Jungfrauengeburt: Jesus und sein Vater

Rund um Bibel und Glaube
barbara
Beiträge: 3269
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:07
Kontaktdaten:

#1 Jungfrauengeburt: Jesus und sein Vater

Beitrag von barbara » So 21. Jul 2013, 21:23

abgetrennt aus: Warum ist Gott ein Mann?

sven23 hat geschrieben:
barbara hat geschrieben: ein Sechsjähriger würde sagen "es war halt doch ein menschlicher Mann, was denn sonst? Dumme Ausreden können alle bringen!"



grüsse, barbara

mit "es" meinst du Jesus?

nein, ich halte Joseph für den plausibelsten Kandidaten, den Verlobten Marias. Trotz teilweise gegenteiliger Beteuerungen in der Bibel; in gewissen Versionen wird in der Tat Joseph als Vater genannt, und Jesus als Nachfahre Davids via Joseph.

Wie soll Jesus sich selbst gezeugt haben, wenn er noch gar nicht existierte?

grüsse, barbara

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#2 Jungfrauengeburt: Jesus und sein Vater

Beitrag von sven23 » Mi 24. Jul 2013, 07:14

Magdalena61 hat geschrieben:Gott ist weder Mann noch Frau. Gott ist Geist.

Kann sich Geist fortpfllanzen? Welche Rollte spielt dabei der Heilige Geist? (Transmitter?)
Jesus ist aber ein menschlicher Mann, oder nicht?

Magdalena61 hat geschrieben: (Es könnte sein, dass wir alle einen Riesenschrecken kriegen, wenn wir in der Ewigkeit die Augen aufmachen)


So gruselig wird er schon nicht aussehen. ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
Magdalena61
Beiträge: 15073
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44

#3 Jungfrauengeburt: Jesus und sein Vater

Beitrag von Magdalena61 » Mi 24. Jul 2013, 14:43

barbara hat geschrieben:nein, ich halte Joseph für den plausibelsten Kandidaten, den Verlobten Marias. Trotz teilweise gegenteiliger Beteuerungen in der Bibel; in gewissen Versionen wird in der Tat Joseph als Vater genannt, und Jesus als Nachfahre Davids via Joseph.
Das liegt daran, dass es im Hebräischen wohl kein gesondertes Wort für "Schwiegersohn" gibt.

Es gibt noch ein anderes Problem: Die Geschlechtsregister in Lk. und Mt. sind nicht identisch. Bei Lukas heißt der "Vater" von Joseph Eli, und Matthäus behauptet, Joseph stamme von einem Mann namens Jakob ab.

Die weiteren Vorfahren des Josephs sind auch nicht dieselben. Erst bei David treffen sich die beiden Geschlechtsregister. Matthäus verfolgt die Linie bis zu Abraham, Lukas geht noch weiter zurück, bis zu Adam.

Ein Vater kann ja nun zwei Kinder haben, das kommt immer mal wieder vor, das ist nichts Ungewöhnliches. Aber dass Joseph, der Mann der Maria, zwei biologische Väter haben soll, von denen er abstammte, das wäre wirklich sensationell.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Benutzeravatar
Magdalena61
Beiträge: 15073
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44

#4 Re: Jungfrauengeburt: Jesus und sein Vater

Beitrag von Magdalena61 » Mi 24. Jul 2013, 14:53

sven23 hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Gott ist weder Mann noch Frau. Gott ist Geist.
Kann sich Geist fortpflanzen? Welche Rollte spielt dabei der Heilige Geist?
Geistwesen können sich materialisieren 1. Mose 6,1.

Ein allmächtiger Gott muß nicht persönlich/ körperlich tätig werden.
Er kann befehlen, Energie freisetzen, Reaktionen anstoßen, die Naturgesetze außer Kraft setzen oder völlig Neues schaffen--- "er sprach".... und dann funktioniert das wie in der Genesis--- "und es geschah so".
Jesus ist aber ein menschlicher Mann, oder nicht?
:D Sieht ganz danach aus.
So gruselig wird er schon nicht aussehen. ;)
Wir alle basteln uns irgendwo ein vermenschlichtes Gottesbild zusammen. Aber vielleicht ist Gott ganz anders, als wir Ihn uns vorstellen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

barbara
Beiträge: 3269
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:07
Kontaktdaten:

#5 Re: Jungfrauengeburt: Jesus und sein Vater

Beitrag von barbara » Mi 24. Jul 2013, 15:57

Magdalena61 hat geschrieben: Ein Vater kann ja nun zwei Kinder haben, das kommt immer mal wieder vor, das ist nichts Ungewöhnliches. Aber dass Joseph, der Mann der Maria, zwei biologische Väter haben soll, von denen er abstammte, das wäre wirklich sensationell.
LG

Soviel zur wortgetreuen Wörtlichkeit der Bibel.

Biologisch ist eine Jungferngeburt theoretisch möglich und bei gewissen Tieren, soweit ihc informiert bin, gibt es das auch; allerdings muss das Kind immer dasselbe Erbgut haben wie die Mutter - wie ein zeitverschobener Zwilling - also muss es bei Menschen notwendigerweise ein Mädchen sein.

Da bleibe ihc lieber beim Common Sense, nehme für Jesus einen menschlichen Vater an, und den Heiligen Geist als eine besondere Segnung - eine besondere Informtation - die möglich machte, dass sich der Logos dann in Jesus inkarnieren konnte, später bei der Taufe im Jordan, ohne dass Jesus davon gleich wahnsinnig geworden wäre oder daran gestorben wäre.

grüsse, barbara

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#6 Re: Jungfrauengeburt: Jesus und sein Vater

Beitrag von sven23 » Do 25. Jul 2013, 07:05

barbara hat geschrieben: Da bleibe ihc lieber beim Common Sense, nehme für Jesus einen menschlichen Vater an,
grüsse, barbara

Schade, daß es damals noch keine DNA Tests gab, damit hätte man vieles klären und die Legendenbildung verhindern können.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
Magdalena61
Beiträge: 15073
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44

#7 Re: Jungfrauengeburt: Jesus und sein Vater

Beitrag von Magdalena61 » Fr 26. Jul 2013, 01:14

barbara hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben: Ein Vater kann ja nun zwei Kinder haben, das kommt immer mal wieder vor, das ist nichts Ungewöhnliches. Aber dass Joseph, der Mann der Maria, zwei biologische Väter haben soll, von denen er abstammte, das wäre wirklich sensationell.
Soviel zur wortgetreuen Wörtlichkeit der Bibel.
Wo ist das Problem? Die Geschlechtsregister sind schon richtig aufgeschrieben... aber viele Leute können oder wollen nicht richtig lesen :) .

Lukas führte die Linie nach David über dessen Sohn Nathan weiter, Matthäus bevorzugte den Sohn, den David mit Batseba hatte: Salomo.
Viele Ausleger sehen in dem folgenden Geschlechtsregister die leibliche Abstammung Jesu über Maria bezeugt, während in Mt 1,1-17 die Abstammung Josephs dargestellt wird, als dessen rechtlicher Erbe der Herr von der menschlichen Seite her Anspruch auf den Thron Davids hat. Lk. 3, 23. Anmerkung in der Schlachter 2000
Fazit: Mt. und Lk. zusammen bestätigen die Identität Jesu durch einen doppelten Herkunftsnachweis, einmal rechtlich, als "Sohn des Josephs", und dann als genetischer Nachkomme Davids, über Maria.
barbara hat geschrieben:Da bleibe ihc lieber beim Common Sense, nehme für Jesus einen menschlichen Vater an, und den Heiligen Geist als eine besondere Segnung - eine besondere Informtation - die möglich machte, dass sich der Logos dann in Jesus inkarnieren konnte, später bei der Taufe im Jordan, ohne dass Jesus davon gleich wahnsinnig geworden wäre oder daran gestorben wäre.
Das ist jetzt halt eine Glaubensfrage. Glaube ich dem Zeugnis der Bibel oder versuche ich, die darin enthaltenen, "unverständlichen" Informationen, die wir nicht rational erklären können, die den Erkenntnissen der Wissenschaft und der menschlichen Erfahrung widersprechen, irgendwie "passend" zu machen?

Es gibt ja nicht nur in der Bibel den Bericht über die Jungfrauengeburt. Das Erscheinen eines Gottes oder Herrschers durch das Einwirken einer übernatürlichen Macht scheint ein Bestandteil des Urwissens vieler Völker/ Kulturen zu sein. Haben die sich das nun frei zusammengesponnen oder gibt es vielleicht doch irgendwo einen wahren Kern?
Die Jungfräuliche Geburt ist ein mythisches Motiv in vielen Religionen und alten Kulturen:

-Babylonien : der Herrscher ist Same eines Gottes von einer Göttin geboren
- Ägypten : der Pharao ist Sohn der jungfräulichen Königin und des Gottes Amun-Re wird von Amun zu seinem Sohn erklärt. Ramses II. wird von Gott Ptach in Gestalt eines Bockes mit einer menschlichen Frau gezeugt.
- Indien : die Gottheit steigt in den Schoß der Frauen um neue Menschheit zu ermöglichen (Upapata)
- China : die Geburt eines Kaisers wird auf eine himmlischer Ursache zurückgeführt auch Tschingis Khan
- Südamerika Tolteken : Quetzalcoatl ist göttlicher Herkunft
- Griechenland Rom : Mithras wurde von einer Jungfrau geboren. Als Jungfrauen werden verehrt: Hera Aphrodite und Artemis .
- Pythagoras Plato Alexander Augustus Apollonius von Tyana Perseus Scipio Galerius Armentarius gelten als Söhne eines himmlischen Vaters und einer irdischen Mutter.
uni-protokolle.de
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#8 Re: Jungfrauengeburt: Jesus und sein Vater

Beitrag von sven23 » Fr 26. Jul 2013, 06:50

Magdalena61 hat geschrieben: Es gibt ja nicht nur in der Bibel den Bericht über die Jungfrauengeburt. Das Erscheinen eines Gottes oder Herrschers durch das Einwirken einer übernatürlichen Macht scheint ein Bestandteil des Urwissens vieler Völker/ Kulturen zu sein. Haben die sich das nun frei zusammengesponnen oder gibt es vielleicht doch irgendwo einen wahren Kern?
Die Jungfräuliche Geburt ist ein mythisches Motiv in vielen Religionen und alten Kulturen:

-Babylonien : der Herrscher ist Same eines Gottes von einer Göttin geboren
- Ägypten : der Pharao ist Sohn der jungfräulichen Königin und des Gottes Amun-Re wird von Amun zu seinem Sohn erklärt. Ramses II. wird von Gott Ptach in Gestalt eines Bockes mit einer menschlichen Frau gezeugt.
- Indien : die Gottheit steigt in den Schoß der Frauen um neue Menschheit zu ermöglichen (Upapata)
- China : die Geburt eines Kaisers wird auf eine himmlischer Ursache zurückgeführt auch Tschingis Khan
- Südamerika Tolteken : Quetzalcoatl ist göttlicher Herkunft
- Griechenland Rom : Mithras wurde von einer Jungfrau geboren. Als Jungfrauen werden verehrt: Hera Aphrodite und Artemis .
- Pythagoras Plato Alexander Augustus Apollonius von Tyana Perseus Scipio Galerius Armentarius gelten als Söhne eines himmlischen Vaters und einer irdischen Mutter.
uni-protokolle.de
LG

In Mythen und Legenden ist alles möglich.
Über den historischen Jesus wissen wir so gut wie nichts. Er hat auch nicht greifbares oder schriftliches hinterlassen. Alles ist nachträglich von anderen um seine Person "herumgebastelt" worden.
Man muß ihn deshalb weniger als historische, sondern vielmehr als literatische Figur begreifen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#9 Re: Jungfrauengeburt: Jesus und sein Vater

Beitrag von closs » Fr 26. Jul 2013, 07:55

sven23 hat geschrieben:Man muß ihn deshalb weniger als historische, sondern vielmehr als literatische Figur begreifen.
Aus säkularer Sicht ist das angebracht. - Christlich gesehen steht zunächst vornedran, dass Materie Folge von Geist ist - insofern ist die Zeugung durch den HG geistig gesehen ein Klacks - wenn auch ungewöhnlich.

Fundamental-theologisch ist es naheliegend, weil das Zwischen-Mensch-und-Gott-Sein Anteile von beiden Seiten impliziert. - Ob die göttlichen Anteile auch in einen x-beliebigen Menschen eingehaucht werden könnten, ist überlegenswürdig. - Unter ´dem Gesichtspunkt des Bei-Gott-geht-alles müsste es auch so möglich sein.

Die Historizität Jesu ist aus hier nicht ausgeführten fundamentalen Gründen nötig. - Falls also Jesus NICHT historisch im vom CHristentum postulierten Sinne wäre, hätten die Juden recht, wonach der Messias noch nicht da war. - Da hätte ich auch kein Problem, weil aus der Überzeitlichkeit heraus das "ob" und nicht das "wann" entscheidend ist.

barbara
Beiträge: 3269
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:07
Kontaktdaten:

#10 Re: Jungfrauengeburt: Jesus und sein Vater

Beitrag von barbara » Fr 26. Jul 2013, 08:42

Magdalena61 hat geschrieben:Das ist jetzt halt eine Glaubensfrage. Glaube ich dem Zeugnis der Bibel oder versuche ich, die darin enthaltenen, "unverständlichen" Informationen, die wir nicht rational erklären können, die den Erkenntnissen der Wissenschaft und der menschlichen Erfahrung widersprechen, irgendwie "passend" zu machen?

Es gibt ja nicht nur in der Bibel den Bericht über die Jungfrauengeburt. Das Erscheinen eines Gottes oder Herrschers durch das Einwirken einer übernatürlichen Macht scheint ein Bestandteil des Urwissens vieler Völker/ Kulturen zu sein. Haben die sich das nun frei zusammengesponnen oder gibt es vielleicht doch irgendwo einen wahren Kern?

Ich nehm den wahren Kern: Jesus war ein aussergewöhnlicher Mensch; und ich gehe davon aus, ein Mann namens Jesus, Sohn der Maria, existierte tatsächlich. Darum wurde, wie Sven schon sagte, er im Nachhinein mit diversen Legenden und Mythen geschmückt, wie es sich für einen Halbgott gehört.

Das detaillierte Auseinandernehmen von Ahnenlisten langweilt mich, ich halte das nicht für relevant für meinen Glauben.

grüsse, barbara

Antworten