#241 Re: Alles Teufelszeug? IX
Verfasst: So 18. Mär 2018, 18:20
Jaaaa, aber das hat nichts mit der historischen Jesusforschung zu tun.closs hat geschrieben:Selbstverständlich gibt es auch in der Theologie eine Sachebene, die man wissenschaftlich, also systematisch und intersubjektiv nachvollziehbar bearbeitet. - Wenn ein Theologe die Bedeutung des Augustinus für das kerygmatische Bild des 19. Jahrhunderts untersucht, weiß er vorher auch nicht, was dabei rauskommt.sven23 hat geschrieben:die glaubensbasierte Theologie hat keine wissenschaftliche Methodik.
Nein, das heißt nichts anderes, als dass Wunderglauben im Judentum etwas "normales" war. Das ist für die hermeneutische Interpretation der Texte von enormer Wichtigkeit.closs hat geschrieben:Möglich- heißt das, dass man in Rom voraus war? Oder das Gegenteil? - Wwer soll das entscheiden?sven23 hat geschrieben:Das Schlüsselwort ist hier das mythische Weltbild der Antike im allgemeinen, und die jüdische Wundergläubigkeit im besonderen, über die man selbst im abergläubischen Rom den Kopf schüttelte.
Genau das ist das Thema, denn Ratzinger fordert den Glaubensentscheid, dass es sich bei den Evangelien um historische Tatsachenberichte handelt, incl. der Wundererzählungen. Berger schlägt in die gleiche Kerbe.closs hat geschrieben:Überhaupt nicht das Thema, weil allen klar - deswegen streitet sich Ratzinger nicht mit der HKM.sven23 hat geschrieben:Nein, in der Forschung geht es um historische Rekonstruktion und da haben Götter und Wunderglaube nichts verloren.
Die nur in deinem Kopf stattfindet.closs hat geschrieben:Damit doch nicht. - Ich tue mir mit der ständigen Verwechslung von Sachebene und interpretativer Ebene schwer.sven23 hat geschrieben:Warum tust du dich so schwer damit?
Er meint es nicht als Chiffre oder Methapher, sondern ernst. Du musst natürlich einen starken Glauben haben.closs hat geschrieben:Du hast meine Interpretation gehört.sven23 hat geschrieben:Wenn dein Glaube stark genug ist, kann dir das Gift nichts anhaben, so die Botschaft von Lukas. Also keine Angst.
Das ist Ratzinger weiter als closs. Er weiß, dass die Forschung keine a-priori Setzung hat.closs hat geschrieben:Dito.sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Nein, die Forschung macht nicht den Fehler wie closs oder die Kanoniker und meint, nicht falsifizierbare Setzungen vor die Untersuchung stellen zu können.
Doch - genau das tut sie.
Nein, tut sie definitv nicht.
Nein, die Methodik ist wichtiger als das Ergebnis. Das hattest du doch mal verstanden und sogar goutuiert. Warum wieder der Rückschritt?closs hat geschrieben:Und noch eine Setzung. - Entweder der Ansatz ist richtig für eine Fragestellung oder nicht - das hat nichts mit der Elaboriertheit einer Methodik zu tun, sondern ob sie am richtigen Platz eingesetzt wird.sven23 hat geschrieben:Methodisch aber als Qualitätsmerkmal gemeint. Eine bessere Qualität ist nicht erreichbar
Es funktioniert nur, wenn keine Glaubensbekenntnisse notwendig werden.closs hat geschrieben:Zirkelreferent: Wir definieren "historisch" als das, was bei uns rauskommt, also funktioniert es.sven23 hat geschrieben:Doch, funktioniert bestens wie man an der historischen Forschung sieht.
Er darf alles sein, was er will. Nur kann es kein Gegenstand der Untersuchung sein.closs hat geschrieben:Mit anderen Worten: Jesus darf nicht göttlich gewesen sein, weil uns sonst unsere heile Welt zerschießt - gell?sven23 hat geschrieben:Tja, wenn deine Oma Eier hätte, wäre sie dein Opa.
Natürlich passt das. Warum soll die Glaubenswelt des Wanderpredigers tabu sein, nur weil sie sich als Irrtum erwiesen hat? Sie stand im Zentrum seiner Verkündigung und kann nicht verschwiegen werden.closs hat geschrieben:Dann darf der Satz "Jesus HATTE eine Naherwartung" (in Deinem Sinn) nicht kommen - das passt so nicht.sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Mit anderen Worten: Das, was Du "historische Forschung" nennst, wäre dann apriori nicht in der Lage, die Bibel unter den Bedingungen zu untersuchen, unter denen sie geschrieben wurde.
Doch, genau das kann sie hervorragend. Sie beschreibt den Glauben an Gott/Götter.