sven23 hat geschrieben:Sola hat geschrieben:
Und natürlich auch darüber, dass die grossen Denker selbst im praktischen Leben keineswegs immer so eine helle Leuchte des theoretisch gepredigten Humanismus waren....
So kann man leicht auf die dunklen Seiten der anderen zeigen
Ok, aber in welcher Kultur und in welcher Zeit hatte die Gesellschaft bessere Werte und diese vor allem auch umgesetzt?
Du willst damit sagen, dass wir uns heute mit unserer Menschlichkeit, gegenseitigen Liebe und Achtung, Fürsorge für die Schwachen, selbstlose Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit usw als leuchtendes Beispiel gegenüber allen anderen Zeiten weit herausheben?
Ich meine nicht staatliche Krankenvorsorge und Sozialhilfe - die wächst natürlich mit dem allgemeinen Wohlstand.
Sondern die "Menschlichkeit" von "Otto Normalmensch" im zwischenmenschlichen Bereich.
Gibt es da wirklich weniger Lieblosigkeit, Gefühlskälte, menschliche Vereinsamung als noch vor 100 oder 200 oder auch ein paar mehr Jahren?
Ich war früher des öfteren in Indien. Dort haben mich indische Freunde ganz entsetzt gefragt, ob das wirklich stimmt, was sie von Europa gehört haben: dass dort Menschen tatsächlich ihre eigenen Eltern im Stich lassen, sie in ihren Wohnungen vereinsamen lassen oder sie in ein Heim abschieben, nachdem diese sich fast ihr ganzes Leben lang um ihre Kinder und Enkel gekümmert haben und sie lieben? Wie es denn sein kann, dass einem die eigenen Eltern, wenn sie nicht mehr für sich selbst sorgen können, "lästig" werden und man sie ohne schlechtes Gewissen einfach abschiebt, um sich in Ruhe seiner eigenen Selbstverwirklichung zu widmen?
Was meinst du - könnte ein Mensch von vor 100 Jahren eine Zeitreise machen, würde er uns nicht dasselbe fragen?
Meinst du, er wäre erstaunt, wie liebevoll und rücksichtsvoll die Menschen miteinander umgehen, wie wenig Schlechtigkeit, Boshaftigkeit und Verbrechen es gibt?