Ja, ja, unser lieber Matthäus...

2Lena
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#61 Re: Ja, ja, unser lieber Matthäus...

Beitrag von 2Lena » Mi 19. Mär 2014, 20:52

Münek: Die Texte der Evangelien
basieren ausschließlich auf "Überlieferungen" (mündlich über Jahr-
zehnte tradierte Berichte).
Wer hat dir denn den Quatsch eingeflüstert?
Hast du Beweise oder ist es eines deiner "Möchtegern-Argumente"?

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Münek
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#62 Re: Ja, ja, unser lieber Matthäus...

Beitrag von Münek » So 23. Mär 2014, 17:46

2Lena hat geschrieben:
Münek: Die Texte der Evangelien
basieren ausschließlich auf "Überlieferungen" (mündlich über Jahr-
zehnte tradierte Berichte).
Wer hat dir denn den Quatsch eingeflüstert?
Hast du Beweise oder ist es eines deiner "Möchtegern-Argumente"?

Hi Lena,

warum so pampig, meine Liebe?

Was ist schrieb ist kein Quatsch, sondern Standardwissen im 1. Semester
des Theologiestudiums. :thumbup:


Der aramäisch sprechende Jesus von Nazareth hat bekanntlich nichts Schrift-
liches hinterlassen, als er etwa im Jahre 30 von den Römern hingerichtet wur-
de.

Die Evangelien sind in griechischer Sprache und dazu von Männern abgefasst worden,
die weder Jünger Jesu noch Augenzeugen der Geschehnisse waren (so der Stand der
theologischen Wissenschaft).

Das älteste Evangelium, das Markusevangelium, wird von der neutestamentlichen For-
schung auf die Zeit um 70 n.Chr., das jüngste, das Johannesevangelium, auf die Zeit
zwischen 90 und 100 n.Chr. datiert.

Zwischen Jesu Tod und der Niederschrift des ältesten Evangeliums klafft ein Zeitraum von
40 Jahren, in welchem Erzählungen über seine Taten und Worte in einem kontinuierlichen
Prozess überliefert wurden (jahrzehntelange mündliche Tradition).

Diese Überlieferungen wurden von den Evangelisten auf der Basis ihres persönlichen Glaubens
"verarbeitet".

Liebe Grüße

Münek

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#63 Re: Ja, ja, unser lieber Matthäus...

Beitrag von 2Lena » Mo 24. Mär 2014, 11:00

Münek hat geschrieben:Was ist schrieb ist kein Quatsch, sondern Standardwissen im 1. Semester des Theologiestudiums.
Ich fragte nach Beweisen für den "Quatsch" und du bringst das: "40 Jahren, in welchem Erzählungen über seine Taten und Worte in einem kontinuierlichen Prozess überliefert wurden (jahrzehntelange mündliche Tradition)."
Entschuldige, bitte, mein Wort "Quatsch". Du konntest den Bücherstapel nicht sehen, der sich aus der Literatur seit der Französischen Revolution bis in die Neuzeit gehäuft hatte, mit immer "besseren" Lehrmeinungen, alle unterschiedlich - ohne Lösung. Zwar "wissenschaftlich" aufgearbeitet, bestens begründet mit Zitaten, mit Literaturhinweisen und mit Fußnoten gefestigt. Gespickt mit Fremdwörtern, dass ja niemand wirklich verstehen kann - bot diese Vorgehensweise vielen eine Plattform für Gelehrtheit und Anspruchsdenken. Aber es kam nichts heraus. Verstehe, da musste einfach so ein Wort mal durchrutschen - bei dem Bücherberg (;-( für den du nichts kannst).

Die Evangelien legen nichts wirklich "geschichtliches" dar, das in gleicher Weise von Historikern erzählt wird. Das Erdbeben, bei dem die Tür des Tempels brach, wie das NT es schildert, fand in der Zeit der Belagerung Jerusalems durch Titus statt. Das war nach Neros Tod. Es erhoben sich auch welche aus den Gräbern. Sie konnten durch den allgemeinen Schrecken ihre Verstecke verlassen. Mann, wie geht man damit um?

Es ist schwierig genug, mit diesen "Zeitverschiebungen" zurecht zu kommen, und du kommst noch mit 40 Jahren mündlicher Überlieferung daher!

Diese Überlieferungen wurden von den Evangelisten auf der Basis ihres persönlichen Glaubens "verarbeitet".
Dazu erzählt die jüdische Geschichtsschreibung von unterschiedlichen Ereignissen und verschiedenen Personen, die anders im NT vorkommen. Sag mir bitte, wie das alles einzuordnen sei!

Eines sehe ist (trotz aller Einwände) in Auslegung sind die NT-Texte Weisheitslehren. Auf diese baute sich die Kirche auf. :!:

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#64 Re: Ja, ja, unser lieber Matthäus...

Beitrag von Scrypton » Mo 24. Mär 2014, 11:26

2Lena hat geschrieben:
Münek: Die Texte der Evangelien
basieren ausschließlich auf "Überlieferungen" (mündlich über Jahr-
zehnte tradierte Berichte).
Wer hat dir denn den Quatsch eingeflüstert?
Das ist kein Quatsch, das ist Tatsache.
Es steht dir natürlich frei, gegenteiliges zu belegen! :)

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#65 Re: Ja, ja, unser lieber Matthäus...

Beitrag von Zeus » Mo 24. Mär 2014, 12:08

2Lena hat geschrieben:Eines sehe ist (trotz aller Einwände) in Auslegung sind die NT-Texte Weisheitslehren.
Weisheitslehren??
Sicherlich enthält das NT manche klugen Sprüche, aber auch viel Aberglauben und einige ausgesprochene von JC persönlich verkündete Dummheiten.
2Lena hat geschrieben:Auf diese baute sich die Kirche auf. :!:
Welche der vielen Kirchen?
Auf welchen (neuen) Weisheiten?
Etwa die vom Paulus verbreitete Idee von den angeblich sündigen Menschen und ihrer Erlösung dadurch, dass der jüdische Gott zum anachronistischen Brauch des Menschenopfers mit dem damals modernen, abscheulichen Mittel der Kreuzigung zurückgriff?
Hatte nicht derselbe Gott schon zu zeiten Abrahams das Menschenopfer abgeschafft?

Gruß
Zeus
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#66 Re: Ja, ja, unser lieber Matthäus...

Beitrag von 2Lena » Mo 24. Mär 2014, 18:30

Zeus hat geschrieben:Weisheitslehren??
Ich schrieb: TEXTE MIT AUSLEGUNG ...
Kennst du sie?

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#67 Re: Ja, ja, unser lieber Matthäus...

Beitrag von Zeus » Di 25. Mär 2014, 02:09

2Lena hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Weisheitslehren??
Ich schrieb: TEXTE MIT AUSLEGUNG ...
Kennst du sie?
OK, sprechen wir von Auslegung. Damit eröffnest du ein sehr weites Feld.
Schau mal:
Francesco Carotta (born 1946 in Veneto, Italy)[1] is an Italian writer who developed a theory that Julius Caesar was the historical Jesus, that the Gospel is a rewriting of Roman historical sources, and that Christianity developed from the cult of the deified Caesar.
Und
http://www.puramaryam.de/maerchenwar.html ;)

Gruß
Zeus
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#68 Re: Ja, ja, unser lieber Matthäus...

Beitrag von 2Lena » Di 25. Mär 2014, 09:28

Lieber Zeus, ich meine unter "Auslegung" nicht irgendwelche Spinnereien, sondern das Lösen der Aufgaben, die im (hebräischen) Text vorgesehen sind. Die gleiche Methode wurde auch im NT weiter geführt, bedingt durch die Fachausdrücke, mit denen seit Jahrhunderten die Themen beredet worden waren.

Wenn bei "Aug um Aug" jemand an menschliche Augen denkt, kommt er zu einem Racheergebnis. Wenn er die hebräischen Begriffe für "Auge" [ain] kennt, erweitert sich der Blick auf Sicht, Quelle, Masche.
Das Ergebnis lautet dann:
Eine Sicht gegen die andere setzen.
Das ist das Rechtsprinzip unserer Rechtssprechung, das auf das AT gründet.

Die Auslegung geht natürlich noch weiter. Sie bezieht die Quelle ein und geht den Ursachen nach. Geachtet wird auch auf Täuschungen (Maschen). Letztendlich entsteht eine sehr umfangreiche Aussage, denn allein [tachat] bei [ain tachat ain] hat sechs verschiedene Möglichkeiten. Kombiniert mit den mehrfachen Aussagen von [ain] ergäbe es seitenweise Erklärungen mit Beispielen, oder eben mit zwei Arten Gefühl bei leicht gemerkt:
Aug um Aug.

Auslegen geht über das Auseinanderfalten des Textes!
Vielleicht schant dir mit diesem Hinweis, was an den Bibeltexten falsch ist, bzw. was fehlt.

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#69 Re: Ja, ja, unser lieber Matthäus...

Beitrag von Zeus » Di 25. Mär 2014, 13:55

2Lena hat geschrieben:Lieber Zeus, ich meine unter "Auslegung" nicht irgendwelche Spinnereien,
Und wer entscheidet, was Spinnereien sind was die richtige Auslegung ist?
2Lena hat geschrieben:Wenn bei "Aug um Aug" jemand an menschliche Augen denkt, kommt er zu einem Racheergebnis.
Möglich, aber die Vergeltung soll angemessen sein.
2Lena hat geschrieben:Wenn er die hebräischen Begriffe für "Auge" [ain] kennt, erweitert sich der Blick auf Sicht, Quelle, Masche. Das Ergebnis lautet dann: Eine Sicht gegen die andere setzen.
Falsch, nix Sicht.
Richtig: Ein zugefügter Schaden muss in gleichem Maße beglichen werden!

Denn im Zusammenhang heißt es im AT:

"Wenn Männer miteinander raufen und eine schwangere Frau stoßen, so dass ihre Leibesfrucht abgeht, es aber kein tödlicher Unfall ist, wird eine Zahlung auferlegt in der Höhe, die der Ehemann ihm auferlegt, und er bezahlt vor Zeugen. Wenn es ein tödlicher Unfall ist, gibst du Leben für Leben, Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß, Brandmal für Brandmal, Wunde für Wunde, Striemen für Striemen." (Ex 21,22-25; vgl. Lev 24,20 und Dtn 19,21)
Und JC sagt

"Ihr habt gehört, dass den Alten gesagt ist: ,Auge um Auge, Zahn um Zahn'. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin" (Mt 5,38 f.)
Das erste Gebot der Bibelauslegung heißt: Du, liebe Lena, solltest Texte nicht aus ihrem Zusammenhang herausreißen. :D

Gruß
Zeus
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#70 Re: Ja, ja, unser lieber Matthäus...

Beitrag von 2Lena » Di 25. Mär 2014, 19:04

Zeus hat geschrieben:Das erste Gebot der Bibelauslegung heißt: Du, liebe Lena, solltest Texte nicht aus ihrem Zusammenhang herausreißen. ?
Welcher Zusammenhang wurde denn bei "Aug um Aug" auseinandergerissen?
Deine Ansicht vielleicht ...

Zeus hat geschrieben:Wer entscheidet, was Spinnereien sind was die richtige Auslegung ist?
Die vernünftige Überlegung.

Aug um Aug Zeus Erwiderung: Möglich, aber die Vergeltung soll angemessen sein.
Schwachfug. Ärzte könnten nicht mehr praktizieren, wenn so ein Gedanke einreißt.
Das Tallionsprinzip mit deiner Meinung entstand als Folge unverstandener Schriften.
Mit solchen Regelungen entstünde nichts als Unrecht und Seelenaufruhr noch mehr Rache - ohne freiwilliges Rechthandeln.

Zeus zitiert: "Ihr habt gehört, dass den Alten gesagt ist: ,Auge um Auge, Zahn um Zahn'. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin" (Mt 5,38 f.)

Was gewinnt einer denn bei "Aug um Aug und Zahn um Zahn"?
Richtig ist es so: Eine Blickweise gegen die andere tauschen (Aug um Aug - ain tachat ain), eifrig lernen statt ein Brocken sein (Zahn um Zahn - schin tachat schin). Wenn euch jemand etwas mit Freundschaft antut - keinen Widerstand leisten, sondern auch Frische vermehren.

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