Alles Teufelszeug? VI

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fin
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#751 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von fin » Mo 3. Jul 2017, 04:28

-- Die unendliche Geschichte --

Andreas hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben: Ein solcher Thread könnte zwar hilfreich und spannend sein, ist hier aber völlig vergebliche Mühe, jedenfalls dann, wenn closs beteiligt ist. Closs ignoriert vorgebrachte Argumente konsequent und wiederholt lediglich beständig seine längst wiederlegten Irrtümer, fehlerhaften Schlussfolgerungen und Unterstellungen. Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den ihm entgegengehaltenen Argumenten ist nicht zu erkennen. Ob er inhaltliche Argumente einfach nicht versteht und damit nicht als Argumente erkennt, weil ihm Sach- und Fachkompetenz fehlt oder er damit ein trollhaftes Ziel verfolgt, muss offen bleiben. Jedenfalls führt seine Unfähigkeit zur folgerichtiger Argumentation zu einer komplett fehlenden Einsichtsfähigkeit, weshalb man die eigenen Argumente nur ebenso pausenlos wiederholen kann, wie closs sie ignoriert. Irgendein Fortschritt in der Sache und der argumentativen Auseinandersezung ist dadurch jedenfalls ausgeschlossen und jede Diskussion erstibt in Langeweile.
Dem ist leider nichts hinzuzufügen. Deshalb hatte schon Savonlinna entnervt aufgegeben.
Du und ein paar andere, deren Namen zu nennen sich erübrigt, werden vermutlich durchhalten - bis dass der Tod euch scheidet. Warum eigentlich, wenn die Sinnlosigkeit dieses Unterfangens so klar ist?

fin hat geschrieben:Eine berechtigte Frage, die noch von Geistesgegenwart zeugt. Ich habe mir diese Frage natürlich auch gestellt, da kein Mensch, der noch bei Trost & Verstand ist, dieser Sisyphos- und Fließband Arbeit nachgehen würde, es sei denn ...

(1) Er/sie/es haben nicht mehr alle Tassen im Schrank und es handelt sich in Wirklichkeit um eine kleine unbeaufsichtigte Gemeinschaft einer geschlossenen Anstalt, die sich irgendwie das W-Lan Passwort von der Station erschlichen hat und hier seit Tag & Jahr für Furore sorgt. Ich schreibe noch an der Geschichte :D

(2) Es sind gutbezahlte Trolle, die für fremdländiche Geheimdienste operieren ...
(Es stellt sich natürlich die Frage, was Zweck und Nutzen so einer geheimen Operation sein könnte)

Was meinst du/ihr?

Thaddäus hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben: Ein solcher Thread könnte zwar hilfreich und spannend sein, ist hier aber völlig vergebliche Mühe, jedenfalls dann, wenn closs beteiligt ist. Mit ein paar anderen Usern hier, ist produktives Arbeiten zu einem Thema ebenfalls nicht möglich aus ganz ähnlichen Gründen.
Aua.
Ich fühle mich angesprochen
Nein, dich meine ich nicht. Ich meine SilverBullet und überhaupt solche User, die ihre religiösen, politischen oder auch physikalistischen, naturalistischen, materialistischen (oder deren Gegenteil) Ansichten fundamentalistisch und dogmatisch vertreten. Das Problem ist nicht, was sie vertreten, sondern wie sie es vertreten. Mit Fundamentalisten und Dogmatikern egal welcher Coleur kann man nicht diskutieren, weil sie sich gegen jede Kritik längst immunisiert haben. Genau so gut kann man auf ein totes Pferd einreden ...

Sherlock Holmes und ich würden gerne erste Ermittlungserkenntnisse veröffentlichen und konkrete Namen nennen, die sich wie folgt besagten Gruppen (s.o. Punkt 1 & 2) zuordnen lassen:

(1) Insassen: Oberhaupt Clösschen und Zimmergenosse Münek, Die inzestuösen Geschwister: Hemul & Ziska, Ihre beiden minderbemittelten Zwillingssöhne: SilverBullet & JackSparrow, (...)
(2) Agenten: Sven 0023, (...)

Es hat sich übrigens noch eine 3te Gruppe herauskristallisiert:

(3) Typische Systemlinge: Anton von Contenance, Halmännchen, Trabant Pluto (...)

:D

2Lena
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#752 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von 2Lena » Mo 3. Jul 2017, 08:27

Witzig zwar ....
Aber Sherlock Holmes hat bisher (glaube ich, denn ich lese nicht gerne Krimis) stets Details für die Anklagen geschaffen. So manche Täter hat er - trotz enormer Verheimlichung ihrer Absicht - dank seiner Intelligenz erwischt. Doch leider war das bisher noch nie, dass die Erwischten vor Lachen über ihre eigene Dummheiten ihm zu Füßen fielen und ihn händeringend um neue Perspektiven baten...

Wie wäre der Einsatz von "Blockadebrechern"?
Aber wer hat schon welche, groß genug dazu ...

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fin
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#753 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von fin » Mo 3. Jul 2017, 08:40

-- :Herz: --

2Lena hat geschrieben: Doch leider war das bisher noch nie, dass die Erwischten vor Lachen über ihre eigene Dummheiten ihm zu Füßen fielen und ihn händeringend um neue Perspektiven baten...

Ja, das stimmt wohl, zu Füßen, händeringend, ja, das wäre schön gewesen, ...
Ach Lenchen, nicht mal du hast mir eine Büx hochgeworfen und Zugabe gerufen. Das muß ich erst mal verknusen. Bärlin ist trotz Regen nicht untergegangen und heute scheint wieder die Sonne, die ich jetzt besuchen gehe. Adieu.

Achso ..

2Lena hat geschrieben: Wie wäre der Einsatz von "Blockadebrechern"?

Wie könnten die denn aussehen, liebe Lena mit 2 vorne?
Warum bist du eigentlich nach all den Jahren noch hier, denn diejenigen, für die du dich hier einsetzt, sind nicht gerade zimperlich mit dir umgegangen?

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#754 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von closs » Mo 3. Jul 2017, 08:55

Münek hat geschrieben:Es ist doch keine Setzung, wenn die historische Wissenschaft bei der Bibelexegese ihre allgemein auch bei anderen antiken Texten angewandte historisch-kritische Auslegungsmethoden anwendet.
Doch - da es eine spezielle Perspektive beschreibt. - Ich kritisiere das nicht - irgendeine Perspektive muss man ja einnehmen.

Münek hat geschrieben:eine Setzung läge dann vor, wenn sie entgegen den üblichen wissenschaftlich-historischen Gepflogenheiten eine Person der Zeitgeschichte als "Inkarnation Gottes" einstufen und auf dieser besonderen Basis überlieferte Texte interpretieren würde.
Auch das ist eine Setzung.

Münek hat geschrieben:Nein - Wunder und Auferstehung liegen - da wissenschaftlich nicht fassbar - außerhalb ihres Fokus`. Diesbezüglich schließt sie weder ein noch aus. Sie hat dazu schlicht keine Meinung und lässt diese Frage - soweit sie sich überhaupt stellt - offen.
Es wird formal offen gelassen - richtig. - Aber es wird nur von der einen Seite aus interpretiert - das ist eine Setzung.

Münek hat geschrieben:Man sollte allen Exegeten zu Weihnachten einen "Setz-Kasten" schenken. Dann nämlich können sie sich nicht mehr rausreden, sie würden nicht setzen.
Ja - ein bißchen über das eigene Fach hinausdenken wäre nicht schädlich.

Münek hat geschrieben:Nö - gerade weil es sich um eine historische Frage handelt, ist sie kompetenterweise von der neutestamentlichen Exegese behandelt
"Behandelt" ist ja in Ordnung - aber doch nicht "entschieden".

Münek hat geschrieben: In seinen Briefen spricht der Apostel selbst. Die darin zum Ausdruck kommende Theologie wird von den Exegeten INTERPRETIERT.
Aber Paulus SELBER ist doch einer, der Jesus rezipiert - er ist also eine sekundäre Quelle in Bezug auf Jesus. - Wir reden aber von JESU Naherwartung und nicht von Pauli Naherwartung.

Münek hat geschrieben:Das ändert allerdings nichts an meiner obigen Feststellung, dass die Zirkelschlüssigkeit der "kanonischen Exegese" durch ihre Glaubenssetzung immanent ist.
Das kann man tatsächlich so sehen - aber dann gilt es zwingend auch für die HKM.

Münek hat geschrieben:Du bist doch derjenige, der hier ständig von Setzungen der historisch-kritischen Exegese spricht.
Stimmt - oben haben wir welche besprochen.

Münek hat geschrieben:Vor "geistigen Auslegungen" der HKM hat Ratzi allerdings nicht gewarnt. Im Gegenteil - er hat sie eingefordert.
Richtig - was aber nur dann geht, wenn man sich vorher geistig öffnet. - Und genau das lehnt die HKM ab, also kann sie unmöglich geistig interpretieren.

Münek hat geschrieben:Bekanntlich sperrt sich die exegetische Forschung NICHT gegen die Weitergabe ihrer Ergebnisse an Dritte.
Gemeint damit ist konkret, dass die Basis-Forschung der HKM zur eigentlichen geistigen Verständis-Auslegung an dazu geeignetet Disziplinen weiterzureichen ist.

Münek hat geschrieben:Dieser Unsinn ("Maßstab für das Bibelverständnis") ist hier niemals propagiert worden.
Doch - ständig: "Nur HKM ist Wissenschaft in der Theologie", hört man ständig.

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#755 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von Pluto » Mo 3. Jul 2017, 09:25

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:eine Setzung läge dann vor, wenn sie entgegen den üblichen wissenschaftlich-historischen Gepflogenheiten eine Person der Zeitgeschichte als "Inkarnation Gottes" einstufen und auf dieser besonderen Basis überlieferte Texte interpretieren würde.
Auch das ist eine Setzung.
Eine Setzung, dass man prinzipiell nicht setzt, ist eine Setzung?

closs hat geschrieben:Es wird formal offen gelassen - richtig. - Aber es wird nur von der einen Seite aus interpretiert - das ist eine Setzung.
Inwiefern ist es eine Setzung, wenn etwas offen gelassen wird?

Münek hat geschrieben: In seinen Briefen spricht der Apostel selbst. Die darin zum Ausdruck kommende Theologie wird von den Exegeten INTERPRETIERT.
Aber Paulus SELBER ist doch einer, der Jesus rezipiert - er ist also eine sekundäre Quelle in Bezug auf Jesus. - Wir reden aber von JESU Naherwartung und nicht von Pauli Naherwartung.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das ändert allerdings nichts an meiner obigen Feststellung, dass die Zirkelschlüssigkeit der "kanonischen Exegese" durch ihre Glaubenssetzung immanent ist.
Das kann man tatsächlich so sehen - aber dann gilt es zwingend auch für die HKM.
Warum? Warum gilt es auch für die HKM?

closs hat geschrieben:Richtig - was aber nur dann geht, wenn man sich vorher geistig öffnet. - Und genau das lehnt die HKM ab, also kann sie unmöglich geistig interpretieren.
Was verstehst du unter "geistig öffnen? Ich vermute du verstehst darunter, dass man setzt, Jesus sei göttlich?
Warum sollte man überhaupt setzen?

Münek hat geschrieben:Bekanntlich sperrt sich die exegetische Forschung NICHT gegen die Weitergabe ihrer Ergebnisse an Dritte.
Gemeint damit ist konkret, dass die Basis-Forschung der HKM zur eigentlichen geistigen Verständis-Auslegung an dazu geeignetet Disziplinen weiterzureichen ist.

closs hat geschrieben:Doch - ständig: "Nur HKM ist Wissenschaft in der Theologie", hört man ständig.
Stimmt es etwa nicht?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#756 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von closs » Mo 3. Jul 2017, 09:53

Pluto hat geschrieben:Eine Setzung, dass man prinzipiell nicht setzt, ist eine Setzung?
Natürlich: Wenn ich setze, dass es Gott NICHT gibt, weil er kritisch-rational nicht nachweisbar ist, ist dies eine Setzung.

Pluto hat geschrieben:Inwiefern ist es eine Setzung, wenn etwas offen gelassen wird?
Das nicht. - Aber es ist eine Setzung, wenn man sagt: "Wir lassen das offen und interpretieren zwischenzeitlich nur so, als wäre Jesus nur Mensch". - Man kann doch nicht durch Sprach-Akrobatik ("Wir lassen formal offen") den Blick für Fakten ("Wir interpretieren nur so") verlieren.

Pluto hat geschrieben:Warum? Warum gilt es auch für die HKM?
Weil ihre Interpretations (!)-Ergebnisse nur im Rahmen der methodischen Möglichkeiten stattfinden können - konkret: Selbst wenn alle Quellen sagen würden "Jesus ist göttlich", würde die HKM NICHT zum Schluss kommen können, dass Jesus historisch göttlich war oder leiblich auferstanden sei, selbst wenn es historisch so war. - Denn die Setzung (Bultmann), dass der naturalistische Wirkungszusammenhang der Geschichte nicht durch Wunder durchbrochen sein dürfe, würde dies verbieten.

Pluto hat geschrieben:Was verstehst du unter "geistig öffnen? Ich vermute du verstehst darunter, dass man setzt, Jesus sei göttlich?
"Geistig öffnen" hieße in erster Linie, dass man es methodisch überhaupt für plausibel halten kann, dass Jesus göttlich war/leiblich auferstanden sei.

Pluto hat geschrieben:Stimmt es etwa nicht?
Natürlich nicht. - Denn "Wissenschaft" beschreibt eine Vorgehensweise auf Basis von x. - Man kann die Bibel genau wissenschaftlich unter historisch-kritischen oder kanonischen Voraussetzungen untersuchen, indem man entsprechend systematisch und intersubjektiv nachvollziehbar vorgeht.

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#757 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von Pluto » Mo 3. Jul 2017, 10:17

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Eine Setzung, dass man prinzipiell nicht setzt, ist eine Setzung?
Natürlich: Wenn ich setze, dass es Gott NICHT gibt, weil er kritisch-rational nicht nachweisbar ist, ist dies eine Setzung.
Das war NICHT die Frage.
Was ist, wen ich setzte, dass ich NICHTS setze? Ist das wirklich eine Setzung, oder nur die Bestätigung, dass nichts gesetzt wird?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Inwiefern ist es eine Setzung, wenn etwas offen gelassen wird?
Das nicht. - Aber es ist eine Setzung, wenn man sagt: "Wir lassen das offen und interpretieren zwischenzeitlich nur so, als wäre Jesus nur Mensch".
Genau das tut aber die HKM nicht. Sie forscht ergebnisoffen und kommt möglicherweise zu diesem Schluss.
Ist das dann eine Setzung?

closs hat geschrieben:Man kann doch nicht durch Sprach-Akrobatik ("Wir lassen formal offen") den Blick für Fakten ("Wir interpretieren nur so") verlieren.
Da du offenbar davon überzeugt bist, wirst du sicherlich auch zeigen können, wo das gemacht wird.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Warum? Warum gilt es auch für die HKM?
Weil ihre Interpretations (!)-Ergebnisse nur im Rahmen der methodischen Möglichkeiten stattfinden können - konkret: Selbst wenn alle Quellen sagen würden "Jesus ist göttlich", würde die HKM NICHT zum Schluss kommen können, dass Jesus historisch göttlich war oder leiblich auferstanden sei, selbst wenn es historisch so war.
Das verstehe ich nicht. Wenn man ergebnisoffen forscht, und es tatsächlich so in der Bibel stünde, dann würde die HKM das sicherlich vermerken.
Die Frage ist, warum tut sie das nicht. Steht es vielleicht nicht so in den Schriften?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was verstehst du unter "geistig öffnen? Ich vermute du verstehst darunter, dass man setzt, Jesus sei göttlich?
"Geistig öffnen" hieße in erster Linie, dass man es methodisch überhaupt für plausibel halten kann, dass Jesus göttlich war/leiblich auferstanden sei.
Du hast es offenbar immer noch nicht verstanden: Der Naturalismus (und die HKM) sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs hat geschrieben:Man kann die Bibel genau wissenschaftlich unter historisch-kritischen oder kanonischen Voraussetzungen untersuchen, indem man entsprechend systematisch und intersubjektiv nachvollziehbar vorgeht.
Das kann man zwar, aber bedenke, dass die Welt nur auf eine Weise funktioniert, und genau das versucht die HKM herauszufinden.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#758 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von closs » Mo 3. Jul 2017, 10:34

Pluto hat geschrieben:Was ist, wen ich setzte, dass ich NICHTS setze?
Das allein wäre keine Setzung - aber die Regel ist doch, dass der Satz "Ich setze" nichts", von Menschen kommt, die nicht erkennen, dass sie etwas setzen.

Wenn man meint "Ich setze nichts, weil ich die Welt so nehme, wie ich sie wahrnehme", setze ich damit, dass die Welt so "ist", wie ich sie wahrnehme.

Pluto hat geschrieben:Genau das tut aber die HKM nicht. Sie forscht ergebnisoffen und kommt möglicherweise zu diesem Schluss.
Sie KANN nur zu diesem SChluss kommen, wenn sie vorher ausschließt, dass es bspw. Wunder gibt.

Pluto hat geschrieben:Da du offenbar davon überzeugt bist, wirst du sicherlich auch zeigen können, wo das gemacht wird.
Nach den Regeln des kR ist nur das relevant, was nachweisbar ist. - Da Gott nicht nachweisbar ist, kann ich ihn folglich nicht zur Grundlage meiner Interpretation machen.

Wenn ich nun behaupte, ergebnisoffen zu sein, UND gleichzeitig nach den Regeln des kR zu interpretieren, hebelt das eine das andere aus. Denn ich kann innerhalb meiner Ergebnisoffenheit zu keiner Lösung kommen, die gegen den kR verstößt - mit anderen Worten: Ich bin nur innerhalb des kR ergebnisoffen, also nicht universal offen.

Konkret: Wenn es Gott als nicht-nachweisbare Entität gibt, kann er nicht Ergebnis der HKM sein, selbst wenn er das Ergebnis ist.

Pluto hat geschrieben:Wenn man ergebnisoffen forscht, und es tatsächlich so in der Bibel stünde, dann würde die HKM das sicherlich vermerken.
Die Frage ist, warum tut sie das nicht. Steht es vielleicht nicht so in den Schriften?
Das hat mit den Schriften nichts zu tun. - In den SChriften stehen genug "Wunder", die die HKM als solche nicht historisch ernst nehmen KANN, weil sie nicht im ERgebniskorridor der HKM möglich sind. - Warum? Weil es diverse Setzungen verbieten.

Pluto hat geschrieben:Der Naturalismus (und die HKM) sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
Dieser Satz bezieht sich auf den ERgebnis-Korridor. - Umformuliert und vielleicht deutlicher formuliert, lautet dieses Satz:
"Innerhalb dessen, was unsere Setzungen als Ergebnis-Korridor ausweisen, sagt die HKM nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist."

Pluto hat geschrieben:Das kann man zwar, aber bedenke, dass die Welt nur auf eine Weise funktioniert, und genau das versucht die HKM herauszufinden.
Wie ist "eine Weise" definiert?

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#759 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von Münek » Mo 3. Jul 2017, 10:55

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es ist doch keine Setzung, wenn die historische Wissenschaft bei der Bibelexegese ihre allgemein auch bei anderen antiken Texten angewandte historisch-kritische Auslegungsmethoden anwendet.
Doch - da es eine spezielle Perspektive beschreibt. - Ich kritisiere das nicht - irgendeine Perspektive muss man ja einnehmen.
Dass die Anwender der historisch-kritischen Methode bei der Auslegung biblischer Texte keine Extrawürste braten, ist doch keine Setzung. :lol:

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:eine Setzung läge dann vor, wenn sie entgegen den üblichen wissenschaftlich-historischen Gepflogenheiten eine Person der Zeitgeschichte als "Inkarnation Gottes" einstufen und auf dieser besonderen Basis überlieferte Texte interpretieren würde.
Auch das ist eine Setzung.
Das habe ich ja gesagt - und deshalb macht die HKM das nicht.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Nein - Wunder und Auferstehung liegen - da wissenschaftlich nicht fassbar - außerhalb ihres Fokus`. Diesbezüglich schließt sie weder ein noch aus. Sie hat dazu schlicht keine Meinung und lässt diese Frage - soweit sie sich überhaupt stellt - offen.
Es wird formal offen gelassen - richtig. - Aber es wird nur von der einen Seite aus interpretiert - das ist eine Setzung.
Nein.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Man sollte allen Exegeten zu Weihnachten einen "Setz-Kasten" schenken. Dann nämlich können sie sich nicht mehr rausreden, sie würden nicht setzen.
Ja - ein bißchen über das eigene Fach hinausdenken wäre nicht schädlich.
Nichts dagegen, solange der wissenschaftliche Rahmen dabei nicht verlasen wird.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Nö - gerade weil es sich um eine historische Frage handelt, ist sie kompetenterweise von der neutestamentlichen Exegese behandelt
"Behandelt" ist ja in Ordnung - aber doch nicht "entschieden".
Klar hat sie entschieden. Das Ergebnis ist Dir bekannt.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: In seinen Briefen spricht der Apostel selbst. Die darin zum Ausdruck kommende Theologie wird von den Exegeten INTERPRETIERT.
Aber Paulus SELBER ist doch einer, der Jesus rezipiert - er ist also eine sekundäre Quelle in Bezug auf Jesus. - Wir reden aber von JESU Naherwartung und nicht von Pauli Naherwartung.
Wir reden von den Interpretationen der "Theologien der Bibelautoren", die selbstverständlich auch in den Aufgabenbereich der Exegese fallen.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das ändert allerdings nichts an meiner obigen Feststellung, dass die Zirkelschlüssigkeit der "kanonischen Exegese" durch ihre Glaubenssetzung immanent ist.
Das kann man tatsächlich so sehen - aber dann gilt es zwingend auch für die HKM.
Nein - die Exegeten treffen vorab keine Glaubensentscheidung. Wissenschaft ist voraussetzungslos.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Du bist doch derjenige, der hier ständig von Setzungen der historisch-kritischen Exegese spricht.
Stimmt.
Na also - warum schreibst Du dann diesen Unsinn?

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Vor "geistigen Auslegungen" der HKM hat Ratzi allerdings nicht gewarnt. Im Gegenteil - er hat sie eingefordert.
Richtig - was aber nur dann geht, wenn man sich vorher geistig öffnet. - Und genau das lehnt die HKM ab, also kann sie unmöglich geistig interpretieren.
Weder hat Ratzinger vor "geistigen Auslegungen" der HKM gewarnt noch "geistige Übergriffe" der HKM angeprangert.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Bekanntlich sperrt sich die exegetische Forschung NICHT gegen die Weitergabe ihrer Ergebnisse an Dritte.
Gemeint damit ist konkret, dass die Basis-Forschung der HKM zur eigentlichen geistigen Verständis-Auslegung an dazu geeignetet Disziplinen weiterzureichen ist.
Wie gesagt, die "Theologie" darf jederzeit an den Forschungsergebnissen der Bibelwissenschaft partizipieren.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Dieser Unsinn ("Maßstab für das Bibelverständnis") ist hier niemals propagiert worden.
Doch - ständig: "Nur HKM ist Wissenschaft in der Theologie", hört man ständig.
Zum Bibelverständnis gehört bekanntlich nicht nur die Exegese, sondern auch die Dogmatik. In die dogmatisierten Glaubensbereiche mischt sich die Exegese wohlweislich nicht ein.

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#760 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von closs » Mo 3. Jul 2017, 11:55

Münek hat geschrieben:Dass die Anwender der historisch-kritischen Methode bei der Auslegung biblischer Texte keine Extrawürste braten, ist doch keine Setzung.
Du verstehst nicht: Es ist eine Setzung, wenn man Texte (welche auch immer) nach der HKM untersucht - ganz einfach weil diese Methodik nach Kriterien definiert ist.

Damit kann man viel erreichen (deshalb ist "Setzung" ja keine Kritik), aber auch manches NICHT. - Man kann bspw. NICHT erreichen, Jesus als göttliche Person zu identifizieren, selbst wenn er es historisch ist. - Das macht nichts - man muss es halt nur wissen. - Man kann auch Kerygmatik nur als "Verfälschung" des historischen Jesus verstehen und NICHT, dass in der Kerygmatik Jesus in seiner Historizität besser verstanden sein könnte als durch die per HKM untersuchten Rezeptionen. - Das macht nichts - man muss es halt nur wissen. - "Setzung" ist kein Schimpfwort, sondern notwendige Folge davon, dass der Mensch nicht gleichzeitig alle Perspektiven zur Wirklichkeit hin einnehmen kann.

Münek hat geschrieben:Nichts dagegen, solange der wissenschaftliche Rahmen dabei nicht verlasen wird.
Der wissenschaftliche Rahmen der HKM muss dabei NATÜRLICH verlassen werden, weil man sonst keine Aufsicht auf die HKM bekommt.

Münek hat geschrieben:Klar hat sie entschieden. Das Ergebnis ist Dir bekannt.
Sattsam aber das ist ja genau das Problem. - Die HKM kann natürlich INNERHALB ihres Systems entscheiden ("methodisches Ergebnis" - Theißen), aber doch nicht universal.

Münek hat geschrieben:Wir reden von den Interpretationen der "Theologien der Bibelautoren", die selbstverständlich auch in den Aufgabenbereich der Exegese fallen.
Dagegen hat ja erstmal keiner was - wichtig ist erstmal, dass man zwischen "Theologien der Bibelautoren" (= Jesus-Rezeption) und "Theologie von Jesus" unterscheidet.

Allerdings kommt dann doch ein Problem: Nämlich die Art der Interpretation im Sinne von: "Ist Paulus per HKM im Sinne von Apg. 8,30 interpretierbar?". - Gemäß der Zitate, die hier im Forum gebracht werden, lautet die Antwort "eher nein".

Münek hat geschrieben:Nein - die Exegeten treffen vorab keine Glaubensentscheidung.
Sie treffen eine methodische Entscheidung, die den Rang einer Glaubensentscheidung hat: "Nur so gehen wir an die Texte ran".

Münek hat geschrieben:Wissenschaft ist voraussetzungslos.
Schlicht falsch - wie mehrfach nachgewiesen.

Münek hat geschrieben:Weder hat Ratzinger vor "geistigen Auslegungen" der HKM gewarnt noch "geistige Übergriffe" der HKM angeprangert.
Ähm - was hat er denn damit gemeint: " „Bibelauslegung kann in der Tat zum Instrument des Antichrist werden." ---???---

Münek hat geschrieben:Wie gesagt, die "Theologie" darf jederzeit an den Forschungsergebnissen der Bibelwissenschaft partizipieren.
Das ohnehin - es geht hier um den Grund dafür: "Zur eigentlichen geistigen Verständnis-Auslegung".

Münek hat geschrieben:Zum Bibelverständnis gehört bekanntlich nicht nur die Exegese, sondern auch die Dogmatik. In die dogmatisierten Glaubensbereiche mischt sich die Exegese wohlweislich nicht ein.
Logisch - die Dogmatik ist Schlussfolgerung aus der Exegese/christlichen Hermeneutik - da hat die die Basis bereitstellende Exegese nichts mehr zu suchen.

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