch NAH!
Also Nr. 137:
1. Das Reich Gottes ist in Christus bereits da, es ist den Menschen nah, es ist angebrochen. Das sagt Jesus eindeutig in Lk. 17, 21: "Denn sehet, das Reich Gottes ist mitten unter euch."
2. Das Reich Gottes ist vergleichbar einem kleinen Samenkorn das in die Erde gelegt wird aus dem sich dann eine sehr große Pflanze entwickelt. Also ein langsamer Entwicklungsprozess (Mk. 4, 30-32).
Der Feind sät zwischenzeitlich Unkraut dazwischen, d.h. es wird durchwirkt vom Bösen (Mt. 13, 24-30) und am Ende folgt dann "die Ernte":
3. Durch die Wiederkunft Christi wird dann das Reich Gottes endgültig und für alle sichtbar kommen. Und darum bitten wir im Vaterunser.

Münek hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Genau. Die eschatologischen Ereignisse werden auch nicht als nah bezeichnet.
Genau das GEGENTEIL ist richtig....

Im letzten Buch der Bibel zeigt Jesus seinem Knecht Johannes, was "BALD/RASCH/IN KÜRZE" geschehen soll (Offb. 1:1). In Offb. 1:3 heißt es dann ausdrücklich: "Denn die Zeit ist NAHE". Das kannst Du nicht wegdrücken, das steht so da.

"Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, WELCHE IHN DURCHSTOCHEN haben" (Offb. 1:7). Also Zeitgenossen Jesu. "Siehe, ich komme BALD", versichert Jesu in seinem Sendschreiben der kleinasiatischen Christengemeinde Philadelphia (Offb. 3:11). "Versiegle die Worte der Weissagung dieses Buches nicht; denn die Zeit ist NAHE." (Offb. 22:10). Im Buch des Propheten Daniel (ca. 165 v.Chr.) hieß es dagegen noch: "Du aber, Daniel, verschließe diese Worte bis zur Zeit des Endes." (Dan. 12:4).

Und ganz am Ende der Offenbarung heißt es noch einmal: "Es spricht der, der dies bezeugt: Ja, ich komme BALD! Amen". (Offb. 22:20)
Ich finde es ja großartig, dass du nun diese Worte des in den Himmel aufgefahrenen Jesus, die er also quasi direkt aus der jenseitigen Welt zum Seher Johannes spricht, als echt ansiehst. Da hast du nun recht. Neben der Tatsache, dass Worte wie "bald" und "in Kürze" relativ sind, relativiert das diese Worte aber zusätzlich. Denn er spricht sie ja aus der Ewigkeit heraus und dort sind eben tausend Jahre wie ein Tag.
Trotzdem haben sie wohl auch den Zweck das ständige Bereitsein, das Jesus als er noch leibhaftig bei den Jüngern war gefordert hat (Mt. 25, 1-13), zu befördern. Und außerdem kann es mit unserem Leben auch ganz schnell vorbei sein, für jeden Einzelnen von uns ist das "ich komme bald" also sowieso Wirklichkeit.
Und das "Bald" und das "in Kürze" muss natürlich auch im Zusammenhang mit den Zeichen der Zeit gesehen werden, die Jesus genannt hat (siehe oben, Ausbreitung in der ganzen Welt, gehasst von allen Völkern usw.). Es kann sich also schlicht nicht um wenige Jahre handeln, sondern um einen (aus der zeitlichen Perspektive eines Menschen) "langen" Zeitraum.

Und wenn Jesus wiederkommt, werden ALLE Augen ihn sehen. Auch die, die bereits gestorben sind und somit auch die, die ihn durchstochen haben.
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#1105 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Münek » Mi 29. Nov 2017, 20:29

Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es geht um die weltweite Heidenmission der JÜNGER, von der in den Schriften des NT NICHTS berichtet wird. Der Heidenapostel Paulus gehörte dem Jüngerkreis NICHT an.
Es ist im NT eben nicht alles überliefert, was nach der Himmelfahrt Christi stattgefunden hat.
Die weltweit tatsächlich praktizierte Mission der Jünger hätte es sehr wohl verdient, erwähnt zu werden. Aber diesbezüglich scheint sich NICHTS abgespielt zu haben.

Also halten wir fest: Von einer weltweit praktizierten Heidenmission der Jünger ist in den neutestamentlichen Schriften keine Rede. Dass eine paulinische Heidemission stattfand, steht dagegen außer Frage.[/b]

Roland hat geschrieben:Das belegt nicht, dass der Missionsbefehl sowohl in Mt 28,16-20, als auch in Mk 16,15–18 , als auch in Lk 24,47–49 , als auch in Joh 20,21 und in Apg 1,4–8 nachträglich eingefügt wurde. Hierfür gibt es keine Hinweise.
Du ignorierst, dass Jesus seinen Jüngern ausdrücklich gebot, NICHT auf der Heiden Straßen zu gehen. Warum sollte er seine Meinung geändert haben? Als Jude ging es ihm nur um die verlorenen Schafe des Hauses ISRAEL.

Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Als die Evangelien geschrieben wurde, war die Heidenmission in vollem Gange. Da lag es nahe, Jesus den Auftrag einer Heidenmission in den Mund zu legen, um eine Erklärung für die ausgebliebene Parusie des richtenden Menschensohnes zu haben.
Es gibt hierfür keinerlei Hinweise
Oh nein! Dafür gibt es jede Menge neutestamentlicher Hinweise. Zahlreiche Bibelstellen wurden hier in der Vergangenheit schon zitiert.

Roland hat geschrieben:die wissenschaftliche Textkritik des NT sieht die Missionsbefehl-Stellen nicht als Einfügenen an.
Sehr richtig - solche Feststellungen sind auch NICHT Aufgabe der Textkritik.

Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Jesus hat ganz bestimmt NICHT die künftige Christenheit angesprochen; von dieser ahnte er NICHTS. Seine endzeitlichen Aussagen galten ausschließlich seinen Jüngern, denen er versicherte, die Ankunft des Menschensohnes und das Kommen des Gottesreiches noch selbst zu erleben. Deine unbiblischen Behauptungen sind Produkte Deiner Fantasie.
Auch diese bloßen Behauptungen gehen wieder davon aus, dass der Missionsbefehl gefälscht sei. Denn der geht natürlich von einer künftigen, weltweiten Christenheit aus.
Nein - da Jesus von der kurz bevorstehenden Gottesherrschaft ausging, konnte er NICHT ein zukünftiges "Christentum" mit der unheilvollen Kirche im Fokus gehabt haben. Das ist doch wohl klar.

Roland
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#1106 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Roland » Do 30. Nov 2017, 00:04

Münek hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Es ist im NT eben nicht alles überliefert, was nach der Himmelfahrt Christi stattgefunden hat.
Die weltweit tatsächlich praktizierte Mission der Jünger hätte es sehr wohl verdient, erwähnt zu werden. Aber diesbezüglich scheint sich NICHTS abgespielt zu haben.
Mutter Theresa hätte es auch verdient gehabt in der Bibel erwähnt zu werden aber es geht ja in der Bibel um die Heilsgeschichte und nicht um alles, was danach geschah.
Da reicht als ein Beispiel die Apg.
Es gibt übrigens noch heute 7 Millionen Thomas-Christen in Indien, die auf die Mission des Apostels Thomas zurückgehen, Bartholomäus ist nach Mesopotamien und Armenien gegangen. Auch von Andreas wird berichtet, dass er in der heutigen Türkei missioniert habe, wohl zusammen mit Philippus. Dass Berichte darüber nicht alle in das NT Eingang gefunden haben, ändert nichts daran, dass der weltweite Missionsbefehl Jesu sehr wohl dort steht.

Münek hat geschrieben: Du ignorierst, dass Jesus seinen Jüngern ausdrücklich gebot, NICHT auf der Heiden Straßen zu gehen.
Das ignoriere ich nicht. Nochmal: Natürlich galt Jesu Botschaft zunächst "den verloren Schafen aus dem Haus Israel" (Mt. 10). Die Juden sind das auserwählte Volk, mit ihnen hatte Gott seit langem einen Bund und unter ihnen wurde er Mensch, zu ihnen kam er zuerst. Aber wie kommst du darauf, dass Jesus das Evangelium für immer auf die Juden beschränken wollte? Der weltweite Missionsbefehl kam später eindeutig hinzu. Du bist es, der diesen Sachverhalt ignoriert.

Münek hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Als die Evangelien geschrieben wurde, war die Heidenmission in vollem Gange. Da lag es nahe, Jesus den Auftrag einer Heidenmission in den Mund zu legen, um eine Erklärung für die ausgebliebene Parusie des richtenden Menschensohnes zu haben.
Es gibt hierfür keinerlei Hinweise
Oh nein! Dafür gibt es jede Menge neutestamentlicher Hinweise. Zahlreiche Bibelstellen wurden hier in der Vergangenheit schon zitiert.
Es gibt mE keine Bibelstelle die dafür spricht, dass Jesus sowohl Mt 28,16-20, als auch Mk 16,15–18 , als auch Lk 24,47–49 , als auch Joh 20,21, als auch Apg 1,4–8 , als auch Mt. 24, 9 + 14 "nachträglich in den Mund gelegt wurde" und es gibt auch keine sonstigen Hinweise. Es gibt nur den Wunsch atheistischer Ausleger, ein völlig anderes Jesus-Bild zu basteln, als es das Neue Testament tut.

Münek hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: die wissenschaftliche Textkritik des NT sieht die Missionsbefehl-Stellen nicht als Einfügenen an.
Sehr richtig - solche Feststellungen sind auch NICHT Aufgabe der Textkritik.
Doch, genau das ist Aufgabe der wissenschaftlichen Textkritik, nämlich den ursprünglichen Text zu rekonstruieren. Und die Stellen, die den Missionsbefehl beinhalten, sind natürlich Teil des wissenschaftlichen "Nestle-Aland, Novum Testamentum Graece".

Münek hat geschrieben: Nein - da Jesus von der kurz bevorstehenden Gottesherrschaft ausging, …
Die Prämisse ist schon wieder falsch. Bevor ich Nr. 138 schreibe, lies die Kurz-Zusammenfassungen des Gesamtgefüges der Jesusworte zum Reich Gottes in meinen vorigen Beiträgen. Aufgrund dieses Gesamtgefüges ist Naherwartung eindeutig auszuschließen.

Aber du darfst natürlich an ein anderes Jesusbild glauben und alles was in dieses Bild nicht reinpasst ignorieren.
Es herrscht (Gott sei's gedankt) Glaubensfreiheit in unserem Land.

Ich kann dir nur bezeugen, dass Jesus auch für dich gestorben ist - und du die Entscheidung die Vergebung in Anspruch zu nehmen, nicht auf die lange Bank schieben solltest. :thumbup:
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
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#1107 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Münek » Do 30. Nov 2017, 10:35

Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Die weltweit tatsächlich praktizierte Mission der Jünger hätte es sehr wohl verdient, erwähnt zu werden. Aber diesbezüglich scheint sich NICHTS abgespielt zu haben.
Mutter Theresa hätte es auch verdient gehabt in der Bibel erwähnt zu werden
Nix gegen Mutter Theresa. Aber welcher Bibelautor hätte sie erwähnen sollen? :shock:

Roland hat geschrieben:Dass Berichte darüber nicht alle in das NT Eingang gefunden haben, ändert nichts daran, dass der weltweite Missionsbefehl Jesu sehr wohl dort steht.
Klar steht der Missionsbefehl da. Na und? Heißt das, dass er authentisch ist? Eine plausible Erklärung für seine Unechtheit habe ich Dir geliefert.

Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Du ignorierst, dass Jesus seinen Jüngern ausdrücklich gebot, NICHT auf der Heiden Straßen zu gehen.
Das ignoriere ich nicht.
Doch - Du klammerst Jesu ausdrückliches Gebot aus, weil Du meinst, er hätte es sich später anders überlegt. Warum sollte er?

Roland hat geschrieben:Nochmal: Natürlich galt Jesu Botschaft zunächst "den verloren Schafen aus dem Haus Israel" (Mt. 10). Die Juden sind das auserwählte Volk, mit ihnen hatte Gott seit langem einen Bund und unter ihnen wurde er Mensch, zu ihnen kam er zuerst. Aber wie kommst du darauf, dass Jesus das Evangelium für immer auf die Juden beschränken wollte? Der weltweite Missionsbefehl kam später eindeutig hinzu. Du bist es, der diesen Sachverhalt ignoriert.
Nein - ich ignoriere nichts. Dass der Missionsauftrag des "Auferstandenen" im Evangelium des Matthäus dokumentiert ist, steht außer Zweifel.

Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Als die Evangelien geschrieben wurde, war die Heidenmission in vollem Gange. Da lag es nahe, Jesus den Auftrag einer Heidenmission in den Mund zu legen, um eine Erklärung für die ausgebliebene Parusie des richtenden Menschensohnes zu haben.
Es gibt hierfür keinerlei Hinweise
Für Deine Ahnungslosigkeit und Unwissenheit kann ich nichts. Leuten wie Dich und closs kann ich immer nur raten, sich anhand von Fachlektüre schlau zu machen :)

Roland hat geschrieben:Es gibt nur den Wunsch atheistischer Ausleger, ein völlig anderes Jesus-Bild zu basteln, als es das Neue Testament tut.
Die angeblich "atheistischen" Ausleger sind Theologieprofessoren der Exegese an den theologischen Fakultäten. Und die untersuchen die Bibeltexte historisch-kritisch. So soll es auch sein. Nach einem Dokument der "Päpstliche Bibelkommission" ist für das VERSTÄNDNIS der Bibel - ich wiederhole VERSTÄNDNIS - die historisch-kritische Exegese unentbehrlich.

Du solltest vielleicht Deinen allzu naiven Kinderglauben überdenken, nach dem alles in der Bibel göttlicher Wahrheit entspricht.


Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: die wissenschaftliche Textkritik des NT sieht die Missionsbefehl-Stellen nicht als Einfügenen an.
Sehr richtig - solche Feststellungen sind auch NICHT Aufgabe der Textkritik.
Doch, genau das ist Aufgabe der wissenschaftlichen Textkritik, nämlich den ursprünglichen Text zu rekonstruieren. Und die Stellen, die den Missionsbefehl beinhalten, sind natürlich Teil des wissenschaftlichen "Nestle-Aland, Novum Testamentum Graece".
Richtig - Textkritik ist die Rekonstruktion biblischer Texte, sie ist aber keine Bibelauslegung, um die es hier allein geht..

Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Nein - da Jesus von der kurz bevorstehenden Gottesherrschaft ausging, …
Die Prämisse ist schon wieder falsch.
Meine Feststellung ist keine PRÄMISSE.

Roland hat geschrieben:Bevor ich Nr. 138 schreibe, lies die Kurz-Zusammenfassungen des Gesamtgefüges der Jesusworte zum Reich Gottes in meinen vorigen Beiträgen. Aufgrund dieses Gesamtgefüges ist Naherwartung eindeutig auszuschließen.Aber du darfst natürlich an ein anderes Jesusbild glauben und alles was in dieses Bild nicht reinpasst ignorieren. Es herrscht (Gott sei's gedankt) Glaubensfreiheit in unserem Land.

Ich kann dir nur bezeugen, dass Jesus auch für dich gestorben ist - und du die Entscheidung die Vergebung in Anspruch zu nehmen, nicht auf die lange Bank schieben solltest. :thumbup:
Anstatt fromm herumzuschwurbeln, versuche mal lieber, Dir selbst gegenüber absolut ehrlich zu sein und Dir nicht in die Tasche zu lügen (Stichwort "intellektuelle Redlichkeit").

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#1108 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Roland » Do 30. Nov 2017, 13:52

Münek hat geschrieben: Klar steht der Missionsbefehl da. Na und? Heißt das, dass er authentisch ist? Eine plausible Erklärung für seine Unechtheit habe ich Dir geliefert.
Es gibt für mich keine plausible Erklärung dafür, dass neben den nun oft zitierten Stellen Mt 28,16-20, Mk 16,15–18 , Lk 24,47–49 , Joh 20,21, Apg 1,4–8 , Mt. 24, 9 + 14, übrigens auch Mk. 13, 10 und Lk. 27, 47 allesamt von den verschiedenen Autoren gleich zu Beginn, im ursprünglichen Text, frei erfunden wurden.
Plausibel ist für mich, dass sie keine Lügner waren und sich was ausgedacht haben, sondern getrieben von z.T. selbst erlebten, großen, umwälzenden Ereignissen an die Öffentlichkeit gingen.

Münek hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Du ignorierst, dass Jesus seinen Jüngern ausdrücklich gebot, NICHT auf der Heiden Straßen zu gehen.
Das ignoriere ich nicht.
Doch - Du klammerst Jesu ausdrückliches Gebot aus, …
Nein, sondern ich zeige, dass Jesus kurz nach der Berufung der Jünger, diese Zwölf zunächst zum Volk Gottes ausgesandt hat, zu den Juden zum auserwählten Volk, mit denen Gott seit langem einen Bund hatte. Mit ihnen fing er an, unter ihnen wurde er Mensch, zu ihnen kam er zuerst.

Münek hat geschrieben: …weil Du meinst, er hätte es sich später anders überlegt. Warum sollte er?
Das hat nichts mit "Andersüberlegen" zu tun, das war von vornherein klar. Es hat zu tun mit der beschriebenen Reihenfolge. Und die beginnt mit dem Volk Gottes und geht weiter zu "allen Völkern". Und das "meine" ich nicht, sondern es ist quer durchs NT bezeugt, siehe die obigen Bibelstellen.

Münek hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: genau das ist Aufgabe der wissenschaftlichen Textkritik, nämlich den ursprünglichen Text zu rekonstruieren. Und die Stellen, die den Missionsbefehl beinhalten, sind natürlich Teil des wissenschaftlichen "Nestle-Aland, Novum Testamentum Graece".
Richtig - Textkritik ist die Rekonstruktion biblischer Texte, sie ist aber keine Bibelauslegung, um die es hier allein geht..
Also wir sind uns einig, dass die Wissenschaft sagt, dass der Missionsbefehl, der in Mt., Mk., Lk., Joh. und der Apg. drinsteht, ursprünglicher Text des NT ist und keine nachträglichen Einfügungen.

Soweit die Wissenschaft. Und nun zur Bibelauslegung: Sie ist wie gesagt voraussetzungslos nicht möglich, das sagen auch Theißen und Bultmann. Setzt man also voraus, dass Jesus nur ein irrender Wanderprediger war, der den Juden das Weltende verkündigen wollte, dass er nicht Gottes Sohn und nicht der Christus war und vom künftigen Christentum nichts ahnte, dann muss man vermuten, die ursprünglichen Texte des NT seien von Beginn an Lug und Trug.

Und ich sage: Jawohl, das darf man. Solche Vermutungen anzustellen, ist nicht verboten. Aber es sind nicht "objektive, wissenschaftliche Ergebnisse" sondern eben Vermutung auf der Grundlage des Naturalismus, des Glaubens, dass es den handelnden Gott der Bibel nicht gibt.


Und die Diskussion könnte hier enden.

So sind wir eben alle Glaubende. Das müsstest du mit deiner vielbeschworenen "intellektuellen Redlichkeit" eigentlich zugeben.
Darauf sollte man sich doch einigen können, oder?
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#1109 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » Fr 1. Dez 2017, 16:03

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Historische Forschung und Glaubensbekenntnisse passen nicht zusammen. Deshalb ist die Standardauslegungsmethode die historisch-kritische.
Das ist eine zusammengebastelte Urban Legend, die mit viel Aufwand in Umlauf gebracht wurde.
Nein, das ist gängige Praxis an den Universitäten. Ohne die Anwendung einer wissenschaftlichen Methodik hätte die Theologie überhaupt keine Daseinsberechtigung an den Universitäten.

closs hat geschrieben: 1) Es gehe hier um "Wissenschaft vs. Glaubensdogmatik". -
Genau so ist es. Man kann nicht Wissenschafler und Glaubensdogmatiker gleichzeitig sein. Beide verhalten sich wie die Waagschalen einer Waage. In dem Maße, wie eine Seite steigt, sinkt die andere, und umgekehrt.

closs hat geschrieben: 2) Die HKM arbeite NICHT auf einer Basis, die vergleichbar sei mit einem theologischen Glaubensentscheid. -
Nein, der Glaube an Wunder, Geister und Dämonen ist nicht dasselbe wie der nicht-Glaube daran, da für selbige jegliche Beweise fehlen. Die Forschung befindet sich also im Einklang mit der Befundlage. Und sie läßt diese Fragen sogar offen.

closs hat geschrieben: Erschiene die HKM in all ihren Vertretern als Diszplin, die (wie Theißen) weiß, dass sie die Bibel rein säkular untersucht und sich dementsprechend auf Sachaussagen beschränkt, wäre es gut .
Theißen sagt nirgendwo, dass er die Bibel nur "rein säkular" untersucht. Das saugst du dir aus den Fingern.

closs hat geschrieben: ("Ihr macht es so - wir machen es halt so")
Natürlich, die Forschung macht es wissenschaftlich, andere glaubensdogmatisch.

closs hat geschrieben: - Aber so zu tun, als sei sie die einzige WISSENSCHAFTLICHE Disziplin, weil sie nicht weiss, dass auch sie nur auf EINER von mehreren möglichen Perspektiven, ist letztlich ein Schlag ins Gesicht der Wissenschaft selbst.
Mach dir keine Sorgen um die Wissenschaft. Solange sie sich fernhält von Glaubensbekenntnissen und Dogmen, ist keine Gefahr im Verzug.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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sven23
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#1110 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » Fr 1. Dez 2017, 16:37

Roland hat geschrieben: "Der modernen Naturwissenschaft verdanken wir die Erkenntnis, dass die Möglichkeit der Existenz Gottes und der Transzendenz auf keine Weise widerlegt werden kann.
Das Spaghettimonster kann auch nicht widerlegt werden. Was heißt das schon?

Roland hat geschrieben: Wenn man die Bibel auslegt, muss man entweder an Gott glauben oder daran, dass es nur gibt, was ich zählen, messen, wiegen oder sonstwie objektiv beschreiben kann. Beides ist Glaube.
Das ist ein Irrtum. Gerade der Glaube vernebelt die Sinne und verhindert objektive Distanz.

Roland hat geschrieben: Die HKM-Vermutungen sind alle bekannt, keine ist zwingend. Dass der Apostel Johannes der Autor des Johannes-Ev. ist, ist sehr wahrscheinlich.
Im Gegenteil. In der Forschung gilt das Johannesevangelium als weitgehend freie Erzählung eines unbekannten Autors. Und das aus guten Gründen.

Roland hat geschrieben: Atheistische Vermutungen, mit "Forschung", also objektiver Wissenschaft hat das alles soviel zu tun, wie eine Schildkröte mit Stabhochsprung.
Im Gegenteil, nur die historisch-kritische Forschung arbeitet nach wissenschaftlichen Kriterien. Glaubensbekenntnisse sind den Glaubensdogmatikern vorbehalten.

Roland hat geschrieben: Dass Jesus seine Jünger ausgesandt hat in die Städte und Dörfer - und zwar zu den Juden, zu denen er ja auch zunächst gesandt worden ist, heißt nicht, dass der Missionsauftrag für alle Zeit auf die Juden beschränkt geblieben ist.
Ähm, genau das heißt es. Jeus sagt ganz klar, dass die Jünger mit der Missionierung Israels nicht zu Ende kommen werden, bis die Gottesherrschaft auf Erden eintreten wird. Danach ist jegliche Missionierung sowieso überflüssig.
Möglicherweise hat Jesus deshalb auch nichts aufgeschrieben (für wen denn auch?) oder er war Analphabet, wie seine einfachen Fischerkollegen.

Roland hat geschrieben: Dass dem nicht so ist, geht klar aus den Evangelien hervor.
Aus den Evangelien geht klar hervor, dass man den Irrtum des Wanderpredigers posthum zu korrigieren versuchte.

Roland hat geschrieben: "Pilatus" (als Vertreter der römischen Besatzungsmacht) "sah, dass er nichts ausrichtete, sondern das Getümmel immer größer wurde, nahm er Wasser und wusch sich die Hände vor dem Volk und sprach: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen; seht ihr zu!" Mt. 27,24
Die Pilatusgeschichte gilt auch als eine weitgehend freie Erfindung eines unbekannten Schreibers, dem die Kirche später den Apostelnamen Matthäus gab.
Der historische Pilatus galt als harter und rücksichtloser Präfekt, der Tausende hat hinrichten lassen. Mit einem unbedeutenden Wanderprediger hätte er sich sicher nicht lange abgegeben. Die Geschichte des Matthäus soll die Römer freisprechen und die Schuld an Jesu Tod den Juden zuspielen.



Roland hat geschrieben: Nein, es zeigt, dass Jesus kein antirömischer Aufrührer war. Es ging ihm um etwas ganz anderes.
Natürlich, es ging ihm darum, seine jüdischen Mitbürger angesichts des nahen Gottesreiches zur Umkehr zu bewegen.
Ein Freund der römischen Besatzungsmacht war er sicher nicht, ebenso wenig wie seine Anhänger, die eher zu den Verlierern der Gesellschaft zählten.
Ihnen versprach er in der neuen Ordnung eine besondere Rolle. (die letzen werden die ersten sein)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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