Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Hemul
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#11 Re: Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Beitrag von Hemul » Mi 6. Nov 2013, 01:11

Magdalena61 hat geschrieben: Zu David.... habe ich ein "gespaltenes Verhältnis". Er wird so hochgelobt... doch wenn ich sein Leben anschaue, und was der so hin und wieder fertig gebracht hat, dann graust es mir. Seine Psalmen sind inspiriert, da war er "Medium", die Psalmen sind "genießbar" und auch lehrreich.
Aber David privat...den würde ich nicht in meiner Nachbarschaft und in meiner Familie haben wollen.
Das ist eine Feststellung.
LG

Hi Magda!
Und baden hättest Du auch nicht am offenen Fenster dürfen. :mrgreen:
Aber im Ernst. Was meinst Du warum David trotz seiner Sünde mit Bathseba am Leben blieb, obwohl auf Ehebruch doch die Todesstrafe stand? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#12 Re: Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Beitrag von closs » Mi 6. Nov 2013, 08:07

Magdalena61 hat geschrieben:Warum moniert man nicht...Folgendes (?): David hatte den Hohenpriester Achimelech BELOGEN 1. Sam. 21,3, und damit den Zorn Sauls und den Tod der Priester provoziert 1. Sam. 22,18...
--- und kam ungeschoren davon. (?)
Ganz recht - David war ein Trickser vor dem Herrn - ein begnadeter Macht-Taktiker, den man heute als "verschlagen" bezeichnen würde.

Dies wird erst anders am Ende seines Lebens - angezeigt durch den Tod seines Sohnes Abschalom. Ab diesem Zeitpunkt wendet sich David aufrichtig von der Welt weg und Gott zu.

Denn nicht nur wäre David lieber „an Deiner Stelle <also an Stelle seines Sohnes> gestorben“ (2.Sam. 19,1), auch seine Präsenz gegenüber dem Dasein muss geradezu erzwungen werden: Dem im „oberen Raum des Tores“ (19,1) sitzenden David sagt Joab: „Steh auf, geh hinaus“ (19,8) zu Deinem Volk. „Da stand der König auf und setzte sich in das Tor. Und im Volk wurde bekannt: Der König sitzt im Tor“ (19,9) – dies mutet nicht an wie eine Siegesfeier.

Erwähnenswert erscheint auch, was nicht geschieht: Vergleicht man den Tod Abners mit dem Tod Abschaloms, ist eine vollkommene Umkehrung zu erkennen: Als Joab den Saul-Anhänger, also David-Gegner Abner, tötet (3,27), distanziert sich David (aus taktischen, also Daseins-Gründen) von Joab und zwingt ihn, vor dem Volk den Leichenzug für Abner anzuführen (vgl. 3,31). – Als Joab Abschalom tötet, distanziert sich David nicht von Joab, sondern nimmt seine Tat nur trauernd (also gott-orientiert) hin (vgl. 19,1), und wird zudem diesmal umgekehrt von Joab gezwungen, vor das Volk zu treten. - David ist welt-müde.

Oder die Episode, in der David Wasser „aus der Zisterne am Tor von Bethlehem“ (2. Sam. 23,15) haben möchte: David hat Durst nach etwas, das nur außerhalb des eigenen Machtbereichs geschöpft werden kann. David kann also nicht mit eigenen Mitteln an die ersehnte „Zisterne“ (23,15) gelangen, da sie von anderen besetzt ist (hier gleichnishaft von den Philistern). Allerdings liegt es in der Macht des David, stellvertretend für sich das Ersehnte holen zu lassen.

Da aber dieses Holen-Lassen das „Blut“ (23,17) der von ihm Gesendeten und somit nicht sein Blut betrifft, nimmt er das herbeigeschafft Ersehnte nicht für sich, sondern gibt es Gott (per Opfer). – David, der sein Leben lang gewohnt war, andere mit ihrem Blut für ihn bezahlen zu lassen (vgl. zu 21,1), erkennt also, dass er nur über sein eigenes Blut verfügen darf und nicht über das Blut anderer, das er deshalb, stellvertretend durch das Wasser („Ist es <das Wasser> nicht das Blut der Männer?“ (23,17)), nicht sich zuspricht, sondern Gott, dem er es als „Trankopfer“ gibt.

Zugegeben eine etwas komplizierte Geschichte, aber auch ziemlich tiefgründig - wie auch immer: David scheint am Ende auch mit dem Herzen zu Gott zu finden.

Hemul hat geschrieben: Was meinst Du warum David trotz seiner Sünde mit Bathseba am Leben blieb, obwohl auf Ehebruch doch die Todesstrafe stand? :roll:
Nicht nur Batseba - auch andere Böller, die sich David geleistet hat. - David blieb am Leben, weil Gott zeigen wollte, dass seine Auserwählten keine überdurchschnittlich guten Menschen sind. Wie schon bei Abraham und Jakob.

Hemul
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#13 Re: Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Beitrag von Hemul » Mi 6. Nov 2013, 12:25

closs hat geschrieben: - David blieb am Leben, weil Gott zeigen wollte, dass seine Auserwählten keine überdurchschnittlich guten Menschen sind.

Hi closs!
Aha, dann galt was in 3.Mose 20:10 steht also nur "Normalen" und Unterdurchschnittlichen? :roll:

8 Ihr sollt euch nach meinen Ordnungen richten! Ich bin Jahwe,
10 Wenn jemand mit der Frau eines anderen Ehebruch begeht, müssen beide getötet werden: der Ehebrecher und die Ehebrecherin.

Nach Deiner obigen Ansicht bekamen also nur "Normale" u. "Unterdurchschnittliche" die Härte des Gesetzes zu spüren? :roll:

Wie vereinbart sich das aber mit 5. Mose 32:4 ?

4 Der Fels: Vollkommen ist sein Tun, / ja, alle seine Wege sind recht! / Ein treuer Gott, der niemals betrügt, / gerecht und gerade ist er!
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#14 Re: Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Beitrag von closs » Mi 6. Nov 2013, 13:31

Hemul hat geschrieben:Aha, dann galt was in 3.Mose 20:10 steht also nur "Normalen" und Unterdurchschnittlichen?
Das musst Du mit Gott abklären. - Ich habe weder 3.Mose geschrieben noch David am Leben gelassen.

Hemul
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#15 Re: Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Beitrag von Hemul » Mi 6. Nov 2013, 15:52

closs hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Aha, dann galt was in 3.Mose 20:10 steht also nur "Normalen" und Unterdurchschnittlichen?
Das musst Du mit Gott abklären. - Ich habe weder 3.Mose geschrieben noch David am Leben gelassen.

Hi closs!
Auf gut deutsch, Du selbst kennst nicht die Antwort? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#16 Re: Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Beitrag von closs » Mi 6. Nov 2013, 16:18

Hemul hat geschrieben:Auf gut deutsch, Du selbst kennst nicht die Antwort?
Eine habe ich doch schon angeboten:
closs hat geschrieben: David blieb am Leben, weil Gott zeigen wollte, dass seine Auserwählten keine überdurchschnittlich guten Menschen sind. Wie schon bei Abraham und Jakob.
Gott steht über der Torah.

Hemul
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#17 Re: Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Beitrag von Hemul » Mi 6. Nov 2013, 17:05

closs hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Auf gut deutsch, Du selbst kennst nicht die Antwort?
Eine habe ich doch schon angeboten:
closs hat geschrieben: David blieb am Leben, weil Gott zeigen wollte, dass seine Auserwählten keine überdurchschnittlich guten Menschen sind. Wie schon bei Abraham und Jakob.
Gott steht über der Torah.

Hi closs!
Aber nicht über sein Wort, nachzulesen in Titus 1:2 u. Hebräer 6:18.

Titus 1:2,
2 in der Hoffnung des ewigen Lebens - das Gott, der nicht lügt, vor ewigen Zeiten verheißen hat;

Hebräer 6:18,
16 Denn Menschen schwören bei einem Größeren, und der Eid ist ihnen zur Bestätigung ein Ende alles Widerspruchs.
18 damit wir durch zwei unveränderliche Dinge, bei denen Gott doch unmöglich lügen kann, einen starken Trost hätten, die wir unsere Zuflucht dazu genommen haben, die vorhandene Hoffnung zu ergreifen.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#18 Re: Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Beitrag von closs » Mi 6. Nov 2013, 18:05

Hemul hat geschrieben: Gott, der nicht lügt
Gott ist nicht das Problem - das sind eher die Menschen, die mit dem Bibel-Wort rum-schustern.

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#19 Re: Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Beitrag von Demian » Mi 6. Nov 2013, 18:31

Hemul hat geschrieben: Aber nicht über sein Wort, nachzulesen [...]

Das WORT ist nicht die Schrift - sondern: der Logos. Denn: Im Anfang (ἀρχή) war das Wort (λόγος) und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. Dazu reicht es aber nicht irgendwo nachzulesen, da man das Wort/den Logos nur durch Erkenntnis und Erfahrung begreift.

Hemul
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#20 Re: Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Beitrag von Hemul » Mi 6. Nov 2013, 19:00

Demian hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Aber nicht über sein Wort, nachzulesen [...]

Das WORT ist nicht die Schrift - sondern: der Logos. Denn: Im Anfang (ἀρχή) war das Wort (λόγος) und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. Dazu reicht es aber nicht irgendwo nachzulesen, da man das Wort/den Logos nur durch Erkenntnis und Erfahrung begreift.

Was Du nicht sagst? :roll:

Jesaja 55:5-11,

5 Pass auf, auch du rufst künftig manches Volk herbei, das du nicht kennst! / Und mancher Stamm, der dich nicht kannte, wird schnell zu dir kommen, wenn er mich bei dir sieht, / Jahwe, den heiligen Gott Israels, / denn ich habe dich herrlich gemacht!"

6 Sucht Jahwe, solange er sich finden lässt! / Ruft ihn an, solange er euch nahe ist!
8 "Meine Gedanken sind nicht wie eure Gedanken, / und eure Wege nicht wie meine Wege!", spricht Jahwe.

9 "Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, / so weit reichen meine Gedanken über alles hinaus, was ihr euch denkt, / und meine Möglichkeiten über alles, was für euch machbar ist.

10 Und wie Regen oder Schnee vom Himmel fällt / und nicht dorthin zurückkehrt, ohne dass er die Erde tränkt, / sie fruchtbar macht, dass alles sprießt, / dass Brot zum Essen da ist und Saatgut für die nächste Saat,

11 so ist es auch mit meinem Wort: / Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern bewirkt, was ich will, / und führt aus, was ich ihm aufgetragen habe.

Was meinst Du von wessen "WORT" ist hier die Rede? :roll:
Zuletzt geändert von Hemul am Mi 6. Nov 2013, 19:04, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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