Anthropozentrismus in der Bibel

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#31 Re: Anthropozentrismus in der Bibel

Beitrag von closs » Mo 18. Jan 2016, 01:10

Münek hat geschrieben:Der Schöpfungsbericht ist ein Mythos
Verstehe ich genauso.

Münek hat geschrieben:Das Universum ist uns nicht untertan!
Korrekt erfasst. :thumbup:

Münek hat geschrieben:Erschwerend kommt hinzu, dass der Mensch lediglich ein zufälliges Spätprodukt der Evolution ist, die vor 3,5 Milliarden Jahren mit der Bildung von Einzellern begann
Wieso "erschwerend"?

Münek hat geschrieben:So - als ob Gott tatsächlich den ersten Menschen höchstpersönlich nach seinem Bilde erschaffen hätte
Das ist nicht biologisch gemeint. - Es bedeutet, dass der Mensch transzendenzfähig ist - um es sehr allgemein auszudrücken.

Münek hat geschrieben:der Mensch ist ein Spätprodukt der Evolution und nicht das geschaffene Ebenbild eines Gottes.
Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun.

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#32 Re: Anthropozentrismus in der Bibel

Beitrag von Münek » Mo 18. Jan 2016, 02:41

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Erschwerend kommt hinzu, dass der Mensch lediglich ein zufälliges Spätprodukt der Evolution ist, die vor 3,5 Milliarden Jahren mit der Bildung von Einzellern begann
Wieso "erschwerend"?

Gott hat weder die Welt (für den Menschen) erschaffen noch hat er (das kommt
erschwerend hinzu) den Menschen nach seinem Ebenbild erschaffen.


Diese anthropozentrisch-anmaßende Sichtweise (der Mensch als Gottes Ebenbild)
entspricht lediglich der Vorstellung von Menschen, die vor 3000 Jahren lebten. Kein
Mensch würde heutzutage auf eine solch verrückte Idee kommen.

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#33 Re: Anthropozentrismus in der Bibel

Beitrag von Münek » Mo 18. Jan 2016, 03:42

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:So - als ob Gott tatsächlich den ersten Menschen höchstpersönlich nach seinem Bilde erschaffen hätte
Das ist nicht biologisch gemeint. - Es bedeutet, dass der Mensch transzendenzfähig ist - um es sehr allgemein auszudrücken.

Sowas hatte der Verfasser des Schöpfungsmythos mit Sicherheit nicht im Sinn. Du betreibst mal
wieder Eisegese vom Allerfeinsten.


Im Übrigen hat die "Transzendenzfähigkeit" des Menschen nichts mit der Existenz eines
göttlichen Wesens zu tun. Einem intelligenten emotionalen neugierigen Lebewesen muss
sich zwangsläufig die Frage nach dem Ursprung und dem Sinn der Welt und seiner Exi-
stenz aufdrängen
. Etwas anderes ist doch gar nicht vorstellbar.

Es wäre höchst merkwürdig, wenn dieses Lebewesen ausgerechnet Fragen dieser Art aus-
klammern würde.

Gefühl, Geist, Intelligenz, Neugier, Fantasie etc. haben sich im Laufe der Evolution ent-
wickelt, ohne dass ein Schöpfer von außen hier konkret eingreifen musste.


Eine angeblich von göttlichem Willen verliehene Transzendenzfähigkeit des Menschen
ist ein Fantasieprodukt und ausschließlich "auf Deinem Mist gewachsen".

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#34 Re: Anthropozentrismus in der Bibel

Beitrag von Münek » Mo 18. Jan 2016, 03:53

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:der Mensch ist ein Spätprodukt der Evolution und nicht das geschaffene Ebenbild eines Gottes.
Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun.

Richtig - die "Ebenbildlichkeit" ist lediglich eine primitive Glaubensvorstellung des Verfassers des Schöpfungsberichts.

Mit der Milliarden Jahre andauernden Entwicklung der Lebewesen vom Einzeller bis hin zum
Menschen hat die persönliche Vorstellung des gottesgläubigen Genesisautors nichts zu tun.

Umso mehr staune ich darüber, dass Du immer wieder von der "Ebenbildlichkeit des Menschen mit Gott" sprichst.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#35 Re: Anthropozentrismus in der Bibel

Beitrag von sven23 » Mo 18. Jan 2016, 07:20

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Gott setzte den gem. Bibel ebenbildlich geschaffenen Menschen als Krone der Schöpfung in den Garten Eden.
Ja - was hat das mit genetischer Ähnlichkeit oder Unähnlichkeit zu tun?.
Nichts, aber bei 98% Übereinstimmung ist leugnen sowieso zwecklos.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das Ergebnis ist bekannt: Wegen einseitiger Pflichtverletzung wurde der Mietvertrag fristlos gekündigt.
Viel zu platt gedacht - da steckt mehr dahinter.
Ich doch nur Chiffre. ;)

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Muß man eigentlich noch erwähnen, daß dieser Schöpfungsbericht von Menschen geschrieben wurde, keinen Anspruch auf Historizität erheben kann und selbstverständlich anthropozentrisch ist?
Es ist vollkommen wurscht, ob es historisch oder mythisch ist (aus meiner Sicht ist es mythisch) - entscheidend ist, was diese historische oder mythische Chiffre BEDEUTET,
Genau, was haben sich die Schreiber in ihrem anthropozentrischen Denken dabei gedacht?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#36 Re: Anthropozentrismus in der Bibel

Beitrag von Pluto » Mo 18. Jan 2016, 07:33

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:So - als ob Gott tatsächlich den ersten Menschen höchstpersönlich nach seinem Bilde erschaffen hätte
Das ist nicht biologisch gemeint. - Es bedeutet, dass der Mensch transzendenzfähig ist - um es sehr allgemein auszudrücken.
Das betonst du immer wieder.
Und genau das ist Anthropozentrismus in Reinkultur!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#37 Re: Anthropozentrismus in der Bibel

Beitrag von closs » Mo 18. Jan 2016, 08:36

Münek hat geschrieben:Gott hat weder die Welt (für den Menschen) erschaffen noch hat er (das kommt erschwerend hinzu) den Menschen nach seinem Ebenbild erschaffen.
Das kannst Du nicht "wissen" - ich "weiss" es auch nicht.

Münek hat geschrieben:Diese anthropozentrisch-anmaßende Sichtweise (der Mensch als Gottes Ebenbild) entspricht lediglich der Vorstellung von Menschen, die vor 3000 Jahren lebten.
Dito.

Und schon wieder hast Du nicht verstanden, dass unser naturwissenschaftliches Wissen und geistige Aussagen nichts miteinander zu tun haben.

Münek hat geschrieben:Sowas hatte der Verfasser des Schöpfungsmythos mit Sicherheit nicht im Sinn.
Dito. - Du sprichst inzwischen bei jeglicher geistigen Aussage von "Eisegese".

Münek hat geschrieben:Einem intelligenten emotionalen neugierigen Lebewesen muss sich zwangsläufig die Frage nach dem Ursprung und dem Sinn der Welt und seiner Existenz aufdrängen.
Das IST doch Transzendenzfähigkeit. - Giraffen tun das nämlich NICHT.

Münek hat geschrieben:Umso mehr staune ich darüber, dass Du immer wieder von der "Ebenbildlichkeit des Menschen mit Gott" sprichst.
Und ich staune, dass Du ständig von der Bibel sprichst und gleichzeitig nicht einmal fundamentalste Aussagen von ihr verstehst.

sven23 hat geschrieben:Genau, was haben sich die Schreiber in ihrem anthropozentrischen Denken dabei gedacht?
Sie haben versucht, das Verhältnis zwischen Mensch und dem, woraus sie kommen, geistig auf die Reihe zu bekommen.

Pluto hat geschrieben:Und genau das ist Anthropozentrismus in Reinkultur!
Das kann gut sein. - Es geht doch nicht um die Leugnung des Anthropozentrischen, sondern im Gegenteil um das Erkennen des Anthropozentrischen, um darüber das Theozentrische zu erkennen.

Nochmals: Der Mensch kann nicht anders als anthropozentrisch denken - er kann sich nur indirekt dadurch davon distanzieren, indem ihm klar ist, dass es so ist.

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#38 Re: Anthropozentrismus in der Bibel

Beitrag von Münek » Mo 18. Jan 2016, 12:15

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Gott hat weder die Welt (für den Menschen) erschaffen noch hat er (das kommt erschwerend hinzu) den Menschen nach seinem Ebenbild erschaffen.
Das kannst Du nicht "wissen" - ich "weiss" es auch nicht.

Ich vertraue der Wissenschaft mehr als einem alten Mythos.

Stichworte: Urknall vor etwa 13,8 Milliarden Jahren, Supernovae, Entstehung
des Sonnensystems vor knapp 4,57 Milliarden Jahren, Entstehung des Lebens
aus Einzellern vor etwa 3,5 Milliarden Jahren, Evolution, Primaten, Entwick-
lung des Menschen.

Von der "Erschaffung" des Menschen als Ebenbild Gottes kann keine Rede sein.
Welche Gründe hast Du für Deine gegenteilige Glaubensüberzeugung?

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#39 Re: Anthropozentrismus in der Bibel

Beitrag von Münek » Mo 18. Jan 2016, 12:27

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Sowas hatte der Verfasser des Schöpfungsmythos mit Sicherheit nicht im Sinn.
Dito. - Du sprichst inzwischen bei jeglicher geistigen Aussage von "Eisegese".

Nein - nur wenn Du entgegen der Intention des Autors Bibeltexte in Deinem Glaubenssinne eisegetisch "auslegst".

Deine sog. "geistigen Aussagen" sind nichts weiter als Deine persönlichen Glaubensannahmen.

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#40 Re: Anthropozentrismus in der Bibel

Beitrag von Münek » Mo 18. Jan 2016, 12:32

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Einem intelligenten emotionalen neugierigen Lebewesen muss sich zwangsläufig die Frage nach dem Ursprung und dem Sinn der Welt und seiner Existenz aufdrängen.
Das IST doch Transzendenzfähigkeit. - Giraffen tun das nämlich NICHT.

Was ich bemängele ist, dass Du diese Fähigkeit zwingend mit der Existenz eines Gottes verbindest.

Das ist falsch.

Antworten