Inspirierte Schriften

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sven23
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#31 Re: hinterfragen und zweifeln - es geht kaum vorwärts

Beitrag von sven23 » Fr 14. Nov 2014, 16:47

Hemul hat geschrieben: Hier entsteht also kein Dilemma. Paulus übermittelte damals nur das was Jesus ihn beauftragte den damaligen Christen zu sagen. Noch weitere Fragen? :roll:

Durchaus könnte hier ein Dilemma liegen, denn die Apostelgeschichten wurden nach den Paulusbriefen geschrieben. Man konnte also wunderbar etwas reinschreiben, damit Paulus seinen Platz in den Schriften bekommt.
Es ist das alte leidige Problem mit den Datierungen. Nach der Zerstörung Jeruselms ist es auch kein Kunststück mehr, die Zerstörung zu "prophezeien".
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Hemul
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#32 Re: hinterfragen und zweifeln - es geht kaum vorwärts

Beitrag von Hemul » Fr 14. Nov 2014, 17:38

Magdalena61 hat geschrieben:Meines Wissens nimmt die Bibel nicht für sich in Anspruch, die einzige von Gott inspirierte Schrift zu sein.
Die zweite Version: "die ganze Schrift ist von Gott eingegeben" bezieht sich auf die zur Zeit des Timotheus vorhandenen Schriften. Das wäre das AT, noch nicht endgültig kanonisiert. Bleibt die Frage: "Mit Apokryphen oder ohne?"
2.Timotheus 3:16+17,
16 Die ganze Schrift ist von Gottes Geist gegeben und von ihm erfüllt. Ihr Nutzen ist entsprechend: Sie lehrt uns die Wahrheit zu erkennen, überführt uns von Sünde, bringt uns auf den richtigen Weg und erzieht uns zu einem Leben, wie es Gott gefällt. 17 Mit der Schrift ist der Mensch, der Gott gehört und ihm dient, allen seinen Aufgaben gewachsen und zu jedem guten Werk gerüstet.
Paulus bezieht sich hier auf den jüdischen Tanach:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tanach
Folgende 39 Bücher spielten in der Geschichte Israels von je her eine Rolle:
Tanach

Tora
Bereschit („Im Anfang“)
Schemot („Namen“)
Wajikra („Er rief“)
Bemidbar („In der Wüste“)
Devarim („Worte“)
Nevi'im: Propheten
Buch Josua
Buch Richter
Erstes und Zweites Buch Samuel
Erstes und Zweites Königsbuch
Jesaja
Jeremia
Ezechiel
Zwölfprophetenbuch
Ketuvim: Schriften
Buch der Psalmen
Ijob
Buch der Sprichwörter
Buch Rut *
Hoheslied *
Kohelet *
Klagelieder Jeremias *
Buch Ester *
Buch Daniel
Buch Esra und Nehemia
Erstes und Zweites Chronikbuch
(* = Die fünf Megillot)
Da die Apokryphen Lehren beinhalten die Gottes Grundsätze widersprechen können diese unmöglich ebenfalls dem Tanach zugeordnet werden.
Zuletzt geändert von Hemul am Fr 14. Nov 2014, 17:56, insgesamt 2-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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sven23
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#33 Re: hinterfragen und zweifeln - es geht kaum vorwärts

Beitrag von sven23 » Fr 14. Nov 2014, 17:43

JackSparrow hat geschrieben: Für denkbar halte ich auch die Möglichkeit, dass Gott gar kein Bedürfnis hat, irgendjemandem irgendetwas mitzuteilen. Das wäre schließlich ungerecht gegenüber denjenigen Menschen, welche die Mitteilung nicht erhalten haben. Beispielsweise könnten Christen dadurch überdurchschnittlich häufig beim Roulette gewinnen.

Genau das glauben auch die Anhänger des sog. Wohlstandstandsevangeliums.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Hemul
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#34 Re: hinterfragen und zweifeln - es geht kaum vorwärts

Beitrag von Hemul » Fr 14. Nov 2014, 17:51

sven23 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Hier entsteht also kein Dilemma. Paulus übermittelte damals nur das was Jesus ihn beauftragte den damaligen Christen zu sagen. Noch weitere Fragen? :roll:
Durchaus könnte hier ein Dilemma liegen, denn die Apostelgeschichten wurden nach den Paulusbriefen geschrieben. Man konnte also wunderbar etwas reinschreiben, damit Paulus seinen Platz in den Schriften bekommt.
Es ist das alte leidige Problem mit den Datierungen. Nach der Zerstörung Jeruselms ist es auch kein Kunststück mehr, die Zerstörung zu "prophezeien".
Hi sveni!
Du willst doch den Ritt nicht erneut wieder beginnen-gell? ;)
Merke: Durchaus, durchaus sprach Heinz Maus. Mitnichten, mitnichten widersprach sein Freund aus Brichten. :lol:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Scrypt0n
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#35 Re: hinterfragen und zweifeln - es geht kaum vorwärts

Beitrag von Scrypt0n » So 16. Nov 2014, 18:00

Hemul hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Hier entsteht also kein Dilemma. Paulus übermittelte damals nur das was Jesus ihn beauftragte den damaligen Christen zu sagen. Noch weitere Fragen? :roll:
Durchaus könnte hier ein Dilemma liegen, denn die Apostelgeschichten wurden nach den Paulusbriefen geschrieben. Man konnte also wunderbar etwas reinschreiben, damit Paulus seinen Platz in den Schriften bekommt.
Es ist das alte leidige Problem mit den Datierungen. Nach der Zerstörung Jeruselms ist es auch kein Kunststück mehr, die Zerstörung zu "prophezeien".
Hi sveni!
Du willst doch den Ritt nicht erneut wieder beginnen-gell?
Warum nicht? Weil du so Argumentationslos gegen Svens Vorwurf wirkst?

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Bastler
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#36 Re: hinterfragen und zweifeln - es geht kaum vorwärts

Beitrag von Bastler » Sa 22. Nov 2014, 16:32

closs hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben: Die Bibel ist das Gegenbeispiel, wie ein einziger Gott zu einer einzigen Sache ganz unterschiedliche Meinungen haben kann.
Gott selber hat aber nur EINE Meinung - unabhängig von Bibel-Fehlern und Exegesen.
Die Bibel ist auch nicht das Buch EINES Gottes, sondern eine Sammlung von Büchern, die über ganz, ganz viele Götter erzählt.
Der Gott der Noah-Erzählung scheint ganz anders zu sein, als der Gott von Hosea.
Im Hiobbuch gibt es mindestens vier verschiedene Götter (Rahmenerzählung / Gott, der aus dem Gewittergott spricht / Gott Elihus / Gott der drei Freunde).

Schon die Namen Gottes sind vielfältig.
- Gott der Väter (Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs)
- Jahwe
- Elohim
Und diese Namen verweisen auf verschiedene Traditionen mit sehr unterschiedlichen Gottesvorstellungen.

Die Bibel scheint mir weniger ein monotheistisches Buch zu sein, als vielmehr eine Sammlung vieler verschiedener monotheistischer Vorstellungen.

Und es gibt keine Anzeichen, dass in den alten Schichten des AT Jahwe als drei-einig angesehen wurde. Es sind offenbar auch ganz verschiedene Monotheismen im biblischen Kontext.

Rembremerding
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#37 Re: hinterfragen und zweifeln - es geht kaum vorwärts

Beitrag von Rembremerding » Sa 22. Nov 2014, 16:44

Bastler hat geschrieben: Die Bibel ist auch nicht das Buch EINES Gottes, sondern eine Sammlung von Büchern, die über ganz, ganz viele Götter erzählt.
Inwieweit bist Du von dieser Aussage überzeugt?
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv

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Andreas
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#38 Re: Inspirierte Schriften

Beitrag von Andreas » Sa 22. Nov 2014, 16:58

Bastler hat geschrieben:Die Bibel scheint mir weniger ein monotheistisches Buch zu sein, als vielmehr eine Sammlung vieler verschiedener monotheistischer Vorstellungen.
Ich denke, diese Sichtweise vertritt jeder Christ in einer bestimmten Phase. Das dachte ich auch, als ich zum ersten Mal die Bibel von vorne bis hinten durchlas. Ich war schockiert und hielt diese Erklärung für sehr plausibel. Glaub mir, das geht vorüber, und diese "Götter" vereinheitlichen sich wieder, wenn man sich besser auf die altorientalische Sprache und Denke eingeschossen hat und sich einem die tieferen Schichten nach und nach erschließen. Dran bleiben, der Glaube wächst gerade auf den Durststrecken in der Wüste - davon ist im Buch Exodus die Rede. Geduld ist eine Frucht des Geistes.

closs
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#39 Re: Inspirierte Schriften

Beitrag von closs » Sa 22. Nov 2014, 19:29

Bastler hat geschrieben:Die Bibel ist auch nicht das Buch EINES Gottes, sondern eine Sammlung von Büchern, die über ganz, ganz viele Götter erzählt.
Nicht, wenn man zwischen "Gott" und "Selbst-Offenbarungen Gottes" ("Wahrnehmungs-Gestalt") unterscheidet. - Gemeint ist immer "Gott" als die EINE Allmächtigkeit - die Wahrnehmungs-Gestalt kann sich dabei ändern.

Schau Dir mal einen Ehepartner im Alter von 25 und von 75 Jahren an - derselbe Mensch, aber von außen schwer als solcher zu erkennen, wenn man zwei Bilder der 25jährigen jungen Frau und der 75jährigen Oma nebeneinander legt - der Vergleich hinkt, könnte aber Vorlage sein für den Unterschied zwischen "Gott" und "Wahrnehmungs-Gestalt Gottes".

Bastler hat geschrieben:Und es gibt keine Anzeichen, dass in den alten Schichten des AT Jahwe als drei-einig angesehen wurde.
Das ist auch kein biblisches Thema - die Dreieinigkeit ist Ausdruck der Auffassung, dass Gottvater, seine Ruah ("Geist") und Jesus göttlicher Natur und somit unterschiedliche Selbst-Offenbarungen Gottes/Jahwes sind. Die Kernaussage dabei ist eigentlich, dass Jesus nicht nur Nur-Mensch ist, sondern auch Gott - bzw. Jesus steht für Gott im Menschen.

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sven23
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#40 Re: Inspirierte Schriften

Beitrag von sven23 » Sa 22. Nov 2014, 19:41

closs hat geschrieben:Nicht, wenn man zwischen "Gott" und "Selbst-Offenbarungen Gottes" ("Wahrnehmungs-Gestalt") unterscheidet. -

Was ist das eigentlich: Selbstoffenbarung?
Gott offenbart sich selbst, will also so wahrgenommen werden. Wieso soll diese Wahrnehmung dann verschieden von ihm selbst sein? Will er täuschen?
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