Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Novas
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#361 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Novas » Mo 21. Mär 2016, 15:58

Savonlinna hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Wenn Du bereit wärst, das Wort "Religiosität" neutraler zu fassen - denn viele sehen sich nicht als religiös an, wissen aber auch um Dinge, die zum menschlichen Erfahrungsbereich gehören, den Du ansprichst -, dann gäbe es endlich mal in diesem Forum die Bereitschaft zur Kooperation

Wie meinst Du das? Ich habe einen sehr offenherzigen Begriff von Religiosität und reduziere das keineswegs auf das Christsein.
Aber viellleicht reduzierst Du das auf das Gläubigsein?

Nein :) von zwei Menschen ohne Gotteserfahrung ist der, welcher ihn leugnet, ihm vielleicht am nächsten. Ich habe auch kein Problem damit, den Atheismus selbst als einen integralen Bestandteil des Glaubens zu beschreiben und zu schätzen. Er kann eine Läuterung von allen begrenzenden religiösen Vorstellungen sein.
Ich selbst bin - in diesem Sinne - gelegentlich ein Atheist. Für mich gilt: was menschenfeinlich ist, ist falsch. Manchmal ist Religionskritik wichtig, um zu erden.

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NIS
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#362 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von NIS » Mo 21. Mär 2016, 16:02

Hi Novalis,
Gott selbst ist wohl der größte Atheist!
Er hat keine Götter neben sich und weiss von sich selbst und glaubt somit an Nichts!
Der Heilige Geist (Hauke)

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Novas
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#363 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Novas » Mo 21. Mär 2016, 16:12

NIS hat geschrieben:Hi Novalis,
Gott selbst ist wohl der größte Atheist!
Er hat keine Götter neben sich und weiss von sich selbst und glaubt somit an Nichts!

Das ist durchaus eine passende Aussage.

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NIS
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#364 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von NIS » Mo 21. Mär 2016, 16:23

Novalis hat geschrieben:
NIS hat geschrieben:Hi Novalis,
Gott selbst ist wohl der größte Atheist!
Er hat keine Götter neben sich und weiss von sich selbst und glaubt somit an Nichts!

Das ist durchaus eine passende Aussage.
Ich lieb Dich, Novalis!
Die Quelle ist der Heilige Geist! - wie Du schon gesagt hattest -
Gott ist, was Du glaubst, Novalis!
AMEN
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#365 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von ThomasM » Mo 21. Mär 2016, 17:19

SilverBullet hat geschrieben: Ich erkenne darin das alte Schema: man behauptet eine Auswirkung indem man es so formuliert als sei klar, wer sie verursacht.
Bei der Auswirkung handelt es jedoch um eine reine Vermutung, wobei der Verursacher gar nicht Teil der Vermutung ist.
Tut mir leid.
Ich habe deine Frage ausführlich und detailliert beantwortet.
Irgendwie bist du nicht zufrieden.
Das verstehe ich nicht.

Meine Argumentation war nun wirklich verständlich und ziemlich klar.
Wieso muss eine Vermutung etwas sein, was keine Vermutung ist?
Wieso muss ein Verursacher Vermutung sein? Oder muss ein Verursacher keine Vermutung sein? Oder meinst du, dass eine Vermutung einen Verursacher haben muss?
Ich kann nur feststellen: Ich habe keine Ahnung, was du eigentlich wissen willst.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

SilverBullet
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#366 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von SilverBullet » Mo 21. Mär 2016, 18:31

ThomasM hat geschrieben:Ich habe deine Frage ausführlich und detailliert beantwortet.
Du hast mir zu schildern versucht, womit du „Gott annimmst“:
„eine Macht“
„eine lenkende Kraft“

Wie ich geschrieben habe, drehen sich deine Aussagen um das, was du als Auswirkung zu erkennen glaubst.
Die obigen beiden Begriffe schiebst du dann lediglich als abschliessende Rahmenvermutungen ein (siehe obige Beiträge), mehr nicht.
Man kann nicht „annehmen, dass es Jemand gibt“, in dem man Phantasiefähigkeiten (zudem ohne konkrete Ausprägung) zu Zusammenhängen angibt, die man vermutet.

Du machst keinerlei Angaben, wie man „diesen Jemand selbst, als existent annehmen soll“.

Wenn das alles ist, was du liefern kannst, dann ist es halt so…

Novas
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#367 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Novas » Mo 21. Mär 2016, 19:22

SilverBullet hat geschrieben:Du machst keinerlei Angaben, wie man „diesen Jemand selbst, als existent annehmen soll“.

So wie Du deine Geliebte als existent erfährst: in dem Du mit ihr eine persönliche und intime Beziehung pflegst, sie liebst, sie in all ihren verschiedenen Facetten ihres Wesens kennenlernen willst, mit ihr etwas erlebst, Du mit ihr kommunizierst und Dich ihr dann nahe fühlst. :) Mit Gott ist jedoch nicht nur eine unter vielen Erscheinungen gemeint, die in der sinnlich wahrnehmbaren Welt wirken. Er ist der Grund des Seins. Es ist leichter über die Welt der Phänomene zu sprechen, denn auf die bezieht sich unsre Sprache, während Gott eine ganz andere Dimension ist. Deswegen kann ich verstehen, wenn man gar keine Aussage über ihn macht, denn wir können ihn nicht zum Objekt unsres Verlangens nach begrifflicher Erfassung und Kontrolle machen. Wir können ihn gelegentlich erfahren, aber niemals erfassen, denn unser Wissen ist Stückwerk.
Deswegen kann man eigentlich gar nicht „über“ ihn sprechen.

ThomasM
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#368 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von ThomasM » Mo 21. Mär 2016, 20:52

SilverBullet hat geschrieben: Du machst keinerlei Angaben, wie man „diesen Jemand selbst, als existent annehmen soll“.
Oh doch, du willst es halt nicht sehen.
Ich gehe vor, wie ein Naturwissenschaftler vorgeht. Ich sammle Beobachtungen und Phänomene und bilde ein Modell daraus.
Was meinst du, solltest du ein "Atom" als existent annehmen, wo du doch noch nie eines gesehen hast.
Oder eine "Kraft"
Oder "Energie"
Oder "Liebe"
Oder...

Du gehst selbstverständlich täglich mit Dingen um, die du nur an den Auswirkungen erkennen kannst und baust dir ein Modell von dem Ding.
Und das soll plötzlich falsch sein, nur weil es um Gott geht?
Du machst doch dasselbe. Du sagst "Gott ist etwas Erfundenes im Kopf der anderen". Du siehst die Phänomene und baust dir ein Modell.
Kehr doch erst einmal vor deiner eigenen Haustür, bevor du anderen etwas Falsches nachweisen willst.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#369 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Novas » Mo 21. Mär 2016, 21:41

ThomasM hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben: Du machst keinerlei Angaben, wie man „diesen Jemand selbst, als existent annehmen soll“.
Oh doch, du willst es halt nicht sehen.
Ich gehe vor, wie ein Naturwissenschaftler vorgeht. Ich sammle Beobachtungen und Phänomene und bilde ein Modell daraus.
Was meinst du, solltest du ein "Atom" als existent annehmen, wo du doch noch nie eines gesehen hast.
Oder eine "Kraft"
Oder "Energie"
Oder "Liebe"
Oder...

Du gehst selbstverständlich täglich mit Dingen um, die du nur an den Auswirkungen erkennen kannst und baust dir ein Modell von dem Ding.
Und das soll plötzlich falsch sein, nur weil es um Gott geht?
Du machst doch dasselbe. Du sagst "Gott ist etwas Erfundenes im Kopf der anderen". Du siehst die Phänomene und baust dir ein Modell.
Kehr doch erst einmal vor deiner eigenen Haustür, bevor du anderen etwas Falsches nachweisen willst.

Es ist herrlich, Dich in Aktion zu erleben, Thomas. Scharfzüngig, aber auf eine meistens freundliche und wohlwollende Weise. Das ist eine gute Kombination. ;)

SilverBullet
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#370 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von SilverBullet » Mo 21. Mär 2016, 21:49

ThomasM hat geschrieben:Du gehst selbstverständlich täglich mit Dingen um, die du nur an den Auswirkungen erkennen kannst und baust dir ein Modell von dem Ding.
Und das soll plötzlich falsch sein, nur weil es um Gott geht?
Selbstverständlich, weil man einer Frage keinen Namen geben und sie nicht wie eine Antwort behandeln sollte.

Naturwissenschaftler geben ihren Fragen keine Namen und versuchen danach eine Erlösungs-Beziehung aufzubauen – ist dir das nicht klar? :-)

Du gehst also keineswegs wie ein Naturwissenschaftler vor, sondern wie ein Mensch, dem schon im Kindesalter suggeriert wurde, dass er von einem „Gott“ (vermutlich aus dem Himmel) beobachtet wird und diesen Zusammenhang nicht mehr aus seinem Kopf bekommt.
So jemand hat sich natürlich zu keinem Moment den Beobachter vorstellen können, sondern immer nur sich selbst, wie er beobachtet wird.

ThomasM hat geschrieben:Du machst doch dasselbe. Du sagst "Gott ist etwas Erfundenes im Kopf der anderen".
Falsch.
Ich bezeichne „Gott“ als Frage und nicht als „etwas Erfundenes“.

Das sollte eigentlich seit sehr langer Zeit bekannt sein – warum ist es dir noch nicht bekannt, wo ich es dir doch ausführlich erklärt habe?

ThomasM hat geschrieben:Kehr doch erst einmal vor deiner eigenen Haustür, bevor du anderen etwas Falsches nachweisen willst.
Es wäre schön, wenn ich dir inhaltlich etwas Falsches nachweisen könnte, aber du hast ja nichts.

Die „religiöse Nicht-Falsifizierbarkeit“ ist genauso, wie das Bild „des nackten Mannes, dem man nicht in die Taschen greifen kann“.
Warum betonen Gläubige es so auffällig, dass man ihren „Entwurf“ nicht falsifizieren kann?
Wie die Philosophen „ziehen sie hier schneller als ihr Schatten“, um davon abzulenken, dass gar kein Entwurf vorhanden ist.

Du hast keine Ahnung, was „Gott“ sein soll.
Du hast keine Ahnung, wie man „richtig glaubt“ oder wie das deine Kollegen machen.
Du hast keine Ahnung, wie dieser „richtige Glaube“ wirken soll.
Du hast keine Ahnung, was du selbst sein sollst, damit dieser „richtige Glaube“ wirken könnte.

Das Einzige, das ich vor diesem „Hintergrund“ falsifizieren kann, ist die Behandlung einer Frage als Antwort und genau das mache ich gerade – mit meiner Haltung ist somit alles ok.

Frag dich mal selbst, wieso du so ein Problem hast, mir einen Fehler nachzuweisen (ich habe dich ja explizit dazu aufgefordert).
Ganz einfach, der Sachverhalt ist mehr als offensichtlich:
„der Kaiser hat gar keine Kleider an“
übersetzt:
„Gott ist keine Antwort, sondern nur eine Frage“

Die „Aussagen von Gläubigen“ über das „Mysterium Gott, den wir ja nie ganz erfassen, begreifen können, weil er eine andere Dimension ist“ bekommen plötzlich einen „lustigen Anstrich“, wenn klar wird, dass der Fehler darin liegt, dass eine Frage wie eine Persönlichkeit behandelt wird.

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