Die verlorenen Jahre Jesus

Rund um Bibel und Glaube
Pluto
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#1 Die verlorenen Jahre Jesus

Beitrag von Pluto » Di 10. Sep 2013, 17:35

Ich weiß echt nicht wo diese Frage über Jesus am besten hin passt...

Die Evangelien erzählen von der Geburt Christi, und dann liest man bei Lukas 2, 41-52 dass er im Tempel bei den Gelehrten saß. Danach erscheint Jesus wieder als etwa 30-jähriger Prediger und Heiler und verkündet Weisheit.

Doch was tat Jesus in den Jahren dazwischen?

Es wird erstaunlich viel darüber erzählt, dass Jesus in Indien gewesen sein soll, und dort gelernt und gepredigt haben soll, bevor er nach Israel zurückkehrte. Google listet auf die Frage, "War jesus in indien?" sogar über eine Million Treffer! Schaut man diese Links mal an, gibt es auch etliche wissenschaftliche Studien die diese These angeblich belegen sollen.


Was denkt ihr, ist daran wahr, dass Jesus in Indien gewesen sein soll?
Ist da was dran, oder ist das alles nur Wunschdenken und Pseudowissenschaft?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Rembremerding
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#2 Re: Die verlorenen Jahre Jesus

Beitrag von Rembremerding » Di 10. Sep 2013, 19:59

O.K. @Pluto, du wolltest es nicht anders, jetzt geht’s zu den inneren Strukturen der Bibel, ans „Eingemachte“. :geek:

Betrachten wir einmal nicht die „verlorenen“ Jahre Jesu, sondern die „geschenkten“, die da in der Bibel sind: 12 und 30.

Die 30 ist die Zahl der Erwartung in der Bibel. Joseph stand mit 30 Jahren vor dem Pharao. Simson begann mit 30 sein Wirken in der Öffentlichkeit. 30 Jahre musste man warten, ehe der Messias seinen Dienst an der Welt begann. 30 Jahre dauerte es, bis David König wurde. Die 30 steht demnach mit dem Kommen des Messias in Verbindung. In verborgener Form ist sie schon in der Versstruktur des 1. Kapitels in der Bibel vorhanden. Gen 1 enthält 31 Verse und gliedert sich in die 2 Anfangsverse und die darauffolgenden 29, die das Sechstagewerk beschreiben. Man findet also den Primzahlzwilling, der 30 umschließt. Kapitel 1 der Bibel weckt die Erwartung auf den kommenden Sohn Gottes.
Die beiden Zahlen 12 und 30 sind die einzigen Zahlen aus dem Leben Jesu. 30-12=18.
Die 30 bildet mit der Differenzzahl 18 ein Verhältnis von 5:3.
Im Sechstagewerk bei den 29 Versen findet man 10 mal die Formulierung „und Gott sprach“ an den 6 Tagen. 10:6 = 5:3.
Die Bundeslade, ein Bild Christi im AT, hat folgende Maße: 2 ½ Ellen : 1 ½ Ellen = 5:3.

Die Summe der beiden Zahlen aus den Leben Christi sind 30+12 = 42.
Die 42 weist auf das Kommen des Herrn hin und ist die Antwort auf die Frage „nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“ bei Douglas Adams „Per Anhalter durch die Galaxis“. :mrgreen:
Die Messiaszeit Christi begann nach 42 Jahrhunderten (im Jahr 4200 anno Hominis), er wurde als Mensch im Jahr 4230 a.H. geboren.

Die Zahlen des Menschensohns in der Zeitlichkeit des Schöpfers sind also 12 und 30. Bildet man daraus die hebräische, reihenfolgeabhängige Summe, so ergibt sich die Primzahl 72. Es ist die Zahl der Buchstaben des hebräischen Namens Jahwe, die verborgene Zahl Jahwes.

Und ja, Jesus lebte in Indien und tut es heute noch: in den Herzen von Millionen von Christen auf dem Subkontinent. Gott möge unsere Geschwister im Herrn segnen. :Herz:
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Pluto
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#3 Re: Die verlorenen Jahre Jesus

Beitrag von Pluto » Di 10. Sep 2013, 20:20

Rembremerding hat geschrieben:O.K. @Pluto, du wolltest es nicht anders, jetzt geht’s zu den inneren Strukturen der Bibel, ans „Eingemachte“. :geek:
Schöner Beitrag, Rembremerding! :lol:

Betrachten wir einmal nicht die „verlorenen“ Jahre Jesu, sondern die „geschenkten“, die da in der Bibel sind: 12 und 30.
Hmm... Was du da für Weisheiten aus zwei Zahlen "zauberst" ist schon erstaunlich. ;)
Du zeigst eindeutig "adventistische" Fähigkeiten!

Die Zahlen des Menschensohns in der Zeitlichkeit des Schöpfers sind also 12 und 30. Bildet man daraus die hebräische, reihenfolgeabhängige Summe, so ergibt sich die Primzahl 72. Es ist die Zahl der Buchstaben des hebräischen Namens Jahwe, die verborgene Zahl Jahwes.
Sehr schön gerechnet. :thumbup:
Und was schließen wir daraus, für die exakt 18 Jahre dazwischen?
Hu-hu? :?
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Abischai
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#4 Re: Die verlorenen Jahre Jesus

Beitrag von Abischai » Di 10. Sep 2013, 21:55

Ich gehe an die Frage fundamentalistisch heran.:

Wenn nicht geschrieben steht, was Jesus zwischen seinem 12. und 30. Jahr gemacht hat, dann ist es auch nicht relevant oder sogar wichtig, daß es nicht besonders erwähnt wird. Von den anderen wissen wir auch nichts genaues aus bestimmten Zeiten, weil diese Zeiträume für die Absicht der Aufzeichnung unwesentlich sind.

Abraham war 55 Jahre alst, als Sem starb, habe ich mal ausgerechnet. Und er war 75 Jahre als, als er aus Haran von seinem Vaterhaus wegzog, dort erst beginnt die interessante Geschichte Abrahams.

Daß Jesus irgendetwas besonderes gemacht hätte als einfach nur zu leben, von Beruf war er Zimmermann...
Warum sollte über das normale Leben eines Zimmermanns viel berichtet werden?

Wir sind Lebensberichte verschiedener Handwerker gewöhnt, da war mal ein Dachdeckerlehrling, ein Anstreichergeselle und ein Tellerwäscher. Interessant wurden die Personen aber erst durch das spätere.

Es besteht also kein Bedarf an lückenloser Geschichtsschreibung des Lebens Jesu, denn hier geht es ja nicht darum, eine Kontenklärung bei der Rentenkasse zu machen.

Immerhin hätte Jesus nach unseren irren Maßstäben 16 Jahre als Zimmermann "eingezahlt". Nur dann folgte der Ausstieg und damit gingen die kostbaren Rentenpunkte flöten.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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Magdalena61
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#5 Re: Die verlorenen Jahre Jesus

Beitrag von Magdalena61 » Mi 11. Sep 2013, 01:45

Lukas schreibt, nachdem er erwähnte, dass der 12jährige Jesus sich im Tempel mit den Lehrern unterhalten hatte und seine Eltern ihn gefunden hatten:
Lk. 2,51 (Luther): Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth und war ihnen untertan.
Von Indien liest man in der Bibel nichts. Warum sollte Jesus dorthin gegangen sein?
Mt. 2, 22-23 (Luther):Und im Traum empfing er Befehl von Gott und zog ins galiläische Land und kam und wohnte in einer Stadt mit Namen Nazareth, damit erfüllt würde, was gesagt ist durch die Propheten: Er soll Nazoräer heißen.
Mk. 1,9 (Luther): Und es begab sich zu der Zeit, dass Jesus aus Nazareth in Galiläa kam und ließ sich taufen von Johannes im Jordan.
Für mich sieht es so aus, als habe Jesus in Nazareth gewohnt, bis er sich taufen ließ und, nachdem Er einige Zeit in der Wüste verbracht hatte, dann mit seinem Wirken begann.
Die Leute aus Nazareth kannten ihn gut--
Lk. 4,16 (Luther): Und er kam nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbat in die Synagoge und stand auf und wollte lesen.
... offenbar so gut, dass sie Ihm nicht glauben wollten, als Er in seiner Heimatstadt mit göttlicher Autorität lehrte:
Lk. 4, 22; 28- 29 (Luther): 22 Und sie gaben alle Zeugnis von ihm und wunderten sich, dass solche Worte der Gnade aus seinem Munde kamen, und sprachen: Ist das nicht Josefs Sohn?
...
28 Und alle, die in der Synagoge waren, wurden von Zorn erfüllt, als sie das hörten.
29 Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn hinabzustürzen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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#6 Re: Die verlorenen Jahre Jesus

Beitrag von Pflanzenfreak » Mi 11. Sep 2013, 08:36

Hi Pluto,
würde ich Dich fragen wie war Dein bisheriges Leben, würdest Du mir vermutlich auch einige Eckdaten nennen, von denen Du denkst dass sie mir eine möglichst gute Übersicht darüber ermöglichen wie Dein Leben war und was Dir wichtig geworden ist.
Sind deshalb die anderen Jahre und Zeiten verlorene Jahre, die Du "umsonst" gelebt hast?

Grüssle, Pflanzenfreak

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#7 Re: Die verlorenen Jahre Jesus

Beitrag von Demian » Mi 11. Sep 2013, 09:22

Was sollen die Zahlenspielereien in der Bibel denn beweisen? Man kann sie als Bestätigung für dies oder jenes sehen. Oder man geht erst mal praktisch davon aus, dass die Evangelisten einen bestimmten Eindruck erwecken wollten ;)

Ziska_Deleted

#8 Re: Die verlorenen Jahre Jesus

Beitrag von Ziska_Deleted » Mi 11. Sep 2013, 09:31

Hallo!
Seine Kindheit, sein Aufwachsen ist einfach nicht so wichtig gewesen.

Er bekam ja von Gott einen besonderen Auftrag. Und der begann mit seiner Taufe.
Auch hatte Jesus gewiss noch viel mehr gesagt und getan, als das was in den Evangelien niedergeschrieben wurde.

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Demian
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#9 Re: Die verlorenen Jahre Jesus

Beitrag von Demian » Mi 11. Sep 2013, 09:43

Pluto hat geschrieben: Was denkt ihr, ist daran wahr, dass Jesus in Indien gewesen sein soll?
Ist da was dran, oder ist das alles nur Wunschdenken und Pseudowissenschaft?

...

Shakyamuni und Jesus erfuhren ihr wahres Wesen. Shakyamuni rief aus: „Ich bin der Einzige im Himmel und auf Erden.“ Wenn die Ichgrenze fällt, kann jeder einzelne das sagen. Der Kern der Erfahrung von Shakyamuni ist: „Alle Wesen haben von Anfang an diese Urnatur“. Und der Kern von Jesu Erfahrung: „Das Reich Gottes ist in euch“.

Jesus wurde bei der Taufe diese Einheit mit der Urnatur, die in der Bibel „Gott“ genannt wird, gleichsam von oben bestätigt. „Dieser ist mein geliebter Sohn“. An einer anderen Stelle sagt er selber: „Bevor Abraham ward, bin ich“. Auch Jesus hat die Einheit mit allen Lebewesen bestätigt, als er Philippus ermahnte: „Philippus, solange bin ich bei euch und du weißt immer noch nicht: Wer mich sieht, sieht den Vater.“ Und wir können fortfahren: Wer Dich sieht, sieht den Vater. Vater ist bei Jesus kein personales Wesen, sondern der Urgrund des Seins. Es gibt nichts, was nicht Sohn Gottes wäre. Die Verklärung Jesu ist eine Erleuchtungserfahrung ähnlich der von Shakyamuni.

Was sind die Gemeinsamkeiten in der Botschaft beider?

Beide werden jungfräulich geboren.
Beide werden vom Teufel versucht (Mara).
Beiden wird Wundertätigkeit nachgesagt.
Beide gehen übers Wasser (See Gennesaret – Ganges).
Beide stehen der Wundertätigkeit skeptisch gegenüber.
Beide werden vom Volk als Heiler angesehen.
Beide sind Wanderprediger.
Beide ignorieren das Kastenwesen (Jesus wendet sich Dirnen und Zöllnern zu).
Beide nehmen Frauen in ihr Gefolge auf.
Beiden führen in die Quelle des Seins, um frei zu werden von Egozentrik.

Jesus Christus: „Alles Volk suchte ihn anzurühren; denn es ging Kraft von ihm aus und er heilte sie alle.“ (Lk 6,19)

Shakyamuni Buddha: „Ein solch Voll-Erwachter bin ich, Wundarzt ohnegleichen.“

Quelle

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#10 Re: Die verlorenen Jahre Jesus

Beitrag von Pluto » Mi 11. Sep 2013, 12:16

Magdalena61 hat geschrieben:Lukas schreibt, nachdem er erwähnte, dass der 12jährige Jesus sich im Tempel mit den Lehrern unterhalten hatte und seine Eltern ihn gefunden hatten:
Lk. 2,51 (Luther): Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth und war ihnen untertan.
Von Indien liest man in der Bibel nichts. Warum sollte Jesus dorthin gegangen sein?
Pflanzenfreak hat geschrieben:würde ich Dich fragen wie war Dein bisheriges Leben, würdest Du mir vermutlich auch einige Eckdaten nennen, von denen Du denkst dass sie mir eine möglichst gute Übersicht darüber ermöglichen wie Dein Leben war und was Dir wichtig geworden ist.
Sind deshalb die anderen Jahre und Zeiten verlorene Jahre, die Du "umsonst" gelebt hast?
Ziska hat geschrieben:Seine Kindheit, sein Aufwachsen ist einfach nicht so wichtig gewesen.

Er bekam ja von Gott einen besonderen Auftrag. Und der begann mit seiner Taufe.
Auch hatte Jesus gewiss noch viel mehr gesagt und getan, als das was in den Evangelien niedergeschrieben wurde.
Ja ich weiß... ihr habt sicherlich alle recht.
Wer bin ich denn, dass ich mich mit Euch Bibelexperten anlegen wollte...? :silent:

Andererseits ist es schon irgendwie interessant, dass Google auf die Frage "War Jesus in Indien?" mit 1.350.000 Treffern antwortet.
Ist das alles nur Quark? Zieht denn in Deutschland die Verschwörungsmanie soooo weite Kreise? :?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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