Bringt das Beten etwas?

JackSparrow
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#11 Re: Bringt das Beten etwas?

Beitrag von JackSparrow » Fr 27. Mai 2016, 08:51

Pluto hat geschrieben:Das Lamm zu opfern ist eine biblische Metapher.
Die israelitischen Priester mussten ja auch von irgendwas leben. Beten allein hat sie offenbar nicht satt gemacht.


Lena hat geschrieben:Vater schenk mir das neue Leben, von dem die Bibel uns berichtet. Bitte reinige mein Herz. Schenk mir Vergebung.
Oder einen hübschen roten Ferrari. Denn alles, worum man betet und bittet, wird man empfangen (Mk11:23).

Wir – die Armen im Geiste.
Eventuell könnte man auch darum beten, dass einem der HERR die konkrete Bedeutung dieser Metapher erläutern möge. Scheint bisher aber noch niemand getan zu haben. So überlässt der HERR seine Kinder allein ihren Spekulationen.

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sven23
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#12 Re: Bringt das Beten etwas?

Beitrag von sven23 » Fr 27. Mai 2016, 08:55

Zur Threadfrage: nein, beten bringt nichts, wenn man sich auf die Studienlage verläßt.
Nun könnte man einwenden, dann schadet es zumindest nicht. Aber auch da ist Vorsicht geboten, wie eine Studie mit 1800 Probanden gezeigt hat.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 09005.html
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Pluto
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#13 Re: Bringt das Beten etwas?

Beitrag von Pluto » Fr 27. Mai 2016, 09:53

2Lena hat geschrieben:Aber, vergiss nicht das makellose weibliche Lamm [kivscha] als Sündopfer. ("unter die Füße treten" der Sünden). Dazu einen Widder (il) als Friedensopfer, ein "anleiten bestens", dass nichts fehlt (Frieden ist).
Schon klar, liebe 2Lena.

Aus heutiger Sicht tun mir bloß die armen Tiere leid, die bei dem sinnlosen Ritual geschlachtet werden.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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NIS
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#14 Re: Bringt das Beten etwas?

Beitrag von NIS » Fr 27. Mai 2016, 10:24

Pluto hat geschrieben:Aus heutiger Sicht tun mir bloß die armen Tiere leid, die bei dem sinnlosen Ritual geschlachtet werden.
Was ich nicht weiss, das glaube ich nicht, Pluto! ;)
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Savonlinna
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#15 Re: Bringt das Beten etwas?

Beitrag von Savonlinna » Fr 27. Mai 2016, 12:29

NutellaToast hat geschrieben:Ohayo~

Mir wurde jetzt schon des öfteren zugetragen, dass das Beten völlig sinnlos ist, weil es einem genau so viel bringen soll wie ein 6er im Lotto - Zauber von einem Voodoo - Künstler.

Ist das Beten wirklich so sinnlos?


Ich denke, das Beten bringt uns etwas.
Wenn nichts physisches, etwas psychisches.

Ich wage - als Nicht-Christ - einmal Folgendes dazu zu sagen:
Es hängt sehr davon, wie man betet.

Ich von mir weiß, dass ich in völlig aussichtslosen Situationen - wo ich selber so hilflos bin, dass ich keinen Durchblick mehr habe, aber dennoch eine Entscheidung treffen muss, und zwar eine sehr entscheidende -, dann loslasse.

Dass ich dann quasi ein "höheres Selbst" imaginiere und es anspreche: 'Führe mich, ich selber bin unfähig zu handeln.'
Ich spüre dann körperlich, wie ich loslasse, und dann 'lasse ich mich führen'.
Das heißt konkret: ich folge meinen körperlichen Impulsen.

Ich denke hier vor allem an eine Situation, wo ich auf dem Weg zu einem ICE, der mich zu meinem Vater bringen sollte, meine Handtasche mitsamt Geld und Fahrkarte irgendwo unterwegs liegen gelassen habe.
Ich musste unbedingt in diesen einen bestimmten Zug, da mein Vater- sehr alt, fast blind - auf mich wartete. Die Pflegerin war gegangen, weil ich ja kam.
In meinem Gehirn war nur: ich muss da hin, mit diesem Zug. Handy hatte ich damals nicht.

Die Fahrt dauerte ca 6 Stunden, und ich stieg in den ICE, ohne Geld, ohne Fahrkarte.
Es kamen mehrere Schaffner in der Zeit, die mich kontrollieren wollten.
Sie alle ließen mich gratis fahren, schrieben nicht mal etwas auf; sogar dann anschließend der Taxifahrer nahm mich gratis mit.

Ich weiß von früher, dass Schaffner, vor allem im ICE, gnadenlos sind, wenn man keinen Fahrschein hat.
Warum ließen sie mich diesmal, einer nach dem anderen, einfach so weiterfahren, im Laufe vieler Stunden?

Ich denke Folgendes:
Meine Verzweiflung, dass mein hilfloser Vater zu Hause weint, wenn ich nicht komme, hat mich zu einem Energiebolzen gemacht.
Ich musste eine Ausstrahlung gehabt haben, die die Schaffner sofort bewog, mir zu helfen.

Ich glaube, darin liegt das "Geheimnis" dessen, was manche als "beten" bezeichnen.
Ich nenne es nicht "Gott", das einen da führt, aber wenn der Einzelmensch sich "führen" lässt, dann ist das etwas, das uns Menschen als Möglichkeit gegeben ist.

Wir Menschen sind miteinander irgendwie vernetzt, und in Notsituationen bekommt man Impulse, man weiß nicht von woher, aber es lohnt sich, sich dieser Möglichkeit bewusst zu werden.
Wir wissen eben nicht - wie ich oft schreibe - was mit dem Menschen entstanden ist, wer wir sind, in welcher Weise wir uns gegenseitig - unbewusst, ohne es also zu wissen - helfen.

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NIS
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#16 Re: Bringt das Beten etwas?

Beitrag von NIS » Fr 27. Mai 2016, 13:16

Wer vergibt, der spricht schuldig!
Doch ich verzeihe und vergebe nicht!
AMEN
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#17 Re: Bringt das Beten etwas?

Beitrag von 2Lena » Fr 27. Mai 2016, 13:33

@ Savonlinna
Mit deiner Beobachtung magst du Recht haben. Noch mehr aber als im Miteinander klappt der Kontakt zum Ursprünglichen.

Pluto hat geschrieben: Aus heutiger Sicht tun mir bloß die armen Tiere leid, die bei dem sinnlosen Ritual geschlachtet werden.
Das passiert seit 2000 Jahren nicht mehr. Das Judentum hatte damals den Kult aufgegeben - und, es gab keinen Tempel mehr! Schon längst war unter den philosophierenden Griechen und Römern Aberglaube verlacht worden.

JackSparrow hat geschrieben:Eventuell könnte man auch darum beten, dass einem der HERR die konkrete Bedeutung dieser Metapher erläutern mögeScheint bisher aber noch niemand getan zu haben. So überlässt der HERR seine Kinder allein ihren Spekulationen. [...] Wir – die Armen im Geiste. ...
.
Das ist seit Jahrhunderten immer wieder passiert bis in diese Tage hinein!
Doch du armer Tropf ... kannst keine passenden Bücher in die Hand nehmen und auch nicht gut googlen.
Brauchst du denn vielleicht Sonderanfertigungen?

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#18 Re: Bringt das Beten etwas?

Beitrag von Pflanzenfreak » Fr 27. Mai 2016, 18:27

Klar bringt beten etwas. Viel sogar. Auch wenn man nicht immer postwendend Antwort bekommt. Und manchmal fällt die Antwort auch anders aus als wir erwarten. Aber eine Antwort gibt es immer.

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#19 Re: Bringt das Beten etwas?

Beitrag von Lena » Fr 27. Mai 2016, 18:30

Beten, sei wie der gesunde Atem eines Kindes, meint einer meiner Lieblingsautoren der Bibel, Oswald Chambers.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
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Savonlinna
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#20 Re: Bringt das Beten etwas?

Beitrag von Savonlinna » Fr 27. Mai 2016, 20:15

NIS hat geschrieben:Wer vergibt, der spricht schuldig!
Ich vermute zwar, dass diese Deine Aussage, NIS, hier ot ist, aber weil sie so gut und treffend ist, möchte ich dennoch betonen:
sie ist gut und treffend.

"Vergeben" versucht immer, dem anderen die Schuld zu geben. Es ist immer eine Form der Herablassung, der Herabwürdigung.

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