closs hat geschrieben:
* Hat Matth. diesen Text mit bestem Wissen und Gewissen geschrieben? - Wissen wir nicht.
Ich gehe davon aus, dass der historische Matthäus als Augenzeuge und Apostel klar inspiriert wurde und sein Zeugnis der Wahrheit entspicht. Wie gesagt der historische! Wir haben nur Texte, der Mann selbst ist verwest. Jesus aber lebt und kann sich im Gegensatz zu leblosen Texten mittels HG mitteilen. Das ist der gravierende Unterschied.
Ich gehe weiter davon aus, dass Mt. das Evangelium nicht selbst geschrieben haben muss. Kann sein, muss aber nicht. Es gibt für beide Positionen Vertreter aus der Forschung. Für eine persönliche Niederschrift fehlt jeder Beleg. Doch das befinde ich nicht einmal für letzgtültig relevant, sondern nur ob es auch wahr ist, was wir heute haben. Und dazu hilft uns wiederum der HG, das zu beurteilen. Tun wir das mal im Folgenden:
Ein erster Gesamttext Mt. findet sich im Codex Sinaticus aus dem 4. Jh. Dort sind aber auch nichtkanonische Schriften enthalten. D.h. es ist nicht der letzte Schiff, es war ein temporales Werk auf dem Weg zur Kanonisierung.
Ich habe geforscht welche die ältesten Textfunde zu Mt. sind. Bis ins 19. Jh hatte man nur die Codizes als Grundlage, erst mit Tischendorf stieß man 1844 auf noch ältere Papyri-Fragmente. In dem was wir heute haben, findet sich kein Dokument wo Mt.1 und 2 zusammen mit anderen Teilen aus Mt. gefunden worden sind.
D.h. es besteht die Möglichkeit einer späteren Ergänzung, in der Art, dass man ihm etwas zugeschrieben hat, was gar nicht aus seiner Quelle stammte. Eine Annahme, korrekt. Sehen wir weiter:
Gänzlich anders bei Lk. Hier gibt es ein Fragment mit Lk. 1-6 zusammen und weitere mit größeren Teilen aus Lk., alle vor dem 3. h. Damit stufe ich diese, weil hier Lk. 1-3 gemeinsam enthalten sind, historisch relevanter als Mt. 1 und 2 ein, und wie gesagt es geht nur um diese beiden ersten Teile, nicht um Mt. 3-28.
Ich kann das nun mit Mt. 1 und 2 nicht endgültig belegen, aber es kann auch keiner widerlegen. Darum ersuche ich hier um Beteiligung, allerdings auf einem etwas geistlicherem Level als bloßes Indoktriniergehabe mancher hier, sondern inspiriert durch den HG.
Jedenfalls würde ich das alles nicht Erwägung ziehen würde mich nicht die haarstäubenden Ungereimtheiten zu Lk. 1-3 auffallen. Ich erachte das als eine Leitung des HG in mir. Ob es so ist werden wir einmal sehen, wohin mich die Suche führt. Jesus sagte, es werde alles ans Licht kommen, es kann nichts verborgen bleiben.
closs hat geschrieben:
* Stellt er etwas als historisch dar, was eine geistige Bedeutung hat? - Dann ist es egal, ob er historisch recht hat oder nicht, sondern ob die geistige Aussage dahinter wahr ist (aus Sicht Gottes).
Das ist seltsam. Denn es gibt Vertreter der absoluten Irrtumslosikgkeit der Schrift, aus deren Sicht du nun als Leugner hingestellt worden wärst. Bist du ja nicht, wie ich weiß. Und es gibt Verteter allegorischer (das ist vergeistlichter) Auslegungen, die dann alles in eine bestimmte Richtung biegen können, wie ihr eigener Geist es dann leitet.
Zum Beispiel derart: Die Abstammung Jesus nach Mt.1 hin zu Josef ist vergeistlicht gesehen die messianische Herkunft, wiewohl er dem Fleische nach aus Maria stammt, was auch biblisch belegt ist, nur eben von Lk. Ein genialer Kurzschluss. Wer nun will, dass fleischlich (wortwörtlich) fleischlich ist, bleibt bei Lk., wer will, dass dem Fleisch nach geistlich zu interpretieren sei, der nimmt Mt..
Und alle haben Recht und wir haben uns alle lieb!
Naja, wie gesagt ich gebe mich damit nicht zufrieden. Ich denke Gott will uns noch etwas offenbaren oder eventuell berichtigen, was uns seit dem 4. Jh. möglicherweise falsch überliefert wurde. Danke aber für deine wesentlich konstruktiveren Ideen als deine Vorredner.