Allversöhnung

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erbreich
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#931 Re: Allversöhnung

Beitrag von erbreich » Fr 4. Mär 2016, 15:01

Novalis hat geschrieben:"Glaube" ist ein Geschenk und keine Leistung. Weil er inhaltlich Vertrauen meint, ist sein Gegenbegriff nicht "Unglaube", sondern die Angst."
Richtig. Deshalb geht es auch darum, in jedem einzelnen, konkreten Fall, herauszufinden, was dem Mitmenschen helfen könnte, eine konkrete Angst zu überwinden.

Wenn diese konkrete Angst nun die Angst vor dem ist, was er sich unter "Gott" vorstellt, dann muss es darum gehen, ihm zu helfen, diese Angst vor Gott zu überwinden. Dafür gibt es kein Patentrezept, kein Dogma, keine fixe Methode, wie diese Angstüberwindung geschehen könnte. Da hilft als Erstes nur das Stillwerden, das Hören auf den Geist der Wahrheit - und da kann dann, wenn es sein soll, dem Gegenüber das Vertrauen geschenkt werden in der und durch die Begegnung im Geist der Wahrheit.

"Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt, nach Seinem Wohlgefallen." (Phil 2,13)

Jeder, dem ein tiefes Vertrauen in Gott - und damit auch ins Leben und Sterben - gegeben wurde, kann nur zutiefst beglückt und dankbar sein für dieses Geschenk. Dass da nun der Wunsch aufkommt, es mögen doch alle Menschen dieses Segens teilhaftig werden, ist verständlich und einem liebenden, mitfühlenden Menschen angemessen. Aber er wird auch lernen müssen, sich selber und seine Wünsche loszulassen, auch die edelsten und geistlichsten.

Es gehört mit zum Glauben, dem, der ihn mir geschenkt hat, auch hinsichtlich der andern Menschen zu vertrauen. Gott wird auch in ihnen das Wollen und Vollbringen wirken, aber nicht nach meinem, sondern nach seinem Wohlgefallen. Also dann und auf die Weise, wie es ihm gefällt (der Wind weht, wo er will...).

Ich kann wohl durch meine Sprache als Werkzeug dienen, aber das braucht einen sehr zurückhaltenden und verantwortungsbewussten Umgang mit dem Wort - damit das Wort nicht "tötet", also noch mehr Angst auslöst, sondern Leben spendet, und das kann nur ein Wort im Geiste der Wahrheit:

"...denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig." (2.Kor 3,6)

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#932 Re: Allversöhnung

Beitrag von Hemul » Fr 4. Mär 2016, 15:05

erbreich hat geschrieben:Ich kann wohl durch meine Sprache als Werkzeug dienen, aber das braucht einen sehr zurückhaltenden und verantwortungsbewussten Umgang mit dem Wort - damit das Wort nicht "tötet", also noch mehr Angst auslöst, sondern Leben spendet,
Hesekiel 33:8+9,
8 Wenn ich einem Menschen, der sich von mir gelöst hat, den Tod androhe, du sagst ihm aber nichts, um ihn vor seinem Weg zu warnen, so wird dieser Gottlose zwar sterben, wie er es verdient hat, aber dich werde ich für seinen Tod verantwortlich machen. 9 Wenn du den Gottlosen jedoch vor seinem Weg warnst, damit er umkehrt, er sich aber nicht von seinem falschen Weg abbringen lässt, wird er wegen seiner Schuld sterben. Aber du hast dein Leben gerettet.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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erbreich
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#933 Re: Allversöhnung

Beitrag von erbreich » Fr 4. Mär 2016, 15:08

Hemul hat geschrieben:Der Gott der Bibel darf zornig sein-Du und ich dürfen es nicht.
Und, Helmul, da Du es nicht darfst, bist Du es tatsächlich nie? Nicht ein bisschen? Niemals irgendeine Aversion gegen jemanden?
Wenn dem wirklich so sein sollte, dann bist Du reich gesegnet und darfst mit Recht noch weit dankbarer sein, da Dir über den Glauben hinaus auch noch vollkommene Liebesfähigkeit geschenkt worden ist.

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#934 Re: Allversöhnung

Beitrag von Hemul » Fr 4. Mär 2016, 15:16

erbreich hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Der Gott der Bibel darf zornig sein-Du und ich dürfen es nicht.
Und, Helmul, da Du es nicht darfst, bist Du es tatsächlich nie? Nicht ein bisschen? Niemals irgendeine Aversion gegen jemanden?
Wir sollten niemals einen Menschen persönlich hassen oder auf ihn zornig sein. Seine schlechte Handlungsweise dürfen u. sollten wir aber gem. Psalm 97:10 sogar hassen:
10 Die ihr Jahwe liebt, hasst das Böse! / Er beschützt die, die sich treu zu ihm halten, / aus der Gewalt der Bösen rettet er sie.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#935 Re: Allversöhnung

Beitrag von erbreich » Fr 4. Mär 2016, 16:00

Novalis hat geschrieben:Im Buddhismus spricht man hier von Anatta (Pali) oder Anātman (Sanskrit), was übersetzt bedeutet „Nicht-Selbst“, „Nicht-Ich“.
Ja, und es ist ein ganz wesentlicher Punkt, die Ich-zentriertheit, den Glauben an sich selbst, an das Ich loszulassen. Was übrigens Christus als eine Bedingung für die Nachfolge aufstellt:

"Will jemand mir nachkommen, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach." (Lk 9,23)

Solange das Ich, das Selbst, die eigene Person als oberste und autonome Instanz gewähnt wird, ist ein spirituelles Leben - die Nachfolge - nicht möglich.

Christen sprechen im Hinblick auf den Buddhismus gerne von Selbsterlösung, aber genau darum geht es dem Buddhismus nicht.
Ja, das muss ich auch immer wieder richtigstellen. Es geht viel mehr um das, was Paulus mit diesen Worten ausdrückt:

"...bewirkt euer Heil mit Furcht und Zittern..." (Phil 2,12)
Wir sollen unser Heil bewirken! Lehrt da Paulus nicht die Selbsterlösung?
Nein, "denn", so schreibt er weiter,
"...Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt, nach Seinem Wohlgefallen." (Phil 2,13)

Auch der Buddhist kann seine Erlösung nicht machen: Nirvana (der Sanskrit-Begriff für die vollständige Erlösung von allem leiden) kann nicht gemacht werden. Nirvana ist das Leidlose, Todlose, das übrig bleibt, wenn der von Gier, Hass und Verblendung vollständig geheilte Mensch stirbt. Wir können wohl an dieser Heilung mitwirken, indem wir Gier, Hass und (gerade auch ideologische) Verblendung überwinden, wo immer wir sie in uns erkennen und so gierfrei, hasslos und selbstlos denken, sprechen und handeln. Aber wie weit uns dies gelingt liegt nicht in unserer Hand.

Ich denke, dass Gnade auch hier eine ganz wesentliche Rolle spielt.
Ja, wir können es durchaus als Gnade erleben, wann immer wir fähig sind freigiebig, liebevoll und selbstlos zu handeln. Es so zu sehen, hilft auf jeden Fall dazu, es nicht einem Selbst zuzuschreiben. "Wer selber scheinen will, wird nicht erleuchtet", hat Thaddeus Golas gesagt.

Besonders offensichtlich: beim "Reine Land" -Buddhismus, der im Grunde einen "christlichen Buddhismus" vertritt
Ja, der Amithaba weist grundlegende Parallelen auf mit dem christlichen Glauben. Ihn "christlichen Buddhismus" zu nennen setzt aber voraus, dass wir Christus und Amithaba in eins setzen, sie beide also als Personifikationen oder Symbolismen für die eine geistige Wirklichkeit ("Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben") erkennen.

Der Amidismus ist die einzige Richtung des Buddhismus, in der das Vertrauen in den überweltlichen Buddha Amitabha einen zentralen Stellenwert beansprucht - während der Glaube im Buddhismus sonst keine herausragende Rolle spielt.
Das ist so nicht richtig. Wenn Du Glaube richtig als Vertrauen verstehst, dann ist das in allen buddhistischen Traditionen von sehr hohem Stellenwert. In Pali heisst es saddha, eben Vertrauen oder auch Zuversicht, und ist ebenso eine wichtige geistige Fähigkeit wie auch einer der sieben zentralen Faktoren des Bewusstseins eines befreiten Menschen.

Ohne Vertrauen in die "buddhistische Trinität" Buddha, Dhamma, Sangha kann der buddhistische Weg ebensowenig gegangen werden wie der christliche ohne Vertrauen in die christliche Trinität Vater, Sohn und Heiliger Geist. Spannend aber auch hier: Das unerschütterliche Vertrauen, das die Zweifelsucht überwindet, wird durch ein erstes Erleben des Nirvana "geschenkt"! Wir können dieses Erleben wohl anstreben und sollen es auch (eben: "Bewirkt euer Heil!"), dass und wann es geschieht, können wir aber nicht machen ("...denn Gott ist es...).

Ich denke, wir sind inzwischen ziemlich vom Thema "Allversöhnung" abgekommen... aber immerhin suchen wir versöhnlich miteinander umzugehen! Und wer weiss: Vielleicht ist das ja ein wesentlicher Teil am Ganzen... :idea:

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#936 Re: Allversöhnung

Beitrag von Lena » Fr 4. Mär 2016, 16:12

Lieber Kingdom

Danke für Deine Antwort :).

So viele Menschen sind schon unversöhnt untereinander gestorben. Es gibt hier in dieser Welt keine Allversöhnung wo nur einer mit dem andern nicht versöhnt ist. Gibt es in der Bibel für Dein Verstehen keine Hinweise darauf, dass nach dieser Erdenzeit, irgendwo, doch noch alles, für alle, zum Guten herauskommt? Mein Wunschdenken wäre, dass jeder Mensch, der jemals auf Erden lebte, nochmals leben könnte, unter der Herrschaft von Christus. Wer einen solch wunderbaren, heiligen und vollkommenen König, sichtbar als Herrscher hat und weiterhin lieber in der Sünde bleibt, ja für den wüsste ich dann auch keine Möglichkeit mehr. Wie viele Menschen hatten nie die Chance für ein gutes Leben. Hatten furchtbare Vorbilder.

Lieben Gruss
Maria
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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#937 Re: Allversöhnung

Beitrag von lovetrail » Fr 4. Mär 2016, 16:16

erbreich hat geschrieben: Wenn diese konkrete Angst nun die Angst vor dem ist, was er sich unter "Gott" vorstellt, dann muss es darum gehen, ihm zu helfen, diese Angst vor Gott zu überwinden. Dafür gibt es kein Patentrezept, kein Dogma, keine fixe Methode, wie diese Angstüberwindung geschehen könnte. Da hilft als Erstes nur das Stillwerden, das Hören auf den Geist der Wahrheit - und da kann dann, wenn es sein soll, dem Gegenüber das Vertrauen geschenkt werden in der und durch die Begegnung im Geist der Wahrheit.
Hallo erbreich!

Und doch heisst es:

Fürwahr, nahe ist sein Heil denen, die ihn fürchten. Ps 85,9

Die Furcht des Herrn ist der Erkenntnis Anfang. Spr.1,7

Die Furcht des Herrn ist ein Born des Lebens, um zu entgehen den Fallstricken des Todes. Spr 14,27

Wer sollte dich nicht fürchten, Herr, und deinen Namen preisen? Denn du allein bist heilig. Denn alle Völker werden kommen und vor dir anbeten; denn deine gerechten Taten sind offenbar geworden. Offb. 15,4

Erbreich, darf ich dich fragen, ob die Allversöhnung eine Art Brücke für dich war zum Buddhismus bzw zur Gnosis?

LG lovetrail
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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#938 Re: Allversöhnung

Beitrag von erbreich » Fr 4. Mär 2016, 16:22

Hemul hat geschrieben:Wir sollten niemals einen Menschen persönlich hassen oder auf ihn zornig sein. Seine schlechte Handlungsweise dürfen u. sollten wir aber gem. Psalm 97:10 sogar hassen:
10 Die ihr Jahwe liebt, hasst das Böse! / Er beschützt die, die sich treu zu ihm halten, / aus der Gewalt der Bösen rettet er sie.
Das muss ein Irrtum in Verständnis oder Übersetzung sein. Wie auch in der Aussage Jesu:

Lk 14,26
Wenn jemand zu mir kommt und nicht seinen Vater und die Mutter, Weib und Kinder, Brüder und Schwestern haßt, dazu aber auch seine eigene Seele, der kann nicht mein Jünger sein.


Bitte sehr, anzunehmen, Jesus verlange tatsächlich von uns, unsere Familien zu hassen (so wie wir Heutigen das Wort verstehen), das ginge dann schon arg an seinem Evangelium vorbei. Andernorts sagt er ja dann auch:

1.Joh 4,20
Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott, - und seinen Bruder [doch] haßt, so ist er ein Lügner; denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, der kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht!


Dieses "hassen" müssen wir, denke ich, als ein "Nicht-gut-heissen" (im Falle des Bösen) verstehen. Und ihm Falle Jesu der Familie gegenüber in dem Sinne, wie er es hier sagt:

Mt 10,37
Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.


Das kann ich nachvollziehen. Das heisst aber noch lange nicht "hassen", sondern eben bloss, dass nur derjenige seiner wert ist, der ihn genauso liebt wie Vater und Mutter und Sohn und Tochter. Das ist eine schöne Aussage, die man auch dahingehend verstehen kann, dass Jesus wie ein Mitglied der Familie betrachtet und so in die Familie aufgenommen werden möchte.

Mit "Hass" hat das nichts zu tun. Hass ist selber das Böse, das wir durch das Gute - durch die Liebe - überwinden sollten.

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#939 Re: Allversöhnung

Beitrag von closs » Fr 4. Mär 2016, 16:45

erbreich hat geschrieben:Mit "Hass" hat das nichts zu tun. Hass ist selber das Böse, das wir durch das Gute - durch die Liebe - überwinden sollten.
Das sehe ich genauso. - Bei dieser Gelegenkeit möchte ich die "Volxbibel" empfehlen. - Sie ist für junge Leute geschrieben, historisch ungenau, aber inhaltlich sehr gut auf die Gegenwart abgestimmt - hier die Übersetzung dieser Stelle:

„Wer mit mir leben will, muss einen radikalen Schnitt mit seiner Vergangenheit machen. Sein Vater und seine Mutter, seine Frau und seine Kinder und auch seine Geschwister müssen ihm unwichtig werden. Er muss sich sogar selbst total unwichtig sein. Nur wer so drauf kommt, gehört zu meinen Schülern".

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#940 Re: Allversöhnung

Beitrag von erbreich » Fr 4. Mär 2016, 16:49

@lovetrail
Das obige "Fürchten" verstehe ich im Sinne von "Ehrfucht", nicht von "Angst".

lovetrail hat geschrieben:Erbreich, darf ich dich fragen, ob die Allversöhnung eine Art Brücke für dich war zum Buddhismus bzw zur Gnosis?
Nein, so ist es nicht. Ich bin seit 1979 Buddhist (in der Theravada-Tradition) und hatte 1999 ein grosse persönliche und spirituelle Krise in deren Folge ich mich Christus zuwandte. Dies im freikirchlichen Umfeld, mit Bekehrung, dann mit Wasser- und einige Zeit später mit Geistes-Taufe.

In der Gemeinde lernte ich meine heutige Frau kennen und, da es uns in der Gemeinde theologisch zu eng wurde, suchten wir nach einem für uns stimmigen Ausdruck unserer Spiritualität. Meiner Frau wurde der Austritt aus dem Leiterkreis (dem sie zehn Jahre angehörte) nahegelegt (wegen ihrer Beziehung mit mir).

Wir machten dann gemeinsam mit andern suchenden Christen (wir waren insgesamt 12 Personen) im Jahr 2007 einen einjährigen Studienkreis Allerbarmen (wie weiter oben bereits ausgeführt). Das war für uns alle eine eindrückliche Erfahrung, da die Gnade viel grösser wurde, weit umfassender, als in der engen freikirchlichen Theologie. Für einige von uns war es überhaupt eine erste tiefe Erfahrung von Gnade (nachdem in der Gemeinde Ablehnung und Misstrauen erlebt worden ist).

Meine Frau und ich suchten dann weiter einen praktikablen Weg und fanden zum Jesus- (oder Herzens-) Gebet der Ostkirche. Über diesen Weg gelangte ich dann schliesslich wieder zurück zu meinem ursprünglichen Weg - zu meiner "ersten Liebe" würde ich es christlich ausdrücken - zurück und meine Frau hatte inzwischen auch die Offenheit und das Verständnis, welches ihr ein Gehen des buddhistischen Weges ebenfalls möglich machte.

So - ganz kurz gefasst - sieht diese Geschichte aus (in Wirklichkeit sind aber da noch viele Facetten daran beteiligt). Heute haben wir bei uns zuhause eine kleine Gruppe Meditierender, darunter Buddhisten, Christen (sogar ein pensionierter ehemaliger Pastor) und auch säkulare, sich nicht zu einer spirituellen Tradition bekennende Menschen. Die einen praktizieren bei unserer Zusammenkunft Achtsamkeitsmeditation, einer das Jesusgebet, andere buddhistische Betrachtungen und wieder andere beten (still).

So können wir gemeinsam unterwegs sein ohne Verurteilung und ohne Bekehrungsambitionen.

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