Der "richtige" Glaube

Rund um Bibel und Glaube
R.F.
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#11 Re: Der "richtige" Glaube

Beitrag von R.F. » Sa 21. Apr 2018, 12:46

AlTheKingBundy hat geschrieben: Ein "wir sind alle eins" ist genauso falsch wie die "große Spaltung". Du hast schon Recht: es kann nur eine Wahrheit geben und somit muss zwangsläufig eine Reihe von falschen Auslegungen existieren, wenn nicht alle, denn es existiert wohl kaum irgendwo ein 100%ig-richtiges Schriftverständnis. Vielleicht sollte der gemeinsame Nenner tatsächlich so aussehen, dass:

1. Man sich zugesteht, nicht die 100%ige Wahrheit zu kennen.
- - -
Als "mutig" kann man nicht bezeichnen, wer sich dem Schrift-Verständnis des Gros der Theologen widersetzt. Wobei sich diese Theologen lediglich darüber einig sind, was genau die Verfasser biblischer Schriften ausdrücken wollten. Vom göttlichen Ursprung der Schrift gehen heute nur noch wenige Theologen und andere Gelehrte aus...

PeB
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#12 Re: Der "richtige" Glaube

Beitrag von PeB » Sa 21. Apr 2018, 12:48

Opa Klaus hat geschrieben:Alle Abweichung von der Realität und Wahrheit nenne ich stets kurz: „Lug+Trug“.

Darin stimme ich mit dir prinzipiell überein. Allein: es fällt uns nicht immer leicht, Realität und Wahrheit zu erkennen. Von daher ist die Abweichung zwangsläufig. Ich wäre da ein wenig gnädiger als du. Wenn die vermeintliche Abweichung auf fundiertem Grund steht, sollte man ihre Vermeintlichkeit prüfen dürfen, bevor man sie als Lug+Trug bezeichnet.

Opa Klaus hat geschrieben:Dazu zähle ich zügellose Fantasie mit Hirngespinsten.
Fantasie ist völlig grenzenlos und jeder wirft dem anderen solche vor.

Wenn die Betonung auf grenzenlos liegt, ja. Auch hier: fundierte Fantasie halte ich für zulässig. Fantasie ist eine Gabe, kein Fluch.

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Travis
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#13 Re: Der "richtige" Glaube

Beitrag von Travis » Sa 21. Apr 2018, 12:54

PeB hat geschrieben:Wenn die vermeintliche Abweichung auf fundiertem Grund steht, sollte man ihre Vermeintlichkeit prüfen dürfen, bevor man sie als Lug+Trug bezeichnet.
Zumal "Lug & Trug" einen gewissen Vorsatz implizieren, oder nicht?
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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Opa Klaus
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#14 Re: Der "richtige" Glaube

Beitrag von Opa Klaus » Sa 21. Apr 2018, 12:58

PeB Meinungsverschiedenheiten geraten schnell auf emotionell Ebene mit gegenseitigen "Bewertungen".
PeB hat geschrieben:Auch hier: fundierte Fantasie halte ich für zulässig. Fantasie ist eine Gabe, kein Fluch.
Sicherlich ist Fantasie wie Feuer eine unverzichtbare "Gabe", mit ebenfalls 2 Seiten.

... was soll man unter "fundierte Fantasie" verstehen? gibt es "fundiertes Feuer"?
Soll "fundiert" = "zweckdienlich" heißen, dann ist es zielgerichtet beherrscht und gesteuert; manches mal auch für Abbruchzwecke,
oder per Flammenwerfer als Kriegswaffe um Gegner zu besiegen.

Der schadensfreie Umgang mit Feuer wie mit Fantasie hängt leider von unserer Einsicht, Kenntnis und Entscheidung ab.
Es gibt keinen "natürlichen Instinkt", der unseren Umgang mit beiden restlos sicher und schadenfrei steuert.

"Lug+Trug" unterschiedlich bewerten, Interpretieren, abstufen, definieren wollen, vernebelt und verharmlost den Begriff nur.
Dauerhafter "Lug+Trug" implizieren gewiss einen erheblichen Vorsatz meistens als Waffe, anders als kurzzeitiger "Irrtum".

Immer wieder muss ich lesen, dass kein Mensch unterscheiden kann zwischen Wahrheit und Unwahrheit(Lüge).
Gemäß der Bibel ist das eine ewige uralte Streitfrage seit Eden unter dem Begriff: "Erkenntnis des Guten und Bösen"
Wohltätig ist des Geistes macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht. Wer die Vernunft ausschaltet, findet im Dunkeln den Schalter zum Wiedereinschalten nicht mehr. http://www.prueter.eu

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#15 Re: Der "richtige" Glaube

Beitrag von PeB » Sa 21. Apr 2018, 14:11

Opa Klaus hat geschrieben:PeB Meinungsverschiedenheiten geraten schnell auf emotionell Ebene mit gegenseitigen "Bewertungen".
Ich war diesbezüglich ganz unemotional, empfand das keineswegs als grundsätzliche Meinungsverschiedenheit und hatte nicht die Absicht einer Bewertung deiner Einschätzung. :)
Ich wollte nur meine persönliche Ansicht zu deiner Äußerung zum Besten geben. Alles ist gut. :)

Opa Klaus hat geschrieben:... was soll man unter "fundierte Fantasie" verstehen?
Zum Beispiel ist die Trinitätslehre eine fundierte Fantasie. Insofern als sie in der Bibel als solche nicht dargelegt wird, aber durch Textbelege 'fundiert' werden kann.
Ebenso viele andere Glaubenslehren.

Opa Klaus hat geschrieben:"Lug+Trug" unterschiedlich bewerten, Interpretieren, abstufen, definieren wollen, vernebelt und verharmlost den Begriff nur.
Ja, gut. Wenn wir beide einen Zauberkünstler auf der Bühne sehen, der eine Jungfrau durchsägt (und sie überlebt das als Voraussetzung :lol: ), dann vermute ich, stimmen wir darin überein, dass das Lug+Trug ist. Wir wissen, dass so etwas einem Menschen nicht möglich ist (und dass die durchgesägte Dame vermutlich keine Jungfrau ist :) ).
Aber wenn ich lese, dass Jesus über das Wasser lief, dann ist das für mich und dich die Wahrheit, andere bewerten das als Lug+Trug. Was ich damit sagen will ist, dass die Bewertung als Lug+Trug von der persönlichen Überzeugung abhängt und darum keine adäquate Bezeichnung zur objektiven Bewertung eines Sachverhaltes ist.
Ist also nun die Trinitätslehre Lug+Trug? Ich schätze, in dieser Fragestellung würden sich die Gemüter hier sehr erhitzen und gegenseitige Beleidungen wären die Folge. Also halte ich es für angemessen, derartige Vokabeln einfach zu vermeiden, wenn es um eine faire Diskussion gehen soll.

Bei Gericht kann man hingegen gerne von Lug+Trug reden.

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Opa Klaus
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#16 Re: Der "richtige" Glaube

Beitrag von Opa Klaus » Sa 21. Apr 2018, 14:25

Ein "Gott und Vater der Menschen" erwartet doch sicher, dass wir aus all unseren langen Erfahrungen
allmählich von ganz allein wenigstens ein bisserl lernen.

Den nützlichen perfekten Umgang mit FEUER haben wir ja dann auch fix gelernt, weil der Schaden auch fix kommt.

Den nützlichen perfekten Umgang mit unserer FANTASIE, haben wir das auch endlich gelernt?
Fantasie kann man sicherlich in etwa mit Feuer vergleichen. Der "Schaden" kommt verzögert und unser Schadenbewusstsein kommt ewig nicht.
Gott hält sich aus diesem Lernprozess mit guten Gründen heraus, weil wir gänzlich unbeeinflusst selbst zu der Erkenntnis kommen sollen.

Solcher Erkenntnisgewinn und solches Bewusstwerden ist niemals ein Massenphänomen, sondern beginnt mit verspotteten Einzlgängern.
Dazu sagt die Bibel voraus, "dass die Erkenntnis sich (langsam) mehren wird": Dan 12,4 Und du, Daniel, halte die Worte geheim und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes! Viele werden suchend umherstreifen, und die Erkenntnis wird sich mehren.
Jesus hat Lügner mit Menschenmördern auf gleiche Stufe gestellt:
Joh. 8:44 Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.
Joh 4,24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten.
Joh 5,33 Ihr habt zu Johannes gesandt, und er hat der Wahrheit Zeugnis gegeben.
Joh 8,32 und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
Joh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
Joh 16,13 Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen.


Ich weiß nicht, in welcher Familie Lügner, Betrüger mit Hirnghespinsten als Angehörige gern geduldet werden.
Warum dürfen solche destruktiven Chaoten sich dann in der Menschheitsfamilie ungeschoren herumtreiben.
Wer jetzt meint, Lug+Trug habe auch etwas auferbauendes, gutes, der sollte fix mal Beispiele bringen.
Zu welchem "richtigen Glauben" gehört dauerhafter Lug+Trug und wozu soll der nützen?
Die Bibel nennt es einen vorübergehenden Störfall durch einen bös gewordenen Engel.
Wohltätig ist des Geistes macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht. Wer die Vernunft ausschaltet, findet im Dunkeln den Schalter zum Wiedereinschalten nicht mehr. http://www.prueter.eu

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#17 Re: Der "richtige" Glaube

Beitrag von Lena » Sa 21. Apr 2018, 14:54

Der richtige Glaube lässt den Menschen in die rechte Richtung wachsen.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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#18 Re: Der "richtige" Glaube

Beitrag von PeB » Sa 21. Apr 2018, 15:03

Opa Klaus hat geschrieben:...
Ich weiß nicht, in welcher Familie Lügner, Betrüger mit Hirnghespinsten als Angehörige gern geduldet werden.

Langer Rede kurzer Sinn. Wenn es sich um wiederholten vorsätzlichen Betrug handelt, gebe ich dir sicherlich recht. Wenn es sich aber um Fehlleitung handelt, nützt es nichts, Denjenigen einen Betrüger zu nennen, weil man ihn dann unter Umständen nur noch mehr in die Arme des Betrugs treibt. Vielleicht sollte man also damit anders umgehen.
Im Sinne der Familie: wenn dein Sohn ein notorischer Lügner, Betrüger und Verbrecher ist, kannst du in gerne verstoßen (auch dann noch fiele mir das schwer). Wenn er aber gelogen, betrogen oder etwas verbrochen hat, weil er dazu verführt wurde, werde ich mich um ihn ganz besonders bemühen.

Jesus ist auch zu den Sündern gegangen. Bei den Aufrechten hatte er ja keine Mission zu erfüllen.

Was deine Anmerkung betrifft, dass wir allmählich gelernt haben sollten...
...das Kind lernt von Vater und Mutter von Null an. Es kommt nicht mit den Erfahrungen aus 2000 Jahren auf die Welt. Vielleicht sollte man bei pauschalen Betrachtungen immer auch die individuellen Voraussetzungen ins Kalkül ziehen.

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#19 Re: Der "richtige" Glaube

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 21. Apr 2018, 16:05

R.F. hat geschrieben: Als "mutig" kann man nicht bezeichnen, wer sich dem Schrift-Verständnis des Gros der Theologen widersetzt. Wobei sich diese Theologen lediglich darüber einig sind, was genau die Verfasser biblischer Schriften ausdrücken wollten. Vom göttlichen Ursprung der Schrift gehen heute nur noch wenige Theologen und andere Gelehrte aus...

Es dreht sich nicht darum, "mutig" zu sein. Deine pauschale Aussage, dass man sich "Theologen" nicht widersetzen soll, ist kurzsichtig und ungenau. Zunächst einmal, was/wer ist ein Theologe, der, der ein Dr. hat oder ein Prof. Dr.? Das ist wirklich naiv gedacht, weil Theologen oft in einem Abhängigkeitsverhältnis stehen - wer finanziert ihnen die Brötchen? Also, wen nehmen, wir? Kath. oder ev. Theologen?
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

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Opa Klaus
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#20 Re: Der "richtige" Glaube

Beitrag von Opa Klaus » Sa 21. Apr 2018, 16:12

Ich pieke mal das heraus, meine Antwort in rot:
PeB hat geschrieben:...das Kind lernt von Vater und Mutter von Null an.
Von welchem "NULL"? Etwa dem NULL von vor 6000 Jahren?
Es kommt nicht mit den Erfahrungen aus 2000 Jahren auf die Welt.
Diese langen Erfahrungen sollten sich doch über Generationen summieren, aufbauen, weiter gegeben werden und nicht in jeder Generation nochmal neu gemacht werden.
Vielleicht sollte man bei pauschalen Betrachtungen immer auch die individuellen Voraussetzungen ins Kalkül ziehen.
Ja, "was Eltern nicht gelernt haben, lernt deren Kind nimmermehr"
...................
PeB Du hattest im Eingangsbeitrag die notwendigen Bezugspunkte für „richtig“ ja genannt.
Gott hatte in Eden bereits auch Bezugspunkte mit Leben als richtig und Tod als falsch für Menschen bezeichnet
und Gott hat auch die beiden unterschiedlichen Verhaltensweisen dazu genannt.
Denn der Mensch hat wesentlich mehr Entscheidungsfreiheit und Kreativität als ein Tier.
Insofern kann sich kein Mensch „gehen lassen“, in der Hoffnung, dass alles immer automatisch wie beim Tier richtig ist.
Der Mensch muss sich ständig selbst Gedanken machen und überlegt steuern, handeln mittels Geist, Verstand und Vernunft.
Bei dem hohen geistigen kreativen Fantasie-Anteil der Gedanken besteht immer die Gefahr des „Entgleisens“ von der Realität weg.
Zu „RICHTIG“ gehört unbedingt ein Bewusstsein gegenüber dieser Gefahr um "entgleistes" wieder auf den glücklichen Weg zu bringen.
Die schier unendliche Vielfalt der Welt- und Gottesbilder beweist den großen Schaden, den die Gefahr der Entgleisung bereits angerichtet hat.
Nur weil sich alle daran gewöhnt haben, muss es weder nützlich noch richtig sein.

Wie muss ich mich denn noch artikulieren, damit nicht alle dauernd "Bahnhof" verstehen.
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