Bibelkritik 3.Mose 11 Reinheitsgebote

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2Lena
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#1 Bibelkritik 3.Mose 11 Reinheitsgebote

Beitrag von 2Lena » Mi 8. Okt 2014, 23:27

Nimmt man die Bibelstelle wörtlich, käme sie unter Ethik und Medizin, aber ich schreibe hier über die Scheinlösungen der Bibelkritik.

Ein paar Internetseiten sind mir im Laufe der Diskussionen hier untergekommen. Ein ganz einfaches Beispiel will ich dazu bringen.

http://www.bibelkritik.ch/bibelkritik/c11.htm
Das Alte Testament verbietet ausdrücklich den Verzehr von Schweinefleisch (3. Mose, 11): "Ihr sollt für unrein halten das Schwein ... Ihr dürft von ihrem Fleisch nicht essen und ihr Aas nicht berühren."

Der Autor der Seite "klärt auf", dass jede Fleischsorte ungefähr gleich schnell vergammelt und Fisch zu essen viel gefährlicher wäre, was die schnelle Verwesung betrifft. Der Grund für das Gebot ist unklar. So bringt der Verfasser der Internetseite die Meinung: So ist der Gott der Bibel ein Gott von Hirten und Nomaden. Meine Fortsetzung seines Gedankens: Rückständig und nicht überall gültig, denn in der Wüste gibt es keine Schlammkuhlen, wie im Wald mit Wildschweinen.

J.M.Lehner: Apostel Paulus hat übrigens im Neuen Testament in einem kurzen Satz den Christen erlaubt, Schweine zu essen. Verständlich, war er doch ein weit- gereister Römer und ass Schweine- fleisch wie fast alle Menschen jener Zeit.
Weder die Babylonier, noch die Ägypter, noch die Perser waren ein Nomadenstaat, sondern Hochkulturen. Sie hatten die Bibel nicht als seltsame Diskussion, sondern als Weisheitsgesetz.

Fast alles im AT ist "gereimt".
Schwein, [xasir] "reimt" sich akustisch mit [xoser] dem Mangel.
Der ist unsauber. Mängel soll man nicht nehmen!

Von dem Fleisch nicht essen. Als [basar] ist Fleisch auf mehrere Art zu "lösen", indem das Wort mehrfach geteilt wird, oder durch ein fast gleich lautendes ersetzt wird. Auf diese Art erschließen sich Gesetze, dass Mangel blamieren würde, man den nicht rumschreien solle, dafür Können setzen, etc. Alle oft auch seltsam erscheinenden Formulierungen werden für die *Auslegung gebraucht.

Es kommt ein weiterer Grund für die Vermeidung von Schweinefleisch, der mit Religionskonflikten zu tun hat. Die keltischen Mythen erklären Geschichten aus der uralten Zeit, als alles vernichtet war, und mit dem Keiler das Leben wiederkam. Es werden wohl nicht alles Schweine gewesen sein.

Ein großer Aufstand war während der griechischen Diadochen, als in den Tempel in Jerusalem ein Schweinskopf gebracht wurde. Der wurde "verunreinigt". Es ging aber nicht um das Vieh, sondern u.a. um die Naturwissenschaften u.a.m., welche die Seele und die Gesetze nicht so erklären konnten. Beim Kampf der Makkabäer ging es um das "Essen von Schweinefleisch". Da wird es wohl weniger um die saftigen Braten, als um die Aufnahme griechischer Kultur gegangen sein. Der Konflikt um die Weltanschauungen zog sich. Schließlich kam es zur Selbständigkeit des Landes Judäa und hat die Erlösungslehren von Jesus Christus in Gang gebracht. Er weckte den "Lazarus" auf, und erweckte was hilfreich war zum Leben, belebte, und erlöste.

Auch der Koran hat das Verbot von Schweinefleisch. Denn in arabisch klingt das fast gleich wie in Hebräisch. Es ist klar, dass man Mangel nicht aufnimmt. Doch die Wenigsten wissen den Zusammenhang, sondern sie halten sich halt an ein Gebot. Der Koran hat sehr viele jüdische Überlieferungen übernommen und Vieles an älteren Kultvorstellungen. Noch immer wird der Stein besucht, der vor Urzeiten vom Himmel fiel.

Wer die Reinheitsgebote in 3. Mose 11 mit anderer Lesart hört, der findet sie "reizend", nicht abstoßend oder sektiererisch. Hasen seien unsauber. Die sind so was von putzig.
Ein [arnabat] ein Hase ist [ar nabat] mit schau, wie man schaut, etwas unanständig. Aber es wird auch erklärt, wie das alles durchzukauen wäre und wann ein Hingucken gar nicht so schlecht ist.

2Lena
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#2 Re: Bibelkritik 3.Mose 11 Reinheitsgebote

Beitrag von 2Lena » Do 9. Okt 2014, 23:07

http://www.bibelkritik.ch/bibelkritik/c10.htm
Schreibt über die Bergpredigt.
Sie gilt als moralisches Juwel der Christenheit und wird immer gern dann zitiert, wenn es darum geht, der Christenbibel ethische Kompetenz zuzusprechen.

Es handelt sich um eine Auflistung von Versprechungen, Regeln und Geboten, die Jesus seinen Jüngern auf einem Berg offenbart haben soll. Die Predigt beginnt damit, dass Jesus vor allem den Armen und Hungernden, den Sanftmütigen und Friedfertigung das Glück im Jenseits verspricht. Er ermutigt nicht, sich zu wehren oder sein Dasein aktiv zu verbessern, sondern vertröstet auf die kommende Zeit im Himmelreich.
Stimmt das überhaupt?
Der Autor der Seite ahnt nicht, dass die "Seligpreisungen" in ähnlicher Form in Getzeswerken um 700 v. Chr. vorhanden und bei den Dakern bekannt waren, die auch zu Rom gehörten. Die Formulierungen im NT sind leicht anders. Sie entsprechen der Methode des AT, die eine bestimmte Dichtkunst aufweist.

Da wird nicht "Selig sind die Trauernden" gelesen, sondern das "selig" [ascher] gehört überlegt. Welche [ascher] ... Es ist keine Festschreibung, sondern ein flexibler Text. Statt dem "werden" geht auch ein "sollen". Wenn es Traurige gibt, sollen sie getröstet werden. Sanftmut soll die Erde erobern, Gerechtigkeit soll geschaffen werden - sonst herrscht Leid.

Der Autor der Webseite kritisiert die Bibel, aber er weiß nicht wie sie gedichtet ist. Er entsetzt sich über die Tieropfer. Bei uns gibt es immer noch Grillfeste und Schweinebraten. :-( Manches mal gibt es zu viele Tiere, die nicht alle auf eine Weide passen. Da soll einer weder ein absolutes Nein noch für die Befürwortung einsetzen; beim Zuviel wird garantiert über Gichtfinger beklagt. Das ist ungut.

Die Kulthandlungen wurden dank Jesus Christus abgeschafft.
Es kam zur Umwandlung vom äußeren in den inneren Sinn.
Früher gab es Opfer von Ziegen.
Dafür kam das Hochbringen von Stärken.
Das lautet akustisch gleich.
Letzteres ist besser und es ist "sauberer". .

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Magdalena61
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#3 Re: Bibelkritik 3.Mose 11 Reinheitsgebote

Beitrag von Magdalena61 » Fr 10. Okt 2014, 13:01

Interessante Gedanken :) .
Der Autor der Webseite kritisiert die Bibel, aber er weiß nicht wie sie gedichtet ist. Er entsetzt sich über die Tieropfer. Bei uns gibt es immer noch Grillfeste und Schweinebraten. :-(
Manch einer lügt sich halt selber einen in die Tasche und hält sich dabei noch für aufgeklärt.

Wie viele Martins- oder Weihnachtsgänse werden unter fürchterlichen Bedingungen gemästet und müssen zu den genannten Terminen ihr Leben lassen-- wie viele Schweine kommen in ihrem kurzen Leben nie aus dem Stall heraus und leiden an vermeidbaren Krankheiten, Puten werden auch teilweise unter so schlechten Bedingungen gehalten, dass man nur noch von Tierquälerei sprechen kann... aber nein, Tieropfer? die gibt es bei uns ja schon lange nicht mehr.
Schlachtfeste finde ich auch überflüssig :thumbdown: Man kann doch nicht "feiern", dass man einige Tiere ins Jenseits befördert hat :shock: .

Essen muß man, und es werden beispielsweise bei Rindern und Hühnern zu viele männliche Tiere geboren oder ausgebrütet; das sind ca. 50 % der Jungtiere. Was soll man mit denen machen, niemand kann so viele Mäuler ernähren, die keinen Nutzen abwerfen, die aber dieselben Kosten verursachen wie die weiblichen Tiere, die dem Menschen als Ausgleich für den Aufwand, den er mit ihnen betreiben muß, Milch und Eier liefern. Sogar so viel davon, dass er, wenn er die Tierhaltung beruflich macht, davon leben kann.

J.M.Lehner: Apostel Paulus hat übrigens im Neuen Testament in einem kurzen Satz den Christen erlaubt, Schweine zu essen. Verständlich, war er doch ein weit- gereister Römer und ass Schweine- fleisch wie fast alle Menschen jener Zeit.
Das halte ich für ein Gerücht. Wie kommt er denn darauf? Welche Verse führt er an, um diese Behauptung zu untermauern?

Ob man jetzt Gott bemüht oder einfach nur die Wissenschaft/ Forschung-- Fakt ist:
...
Moses und die Propheten und Mohamed. Sie haben die Gebote der Natur erkannt und darauf ihre Gesetze gegründet.
....
Besonders gefährlich wirkt sich der Schweinefleischgenuss in tropischen Gegenden aus, was sich u.a. auch zu erkennen gibt in Gegenden Afrikas, die bei der gleichen Klima einerseits islamisch und in dem nahe daneben liegenden Gebiet von westlicher Zivilisation beherrscht sind. Die nach den Gesetzen des Islam lebende Bevölkerung ist gesund, während die nach westlichen zivilisatorischen Prinzipien lebende Bevölkerung alle typischen, durch Schweinefleischgenuss bedingten Zivilisationskrankheiten aufweist.
...
Auf die Tatsache der Erregung einer Sucht durch Schweinefleisch wies der Psychiater Dr. W. Hoffmann (Mannheim) hin, da bei Schweinefleischessern alle Anzeichen für eine Sucht gegeben sind.
Diese finden alle möglichen Entschuldigungen, Schweinefleisch zu essen. Sie weisen Schäden oder Erkrankungen durch Schweinefleisch von sich, entschuldigen den Genuss mit allen möglichen Gründen usw., ähnlich wie Alkoholiker und Raucher. Für denjenigen, der sich einmal von dieser “Schweinefleischsucht” befreit hat, gewinnt das Schweinefleisch einen widerwärtigen, verabscheungswürdigen, jaucheartigen Charakter, so dass es ihm unerträglich erscheint, es – auch versehentlich – essen zu sollen, ähnlich wie ein Nichtraucher den morgendlichen Geruch nicht geleerter Aschenbecher als widerwärtig empfindet.
gesundheitlicheaufklärung.de
Was ich fett markiert habe, kann ich nur bestätigen... aus eigener Erfahrung. Wenn man über einen längeren Zeitraum hinweg keinerlei Schweinefleisch mehr isst- und das mußte ich, weil ich von dem Zeug immer wieder tief liegende Geschwüre bekam, einmal sogar operiert werden musste- dann schmeckt man, wie es wirklich schmeckt, nämlich ziemlich widerlich, egal, wie kompetent es zubereitet wurde, und man mag es wirklich nicht mehr. --
Das Gleiche erlebte ich übrigens mit Ente und Krabben; beides Fleischsorten, die ich, bevor ich mich mit den biblischen Speiseempfehlungen beschäftigte, als "Delikatesse" eingestuft hatte.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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#4 Re: Bibelkritik 3.Mose 11 Reinheitsgebote

Beitrag von Catholic » Fr 10. Okt 2014, 17:52

Magdalena61 hat geschrieben:
J.M.Lehner: Apostel Paulus hat übrigens im Neuen Testament in einem kurzen Satz den Christen erlaubt, Schweine zu essen. Verständlich, war er doch ein weit- gereister Römer und ass Schweine- fleisch...
Das halte ich für ein Gerücht.

Magdalena,das halte ich auch für ein Gerücht,denn Paulus war Jude.
Wenn er Schweinefleisch ass,dann nicht weil er Römer war-es gab auch Juden,die Römer waren-,sondern weil er Christ war und die mosaischen Gebote nicht für die Christen galten,was endgültig auf dem Apostelkonzil beschlossen wurde.

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#5 Re: Bibelkritik 3.Mose 11 Reinheitsgebote

Beitrag von 2Lena » Fr 10. Okt 2014, 21:19

Magdalena61:Was ich fett markiert habe, kann ich nur bestätigen... aus eigener Erfahrung. Wenn man über einen längeren Zeitraum hinweg keinerlei Schweinefleisch mehr isst- ...
Definitiv gut beobachtet. Vermehrtes Duschen, mehr Wäscheanfall und Beschwerlichkeiten ist die Folge. Da geht - mit innen stinkend - außen Seife - ein rechter Schwindel los. Allerdings will ich Schweine auch nicht kränken. Ihr Futter und ihr ungesundes Leben in Massentierhaltung spielt wohl auch eine Rolle. Vor allem Probleme macht, dass Fleisch so gut wie nie frisch ist, eine ältere Leiche, bearbeitet mit verschiedenen Stoffen.

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#6 Re: Bibelkritik 3.Mose 11 Reinheitsgebote

Beitrag von JackSparrow » Fr 10. Okt 2014, 22:26

Magdalena61 hat geschrieben:Auf die Tatsache der Erregung einer Sucht durch Schweinefleisch wies der Psychiater Dr. W. Hoffmann (Mannheim) hin
Ein Psychiater beschäftigt sich mit Lebensmittelchemie?

http://www.gesundheitlicheaufklaerung.de/schweinefleisch-und-gesundheit hat geschrieben:Sutoxine, die im Schweinefleisch enthaltenen Gift- und Belastngsfaktoren
Was soll das sein? In welchen Studien will der Herr Psychiater solche Giftstoffe nachgewiesen haben?

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