Die Harry-Potter-Manie und ihre Nebenwirkungen

Rund um Bibel und Glaube
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Magdalena61
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#21 Re: Die Harry-Potter-Manie und ihre Nebenwirkungen

Beitrag von Magdalena61 » Fr 26. Jul 2013, 23:40

Sorry, wenn ich nicht zeitnah auf alle Argumente eingehe... die Posts werden sonst zu lang, und ich brauche eh schon eine halbe Ewigkeit, um Beiträge dieser Sorte zu verfassen. :)
barbara hat geschrieben:Ja, ich habe Angst. Wer sagte schon wieder "wo Bücher brennen, brennen bald auch Menschen"? - soweit will ich es auf keinen Fall kommen lassen. Ja vor so einer Welt habe ich Angst.
Diverse User hier nehmen doch auch kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, Christen und deren Fehler zu kritisieren... hey, was wir hier machen, das ist eine BUCHBESPRECHUNG.

Ich würde es besser finden, nicht so emotional zu werden. :!:

In der Christenheit sind die Meinungen zu Harry Potter übrigens geteilt/konträr: livenet.de
barbara hat geschrieben:Doch einem Kind eine Lektüre zu verbieten, ist eher geeignet, eine Bessesenheit mit dem Thema wachzurufen, aber sicher nicht, einem Kind irgend etwas Gutes zu vermitteln. Keine Unterscheidung der Geister, keine Urteilskraft
Man kann Kinder natürlich auch frühzeitig und regelmäßig mit Alkohol abfüllen, um ihr Unterscheidungsvermögen zu schulen und sie gegen den übermäßigen Konsum von Alkohol zu immunisieren.
barbara hat geschrieben: Bei Schwachen ist es wichtig, über die unschönen Dinge des Lebens zu reden das Warum und Wozu und überhaupt - aber nicht, es zu verstecken - die Bilder, die die Fantasie malt, sind immer schlimmer als die nüchtern betrachtete Realität. Denn die nüchtern betrachtete Realität erlaubt es auch immer, über Lösungen zu sprechen und Wege - was unklare Drohungen und Ängste nicht tun.
Ich verbiete meinen Kindern nicht einfach etwas, sondern rede mit ihnen. Es ist mir auch klar, dass mit stupiden Verboten wenig erreicht wird, und mir geht es ja darum, mich und die Kinder zu informieren und die Meinung meiner Kinder zu beeinflussen, sie zu beschützen und zu leiten, so lange, bis sie genügend Verstand entwickelt haben, um selbst zu denken.
Meine sind da eigentlich ziemlich vernünftig, wenn ich ihnen erkläre, warum ich Bedenken habe.
barbara hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Ebenfalls stoßen mir diese, im Forum immer wieder zu lesenden undifferenzierten, rassistisch gefärbten [d]Rundumschläge[/d] Äußerungen gegen "die Evangelikalen" übel auf, ich bekenne mich nämlich zufällig ebenfalls zu diesem Verein.
Gerade in diesem Thread bestätigst du leider meine schlimmsten Vorurteile zu Evangelikalen.
Rückständig, verbohrt, nicht lernfähig, auf die Bibel fixiert= religiös, uninformiert, weltfremd... ich weiß schon. Kritisieren, anklagen (und beleidigend werden) dürfen natürlich nur Atheisten, Anti- theisten, Agnostiker und ausgeflippte Christen. :)
barbara hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Wo, bitte, ist denn der Unterschied zwischen "Zauberei, die mit der Bibel harmoniert" und solcher, die von Gott verurteilt wird und denjenigen, der sie praktiziert und sich nicht davon distanziert, tod-sicher in die ewige Verdammnis bringen wird? Kannst du ihn mir erklären?
Nicht wirklich. Diese Frage hab ich mir auch schon gestellt, als Mose und die Magier beim Pharao waren, alle verwandelten Stäbe in Schlangen, und die Schlange/der Stab von Mose frass alle andern auf. Von dem, was geschah, sehe ich keinen Unterschied. Vom Ergebnis her ist es pures Recht des Stärkeren.
Hm, also diese Geschichten da... das Kräftemessen der Zauberer...
Gott begegnete dem Pharao und dessen Zauberern auf derem Niveau. Er "sprach" mit ihnen in einer "Sprache", die sie verstanden. Er demonstrierte ihnen seine Überlegenheit.

Es gibt aber nirgends eine Anweisung für uns, das nachzumachen und uns mit Zauberern anzulegen. "Mose und Aaron taten, wie ihnen der HERR geboten hatte." 2. Mose 7,6, 2. Mose 7, 20.

Mose und Aaron handelten im Gehorsam gegen die Anweisungen Gottes. Und als Mose das, viel später, einmal nicht tat, sondern mit seinem Stab den Felsen schlug, anstatt mit ihm zu reden, wie ihm geboten worden war, gab es massig Ärger.

Meiner Meinung nach sollte man den Text nicht absolut wörtlich nehmen. Die Plagen Ägyptens sind ein Thema für sich. Das ist "Bibelsprache"... bildhaft... sie will etwas beschreiben--
barbara hat geschrieben:Der Pastor ist wohl selbst sehr davon überzeugt, die Wahrheit zu sagen, er lügt bestimmt nicht absichtlich; allerdings halte ich seine "Wahrheit" für objektiv falsch und gefährlich.
Es ist die übliche Vorgehensweise, ehemalige Satanisten/ Hexen etc., die aus dem Nähkästchen plaudern, als unglaubwürdig/ irre/ psychisch krank etc. zu brandmarken oder lächerlich zu machen. Das tun sogar Christen.

Kann jemand beweisen, die Namen bei Harry haben keinerlei Bezug zu realen Persönlichkeiten?
Auch nicht.
Also muß man die Behauptungen des Pastors stehen lassen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

barbara
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#22 Re: Die Harry-Potter-Manie und ihre Nebenwirkungen

Beitrag von barbara » Sa 27. Jul 2013, 07:38

sven23 hat geschrieben:Ein Gutes hatte Harry Potter doch. Er führte viele Kinder und Jugendliche ans Lesen heran. Und wer auf den Geschmack gekommen ist, steigt vielleicht mal um auf literarisch wertvollere Kost.

Noch wertvoller? Harry Potter ist gut. Deutlich besser als das Meiste, das ich als Maturalektüre lesen musste und was als Klassiker der xyz-Literatur gilt.

grüsse, barbara

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#23 Re: Die Harry-Potter-Manie und ihre Nebenwirkungen

Beitrag von barbara » Sa 27. Jul 2013, 07:47

Magdalena61 hat geschrieben:Auch Lehren von Dämonen? Von GOTT ist das ja wohl nicht, was da per Harry Potter verbreitet wird... von wem ist es dann?

Die Botschaft von Harry Potter ist: die Liebe überwindet alles. Die Liebe besiegt das Böse. Wenn das nicht christlich ist, was dann soll christlich sein?

Wenn dem Reinen alles rein ist, von welchen "Werken der Finsternis" muß er sich dann distanzieren?

Von jenen, die den Menschen Angst machen; die Menschen durch Manipulation beherrschen wollen. Der Pastor Meyer zum Beispiel betreibt nach meiner Auffassung solche Angstmacherei, und das noch mit dem christlichen Mäntelchen. DAS finde ich teuflisch, widerlich und wovon ich Abstand nehme. Nicht Harry Potter, nicht Faust, nicht Shakespeare.

Sie geben vor, Gott zu kennen, aber mit den Werken verleugnen sie ihn, da sie verabscheuungswürdig und ungehorsam und zu jedem guten Werk untüchtig sind.
Worum geht es hier?

Pastor Meyer.


Ein "Reiner" wird instinktiv einen großen Abstand halten zu kontaminierten Angeboten-- er erkennt den falschen Geist hinter den schönen Worten und den "hohen Idealen"

Stimmt. Pastor Meyer macht mir Brechreiz. Sowas kann ich nicht länger als drei Minuten am Stück lesen, ohne dass mir schlecht wird davon.

Meiner Einschätzung nach hat Harry solch einen Erfolg, weil viele entkirchlichte Menschen eine große Sehnsucht haben nach Spiritualität. Harry bietet diese... eingebettet in eine nette Geschichte, die, wenn man sie genauer studiert, aber gar nicht so nett ist. Auch die Twilight Saga enthält wunderschöne Momente.

Natürlich, es ist eine Geschichte zur Frage: was ist das Gute, was ist das Böse - illustriert an den unterschiedlichen Figuren. Die auch unter Gewissenskämpfen zu leiden haben, die Fehler machen und die bereuen... Professor Snape ist auch darum eine der interessantesten Figuren des Buches, weil bei ihm sehr lange nicht sicher ist, auf welcher Seite er steht und warum. Menschlich ist auch, dass Harrys Vater, sein Idol, sich auch mal wie ein totales Arschloch benommen hatte.

Da werden wirklich Fragen aufgeworfen, die einen zum Nachdenken bringen können über das eigene Leben, die eigenen Erfahrungen, die eigenen Entscheidungen.

der Mensch kann die magischen Kräfte in eigener Entscheidung nützen, er kann unsichtbare Mächte beherrschen (meint er)... er braucht sich nicht zu demütigen, er braucht nicht zu bitten--

Das trifft auf Technik in der Tradition der Aufkläurng auch zu - zum Beispiel die Elektrizität, die Atomkraft. Es wäre sicher angemessen, dieses Thema in Bezug auf unsere Welt im Detail zu diskutieren, denn wir als Gesellschaft spielen Zauberlehrling im Goethe'schen Sinn - wir setzen Kräfte in Bewegung, die wir nachher nicht mehr kontrollieren, anhalten und einschränken können.


-- dazu das Gruppenfeeling, der weltweiten Harry-Potter-Gemeinde anzugehören...

na also DAS ist jetzt der letzte der Gründe, warum ich Harry Potter gern und mit Gewinn lese...

grüsse, barbara

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sven23
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#24 Re: Die Harry-Potter-Manie und ihre Nebenwirkungen

Beitrag von sven23 » Sa 27. Jul 2013, 07:58

Martinus hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ein Gutes hatte Harry Potter doch. Er führte viele Kinder und Jugendliche ans Lesen heran. Und wer auf den Geschmack gekommen ist, steigt vielleicht mal um auf literarisch wertvollere Kost.

bist Du auch über Harry Potter zur Bibel gekommen?... ach ne Du bist ja noch bei Harry Potter :P

Nein, ich habe Harry Potter nie gelesen, weil ich immer dachte, das sei Weiberkram. :lol:

Im übrigen sprach ich von literarisch wertvoller Kost. ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#25 Re: Die Harry-Potter-Manie und ihre Nebenwirkungen

Beitrag von barbara » Sa 27. Jul 2013, 08:00

Magdalena61 hat geschrieben:Diverse User hier nehmen doch auch kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, Christen und deren Fehler zu kritisieren... hey, was wir hier machen, das ist eine BUCHBESPRECHUNG.

Sicher - eine Buchbesprechung, die von Seiten mancher Evangelikalen darauf heraus läuft, man soll doch bitte zensieren. Nein, ich bin keinesweg emotional; ich bin nur gegen Zensur, da Zensur ein Instrument der Kontrolle und Unterdrückung ist und immer war. Damit bin ich nicht einverstanden, Menschen zu kontrollieren und zu unterdrücken.


Man kann Kinder natürlich auch frühzeitig und regelmäßig mit Alkohol abfüllen, um ihr Unterscheidungsvermögen zu schulen und sie gegen den übermäßigen Konsum von Alkohol zu immunisieren.

Alkohol hat nachweislich schlimme Wirkungen auf Kinder - es macht sie blöde und schwachsinnig.

Was nun die negativen kokreten Wirkungen von Harry Potter sein sollen, habe ich immer noch nicht gelesen. Vielleicht kommt's ja noch.

Meine sind da eigentlich ziemlich vernünftig, wenn ich ihnen erkläre, warum ich Bedenken habe.

Dann sind deine Kinder deutlich klüger als ich, denn ich verstehe nach wie vor nicht, was genau das Problem sein soll.


Rückständig, verbohrt, nicht lernfähig, auf die Bibel fixiert= religiös, uninformiert, weltfremd... ich weiß schon. Kritisieren, anklagen (und beleidigend werden) dürfen natürlich nur Atheisten, Anti- theisten, Agnostiker und ausgeflippte Christen.

Ich halte deine Liste hier für eine ziemlich gute sachliche, emotionsfreie, objektive Beschreibung deines Verhaltens in Bezug auf Harry Potter. Ich würde mich noch so sehr freuen, wenn du mich vom Gegenteil überzeugen könntest durch gute Argumente.


Hm, also diese Geschichten da... das Kräftemessen der Zauberer...
Gott begegnete dem Pharao und dessen Zauberern auf derem Niveau. Er "sprach" mit ihnen in einer "Sprache", die sie verstanden. Er demonstrierte ihnen seine Überlegenheit.

Eben: das Recht des Stärkeren. Nicht gerade das, was meiner Ethik entspricht.


Es gibt aber nirgends eine Anweisung für uns, das nachzumachen und uns mit Zauberern anzulegen.

Das gibts in Harry Potter auch nicht. Es wird eine Geschichte erzählt. Das ist alles.

Meiner Meinung nach sollte man den Text nicht absolut wörtlich nehmen. Die Plagen Ägyptens sind ein Thema für sich. Das ist "Bibelsprache"... bildhaft... sie will etwas beschreiben--

Dann solltest du vielleicht den Text von Harry Potter auch etwas weniger wörtlich nehmen und die Symbolik darin beachten..? :chapeau:


Es ist die übliche Vorgehensweise, ehemalige Satanisten/ Hexen etc., die aus dem Nähkästchen plaudern, als unglaubwürdig/ irre/ psychisch krank etc. zu brandmarken oder lächerlich zu machen. Das tun sogar Christen.

Das braucht's gar nicht - der Pastor hat ja noch nicht mal Argumente. Er wiederholt einfach, in Varianten "das ist satanisch, das ist dämonisch!", ohne zu erklären, was genau er meint, woran der das erkennt. Das ist mir einfach viel zu wenig präzise.

Kann jemand beweisen, die Namen bei Harry haben keinerlei Bezug zu realen Persönlichkeiten?
Auch nicht.
Also muß man die Behauptungen des Pastors stehen lassen.

Die Namen haben Bezug zur europäischen Tradition. Basilisken seh ich zum Besipiel hierzulande auf vielen Brunnen dargestellt. Nicolas Flamel ist ein legendärer Alchemist. Der Stein der Weisen ist in der Tat ein Begriff aus der echten Alchemie. - Die Alchemisten verstanden sich allerdings selbstverständlich als Christen, die einfach eine etwas tiefere Ahnung von den göttlichen Gesetzen hatten, als das absichtlich dumm gehaltene Volk. Hier eine satanische Interpretation anzunehmen, braucht schon viel bösen Willen - viel Unkenntnis - und/oder viel Angst.

grüsse, barbara

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#26 Re: Die Harry-Potter-Manie und ihre Nebenwirkungen

Beitrag von barbara » Sa 27. Jul 2013, 08:01

sven23 hat geschrieben: Nein, ich habe Harry Potter nie gelesen, weil ich immer dachte, das sei Weiberkram. :lol:

Im übrigen sprach ich von literarisch wertvoller Kost. ;)

Es ist ein Zeichen von Arroganz, die Qualität eines Buches beurteilen zu wollen, das man gar nicht gelesen hat. :chapeau:

grüsse, barbara

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#27 Re: Die Harry-Potter-Manie und ihre Nebenwirkungen

Beitrag von sven23 » Sa 27. Jul 2013, 08:43

barbara hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Nein, ich habe Harry Potter nie gelesen, weil ich immer dachte, das sei Weiberkram. :lol:

Im übrigen sprach ich von literarisch wertvoller Kost. ;)

Es ist ein Zeichen von Arroganz, die Qualität eines Buches beurteilen zu wollen, das man gar nicht gelesen hat. :chapeau:

grüsse, barbara

Ich war jung und hatte kein Geld, hab aber in das Buch einer Freundin reingelesen, was mich aber nach ein paar Seiten gelangweilt hat. Hat sicher auch damit zu tun, daß ich kein Freund von Fantasy bin. Gute science Fiction les ich dagegen sehr gern. (ohne arrogant zu sein) ;)
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#28 Re: Die Harry-Potter-Manie und ihre Nebenwirkungen

Beitrag von barbara » Sa 27. Jul 2013, 10:15

sven23 hat geschrieben: Ich war jung und hatte kein Geld, hab aber in das Buch einer Freundin reingelesen, was mich aber nach ein paar Seiten gelangweilt hat. Hat sicher auch damit zu tun, daß ich kein Freund von Fantasy bin. Gute science Fiction les ich dagegen sehr gern. (ohne arrogant zu sein) ;)

Stimmt, es gibt Leute, die mögen es, und andere Leute mögen es nicht.

Das ist aber immer noch nicht ein Urteil über die Qualität. Es gibt auch Leute, die mögen Shakespeare nicht und langweilen sich nach ein paar Seiten davon.

grüsse, barbara

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Naqual
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#29 Re: Die Harry-Potter-Manie und ihre Nebenwirkungen

Beitrag von Naqual » Sa 27. Jul 2013, 15:49

Magdalena61 hat geschrieben: Ich würde es besser finden, nicht so emotional zu werden. :!:

In der Christenheit sind die Meinungen zu Harry Potter übrigens geteilt/konträr: livenet.de

Naja, es gibt kein Thema, bei dem die Christenheit nicht geteilt Ansichten hat. Jedenfalls bei solchen Themen, bei denen nicht unmittelbar ein Beweis geführt werden kann. Also die Aussage "die Bibel ist das Buch mit der höchsten Auflage", da wird noch jeder Christ zustimmen. Es lässt sich ausreichend belegen.

Das Thema ist automatisch emotional. Denn Harry Potter für eine gefährliche Vorbereitung auf Okkultismus oder andere verwerfliche Dinge zu halten impliziert einen moralinen Unterton. Wer H.P. liest, ist nicht richtig informiert und naiv. Und so ein Zauberzeugs wie bei H.P. sei verwerflicher Götzendienst.
Die andere Seite ist inhaltlich davon recht ungerührt, findet die erhobenen Vorwürfe ihrerseits naiv und man kann ganz locker darauf verweisen, dass es KEINE empirische Studie gibt, dass junge Leser der Potterbücher von irgendetwas mehr gefährdet sei als die Gruppe der Potter-Unbelesenen.

Ich bin übrigens ein ausgesprochener Potter-Fan.
Nicht nur, dass ich alle Bücher gerne sogar mehrfach verschlungen habe, auch meinen Kindern erzählte ich Episoden als Gute-Nacht-Geschichten. Als meine Kinder älter waren, haben sie die Bücher dann selbst, gelesen, später sogar auf Englisch.
Bei Harry Potter haben wir einen sympathischen "Antihelden" mit Brille auf der Nase, der ganz anderes ist als Superman, Batman und Co (die von Handlung und Darstellung viel flacher angelegt sind, obwohl sie von Kindern gerne gelesen bzw. gesehen werden).
Mit der Brille auf der Nase und einer gewissen Ahnungslosigkeit stolpert er in die einzelnen Abenteuer. Es dreht sich aber nicht alles um HP, sondern die meisten Charaktere sind gut herausgearbeitet. Oft mit viel Witz und Originalität.
Nichtzauberer (Muggels) sind nicht einfach eine Klasse unterhalb der Zauberer, sondern die bösen Zauberer erkennt man daran, dass sie hier geradezu rassistisch denken und nur Zauberer akzeptieren. Schwächere Kandidaten in ihrem Umfeld, die schnell zu Gespött der anderen werden ("Klassenclowns") werden von den Guten in den HP-Büchern beschützt.
Die Welt und Macht der Zauberer macht diese nicht glücklicher und zufriedener. Im Gegenteil, sie haben die gleichen Schwächen und Stärken auch. Allerdings nutzt die Autorin Zauberei für ihre Kreativität und viele originelle und witzige Einfälle.
Ich war immer froh, dass meine Kinder die Bücher von HP gemocht haben. Die Autorin hat Niveau, eines, das man in vielen anderen Bücher für die Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen nicht hat. Und es ist eines der ganz wenigen Bücher in der Welt, die buchstäblich von Lesern ALLER Altersgruppen verschlungen werden.

Schräg und schon fast bösartig finde ich Kritiken wie z.B. auf livenet.de in der eine Soziologin folgendes sagt:
"dass Harrys Welt von Rassenideologie und Blutopfer, Gewalt und Grauen, Ekel und Terror, Bedrohung und Besessenheit bestimmt werde. Gut und Böse seien derart verdreht, dass kein Kind in dem "satanisch-religiösen Machwerk" moralische Grundsätze finden könne. So werde die Menschenwelt als absoluter Abschaum beschrieben, die brutale Zauberschule hingegen als guter Ort. "
Der Dame wäre zu empfehlen sich mal mit Kindern zu unterhalten, was diese an den HP-Büchern gut finden. Sie wird eine angenehme und tolle Überraschung erleben. Und keine sich mühsam zurückhaltenden Gewaltmonster in Kinderseelen.
Die Autorin der Potterbücher ist gut darin, Einfühlung für andere zu fördern. Auch jemand, der sich auf den ersten Blick schlecht benimmt, hat - wenn man dann seine Vorgeschichte erfährt - gute Gründe, mit denen man es nachvollziehen kann. Auch als Kind noch!
Dass die brutale Zauberschule ein guter Ort sei, zeigt nur, dass sie die Potterbücher schlicht nicht kennt. Es ist sogar peinlich für sie, so krass ist dieses Werturteil daneben.

Aber die Kritikerin ist auch bekannt dafür, dass sie KInderkrippen für unter 3-jährige als gemeinfährlich für diese Kinder betrachtet, diese Einrichtungen würden für irreparable Bindungsschäden sorgen, die erst mit der Pubertät zum Ausbrechen kämen. Vermute mal, auch wenn dies jetzt nicht sachlich ist, ohne ihren sehr bekannter Vater hätte diese Frau wohl niemand weiter ernst genommen.
Bei Rowlings Werken weiß man, dass es Märchen sind. So auch jedes Kind.
Bei den Werken der Kritikerin - und das macht sie gefährlicher - weiß man es nicht, wenn man nicht ausreichend informiert ist in den tangierten Sachbereichen.

Abgesehen davon, dass man enorm viel Bücherverbrennungen begehen müsste, wollte man die "Zauberei" in der Literatur abschaffen. Ob "Faust" oder andere Klassiker, ob "Pumuckl" oder Pipi Langstrumpf.
Und wenn man in die Bibel schaut, wird man schnell eines feststellen: Zauberei ist dort nicht unmittelbar untersagt. Sondern wenn es im Namen Gottes ist, ist es völlig okay. Dieselbe Tätigkeit, wenn nicht im Namen Gottes, ist dann absolut verwerflich. Dann ist aber nicht die Zauberei das Verwerfliche, sondern die dahinterstehende gottferne oder böse Haltung/Motivation. So wie bei allen anderen Lebensbereichen auch.

ThomasM
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#30 Re: Die Harry-Potter-Manie und ihre Nebenwirkungen

Beitrag von ThomasM » Sa 27. Jul 2013, 17:33

Wenn man sich den Artikel von Pastor Myer mal anschaut, dann stellt man fest, dass es kein einziges, wirklich nicht ein einziges Argument dafür gibt, warum Harry Potter dämonisch sein soll. Statt dessen sagt er "Ich weiss das und es es ist so".

Er geht sogar so weit, andere Christen zu diffamieren, nur weil sie seine Meinung nicht teilen. Bemerkenswert sind die Anführungsstriche bei dem Wort christlich als er von diesen berichtet.
Daran sieht man, wes Geistes Kind Meyer war.
Sein Wort gilt, weil er es sagt, Argumente sind nicht nötig, weil er ja die Autorität war und Leute, die nicht seiner Meinung sind, wird das Christentum abgesprochen

Mir wird einfach übel, wenn ich so ein Verhalten feststelle.

@Magdalena

Noch ein Wort zu deiner Befürchtung, dass "Gott uns eine Kündigung der Mitgliedschaft zustellt"
Wie siehst Du Röm 8, 38+39 (Hervorhebungen von mir)

38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,
39 weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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