Pluto hat geschrieben:Was erwartest du denn mehr?
Nichts - es ist dort schön, wo es geht - aber es sind halt nur wenige Stellen, an denen es geht.
Pluto hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Das was über die Historizität hinaus geht ist nicht mehr als ein frommer Wunsch der Kanoniker.
Meine Formulierung wäre: "Was über die Wirklichkeit hinausgeht, ist nicht mehr ..."
...ist ei frommer Wunsch!
Kein Problem - ich wiederhole: "Was über die Wirklichkeit hinausgeht, ist ein frommer Wunsch/eine Projektion/etc." - Wenn wir uns noch einig sind, dass dies für alle Seiten gilt, ist es noch besser.
Pluto hat geschrieben:Die HKM befasst sich mit Textauslegung. Das allein ist empirisch.
Hä??????? - Nein. - Inner-hermeneutische Prozesse sind gerade NICHT empirisch. - Unter "empirisch" verstehe ich, dass man etwas unabhängig (!) von einer Hermeneutik nachweisen kann. - Beispiel:
Exegese x behauptet, dass Jesus damals zwei Kilometer nördlich von Jerusalem regelmäßig mit dem Volk Wein getrunken hat - Archäologen finden an dieser Stelle auffällig viele Amphoren, deren Alter mit der Lebenszeit Jesu übereinstimmt. - DAS ist ein empirischer Beleg.
Pluto hat geschrieben:Wieso funktioniert das nicht? Das ist doch eine korrekte, wenn auch etwas oberflächliche Aussage.
So ist es. - Genauso ist die Aussage "Jesus hatte eine Naherwartung" oberflächlich richtig (natürlich hat er erwartet, was er wusste), aber nicht mehr, wenn man genau untersucht, WAS damit gemeint ist.
Stell Dir mal vor, ein "oberflächlich" denkender Mensch sagen würde: "Lieber Physiker, die Sonne dreht sich um die Erde - das sieht man doch jeden Morgen". Dann würdest Du doch ebenfalls protestieren. - So ähnlich kommt sich ein Geisteswissenschaftler vor, wenn Du "oberflächlich" sagen würdest: "Wieso? Da steht's doch mit der Naherwartung".
Pluto hat geschrieben:Unter Profis? Mitnichten!
Du meinst unter gleichgesinnten Gläubigen.
Nein - Profis. - Ein Kerygmatiker versteht exakt, was ein sein historisch-kritischer Kollege tut - und umgekehrt. - Und beide wissen, dass sie wahrscheinlich dasselbe rausfinden würden wie der Kollege, wenn sie die Hermeneutik wechseln würden - also als Wissenschaftler von der historisch-kritischen zur kerygmatischen Hermeneutik wechseln würden - und umgekehrt.
So ist es INNERHALB vieler Kollegen - weit weg von weltanschaulichen und kulturkämpferischen Auseinandersetzungen, die wir hier stellvertretend auf dem Forum führen.
Pluto hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Es ist eine UNABHÄNGIGE Überprüfung einer hermeneutischen Erkenntnis - das geht aber nur in der Naturwissenschaft und nur selten in der Geisteswissenschaft.
Das ist ein generelles Problem der Geisteswissenschaft.
Richtig - aber das ist bekannt und vor allem nicht vermeidbar.
Pluto hat geschrieben: Der Text bestätigt sich selbst, d.h. sofern man lesen kann.
Eben NICHT - s.o.