sven23 hat geschrieben: ↑Mo 28. Dez 2020, 12:58
Maryam hat geschrieben: ↑Mo 28. Dez 2020, 11:59
Hi sven23
Zu jener Zeit im damaligen Judentum als alle 613 mosaischen Gesetzesvorschriften als göttlichen Willen geglaubt und umgesetzt werden
mussten, da war es schon Jesus, der aus inniger Überzeugung im wohl glaubwürdigeren göttlichen Auftrag die Goldene Regel einführen wollte. Auch wenn er es nicht so formulierte.
Aber welche der 613 Gesetzesvorschriften hat Jesus denn laut den Evangelien konkret aufgehoben?
Hi sven23
Weisst Du das denn wirklich nicht? Jesus Worte in Mt. 22,40 zeigen doch ganz klar auf, dass alle Gesetzesforderungen des Mose die zu Bosheiten aller Art, auch das Vergelten von Bösem mit Bösem auffordern im Reich Gottes keinen Platz haben.
Paulus kam ja dann ja zur Erkenntnis, nachdem er mit anfänglichen Schwierigkeiten die Seiten wechselte. (vom Gott des Krieges zum Gott des Friedens und der Liebe, dass wer liebt, dem Nächsten nichts Böses tut, Tötet nicht (also steinigt oder verbrennt nicht, verdammt nicht und rottet nicht aus, aus) Also auch hier, LIEBE als oberstes Gesetz im Reich Gottes.
sven23 hat geschrieben:Maryam hat geschrieben: ↑Mo 28. Dez 2020, 11:59
Mt 7,12 Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.
Mt 11,13 Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis hin zu Johannes;
Mt 22,40 In diesen beiden Geboten (Liebe zu Gott, zum Nächsten sich selbst) hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
Lk 16,16 Das Gesetz und die Propheten reichen bis zu Johannes. Von da an wird das Evangelium vom Reich Gottes gepredigt, und jedermann drängt mit Gewalt hinein.
Johannes der Täufer hatte als Vorbild und Lehrer von Jesus diesen als sündigen Menschen getauft. Seine Gerichtspredigt war noch wesentlich schärfer als die von Jesus.
Johannes war doch nicht Jesus Lehrer, sondern einer der vielen Propheten des allein wahren Gottes, von denen ja alle, nachher auch Johannes der Täufer seitens geistigen Werkzeugen Jahwes, den Hohepriestern, Schriftglehrten und Pharisäer umgebracht wurden. Ich gehe davon aus, dass Du das Gleichnis der bösen Weingärtner kennst.
Johannes Gereichtspredigt richtete sich an die unbussfertigen Werkzeuge Jahwes, dem Schlangenzauberer. Warum wohl nannten Johannes und auch Jesus die Anhänger Moses vermeintlichen Gottesglauben jene Schlangenbrut, Otterngezücht?
lg Maryam
Auch Johannes der Täufer gehört in die Reihe dieser unruhigen Gestalten, die das
Gottesreich und die Gottesherrschaft betonten und damit in Konflikt mit den Römern
gerieten. Auch er war eine religiös sehr konservative Gestalt, ein Fundamentalist, der die
Hellenisierung der jüdischen Gesellschaft kritisierte und das Rad der gesellschaftlichen
Entwicklung zurückdrehen wollte. Die Gottesherrschaft sah er als unmittelbar
bevorstehend an und taufte viele Juden zur Vergebung der Sünden im Jordan. Er
sammelte Jünger um sich und kritisierte unter anderem den König Herodes Antipas
wegen seines freien hellenistischen Lebensstils und seiner Entfremdung vom jüdischen
Gesetz. Herodes Antipas ließ ihn auch hinrichten, seine Jünger tauchen noch bis zum
Ende des Jahrhunderts auf. Die Gottesherrschaft kam nicht.
Kubitza, Der Jesuswahn
Warum wohl taufte Johannes ausgerechnet Juden am Jordan zur Vergebung von bisher begangenen Sünden und rief zur Umkehr auf? Damit hatten die Römer nun gar nichts zu tun. Die Hinrichtung des Johannes geschah auf Wunsch von Herodias.
Lukas 3,2 als Hannas und Kaiphas Hohepriester waren, da geschah das Wort Gottes zu Johannes, dem Sohn des Zacharias, in der Wüste. 3 Und er kam in die ganze Gegend um den Jordan und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden, 4 wie geschrieben steht im Buch der Worte des Propheten Jesaja (Jesaja 40,3-5): »Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Steige eben! 5 Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden; und was krumm ist, soll gerade werden, und was uneben ist, soll ebener Weg werden, 6 und alles Fleisch wird das Heil Gottes sehen.«
Johannes der Täufer rief die Juden zum längst fällig gewesenen Gesinnungswandel auf. Jesus sagte ja dann nicht zufällig, dass er noch in andere Städte gehen müsse, das Evangelium Reich Gottes zu predigen und lehren denn dazu sei er gesandt worden.
Lukas 3.10 Und die Menge fragte ihn und sprach: Was sollen wir nun tun? 11 Er antwortete aber und sprach zu ihnen: Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat; und wer Speise hat, tue ebenso. 12 Es kamen aber auch Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Meister, was sollen denn wir tun? 13 Er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als euch vorgeschrieben ist! 14 Da fragten ihn auch Soldaten und sprachen: Was sollen denn wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemandem Gewalt noch Unrecht und lasst euch genügen an eurem Sold!
15 Als aber das Volk voll Erwartung war und alle dachten in ihren Herzen, ob Johannes vielleicht der Christus wäre, 16 antwortete Johannes und sprach zu allen: Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber der, der stärker ist als ich; ich bin nicht wert, dass ich ihm die Riemen seiner Schuhe löse; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. 17 In seiner Hand ist die Worfschaufel, und er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune sammeln, die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen. 18 Und mit vielem andern mehr ermahnte er das Volk und predigte ihm. 19 Herodes aber, der Landesfürst, der von Johannes zurechtgewiesen wurde wegen Herodias, der Frau seines Bruders, und wegen all des Bösen, das er getan hatte, 20 fügte zu dem allen noch dies hinzu: Er warf Johannes ins Gefängnis.