Alles Teufelszeug? VI

[sven23]

Nachgewiesen wurde überhaupt nichts, sondern immer nur fälschlicherweise behauptet. In diesem Punkt ist dir sogar Ratzinger weit voraus, weil er erkennt, dass die HKM keine Apriori Setzung hat, im Gegensatz zur kanonischen Exegese.

Du weigerst Dich, komplexe Zusammenhänge anzugehen. - Selbstverständlich meint Ratzinger etwas anderes, als Du meinst.

Dein generelles Problem ist, dass du immer zu wissen meinst, was andere meinen, ohne es je gelesen zu haben.

[closs]

Dein generelles Problem ist, dass du immer zu wissen meinst, was andere meinen, ohne es je gelesen zu haben.

Ich lese nicht alles - richtig. - Meistens höre ich auf, wenn ich merke, wo der Hase hinläuft.

Immerhin lese ich immer ZUERST die Primärliteratur, bevor ich mir von irgendwelchen Kapazitäten Meinungen eintrichtern lasse - verstehe dies als Empfehlung. - Denn oft liegt es nicht "am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes ..., sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen" (Kant).

[Pluto]

Wahre Vernunft und wahre Aufklärung muss wissen, dass die menschliche Vernunft nicht alles fassen kann, was es geben kann.

Wahre Vernunft glaubt nicht an die Existenz von Feen, Dämonen, Teufeln oder Göttern.
Wahre Vernunft ist geprägt vom Rationalismus. Dieser war, entgegen deiner Behauptung unten, der eigentliche Auslöser der Aufklärung.

Dass diese heute anthropzentristischerweise NICHT verstanden wird, ist der große Sündenfall der Aufklärung in die Un-Aufklärung.

Blumige Worte, aber das müsstest du erst mal belegen, und das kannst du nicht.

[Catholic]

Pluto,denoch ist es Fakt,dass unser Verstand

.... nicht alles fassen kann, was es geben kann.
...

[Pluto]

Pluto,denoch ist es Fakt,dass unser Verstand

.... nicht alles fassen kann, was es geben kann.
...

Wieso ist das Fakt?
Dir mangelt es vielleicht an nötigen Vertrauen in die Vernunft?

[Catholic]

nö

[sven23]

Dein generelles Problem ist, dass du immer zu wissen meinst, was andere meinen, ohne es je gelesen zu haben.

Ich lese nicht alles - richtig. -

Das kann auch wohl niemand und das ist nicht das Problem.

Meistens höre ich auf, wenn ich merke, wo der Hase hinläuft.-

Also liest du selektiv nur das, was deinem (Vor-) urteil entspricht, was die Gefahr einer sich selbst bestätigenden Filterblase in sich birgt.

Immerhin lese ich immer ZUERST die Primärliteratur, bevor ich mir von irgendwelchen Kapazitäten Meinungen eintrichtern lasse - verstehe dies als Empfehlung. -

Du musst dir auch nichts von Ratzinger eintrichtern lassen, aber im Falle der nicht vorhandenen Apriori Setzung hat er natürlich Recht. Du müßtest erst nachweisen, dass er Unrecht hat.

[Catholic]

Pluto,denoch ist es Fakt,dass unser Verstand

.... nicht alles fassen kann, was es geben kann.
...

Wieso ist das Fakt?
Dir mangelt es vielleicht an nötigen Vertrauen in die Vernunft?

Nein,aber Du darfst mir gerne - natürlich auf der Basis der Vernuft - erklären warum ein Mensch Mitleid mit einem ihm fremden Menschen empfindet.

[closs]

Wahre Vernunft glaubt nicht an die Existenz von Feen, Dämonen, Teufeln oder Göttern.

Aber sie schließt sie nicht aus, weil wahre Vernunft weiß, dass der menschliche Anteil davon dies nicht wissen kann.

Wahre Vernunft ist geprägt vom Rationalismus.

Nee - wenn Du mit "Rationalismus" die menschlichen Möglichkeiten umschreibst, Dinge falsifizierbar darzustellen, ist das zu wenig für eine anspruchsvolles Verständnis von Vernunft. - Natürlich ist Rationalismus insofern eng mit Vernunft verbunden, dass er die Grenzen rationalen Denkens erkunden soll - aber nicht mehr.

Blumige Worte, aber das müsstest du erst mal belegen, und das kannst du nicht.

Schon x-mal geschehen, aber es wird im zeitgenössischen Mainstream-Denken nicht akzeptiert.

Dir mangelt es vielleicht an nötigen Vertrauen in die Vernunft?

Doch - gerade deshalb muss ich mir keinen Kopf darum machen, wenn mit meinem menschlichen Anteil daran nicht alles gefasst werden kann.

Also liest du selektiv nur das, was deinem (Vor-) urteil entspricht

"Also" ist falsch. - Denn man weiß in der Regel nicht, was man gelesen hat, bevor man es liest.

Sieh es ganz praktisch: Du liest irgendein Drama von (bspw.) Racine, verstehst irgendwann, "wo der Hase hinläuft" - dann liest Du das früheste Drama von Racine und stellst fest, was gleich und was anders ist - und dann das letzte Drama von Racine und vergleichst wiederum. - Den Rest kannst Du Dir sparen, wenn Du nicht gerade über Racine promovieren willst. - Genau so habe ich mich durch die europäische Literatur seit Aischylos durchgelesen und bin damit gut befahren.

Dasselbe gilt selbstverständlich auch für die Bibel: Ich habe die ersten 15 Bücher des AT penibel gelesen - und spätestens mit "Hiob" war im Grunde alles klar - danach liest man nur noch situativ. - Oder: Wer Pauli Römerbrief verstanden hat, hat Paulus verstanden - die Aussagen der anderen Briefe (egal, ob er sie nun selber verfasst hat oder ob sie in seinem Geist anderweitig verfasst wurden) fliegen einem dann förmlich zu - es flutscht, weil man erkannt hat.

Das hat nichts mit "Vorurteil" zu tun.

im Falle der nicht vorhandenen Apriori Setzung hat er natürlich Recht. Du müßtest erst nachweisen, dass er Unrecht hat.

Klassisches Vorgehen: Man setze etwas Falsches und schlussfolgere daraus etwas Folgerichtiges - konkret:

Natürlich hat Ratzinger mit seinem Apriori auf SACH-Ebene recht - ein HKM-ler muss bspw. nicht Bethlehem als Geburtsort stehen lassen, weil es einem (vordergründigen) Glaubensbild nicht entspricht. - Das ist der große Vorteil der HKM - und da hat Ratzinger recht (also muss ich ihm nicht nachweisen, dass er UN-recht hat).

Wenn dann Ratzinger trotz dieses HKM-Lobs an anderer Stelle sagt, dass HKM-Exegese "Antichrist" innherhalb der Theologie sein könne, dann tut er dies ganz bestimmt nicht mit dem Ziel, seine 1993 gemachte Lob-Aussage ("apriori-frei") zu widerrufen. - Es geht ihm vielmehr um die INTERPRETATIVE Übergriffigkeit, mit der im Namen der HKM durch einigen ihrer Vertreter diese Apriori-Freiheit zugunsten eines atheistischen Weltbildes aufgehoben wird.

[Münek]

Einerseits das methodische Werkzeug und andererseits die Weltanschauung des Naturalismus. Und diese Weltanschauung lässt nicht offen, was in der Welt existiert sondern sagt, dass die Welt als rein naturhaftes Geschehen zu begreifen ist und schließt einen Gott und alles Übernatürliche aus.

Ach was - der Gott der Bibel wird in der Wissenschaft nicht ausgeschlossen (übrigens: kein Gott wird ausgeschlossen) - aber er wird auch nicht eingeschlossen. Möglicherweise existiert JAHWE, der Gott Israels. Wir wissen es alle nicht.

Eines können wir allerdings ausschließen. Oberhalb des von ihm geschaffenen Himmelsgewölbes existiert er nicht. - wie es der Tanach (= hebräische Bibel) dokumentiert. Denn da würde er mächtig nasse Füße kriegen.