Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

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Demian
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#661 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von Demian » Di 17. Dez 2013, 12:58

sven23 hat geschrieben:
Demian hat geschrieben: Oder die Frage ob wir dazu überhaupt soetwas wie eine liebende Beziehung aufbauen können.

Kann man zu etwas imaginärem, abstraktem eine Liebesbeziehung haben? Ich denke eher nicht. Warum reichen nicht Liebesbeziehungen zu Menschen? Warum muß es ein künstliches Konstrukt sein?

Wenn alles eins ist, dann zeigt sich in der Nächstenliebe die Gottesliebe und in der Gottesliebe die Nächstenliebe. Beides geht fließend ineinander über. Wobei „Gottesliebe“ im Wesentlichen die Erfahrung einer das Ego transzendierenden, allumfassenden Verbundenheit meint, eine Einheit und tiefe Liebe zu allen Wesen. Das was man ein „transpersonales“ Bewusstsein nennen kann. Advaita/Nondualität/Nichtzweiheit.

"Du musst nicht zur Erleuchtung vorstoßen, denn du bist erleuchtet. Sie stößt zu dir vor, wenn du ihr eine Chance gibst. Lass deine Anhaftung an das Unwirkliche entgleiten, und das Wirkliche wird schnell und sanft dessen Platz einnehmen. Hör damit auf, dir einzubilden dies zu sein oder jenes zu tun, und du wirst erkennen, dass du an der Quelle und im Herzen von Allem bist. Auf diese Weise wird die große Liebe über dich kommen, die nicht Wahl oder Bevorzugung darstellt, sondern eine Kraft, die alle Dinge liebenswert und liebenswürdig macht." Navanath Sampradaya

Salome23
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#662 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von Salome23 » Di 17. Dez 2013, 22:28

Wenn alles eins ist, dann zeigt sich in der Nächstenliebe die Gottesliebe und in der Gottesliebe die Nächstenliebe. Beides geht fließend ineinander über. Wobei „Gottesliebe“ im Wesentlichen die Erfahrung einer das Ego transzendierenden, allumfassenden Verbundenheit meint, eine Einheit und tiefe Liebe zu allen Wesen.
Demian, wie lebt man die Nächstenliebe? Besser gesagt, wie verhält sich Nächstenliebe? Grenzt Nächstenliebe auch aus, wenn bspw. der Nächste sich vielleicht nicht so verhält, wie man es sich eventuell erwartet?
Wenn man sich mit allen Geschöpfen durch diesen Spirit der Liebe verbunden fühlt, kann man dann eigentlich noch bewerten oder unterschiedlich betrachten/behandeln?

closs
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#663 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von closs » Di 17. Dez 2013, 23:03

Salome23 hat geschrieben:Wenn man sich mit allen Geschöpfen durch diesen Spirit der Liebe verbunden fühlt, kann man dann eigentlich noch bewerten oder unterschiedlich betrachten/behandeln?
Man kann unterschiedlich urteilen, aber sich nicht unterschiedlich verhalten. - Und man wird diesem Anspruch nie gerecht werden - das führt zu Leid (verstanden als Indikator für die Kluft zwischen IST- und SOLL-Zustand).

Dazu passt übrigens wieder mal 1.Kor. 13

JackSparrow
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#664 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von JackSparrow » Do 19. Dez 2013, 22:27

Wenn es vom Verhalten des Nächsten abhängt, ob man sich zufrieden fühlt oder nicht, liebt man weder den Nächsten noch sich selbst. Würde man sich selbst lieben, würde man sich nämlich stets zufrieden fühlen, unabhängig vom Verhalten des Nächsten. Der Nächste wiederum würde dann dieses Mit-sich-selbst-Zufriedensein als Nächstenliebe empfinden. So spricht der HERR. Amen.

Salome23
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#665 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von Salome23 » Do 19. Dez 2013, 22:39

JackSparrow hat geschrieben:Wenn es vom Verhalten des Nächsten abhängt, ob man sich zufrieden fühlt oder nicht, liebt man weder den Nächsten noch sich selbst
Ach Spätzchen-es geht doch nicht um das Gefühl der(eigenen) Zufriedenheit, sondern wie sich die Liebe zum Nächsten auswirkt(auf den Nächsten)....

JackSparrow
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#666 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von JackSparrow » Do 19. Dez 2013, 22:49

Die gesamte Evolution dreht sich um ncihts anderes als um die eigene Zufriedenheit. Leider gibt es immer wieder Sünder, die vom rechten Wege abgekommen sind, den Willen des HERRN missachten und nach rein philosophischen Gesichtspunkten zu ergründen versuchen, ob sie sich gerade zufrieden fühlen oder nicht.

Salome23
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#667 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von Salome23 » Fr 20. Dez 2013, 14:36

closs hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:Wenn man sich mit allen Geschöpfen durch diesen Spirit der Liebe verbunden fühlt, kann man dann eigentlich noch bewerten oder unterschiedlich betrachten/behandeln?
Man kann unterschiedlich urteilen, aber sich nicht unterschiedlich verhalten.
Tut aber a-der Gott der Bibel, also eigentlich Elohim/ Jahwe /Zebaoth/El Schaddaj ...
b- ein liebender Mensch auch , weil er sich zu einem Mitmenschen anders verhält, als zu einem Tier oder einer Pflanze
Würde er eine Pflanze lieben,würde er zum Beispiel nie Schnittblumen kaufen, weil dies bedeuet Tod für die Pflanze, wenn man sie abschneidet von der Wurzel etc.
Ebenso würde er kein Tier essen, weil dies bedeutet, dass das Tier getötet werden muss..
Weiters ist es so, dass, würde der Mensch den Spirit der Liebe innehaben, so würde er allem gegenüber gerecht handeln-das aber ein Ding der Unmöglichkeit ist....

closs
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#668 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von closs » Fr 20. Dez 2013, 15:30

Salome23 hat geschrieben:Ebenso würde er kein Tier essen, weil dies bedeutet, dass das Tier getötet werden muss..
Diesen Gedanken gibt es tatsächlich ganz am Anfang in der SChöpfungsgeschichte, dernach man sich nur von Samen und Früchten (oder so ähnlich) ernähren soll.

Im übrigen führt das in die Frage, wie man nicht-personales Leid beurteilen soll. - Wer (!) spürt etwas, wenn die Pflanze abgeschnitten wird? - Kann ein "was" etwas spüren? - Sehen wir Leid bei Pflanzen oder Tieren als Phänomen unserer Wahrnehmung, oder leidet die Pflanze wirklich? Wie kann man "wirklich" leiden, wenn man nicht Person ist? - Bei dieser Frage bin ich auch noch nicht durch.

Salome23 hat geschrieben: würde der Mensch den Spirit der Liebe innehaben, so würde er allem gegenüber gerecht handeln-das aber ein Ding der Unmöglichkeit ist....
Eben - und damit hast Du eigentlich ziemlich gut den Begriff "Erbsünde" definiert.

Salome23
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#669 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von Salome23 » Fr 20. Dez 2013, 16:18

closs hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben: würde der Mensch den Spirit der Liebe innehaben, so würde er allem gegenüber gerecht handeln-das aber ein Ding der Unmöglichkeit ist....
Eben - und damit hast Du eigentlich ziemlich gut den Begriff "Erbsünde" definiert.
Wenn in irgend einer Stadt in irgend einem Konzertveranstaltungssaal kostenlos ein Konzert mit Rihanna (....) stattfindet und jeder den besten Platz haben will, nämlich den genau vor der Bühne, so wird das irgendwie nicht funktionieren..irgendwie wird es da Benachteiligte geben, welche es ungerecht finden, dass sie...
Gerecht wäre es aber, wenn jeder in der ersten Reihe,genau vor dem Thron Gottes stehn kann,damit...is aber nicht so viel Platz
Was hat das nun mit der Erbsünde zu tun?

closs
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#670 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von closs » Fr 20. Dez 2013, 16:25

Salome23 hat geschrieben:Was hat das nun mit der Erbsünde zu tun?
Dein konkretes Beispiel ist da schwer integrierbar - vielleicht so: DASS es überhaupt verschiedene Ränge gibt, über die der Komparativ entscheidet (ich habe/kämpfe um einen besseren (!) Platz als Du), wäre schon Kennzeichen der Gefallenheit. Praktisch (also im Dasein) geht es aber nicht anders. - Im Nicht-Gefallenen gibt es letztlich keine Rang-Unterschiede.

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