(K)ein Herz für Zöllner und Sünder

Pluto
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#31 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Pluto » Fr 15. Nov 2013, 22:45

Magdalena61 hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Weißt du was es heißt, wenn ein Bayer Attention please sagt?
Nein. Was heißt es? :)
Wenn man weiß dass bald Weihnachten ist, und er sich in einem Baumarkt befindet..
Er will eine kleine Tanne kaufen.
______________________________________

Zeus hat geschrieben:Was KHD betrifft, willst du Geschichtsschreibung verbieten?
Du nennst das was er schreibt, Geschichte? :shock:
Um Geschichte aufzuarbeiten, fehlt dem KHD leider der Weitblick und die Ausgeglichenheit.

Wo habe ich jetzt wieder [wie ein KHD] Dreck versprüht?
Sorry, nicht du warst gemeint, sondern KHD.

Meinst du etwa, die bloße Erwähnung der Vergangenheit der RKK käme einem Dreck-Versprühen gleich?
Man muss nicht immer mit dem Messer ins gleiche Loch stechen. Das tut halt weh. :cry:

Dazu hat closs aber ganz bestimmt eine andere Meinung, der spricht lieber von geistigen Erungenschaften oder sowas Ähnlichem.
Was weiß ich?
Frag ihn doch was er damit meint. Er ist nicht sicher nicht weit weg. ;)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Zeus
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#32 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Zeus » Sa 16. Nov 2013, 06:18

Zeus hat geschrieben:Was KHD betrifft, willst du Geschichtsschreibung verbieten?
Pluto hat geschrieben:Du nennst das was er schreibt, Geschichte? :shock:
Ja, es handelt sich um eine Kompilation von Verbrechen, die im Namen Christi geschehen sind.
Eine Unheilsgeschichte.
Pluto hat geschrieben:Um Geschichte aufzuarbeiten, fehlt dem KHD leider der Weitblick und die Ausgeglichenheit.
Was meinst du hier mit Weitblick?

Ausgeglichenheit?
Ganz grob gesagt: Soll KHD Sc..ße parfümieren?

Womit willst du die furchtbare Qual der verbrannten uschuldigen Menschen, den Tod von hunderttausenden "Ketzern", die Ermordung von Millionen "Heiden" "ausgleichen"?

Wieviel Leid Unschuldiger ist der wirklich großartige Kölner Dom wert?


Gruß
Zeus

PS.
Ich versuche gerade mir vorzustellen, wie man einen ausgeglichenen Bericht über Kolumbiens mörderische Drogenmafias schreiben könnte :devil:

Z.
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#33 Re: (K)ein Herz für Zöllner und Sünder

Beitrag von Zeus » Sa 16. Nov 2013, 08:05

@PLuto
Zu deinem Kommentar "olle Kamellen".
Srebrenica

und

Afrika:
Ruanda galt bis 1994 als das am stärksten katholische Land in Afrika. 68 Prozent der Bevölkerung zählten vor April 1994 zur katholischen Kirche, 18 Prozent gehörten protestantischen Kirchen an. Ungefähr ein Prozent waren Muslime. Gegen alle christlichen Gemeinschaften mit Ausnahme der Zeugen Jehovas[131] werden Vorwürfe erhoben, in den Völkermord verstrickt gewesen zu sein. In besonderem Maß wird der katholischen Kirche eine indirekte Mitverantwortung vorgeworfen. Sie verfügte über enge Beziehungen zur Machtgruppe um Habyarimana.[132]
Die Vorwürfe umfassen das mehrheitliche Schweigen des Klerus zum Völkermordgeschehen, aber auch Begünstigung von und Aufruf zu Straftaten und in einigen Fällen unmittelbare Täterschaft. So wurde der katholische Priester Athanase Seromba vom Ruanda-Tribunal in erster Instanz wegen Beihilfe zum Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gesprochen. Er soll 2000 Menschen in die von ihm verwaltete Kirche gelockt haben. Statt ihnen Zuflucht zu gewähren, habe er jedoch religiöse Symbole entfernt und den Befehl gegeben, das als weltlich deklarierte Gebäude mit einem Bulldozer einzureißen. Die Überlebenden wurden anschließend von Hutu-Soldaten getötet.[133][134] Kirchen waren häufig Tatorte von Massakern, ohne dass Kirchenvertreter stets eine leitende Rolle gehabt hätten. Alleine in Ruanda wurden jedoch bis 2006 mehr als zwanzig Geistliche für ihre Beteiligung am Genozid angeklagt Wiki
.

Die Katze lässt das Mausen nicht.
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#34 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Zeus » Sa 16. Nov 2013, 08:48

Pluto hat geschrieben:
Meinst du etwa, die bloße Erwähnung der Vergangenheit der RKK käme einem Dreck-Versprühen gleich?
Pluto hat geschrieben:Man muss nicht immer mit dem Messer ins gleiche Loch stechen. Das tut halt weh. :cry:
Solange der Verbrecher nicht seine Schuld eingesteht und sogar seine Taten zu verharmlosen sucht, muss man der Gerechtigkeit und der Wahrheit wegen ihn mit seinen Taten konfrontieren.
Ich denke, dass es den Mördern weniger weh tut als den Opfern. Und das ist echt ungerecht.
Zuletzt geändert von Zeus am Sa 16. Nov 2013, 12:39, insgesamt 1-mal geändert.
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#35 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Naqual » Sa 16. Nov 2013, 11:20

Karlheinz Deschner ist für mich gleichzeitig eine geniale wie tragische Figur.
Gelesen hatte ich, damals 16 Jahre alt, sein Buch "Abermals krähte der Hahn". Ein Buch, das ich heute noch für herausragend halte. Sauber recherchiert in den historischen Fakten, genaue Analysen neutestamentlicher Denkarten, wie z.B. des Paulus.
Wenn man dann die teils kindlich-trotzigen öffentlichen Einlassungen des späteren KHD liest, wird man den Eindruck nicht los, dass seine Lebensaufgabe, die Demaskierung der tatsächlichen Geschehnisse in der Kirchengeschichte (und nicht nur die rosarote Brille der Kirchenfunktionäre und ihrer Schulbücher) ihn zu einem verbitterten Menschen gemacht haben. Also dass er einen hohen Preis gezahlt hat. Anfeindungen und ähnliches über lange Zeiträume können dies auch bewirken. Und die hat er zur Genüge gehabt.

Zeus hat geschrieben:Solange der Verbrecher nicht seine Schuld eingesteh und sogar seine Taten zu verharmlosen sucht, muss man der Gerechtigkeit und der Wahrheit wegen ihn mit seinen Taten konfrontieren.
Ich denke, dass es den Mördern weniger weh tut als den Opfern. Und das ist echt ungerecht.
Gewisse Fortschritte sieht man hier durchaus bei den Kirchen. Teils werden schon mit zusammenpressten Lippen "Entschuldigungen" gemacht. Teils, wo man sich wirklich nach dem Sinn fragt. Wenn man z.B. 700 Jahre nach den Verbrechen an den Templern, die über Jahrhunderte militärisch ihren Kopf für die Kirche hingehalten hatten, diese "rehabilitiert" und Fehlentwicklungen einräumt. Da müsste man sich schon fragen, warum man 700 Jahre braucht um sich zu entschuldigen. Aber immerhin. Besser spät als nie.
Aber die eigentliche Frage ist für mich eine andere: warum soll ich Kirchendogmatikern vertrauen, den sog. Kirchenvätern, wenn diese zeitgleich verantwortlich waren für brutalste Vergehen gegen heute ganz selbstverständlich wirkende Menschenrechte. Wenn die sich in ihrem Handeln so daneben bewegen konnten, warum sollten dann ihre Dogmen richtig sein?
Ich traue doch auch keinem Bankräuber, so schön er vielleicht auch auf romantischte Art vom friedlichen Zusammenleben der Menschen wortreich zu schwärmen vermag.

Und aktuelle Beispiele findet man durchaus auch, wo man gar nicht ins Mittelalter und in die Spätantike wanderen muss in der Betrachtung.
Ein Beispiel, das noch nicht genannt wurde: man soll sich mal die Geschehnisse im Jugoslavienkrieg anschauen, was da Menschen anderen Glaubens und Ethnie angetan wurde. Und dann mal schauen, wo sich z.B. die serbische Kirche dagegen eingesetzt hat. Ich habe da bislang noch nichts gefunden. Kurz: die Sonntags in die Kirche gingen, haben wochentags systematische Massenvergewaltigungen ganzer Landstriche organisiert und Massenmorde zu verantworten. Tausende von Frauen wurden im heutigen Europa (!) in KZs gehalten, solange bis die betroffenen Musliminen von einem Serben geschwängert waren und dann ab dem 3 und 4 Monat in das soziale Nichts entlassen.
Und wenn man dann noch in der geglaubten Ideologie den Betroffenen "Falschgläubigen" vorwirft, sie werden in der Hölle ewig schmoren, weil sie das Geschenk des Kreuzes Jesus nicht angenommen haben, bekomme ich einen dicken Hals. Aber ganz dick.

Ich glaube an Gott, aber mit den (selbst)proklamierten Vertretern habe ich so meine Schwierigkeiten. Bei allen organisierten Religionen.
Zuletzt geändert von Naqual am Sa 16. Nov 2013, 11:22, insgesamt 1-mal geändert.

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#36 Re: (K)ein Herz für Zöllner und Sünder

Beitrag von Münek » Sa 16. Nov 2013, 11:21

Magdalena61 hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Weißt du was es heißt, wenn ein Bayer Attention please sagt?
Nein. Was heißt es? :)

Wenn man weiß dass bald Weihnachten ist, und er sich in einem Baumarkt befindet..
Er will eine kleine Tanne kaufen.

Hallo Mirjam aus Magdala,

das hört sich überaus überzeugend an. :thumbup:

Lieben Gruß

Münek

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Naqual
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#37 Re: (K)ein Herz für Zöllner und Sünder

Beitrag von Naqual » Sa 16. Nov 2013, 11:24

Münek hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Weißt du was es heißt, wenn ein Bayer Attention please sagt?
Nein. Was heißt es? :)

Wenn man weiß dass bald Weihnachten ist, und er sich in einem Baumarkt befindet..
Er will eine kleine Tanne kaufen.
das hört sich überaus überzeugend an. :thumbup:

Es hört sich eigentlich sächsisch, nicht bayerisch an.

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#38 Re: (K)ein Herz für Zöllner und Sünder

Beitrag von closs » Sa 16. Nov 2013, 14:07

Naqual hat geschrieben: warum soll ich Kirchendogmatikern vertrauen, den sog. Kirchenvätern, wenn diese zeitgleich verantwortlich waren für brutalste Vergehen gegen heute ganz selbstverständlich wirkende Menschenrechte.
Spirituelle Schriften sollte man ohne Ansehen der Person darauf prüfen, ob sie mit den eigenen Erkenntnis-Möglichkeiten etwas zu tun haben - mehr nicht. Insofern spiegeln sich für mich in vielen katholischen Dogmen eigene Erkenntnisse. - Wenn es NICHT so ist, sollte man Dogmen wenigstens so ernst nehmen, dass man sie ausgiebig prüft - denn einfach solala entstehen sie ja nicht. - Und wenn die Prüfung zu keinem Ergebnis führt, lässt man es liegen - unentschieden.

Naqual hat geschrieben:Ich traue doch auch keinem Bankräuber, so schön er vielleicht auch auf romantischte Art vom friedlichen Zusammenleben der Menschen wortreich zu schwärmen vermag.
Immer wieder: Man muss konsequent die Botschaft und den Überbringer der Botschaft unterscheiden - das sind autonome Größen. - Wenn Stalin zitiert werden würde mit dem Satz "Gott ist die Liebe", wäre dieser Satz genau so richtig, als würde er von Albert Schweitzer gesagt werden. - Nur ist halt einer der beiden glaubwürdig im Verhältnis zu diesem Satz und der andere nicht.

Wir leben in einer Zeit, in der es üblich ist, buchstäblich Meinungen zu "vertreten" - mit anderen Worten: eigentlich "hat" man keine Meinung - mangels Substanz. Deshalb hängt man seine Meinung auf an der Glaubwürdigkeit deren Vertreter - welche armselige Konstruktion. - Sicherlich ist es hilfreich, dem Meinungs-Vertreter persönlich zu vertrauen - man schaut sich das Gesagte dann williger an. Aber entscheidend darf es nicht sein.

Insofern ist aus meiner Sicht hat Biografistisches nichts bei spirituellen Fragen zu suchen.

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Zeus
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#39 Re: (K)ein Herz für Zöllner und Sünder

Beitrag von Zeus » Sa 16. Nov 2013, 17:02

closs hat geschrieben: Immer wieder: Man muss konsequent die Botschaft und den Überbringer der Botschaft unterscheiden - das sind autonome Größen.
Und immer wieder dieser wirlichkeits-fremde Spruch vom lieben closs.

Man muss eben nicht!
Man stelle sich mal vor, der Bote hätte die Botschaft erfunden, dann dürfte die Trennung von Bote und Botschafter etwas schwieriger sein, nicht wahr? :mrgreen:
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#40 Re: (K)ein Herz für Zöllner und Sünder

Beitrag von closs » Sa 16. Nov 2013, 18:49

Zeus hat geschrieben:Und immer wieder dieser wirlichkeits-fremde Spruch
Also - wenn DAS nicht real ist.
Zeus hat geschrieben:Man muss eben nicht!
Man kann es lassen. - Aber dann darf man nicht Wagner hören, weil er Antisemit war - nicht R. Strauss, weil seine Rolle in der NS-Zeit undurchsichtig war - nicht Kleist lesen, weil er extrem franzosen-feindlich gehetzt hat - etc.

Zeus hat geschrieben:Man stelle sich mal vor, der Bote hätte die Botschaft erfunden, dann dürfte die Trennung von Bote und Botschafter etwas schwieriger sein, nicht wahr? :mrgreen:
Nein - auch nicht - siehe oben. - Entweder ein Inhalt IST geistig groß oder nicht - da kann man nicht biografistisch rumschielen.

Eigentlich müsste man alle Texte und Musikstücke der Weltliteratur anonym veröffentlichen, damit es solche Diskussionen nicht mehr gibt.

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