closs hat geschrieben:Anton B. hat geschrieben:Und ich werde immer wieder antworten, die Methodik als Einzelmethodik muss vernünftig im wissenschaftlichen Kontext begründet werden.
Bezüglich der Naturwissenschaften stimme ich Dir (diesbezüglich schon immer) zu. - Das Problem ist allerdings bei transzendenten Dingen wie Gott: Können wir UNSERE Vernunft-Reichweite zum Maßstab dafür machen, WAS Gott zu sein hat oder gar OB er zu sein hat? - Ich frage aus gutem Grund.
Wenn Du selber "Gott" definierst, ist Gott ein Produkt Deines persönlichen - kleinen - Verstandes.
Warum soll ich diese von Dir geschaffene Gottesvorstellung anerkennen? Ich sehe Deine Gottesvorstellung als Produkt Deiner Psyche. Du verteidigst sie mit Händen und Füßen, aber Du verteidigst nur Deine Vorstellung, niemals je "Gott".
"Transzendentes" verteidigst Du nie. Im Gegenteil. Du leugnest Transzendenz, indem Du Gott als "existierend" setzt, also konstruierst. Dein Gott ist nicht-transzendent. Denn "Existenz" ist eine rein sprachliche Vorstellung, keine der Realität.
closs hat geschrieben:Anton B. hat geschrieben:Ganz wichtig: "Wissen" ist, was vernünftig begründet werden kann.
Selbstverständlich - UND: WELCHE Vernunft?
Wie viele Vernünfte kennst Du denn? Du kennst nach meiner Beobachtung nur eine: Deine. Und die ist enger als die Vernunft vieler Philosophen.
closs hat geschrieben:Im Verständnis dialektischer Abläufe weiss man, dass das Höhere zwar das Tiefere versteht, aber nicht umgekehrt.
Wer "weiß" was? Du weißt nur das, was Du Dir persönlich zurechtgelegt hast: also auf der Basis Deines persönlichen Denkens.
Du "setzt", dass es Höheres und Tieferes gibt. Aber mit welchem Recht? Ist Deine Vernunft höher als die von Anton?
Was sind denn "dialektische Abläufe" unabhängig von Deiner Setzung, dass es diese gibt?
Was genau macht Gott - unabhängig von Deiner Wahrnehmung - denn "dialektisch"?
closs hat geschrieben: - Mit anderen Worten: Wenn der Gegenstand der Untersuchung nicht die Natur (die auf UNSERER Beobachtungsebene ist, also nicht höher ist als wir), sondern Gott ist (der eben NICHT auf UNSERER Beobachtungsebene ist, sondern höher ist),
Was ich blau gefärbt habe, ist Deine persönliche Vorstellung. Sie ist nicht nur anthropozentriert, sondern closs-zentriert.
Warum also soll sie für Anton gelten oder für mich?
Es ist Dein Recht, Dir alles für Dein Fassungsvermögen zurechtzuschneiden - nur, warum soll es für jemanden außer Dir wichtig sein?
Andere verstehen vielleicht viel mehr als Du, oder zumindest anders als Du.
closs hat geschrieben:kann man dialektisch-logisch nicht davon ausgehen, dass UNSER Vernunft-Begriff ausreichend sein muss, um Gott vernünftig zu begründen -
"Dialektisch-logisch" kann es ja so sein - nur: was hat das mit Gott zu tun. Gott kann es doch gefallen haben, dass jegliche Vernunft Gottes ist.
Du setzt das Gegenteil: nur, warum willst Du Gott beschneiden? Warum soll er sich nach Deinem Fassungsvermögen richten.
closs hat geschrieben:Ich weiss, dass dies in einer sich selbst als "aufgeklärt" bezeichnenden Welt eine unangenehme Nachricht ist
Welche "unangenehme Nachricht" bringst Du denn, Verkünder Gottes (oder doch nur Verkünder einer engstirnigen Vorstellung von Gott?)
Überheblichkeit, Selbstüberschätzung, Unfähigkeit, die eigenen Setzungen zu relativieren: sie alle taugen nicht zur Überbringung einer frohen Botschaft.
Die unangenehme Botschaft, die Du bringst, Tag für Tag: dass das Christentum offenbar Überheblichkeit produziert bzw. anzieht.
Ein Christ soll Freude bringen und nicht ständig auf das eigene Ego verweisen, das sich anderen überlegen wähnt.
closs hat geschrieben:- aber man kann es sich ja nicht aussuchen.
Man kann schon. Es ist Deine eigene Wahl, zwei User als Repräsentanten für die heutige Zeit zu erklären.
Du willst es so, darum siehst Du es so.
Dein Weltsicht - Sicht auf die Welt - hast Du Dir persönlich geschaffen, meine ist eine ganz andere. Ich sehe viel Spiritualität in unserer Zeit. Nur bei Dir sehe ich keine. Warum strahlst ausgerechnet Du keine aus? Warum bist ausgerechnet Du so fixiert auf naturalistische Setzungen, die Du ständig benutzt und niemals hinterfragst?
Das waren Fragen, die ich an mich selber stelle, Du brauchst nicht zu antworten. Du wirst sowieso nur Dich rechtfertigen.