Münek hat geschrieben: Kurz vor seinem Tod versicherte Jesus einigen seiner Jünger, dass sie das Kommen des richtenden Menschensohnes und des Reiches Gottes noch selbst erleben werden - Lk. 21:25 ff.
Auch wenn ich dir das alles schonmal geschrieben habe, hier nochmal: im Vers davor heißt es über die Juden, Vers 24:
… und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt unter alle Völker, und Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden, bis die Zeiten der Heiden erfüllt sind.
Allein die Formulierung "…bis die Zeiten der Heiden erfüllt sind" spricht klar gegen eine "Naherwartung". Ebenso die Zerstreuung unter
alle Völker, die ja tatsächlich dann ab dem Jahr 70 n.Chr. geschehen ist. Seit 1948 gibt es nun den Judenstaat wieder. Die "Zeit der Heiden" neigt sich heute dem Ende entgegen.
Und die Verse 25 ff. sagen natürlich auch nicht aus, dass das die Jünger noch erleben werden:
25 Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden wird den Völkern bange sein, und sie werden verzagen vor dem Brausen und Wogen des Meeres,
26 und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen.
27 Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit.
28 Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.
Im ganzen Kapitel 21 schildert Jesus globale Ereignisse, die zu Lebzeiten der Jünger gar nicht alle geschehen können. In den Versen 9-12 spricht er von Kriegen und Unruhen, Erdbeben, Hungersnöten und Seuchen, von Christenverfolgung, das Geführtwerden vor "Könige" (Plural!) was andeutet, dass sich dann das Christentum schon in alle Welt ausgebreitet hat. Vielleicht deutet er mit dem "Verzagen vor dem Brausen und Wogen des Meeres" (V. 25) das Ansteigen des Meeresspiegels an, das ins Wanken kommen der "Kräfte des Himmels" könnte der Klimawandel sein, den er prophetisch andeutet.
Nirgends steht jedenfalls ein Wort, dass das zu Lebzeiten derer geschieht, denen er das sagt. Es gilt seit jeher als gesagt zu der gesamten Christenheit. WENN das alles anfängt zu geschehen, DANN seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.
Münek hat geschrieben: Deswegen hinterließ er auch nichts Schriftliches.
Der Sohn Gottes wusste natürlich, dass das nicht nötig war. Wie du siehst hat sich auch so seine Prophezeiung erfüllt, dass zwar Himmel und Erde vergehen werden, seine Worte aber nicht (Mt. 24, 35; Mk. 13, 31; Lk. 21, 33)!