Ist Impfen eine christliche Pflicht?

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Naqual
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#171 Ist Impfen eine christliche Pflicht?

Beitrag von Naqual » So 12. Dez 2021, 10:32

SamuelB hat geschrieben:
So 12. Dez 2021, 09:59
Naqual hat geschrieben:
So 12. Dez 2021, 09:25
Sicherheitshalber (der Impfschutz ist ja nicht zu 100 Prozent, weder bei der Infizierbarkeit noch bei Infektiösität für andere) blieben sie dann der Hochzeit fern.
Hätten sie nicht müssen, nach derzeitiger Rechtslage, es war ihre eigene Entscheidung. Ich sehe wirklich nicht, wieso der Ungeimpfte daran schuld sein sollte. Sie hätten zusätzlich auch noch einen Selbsttest machen können, kurz bevor es zur Feier geht. Immerhin findet auf Grundlage der gleichen Tests Schulunterricht statt. Die anderen Feiernden waren auch alle geimpft? 🤡

Hauptsache, man kann jemandem die Schuld zuschieben. Eigenverantwortung ist mal wieder nicht sehr gefragt.

Wäre ich zur Hochzeit eingeladen gewesen und hätte hingewollt, also ich hätte mich sicher testen lassen und wäre gegangen trotz kleinem Restrisiko. Wobei das bei uns mit dem Testen nicht so einfach ist, da fährt man schon eine Zeitlang. Bei uns wird vor Ort nicht getestet. (Ländlicher Raum) Allerdings: wäre derjenige geimpft und infolge dessen nicht positiv gewesen, dann wäre auch der ganze Aufwand nicht nötig. Der hatte bestimmt ein schlechtes Gewissen, wie ich ihn einschätze.

Viele machen auch übertrieben Panik, also ich finde man muss irgendwo ja auch noch leben und kann sich nicht ständig im Keller verkriechen.
Ich bin in einem Ortsverein Vorsitzender und gegenwärtig ist unsere örtliche Gliederung die einzige in Bayern in diesem Bund, die sich noch wöchentlich trifft (Personenzahl durchschnittlich anwesend: 15-20 davon alle doppelt geimpft und die Hälfte bereits geboostert). Das ist das, was ich nicht verstehen kann: die anderen haben zugemacht und begründen dies mit moralischer Verantwortung. Ich antworte dann immer (in Bayern zieht das Argument) das sollen sie mal dem Pfarrer sagen als Speerspitze der Moral vorauszugehen und auf die Gottesdienste mit 50-100 Teilnehmern zu verzichten. Das andere Argument: man kann ewig darüber streiten, ob man zu vorsichtig ist oder zu wenig. Aber wenn wir die Vereinstreffen ausfallen lassen, kann die Entscheidung zu kommen eben nicht jeder mehr für sich treffen. Wenn wir uns treffen: jeder hat die Wahl zu kommen oder nicht. In eigener Abschätzung und Verantwortung. Für Vereinsverantwortliche/Entscheidungsgremien, die sich nicht treffen wollen ist das dann natürlich ein Riesenproblem: dann könnten Sie nicht kommen und kriegen nichts mit, während die anderen sich treffen! Da menschelt es total in vielen Vereinen. Aber Vereine müssen sich treffen und können nicht einfach 2-3 (oder mehr) Jahre aussetzen.

Ruth
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#172 Ist Impfen eine christliche Pflicht?

Beitrag von Ruth » So 12. Dez 2021, 10:38

Naqual hat geschrieben:
So 12. Dez 2021, 09:48
Warum zahlen wir eigentlich die Kosten von über 100.000 € pro Intensivpatienten, wenn diese eine erhebliche Teilschuld haben?
Wenn jemand sein Haus nicht gescheit versichert hat, kann er ja später auch nicht vom Staat verlangen, dass ihm dieser den Schaden ersetzt. Sicher wäre ich dagegen, dass die armen Intensivpatienten noch die Kosten tragen müssten. Aber sieht man es im Vergleich zu den Impfunwiligen, die sich da quasi als Märtyrer aufspielen, die vom Staat drangsaliert werden auf Kosten ihrer Freiheitsrechte.... Das gibt schon zu denken.

:shock: wow ... finde ich jetzt echt heftig, sowas hier zu lesen. Immer schön pauschalisieren, und alle Nicht-geimpften in einen Topf werfen. :heull: Genau so funktioniert es gerade im Land. Anstatt an den Stellen zu helfen, wo es mangelt, wird einfach auf die (scheinbar) Schuldigen eingeprügelt.

Ich habe eben in einem anderen Forum übrigens einen andern Aspekt gefunden, der meiner Meinung nach noch besser zur aktuellen Lage passt, als die permanenten Schuldzuweisungen auf den Ungeimpften:
Und ich sehe auch noch all die Menschen in den armen Ländern, die noch gar nicht oder nur unzureichend geimpft sind! In den Industrienationen wird bereits von einer 4. Impfung gefaselt, Denken nur bis zur eigenen Staatsgrenze. Wenn wir es nicht schaffen, global gleichmäßig zu impfen, brauchen wir auch nicht über eine Impfpflicht nachzudenken, da in den unterversorgten Gebieten, und da gehört Europa gewiss nicht zu, immer wieder neue Varianten entstehen, die unsere Bemühungen zunichte machen.
https://community.jesus.de/forum/ansich ... epreset]=0

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sven23
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#173 Ist Impfen eine christliche Pflicht?

Beitrag von sven23 » So 12. Dez 2021, 11:13

Ruth hat geschrieben:
So 12. Dez 2021, 10:38
Naqual hat geschrieben:
So 12. Dez 2021, 09:48
Warum zahlen wir eigentlich die Kosten von über 100.000 € pro Intensivpatienten, wenn diese eine erhebliche Teilschuld haben?
Wenn jemand sein Haus nicht gescheit versichert hat, kann er ja später auch nicht vom Staat verlangen, dass ihm dieser den Schaden ersetzt. Sicher wäre ich dagegen, dass die armen Intensivpatienten noch die Kosten tragen müssten. Aber sieht man es im Vergleich zu den Impfunwiligen, die sich da quasi als Märtyrer aufspielen, die vom Staat drangsaliert werden auf Kosten ihrer Freiheitsrechte.... Das gibt schon zu denken.

:shock: wow ... finde ich jetzt echt heftig, sowas hier zu lesen. Immer schön pauschalisieren, und alle Nicht-geimpften in einen Topf werfen.

Das reiche Singapur geht genau diesen Weg.

https://www.rnd.de/politik/corona-in-si ... 7L4QU.html

Ich halte das aber für keinen gangbaren Weg für Deutschland. Dann müßte man auch Risikosportarten, schuldhaft verursachte Verkehrsunfälle, Akohol- und Drogenmißbrauch usw. einbeziehen. Da begibt man sich auf sehr dünnes Eis. Abgesehen davon hätte so ein Gesetz vor dem Verfassungsgericht sicher keinen Bestand.
Man würde auch das Prinzip einer solidarisch organisierten Versicherung aufgeben.
Die Krux ist halt, dass Impfgegner genau diese Solidarität gegenüber der Gesellschaft verweigern. Wir sind nun mal über die Atemluft mit anderen Individuen untrennbar verbunden. Sie atmen unsere Atemluft ein und umgekehrt wir die ihrige. Frau Christiane Woopen erkärt das ganz gut und bildhaft im Video ab ca. 09:40.

https://www.zdf.de/gesellschaft/markus- ... 1-102.html
Zuletzt geändert von sven23 am So 12. Dez 2021, 11:51, insgesamt 1-mal geändert.
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#174 Ist Impfen eine christliche Pflicht?

Beitrag von JackSparrow » So 12. Dez 2021, 11:20

Naqual hat geschrieben:
So 12. Dez 2021, 09:48
Wenn jemand sein Haus nicht gescheit versichert hat, kann er ja später auch nicht vom Staat verlangen, dass ihm dieser den Schaden ersetzt.
Wenn er versichert ist, kann er den Schadenersatz von seiner Versicherung verlangen.

Zu recht, da er sich ja extra gegen solche Ereignisse versichert hat beziehungsweise vom Staat zu einer solchen Versicherung verpflichtet wurde.

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sven23
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#175 Ist Impfen eine christliche Pflicht?

Beitrag von sven23 » So 12. Dez 2021, 12:00

JackSparrow hat geschrieben:
So 12. Dez 2021, 11:20
Naqual hat geschrieben:
So 12. Dez 2021, 09:48
Wenn jemand sein Haus nicht gescheit versichert hat, kann er ja später auch nicht vom Staat verlangen, dass ihm dieser den Schaden ersetzt.
Wenn er versichert ist, kann er den Schadenersatz von seiner Versicherung verlangen.

Zu recht, da er sich ja extra gegen solche Ereignisse versichert hat beziehungsweise vom Staat zu einer solchen Versicherung verpflichtet wurde.
Naqual sprach ja davon, wenn jemand nicht versichert ist.
In der Flutkatastrophe im Sommer hat der Staat aber genau diese soldarische Hilfe auch für unzureichend Versicherte zugesichert. Eine Versicherung gegen Elementarschäden ist ja keine Pflichtversicherung.
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#176 Ist Impfen eine christliche Pflicht?

Beitrag von JackSparrow » So 12. Dez 2021, 12:03

sven23 hat geschrieben:
So 12. Dez 2021, 12:00
Naqual sprach ja davon, wenn jemand nicht versichert ist.
In Deutschland herrscht Sozialversicherungspflicht.

Theoretisch sollten die Behandlungskosten also gedeckt sein, und zwar gerade nicht durch den Staat, sondern durch die "solidarische" Mitwirkung jedes Einzelnen - ganz ähnlich, wie es für eine Impfpflicht propagiert wird.

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#177 Ist Impfen eine christliche Pflicht?

Beitrag von piscator » So 12. Dez 2021, 13:38

In Deutschland herrscht Sozialversicherungspflicht.
Nicht für alle, nicht für Richter, Beamte und eine großen Teil der Selbständigen bzw. Unternehmer.

Viele Kleinunternehmer haben keine Krankenversicherung, da sie sich diese nicht leisten können bzw. wollen. Dann gibt es die große Masse der Tagelöhner, die einen offiziellen Aushilfslohn beziehen, der aber keinen Krankenversicherung bietet und den Rest einfach per Schwarzarbeit zuverdienen.
 

Theoretisch sollten die Behandlungskosten also gedeckt sein, und zwar gerade nicht durch den Staat, sondern durch die "solidarische" Mitwirkung jedes Einzelnen - ganz ähnlich, wie es für eine Impfpflicht propagiert wird.
Im Prinzip bin ich da mit dir einig, aber das Solidaritätsprinzip wird von manchen Leuten dahingehend verstanden, dass man zwar jede Menge Ansprüche stellt, aber bei Pflichten sehr schnell das Weite sucht. 

Das sehe ich gerade bei der Arbeit. Da tauchen plötzlich Leute auf, die nur deswegen Mandant werden wollen, weil sie jetzt ein Schreiben von der L-Bank erhalten haben, in dem sie die den Anspruch der im Frühjahr 2020 selbst beantragten Soforthilfe von EUR 9.000,00 bzw. EUR  15.000,00 erklären sollen. 

In der Regel kann man schon auf den ersten flüchtigen Blick antworten: Zahlt die zu Unrecht erhaltene Kohle einfach zurück und gut ist ... sonst droht ein Verfahren wegen Subventionsbetrug etc.

Das sind an genau die Leute, die laut geschrien haben, weil große bekannte Unternehmen staatliche Hilfen erhalten haben. Dass diese Unternehmen diese Milliarden an Euros inzwischen vollständig zurückbezahlt haben, wird tunlichst überlesen. :biggrin:
 
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#178 Ist Impfen eine christliche Pflicht?

Beitrag von sven23 » So 12. Dez 2021, 13:54

Lena hat geschrieben:
Do 2. Dez 2021, 17:18
Heute stand in einer grossen Schweizer Tageszeitung von einer Ex-Miss, die einen 
sehr schweren Fall hatte und auf der Intensivstation behandelt wurde. 
Sie war aber nur 1 mal mit Johnson&Johnson geimpft. Wie wir inzwischen wissen, reicht das nicht.
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#179 Ist Impfen eine christliche Pflicht?

Beitrag von sven23 » So 12. Dez 2021, 14:15

JackSparrow hat geschrieben:
Fr 3. Dez 2021, 17:37
Die sogenannte Pandemie der Ungeimpften ist mindestens in gleichem Maße eine Pandemie des maroden Gesundheitssystems.
Ich weiß nicht, ob marode der richtige Begriff ist. Deutschland leistet sich eines der teuersten Gesundheitssysteme der Welt. Die Frage ist, ob die Mittel richtig eingesetzt werden. Es besteht ja der Verdacht von erheblichen Fehlanreizen im System, die Milliardenkosten produzieren.
Das deutsche Chefarztsystem könnte auch mal auf den Prüfstand und die zunehmende Ökonomisierung im Gesundheitssystem. Kann man in einem Krankenhaus die gleichen Maßstäbe anlegen wie in einem Industriebetrieb.

Das Problem liegt darin, dass die Normen der Industrie auf Krankenhäuser übertragen werden, obwohl es um Menschenleben geht. Der Mensch im Krankenhaus ist heute kein Mensch mehr, sondern eine Fallpauschale. Es ist ein verdichtetes System entstanden, das ein hohes Risiko für die Patienten mit sich bringt. Das wird besonders stark in privaten und auch kirchlichen Kliniken sichtbar. Das Schlimme dabei ist, dass dieser Markt zu 100 Prozent von der Solidargemeinschaft finanziert wird und private Klinikträger das Geld mit beiden Händen heraustragen. Das sind letztlich private Entnahmen aus einem solidarisch finanzierten System.
Quelle
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#180 Ist Impfen eine christliche Pflicht?

Beitrag von piscator » So 12. Dez 2021, 15:17

Stimmt, lieber Sven. Marode ist das System nicht. Im Gegenteil. Es ist ein ausgeklügeltes Gebilde, das exakt auf den medizinisch-industriellem Komplex zugeschnitten ist und der Gewinnmaximierung dient.

Beispiele:

1. Der gesetzlich Krankenversichert erfährt nicht, was sein Arzt oder Zahnarzt gegenüber der Krankenkasse abrechnet.
2. Bei medizinischen Hilfsmitteln, wie Krücken, Rollatoren oder Stützstrümpfen gibt es künstlich erzeugte Lieferketten, wo ein Lieferant an den anderen mit  
    einem Preisaufschlag weiterverkauft und so das Produkt künstlich verteuert.
3. Viele Krankenkassen bezahlen Homöopathie und ähnlichen Hokuspokus.
4. Es gibt weder eine ausreichende Transparenz noch eine neutrale Kontrollinstanz.

Das Ganze hat sich verselbständigt, so wie der öffentliche Dienst unser Gemeinwesen mit Hilfe der Politik als Selbstbedienungsladen gestaltet hat, ist auch das
Gesundheitswesen in bestimmten Teilen zum Selbstbedienungsladen verkommen.

Es darf nicht sein, dass Beamte, die selbst privat versichert sind, über Gelder der sozialversicherungspflichtigen Menschen bestimmen dürfen und es darf auch nicht sein, dass die Kontrolle nur über Instanzen innerhalb des medizinisch-industriellen Komplexes erfolgen.
 
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