Was bedeutet Inspiration?

Rund um Bibel und Glaube
JackSparrow
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#21 Re: Was bedeutet Inspiration?

Beitrag von JackSparrow » So 14. Jan 2018, 10:01

Helmuth hat geschrieben:Wenn die Quelle nicht Gott ist, was dann?
Wenn Nietzsche von Gott inspiriert war, sollte dann nicht der Zarathustra auf der gleichen Stufe der Heiligkeit stehen wie beispielsweise die Römerbriefe?

Der Geist, der allen Menschen Leben gibt, gibt auch die kognitiven Fähigkeiten.
Der Atem, der alle Menschen leben lässt, ist der gleiche Atem, der auch andere Tiere leben lässt. So steht es geschrieben. Von wenigen Ausnahmen (Kohelet) abgesehen würde ich die kognitiven Fähigkeiten der meisten Bibelautoren hingegen eher im unteren Mittelfeld einordnen.

Hosea sagt ja nicht man stirbt sofort
Er sagt auch nicht, dass die Symptome dauerhaft bestehen bleiben.

Allmählich hauchst du aus, schneller als andere.
Demnach ist Krankheit eine Folge von Sünde?

Übrigens starben vor Erfindung des Kaiserschnitts 5-10 Prozent aller Schwangeren (und deren ungeborenes Kind) an den Folgen der Schwangerschaft. Der evolutionäre Trend geht zu engeren Becken bei größeren Gehirnen, wofür die Natur eine gewisse Verlustrate sozusagen in Kauf nimmt. Hätten die sich im Mutterleib mal ordentlich von den göttlichen Geistern inspirieren lassen.

Ruth
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#22 Re: Was bedeutet Inspiration?

Beitrag von Ruth » So 14. Jan 2018, 13:44

Helmuth hat geschrieben:
- Was versteht man überhaupt unter dem Wort "Inspiration"?
- Was bedeutet es in Bezug auf die uns überlieferte Schrift?



Die meisten Erklärungen, welche ich zum Thema "Inspiration" (der Bibel) bisher gehört habe, war der Vers aus 2. Tim 3,16
Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit,...

Wobei der Schwerpunkt auf "eingegeben" liegt ... oder "eingehaucht"

Kommt dann natürlich auch darauf an, wie man das versteht. Ich verstehe es in dem Sinn, wie es auch heute noch von Menschen wahrgenommen wird, wenn sie von Gott angesprochen/berührt werden. Es sind dann Impulse, die einen erreichen, durch Worte von Menschen, Situationen, Reaktionen, die in dem Zusammenhang als Botschaft von Gott verstanden werden.

So ungefähr verstehe ich auch die biblischen Worte.
Ich kann es aber nicht so verstehen, wenn man an einzelnen Worten herumfeilscht, um genau festzulegen, wie der Schreiber (Gott) es wohl gemeint haben könnte. Weil ich es für bestenfalls zweitrangig halte, wie es der Schreiber zu dem Zeitpunkt gemeint haben könnte. Wichtig ist, wie das Wort mein Herz erreicht und was es bewirkt.

Helmuth
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#23 Re: Was bedeutet Inspiration?

Beitrag von Helmuth » Mo 15. Jan 2018, 09:21

Ruth hat geschrieben: Ich kann es aber nicht so verstehen, wenn man an einzelnen Worten herumfeilscht, um genau festzulegen, wie der Schreiber (Gott) es wohl gemeint haben könnte. Weil ich es für bestenfalls zweitrangig halte, wie es der Schreiber zu dem Zeitpunkt gemeint haben könnte. Wichtig ist, wie das Wort mein Herz erreicht und was es bewirkt.
So etwas führt in der Regel zu einseitiger Auslegung der Schrift. Ich erzähl dir mal was.

Als ich noch ein junger Christ war und vom „Tuten und Blasen“ erst wenig Ahnung hatte, geriet ich einmal in die Situation für meinen Ex-Chef zu beten wegen eines akuten schweren Anfalles seines Rückenleidens. Er erlaubte es und wir gingen in sein Zimmer. Ich hatte zwar Mut und auch Mitleid, aber ehrlich gesagt wusste ich nicht wirklich, was ich konkret beten sollte.

Aber ich sprach seine Krankheit an und hatte dabei im Kopf wie mein Pastor das öfter vor mir angewandt hatte. So nahm ich mehrere Worte aus Jes. 53 in den Mund, welche Krankheit und Sünde ansprechen, die unser Herr Jesus aufs Kreuz getragen hatte. Danach ging ich wieder in mein Zimmer und arbeitete weiter.

Am nächsten Morgen erreichte mich sehr früh morgens ein E-Mail meines Bosses. Er schrieb, er hätte sich gerade vorbereitet zum Arzt zu fahren, aber siehe da, das Leiden war vollständig verschwunden, über Nacht also. Und dafür wollte er mir sehr danken und wolle auch seinen Glauben überdenken.

Was will ich damit sagen? Der Herr ist wunderbar, ja! Aber noch etwas zu Inspiration: Es war scheinbar weniger wichtig, wie sehr ich die Worte aus Jesaja bereits in mein Herz aufgenommen und verinnerlicht hatte, sondern diese haben in sich ihre inspirierende Kraft, das umzusetzen, was sie aussagen, d.h. also unabhängig von meiner Auffassung dazu.

Was der Herr in diesem Fall von mir abverlangte, war ein Herz von Mitleid für meinen Nächsten, und das hatte ich damals, wie es ja auch Jesus immer hatte auf seinen Wegen der Verkündigung. Man kann also Gottes Wort „beim Wort“ nehmen und auf dessen inspirierende Kraft vertrauen. Das ist Glaube! Und so wurde meiner stets gestärkt.
Zuletzt geändert von Helmuth am Mo 15. Jan 2018, 09:57, insgesamt 2-mal geändert.
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#24 Re: Was bedeutet Inspiration?

Beitrag von Pluto » Mo 15. Jan 2018, 09:28

Catholic hat geschrieben:Man kann auch schreiben
"...von Gott oder Mitmensch."
und es würde auch stimmen,weil es situationsabhängig ist.
...was zu beweisen wäre.

Du und Helmuth seid voreilig in eurem Urteil.
Was ist, wenn es Gott nicht gibt?

Außerdem... warum sollte es nicht einsame Inspiration geben, wo der Mensch einfach eine Idee hat?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#25 Re: Was bedeutet Inspiration?

Beitrag von Helmuth » Mo 15. Jan 2018, 18:18

Pluto hat geschrieben: Außerdem.. warum sollte es nicht einsame Inspiration geben, wo der Mensch einfach eine Idee hat?
Aber darum geht es ja hier. Woher kommen die Gedanken? Wie entstehen sie? Oxigenium und Helium sind es nicht, obwohl Luft zum Leben unumgänglich ist, wie auch Blutkreislauf und Herzrhythmus.

Aber was ist die Ursache für einen Gedanken? Bei der Annahme ohne Gott kommen sie aus dem "Nichts" oder sie wären das Zufallsprodukt neuronaler Aktivität. Klingt das plausibel? Und wenn, was treibt diese wiederum an, Intelligentes zu bewirken?

Zu Ende gedacht bedeutet es, dass irgend etwas einen Ursrpung bilden muss, ein Äther, ein Geist, ein was weiß ich. Wenn kein Gott im Spiel ist, was wäre es dann?
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#26 Re: Was bedeutet Inspiration?

Beitrag von Josi » Mo 15. Jan 2018, 19:56

Helmuth hat geschrieben:Zu Ende gedacht bedeutet es, dass irgend etwas einen Ursrpung bilden muss, [...]
Gut. Dann verrate uns auch bitte, was der Ursprung Gottes ist.

;)
Wer propagiert, es sei nicht schlimm wenn Menschen - einschließlich Kinder - getötet werden, da sie bei Gott weiter leben würden, gehört selbst auf der Stelle mit der Begründung getötet: "DIES SEI AUCH DIR GEGÖNNT!!!"

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#27 Re: Was bedeutet Inspiration?

Beitrag von Helmuth » Mo 15. Jan 2018, 20:36

Josi hat geschrieben: Gut. Dann verrate uns auch bitte, was der Ursprung Gottes ist.

;)
Das weiß ich nicht, weil es heißt er ist der Ewige und ewig entzieht sich in temporaler Hinischt komplett meinem Vorstellungsvermögen. Aber das führt vom Thema weg. Die Frage nach dem Urspung des Urspungs ist philosophisch und für mich sekundär. Klären wir mal den ersten erfassbaren Urspung.

Inspiration ist ein Vorgang, der wie eine Art Impuls oder Antrieb auf unser Bewusstsein einwirkt. Das kann alles Mögliche sein, eine Sinneswahnehmung, sei es Gesehenes, Gehörtes, Gelesenes aber auch Gefühltes, alle Art Eindrücke, die eine bestimmte Reaktion in uns hervorrufen. Die Reaktion hat in der Regel einen Gedankengang zur Folge. Z.B.: Mensch, der hat so dumm geschrieben, das kann man so nicht stehen lassen.

Diese Einwirkung, die eine Reaktion hervorruft kann man als Kraft ansehen, analog zur physischen Kraft eine geistige Kraft, die nun einen bestimmten Gedanken in dir formt, der in der Folge deine nächste Handlungsweise bestimmt.

In unserem Fall setzt du dich zum PC und schreibst deine Entgegnung. Und nun die Frage: Was hat dich bewogen, das zu tun? Welche Quelle treibt dich an?

Ich sage so: Du wurdest durch meine Worte inspiriert, und nun folgen deine Worte, die mich wiederum inspireren sollen. In der Natur wäre das Einwrken von Kräften z.B. etwas was Bäche zu Flüssen macht und talwärts einen gemeinsamen Ort suchen. In der geistigen Welt ist es ähnlich, ein Austragen geistiger Strömungen, die aufeinander treffen und miteinander ringen, z.B. wer wohl in einer Sache "Recht behält".
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#28 Re: Was bedeutet Inspiration?

Beitrag von Josi » Mo 15. Jan 2018, 21:50

Helmuth hat geschrieben:
Josi hat geschrieben: Gut. Dann verrate uns auch bitte, was der Ursprung Gottes ist.

;)
Das weiß ich nicht, weil es heißt er ist der Ewige und ewig entzieht sich in temporaler Hinischt komplett meinem Vorstellungsvermögen.
Demnach weißt Du also im Konkreten nicht wirklich, woran Du eigentlich glaubst? :o
Helmuth hat geschrieben:Aber das führt vom Thema weg. Die Frage nach dem Urspung des Urspungs ist philosophisch und für mich sekundär. Klären wir mal den ersten erfassbaren Urspung.
Bzw. philosophisch als auch naturwissenschaftlich.
Darum möchte ich die erste und allesentscheidende Erstprämisse (Gottesexistenz) nicht übergehen - Grund; ist mir viel zu willkürlich.

Was das Wörtchen "Inspiration" rundum besagt, ist mir bestens bekannt, darum Erklärungen dazu nicht nötig sind.
Ungleich ungeklärter ist hingegen, wie weitgehenst determiniert allerlei Inspiration ist.
Denkst Du ab und an auch darüber nach? ;)
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#29 Re: Was bedeutet Inspiration?

Beitrag von Helmuth » Di 16. Jan 2018, 07:36

Josi hat geschrieben: Bzw. philosophisch als auch naturwissenschaftlich.
Warum unterscheidet man Geisteswissenschaft von Naturwissenschaft? Wenn wir etwas über den Geist erfahren wollen wird das nicht naturwissenschafltich möglich sein, sonst wäre Geisteswissenschaft nicht länger Geisteswissenschaft.

Man kann Phänomene anhand ihrer Auswirkungen wohl erfassen, z.B. was ein Mensch in seinem Zorn anzurichten vermag, aber zu untersuchen, welche Ursache der Zorn zselbst hat, nach welchen naturwissenschafltichen Methoden willst du das festmachen? Das ist Sache des Geistes.

Definition 2: Ein Mensch richtet sein Handeln nach dem Geist aus, durch den er inspiriert wird.

Josi hat geschrieben: Ungleich ungeklärter ist hingegen, wie weitgehenst determiniert allerlei Inspiration ist.
Denkst Du ab und an auch darüber nach? ;)
Inspiration bewirkt erneute Inspiration, aber von einer Determiniertheit würde ich nur reden, wenn sie sich auch nach bestimmten Kriterien belegen lässt.

Man kann Menschen mit Drangsalierung in eine Richtung steuern, dass sie zu Handlangern deines Willens werden und für dich z.B. Morde begehen. So arbeiteten immer schon Gewaltherrscher, die ihre verliehene Macht dazu missbrauchen, andere zu manipulieren.

Aber, funktioniert das z.B. konsequent deterministisch immer nach einem bestimmten Muster und unterwerfen sich dem alle? Nein. Denn, dann machst du die Rechnung ohne Gott, der mit seinem Heiligen Geist dagegensteuert. Dann passieren z.B. Dinge, die von oben kommen, und auf die der Mensch keinerlei Einfluss mehr hat.

Ich geb als ein Beispiel des Ende des Königs Herodes Agrippa:
Apg. 12,21-23 hat geschrieben: An einem festgesetzten Tage aber hielt Herodes, nachdem er königliche Kleider angelegt und sich auf den Thron gesetzt hatte, eine öffentliche Rede an sie. Das Volk aber rief ihm zu: Eines Gottes Stimme und nicht eines Menschen! Alsbald aber schlug ihn ein Engel des Herrn, darum daß er nicht Gott die Ehre gab; und von Würmern gefressen, verschied er.
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#30 Re: Was bedeutet Inspiration?

Beitrag von Josi » Di 16. Jan 2018, 08:52

Helmuth hat geschrieben:Warum unterscheidet man Geisteswissenschaft von Naturwissenschaft?
Diese Frage ist zu kurz gedacht, blieb darin Pseudowissenschaft unerwähnt.
Zudem verwendest Du den Begriff "Geist" in zweierlei Bedeutungsweisen, darum vorgehend, wie ein Hütchenspieler.
Diesem fiesen Spiel nicht genug verwendest Du unablässig das erst mal Nachzuweisende im Beweisgang (Gott-Vater ist, weil Gott-Geist / Gott-Sohn besagt...).
Dennoch kann ich Verständnis dafür aufbringen, argumentieren doch alle Sektierer so.
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