Ist es gestattet die Gebetsform anderer Christen zu kritisieren?

Rund um Bibel und Glaube
Helmuth
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#71 Re: Ist es gestattet die Gebetsform anderer Christen zu kritisieren?

Beitrag von Helmuth » Mi 15. Nov 2017, 07:48

Novalis hat geschrieben: Das ist sehr islamisch gedacht, ist Dir das bewusst? ;)
Ich denke also so wir die extremsten Feinde Gottes? Dafür hat Gott mich befreit und so bete ich nun. Aha.

Leute, das ist ein klares Ablenkungsmanöver, weg vom Sachlichen, hin zur Attackierung des Denkens. Ich bin froh, dass ich heute in der Lage bin Gott anzubeten. Das war früher bei Gott nicht so.

Wer meint das angeifen zu können, der muss schon mit sachlicheren von Gott inspirierten Argumenten kommen als mit der Lehre derer, die auf der Nudelsuppe daherschwimmen.

Die Attacke auf Charismatiker war schon nichts weiter als die Zündung einer Nebelgranate, weiter nichts, wie ich dargelegt hatte. Jetzt zündet Novalis die nächste mit dem Islam. Schon seltsam.

Hat noch jemand was Ähnliches auf Lager? Nur zu, solches trifft mich eh nicht. :mrgreen:

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Novas
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#72 Re: Ist es gestattet die Gebetsform anderer Christen zu kritisieren?

Beitrag von Novas » Mi 15. Nov 2017, 09:09

Die vielen Zweige des Christentums kann es ohne den Stamm der wahren und historischen Kirche nicht geben, welche den Auftrag hat die “Fülle der Wahrheit” zu bewahren und weiter zu geben. Wie absurd ist es, wenn die Zweige sich gegen den Stamm wenden, ohne den sie gar nicht existieren würden? Wenn wir sagen, dass die Kirche die Fülle der Wahrheit bewahrt, dann bedeutet das jedoch nicht, dass alle anderen völlig frei von jeglicher Wahrheit sind. Wo immer das Leben existiert und die Liebe erfahren wird, wird etwas von der göttlichen Gegenwart gefunden. Kein Mensch kann zu 100% nur falsch liegen, deshalb müssen wir davon ausgehen, dass wir überall Wahrheitsfragmente finden, aber zwischen Fragmenten und der Fülle der Wahrheit besteht ein qualitativer Unterschied, so wie es einen Unterschied zwischen einem kleinen Bächlein und dem gewaltigen Ozean gibt. :)

Was machen also Protestanten, wenn sie sich von der historischen Kirche trennen? Sie grenzen ihre Teilwahrheit gegen die Fülle der Wahrheit ab und begrenzen damit ihr eigenes spirituelles Leben. Die Fülle der Wahrheit kann ich in solchen Worten wahrnehmen:

“Der Name Jesus, der im menschlichen Herzen gegenwärtig ist, teilt ihm die Macht der Vergöttlichung mit. Indem es durch das Herz hindurch leuchtet, erhellt das Licht des Namens Jesus das ganze Universum” (S. Bulgakov, “Die orthodoxe Kirche”, SS. 170-171).
Zuletzt geändert von Novas am Mi 15. Nov 2017, 09:15, insgesamt 1-mal geändert.

Helmuth
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#73 Re: Ist es gestattet die Gebetsform anderer Christen zu kritisieren?

Beitrag von Helmuth » Mi 15. Nov 2017, 09:14

Novalis hat geschrieben:Die vielen Zweige des Christentums kann es ohne den Stamm der wahren und historischen Kirche nicht geben, ...
Und wer ist das genau?
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Novas
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#74 Re: Ist es gestattet die Gebetsform anderer Christen zu kritisieren?

Beitrag von Novas » Mi 15. Nov 2017, 09:25

Helmuth hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Die vielen Zweige des Christentums kann es ohne den Stamm der wahren und historischen Kirche nicht geben, ...
Und wer ist das genau?

Sergei Bulgakow war ein orthodoxer Theologe. Meine größte Sympathie gilt jener Kirche, welche Theologen hervorbringt, die solche Worte schreiben können, wie ich sie oben zitierte. Wann hast Du jemals einen Christen sagen gehört, dass “das Licht des Namens Jesus das ganze Universum” erleuchtet? Vieles, was heute Christentum genannt wird, ist im Vergleich dazu ein ziemlich trübes oder seichtes Gewässer. Die Schrift selbst spricht vom Pleroma (griechisch, πλήρωμα pléroma „Fülle“) und somit stellt sich die Frage, wo diese Fülle gegenwärtig ist. Warum soll ich mich mit einem Bächlein zufrieden geben, wenn ich im ganzen Ozean baden kann.
Zuletzt geändert von Novas am Mi 15. Nov 2017, 09:37, insgesamt 1-mal geändert.

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#75 Re: Ist es gestattet die Gebetsform anderer Christen zu kritisieren?

Beitrag von Travis » Mi 15. Nov 2017, 09:37

Ist es gestattet die Gebetsform anderer Christen zu kritisieren?

Wenn mich jemand beten sieht und an der äußeren Form etwas auszusetzen hat, so höre ich mir das an. Sollte dieser Jemand berechtigte Bedenken formulieren, kann ich die Form ändern... entweder generell oder in seiner Gegenwart. Kommt halt auch darauf an, wie sehr der Jemand betroffen ist. Ich las in der Bibel beispielsweise ab und an etwas von erhobenen Händen. Das habe ich mal versucht, aber ich komme mir dabei seltsam vor. Ob das nur an mir oder an meinem Umfeld liegt, kann ich gar nicht sagen. Da denke ich zwischendurch immer mal wieder drüber nach. Das weithin bekannte "Augen zu, Hände falten und Kopf gesenkt" ist allerdings auch nicht immer so meins. Das halte ich flexibel.

travis
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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#76 Re: Ist es gestattet die Gebetsform anderer Christen zu kritisieren?

Beitrag von Novas » Mi 15. Nov 2017, 10:07

Travis hat geschrieben:
Ist es gestattet die Gebetsform anderer Christen zu kritisieren?

Wenn mich jemand beten sieht und an der äußeren Form etwas auszusetzen hat, so höre ich mir das an. Sollte dieser Jemand berechtigte Bedenken formulieren, kann ich die Form ändern... entweder generell oder in seiner Gegenwart. Kommt halt auch darauf an, wie sehr der Jemand betroffen ist. Ich las in der Bibel beispielsweise ab und an etwas von erhobenen Händen. Das habe ich mal versucht, aber ich komme mir dabei seltsam vor. Ob das nur an mir oder an meinem Umfeld liegt, kann ich gar nicht sagen. Da denke ich zwischendurch immer mal wieder drüber nach. Das weithin bekannte "Augen zu, Hände falten und Kopf gesenkt" ist allerdings auch nicht immer so meins. Das halte ich flexibel.

travis

Damit lässt sich arbeiten :thumbup: grundsätzlich ist jede Gebetsweise akzeptabel, welche uns mit Jesus Christus verbindet, der die Fülle aller Wahrheit in Person ist. Erlösung kommt durch unsre Beziehung mit Christus in unser Leben. Selbst wenn jemand den wahren Glauben immer wieder bekennt und ein Experte der Theologie ist, so bringt ihm das sehr wenig, wenn er nichts davon erlebt. Zum Erlebnis wird es eben durch die persönliche Beziehung. Alles andere dient nur diesem Zweck, die Menschen dort hin zu führen. Ein orthodoxer Christ hat das mal gut gesagt:

Wir werden ankommen, wenn wir in totaler Gemeinschaft und totaler Liebe sind. Der Herr ist ein eifersüchtiger Gott. Er will nicht die Hälfte deines Herzens. Er will dein ganzes Leben, deine ganze Seele, deinen ganzen Verstand, deine ganze Kraft! Der Herr will alles von Dir. Dein ganzes Wesen will Er mit Seinem göttlichen Geist erfüllen. Und das tust Du nicht am Sonntagmorgen. Und das ist nichts, was du einmal am Tag mit ein paar Gebeten tust. Es ist eine ganze Erfahrung; den ganzen Tag; jeden Tag; sich dem Meister unterwerfen; sich in Gedanken, Worten und Taten in Seinen Willen und Seinem Geist einordnen. Und dann können wir aus Erfahrung sagen, dass dies der Meister ist. Das ist die Rettung - Christus selbst. Und das ist dein Ort in der Arche der Rettung[...]Komme jeden Tag in Gedanken näher an den Meister heran. Und dann werden wir aus Erfahrung über die Errettung sprechen.
The Devil and his half truths

Bild

Merkst Du die Differenz? Es gibt zahllose orthodoxe Christen, die so reden, weil sie das aus ihrer eigenen Erfahrung kennen. Das ist wie reines Quellwasser, während uns überall nur trübes und verschlammtes Wasser angeboten wird und man sagt uns, dass wir uns damit zufriedengeben sollen. Spuck es aus und fordere das Quellwasser, welches Dir zusteht! Es ist dein Geburtsrecht. Christus hat uns die Fülle des Lebens versprochen und nicht nur ein bisschen. Weniger ist mir nicht genug und unter meiner Würde. Warum soll ich draußen in der eisigen Winternacht auf der Straße schlafen und langsam aber sicher erfrieren, wenn ich stattdessen ein königliches Schloss voller Licht und Wärme bewohnen kann? :wave:

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#77 Re: Ist es gestattet die Gebetsform anderer Christen zu kritisieren?

Beitrag von Pluto » Mi 15. Nov 2017, 12:17

Travis hat geschrieben:Da denke ich zwischendurch immer mal wieder drüber nach. Das weithin bekannte "Augen zu, Hände falten und Kopf gesenkt" ist allerdings auch nicht immer so meins. Das halte ich flexibel.
Eine meiner Meinung nach sehr kluge Einschätzung. Jeder macht es nach seinem Gutdünken, oder so wie er/sie glaubt es funktioniere.

Doch, und das bleibt de entscheidende Frage. Egal welche Form man wählt, was nützen Gebete? Der Betende hat zweifelsfrei seine Vorstellungen, aber ob diese richtig sind?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#78 Re: Ist es gestattet die Gebetsform anderer Christen zu kritisieren?

Beitrag von NIS » Mi 15. Nov 2017, 12:19

Pluto hat geschrieben:
Travis hat geschrieben:Da denke ich zwischendurch immer mal wieder drüber nach. Das weithin bekannte "Augen zu, Hände falten und Kopf gesenkt" ist allerdings auch nicht immer so meins. Das halte ich flexibel.
Eine meiner Meinung nach sehr kluge Einschätzung. Jeder macht es nach seinem Gutdünken, oder so wie er/sie glaubt es funktioniere.

Doch, und das bleibt de entscheidende Frage. Egal welche Form man wählt, was nützen Gebete? Der Betende hat zweifelsfrei seine Vorstellungen, aber ob diese richtig sind?
Das Wort sei Dein Gebet.
Amen


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#79 Re: Ist es gestattet die Gebetsform anderer Christen zu kritisieren?

Beitrag von Hemul » Mi 15. Nov 2017, 14:35

Novalis hat geschrieben: Damit meine ich, dass die Abspaltung der römisch-katholischen Kirche die erste Kirchenspaltung war. Davor gab es eine Universalkirche/ekklÄ“sia : „Wir glauben an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“ (Erstes Konzil von Konstantinopel, 381) das griechischen Wort καθολικός katholikós bedeutet allumfassend.
Erneut falsch geraten werter Novalis. Deine heilige, katholische Kirche kann gar nicht die wahre apostolische Kirche sein. Wie es aus Apostelgeschichte 15:13+14 wie folgt unmissverständlich hervorgeht, würde Gott sich zwar aus allen Völkern ein neues Volk aussuchen:
Luther:
13 Danach, als sie schwiegen, antwortete Jakobus und sprach: Ihr Männer, liebe Brüder, hört mir zu! 14 Simon hat erzählt, wie zuerst Gott darauf geschaut hat, aus den Heiden ein Volk für seinen Namen zu gewinnen.
Es kann aber, wie Du (hoffentlich) endlich einsiehst, unmöglich die allumfassende katholische Kirche sein. Selbst ein Pluto weiß welches Völkchen hier nur gemeint sein kann-gelle Plutolein? ;)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#80 Re: Ist es gestattet die Gebetsform anderer Christen zu kritisieren?

Beitrag von Helmuth » Do 16. Nov 2017, 05:53

Novalis hat geschrieben:Wann hast Du jemals einen Christen sagen gehört, dass “das Licht des Namens Jesus das ganze Universum” erleuchtet?
Haben wir dafür nicht das unverfälschte Wort Gottes? Daran würde ich sehen, dass du nicht mehr an die Wurzel Isais hängst bzw von Felsen des Christus sondern auch von anderen Quellen gespeist wirst. Das erachte ich als gefährlich und wirkt sich dann auch auf das Gebetsleben entsprechend aus.
Zuletzt geändert von Helmuth am Do 16. Nov 2017, 05:54, insgesamt 1-mal geändert.
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