Wer ist Maria?

Rund um Bibel und Glaube
ThomasM
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#11 Re: Wer ist Maria?

Beitrag von ThomasM » Do 9. Nov 2017, 17:26

Ziska hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben: Als Verfechter der Ökumene habe ich Verständnis für die Eigenheiten der Katholiken und verstehe auch, warum sie an liebgewordenen Gewohnheiten festhalten wollen.
Der Drang der ZJ gleich das Strafgericht Gottes heran zu zerren, ist da mit dem liebevollen Umgang miteinander nicht vereinbar.
Naja... Wie unser Herr Jesus über "liebgewordenen Gewohnheiten" denkt steht auch in der Bibel... :)
Du brauchst mir nicht gleich zu demonstrieren, dass du das Drohen mit dem Strafgericht auch beherrschst, dass macht unser Hemulchen schon für zehn. Du könntest doch besser deine liebevolle Seite heraushängen lassen.

Aber das Problem der Pharisäer war NICHT, dass sie gewisse Angewohnheiten hatten. Das Problem - und genau das steht in den von dir zitierten Bibelstellen - weil sie ihre persönlichen Vorlieben als Druckmittel gegen andere nutzen.
Nicht das Tun kritisiert Jesus, sondern das, was in ihrem Herzen vorgeht.
Mt. 23,25
Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr die Becher und Schüsseln außen reinigt, innen aber sind sie voller Raub und Gier!
Dass die Schriftgelehrten sich äußerlich sauber halten (obwohl nicht geboten), war nicht ihr Verderben, sondern dass es innen so finster aussah.

So, wie es kein Problem ist, wenn man sich an Gebote hält, auch nicht wenn es selbst auferlegte Gebote sind, wie die Ablehnung von Bluttransfusion, aber es ist ein Problem, wenn man anderen mit dem Strafgericht Gottes droht. Das zeigt eine innere Lieblosigkeit und das ist Verderben.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Catholic
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#12 Re: Wer ist Maria?

Beitrag von Catholic » Do 9. Nov 2017, 17:27

Verlorener_Sohn hat geschrieben:Für die jw.org ist dieses Argument schlüssig und auch logisch. Denn für sie ist Jesus nicht der HERR, sondern nur ein Mensch. Die jw.org glaubt auch nicht an die Trinität....

Nur könnte ich Bibelstellen aus dem NT nennen (ich müsste sie raussuchen),die eindeutig belegen dass Jesus sich sogar selber als eins mit Gott sah.
Übrigens wurde Jesus von seitens der Pharisäer und des Sanhedrin vorgeworfen dass er (!) Menschen die Sünden vergäbe weil nur Gott das könne.
Ihnen war also bewusst dass sich Jesus als gottgleich sah.

Verlorener_Sohn
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#13 Re: Wer ist Maria?

Beitrag von Verlorener_Sohn » Do 9. Nov 2017, 17:35

Darüber zu diskutieren bringt nichts.
Vor allem nicht mit jw.org-Mitgliedern.
Ich lasse es, da man gegen Mauern diskutiert.
Genauso wie Trinität.
Man kann es nur mit Demut glauben, oder immer wieder vergeblich versuchen es mit dem Verstand zu begreifen.

Gottes Segen.

Pluto
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#14 Re: Wer ist Maria?

Beitrag von Pluto » Do 9. Nov 2017, 17:36

Catholic hat geschrieben:Übrigens wurde Jesus von seitens der Pharisäer und des Sanhedrin vorgeworfen dass er (!) Menschen die Sünden vergäbe weil nur Gott das könne. Ihnen war also bewusst dass sich Jesus als gottgleich sah.
Stimmt. Die einzige Alternative ist, dass Jesus größenwahnsinnig war.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Catholic
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#15 Re: Wer ist Maria?

Beitrag von Catholic » Do 9. Nov 2017, 17:39

Pluto hat geschrieben:Stimmt. Die einzige Alternative ist, dass Jesus größenwahnsinnig war.

und alle Christen ebenso.

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#16 Re: Wer ist Maria?

Beitrag von Pluto » Do 9. Nov 2017, 17:41

Catholic hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Stimmt. Die einzige Alternative ist, dass Jesus größenwahnsinnig war.

und alle Christen ebenso.
Wenn sie ihrerseits Sünden vergeben, dann ja.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#17 Re: Wer ist Maria?

Beitrag von Catholic » Do 9. Nov 2017, 18:19

Pluto hat geschrieben:Wenn sie ihrerseits Sünden vergeben, dann ja.

Waum sollten sie es,Sünden vergeben kann nur Gott.

Novas
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#18 Re: Wer ist Maria?

Beitrag von Novas » Do 9. Nov 2017, 22:53

ThomasM hat geschrieben:Nicht das Tun kritisiert Jesus, sondern das, was in ihrem Herzen vorgeht
Mt. 23,25Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr die Becher und Schüsseln außen reinigt, innen aber sind sie voller Raub und Gier!
Dass die Schriftgelehrten sich äußerlich sauber halten (obwohl nicht geboten), war nicht ihr Verderben, sondern dass es innen so finster aussah

Da sieht man mal, wie radikal Jesus die Menschen konfrontieren konnte :thumbup: manchmal ist das auch notwendig. Sagen wir es so: vermutlich hat jeder Mensch einen kleinen heuchlerischen Pharisäer im eigenen Inneren herum sitzen. Ebenso hat jeder Mensch das Potential zu einem authentischen spirituellen Leben und glaubwürdiger Jesus-Nachfolge. Jeder kann zum Licht und Salz der Erde werden. Umso tragischer ist es, wenn Menschen dieses große Potential ungenutzt lassen.

ThomasM hat geschrieben:Deine Einstellung ist konsequent, genauso wie die der Katholiken. Du lehnst die Trintät ab, daher ist deine Einstellung konsistent. Ebenso aber die der Katholiken, die Jesus als identisch mit Gott ansehen und daher Maria als Mutter Gottes bezeichnen müssen. Die Evangelischen akzeptieren zwar die Trinität, gehen aber bei der Marienverehrung nicht mit, die tatsächlich zu starke heidnische Züge trägt, weniger in der theologischen Theorie als in der gelebten Praxis des gemeinen Volkes

Damit hast Du es gut beschrieben. Es gibt eine ganze theologische Lehre von Maria in der Orthodoxen Kirche, die sogenannte Mariologie. Jesus gilt als das Haupt der Kirche und Maria als ihre Mutter. Die gläubigen Christen sind demnach in einem übertragenen Sinne ebenso ihre Kinder, denn sie verstehen sich als Brüder und Schwestern Christi und die Kirche als spirituelle Familie. In Hebräer 12,1 spricht der Apostel Paulus von einer großen “Wolke von Zeugen”, die in der spirituellen Welt anwesend sind. Dazu gehört zweifellos Maria. Die katholische, orthodoxe und anglikanische Kirche gehen davon aus, dass diese Gemeinschaft der Heiligen unsre Fürsprecher bei Gott sind und zu unsren Gunsten wirken, ähnlich wie Schutzengel. Ist das nicht ein sehr wohltuender Gedanke? :engel: Maria insbesondere wird als Mittlerin der Gnaden (lateinisch Mediatrix gratiarum) verstanden.

Bild
Maria, Mittlerin der Gnaden, Glasfenster in der Basilika Notre-Dame de L’Épine

Die Anrufung Marias als Mutter der Kirche steht in innerem Zusammenhang mit der uralten Bezeichnung der Kirche selbst als Mutter (Mater Ecclesia) Maria wird als das „personifizierten ‚Urbild der Kirche‘“ verstanden. Die Kirche soll als mystischer Leib Christi ein Kanal für die Göttliche Liebe und Weisheit sein, der Ort, wo die neue Schöpfung und die neue Menschheit in Christus heran reift. Ein Ort des Lichts und der Freude, sodass durch die Kirche die ganze Menschheit weltumspannend erleuchtet wird. So wie durch Maria Christus geboren wurde, so soll durch die Kirche eine neue Welt, neue Menschheit geboren werden. Von Christus-Bewusstsein erfüllte Menschen! Doch dafür müssen die Christen, wie es Meister Eckhart so passend sagte, von „Lesemeistern“ zu echten „Lebemeistern“ werden. Ein Lesemeister (Schriftgelehrter) zu sein ist schon recht gut, aber ein Lebemeister zu sein (wie Jesus) ist noch um ein vielfaches besser. Um die Themenfrage in einem Satz zu beantworten:

Maria ist ein universales Sinnbild für die Gottesgeburt in der Seele des Menschen, die sich ebenso in unsrem eigenen Leben ereignen kann und möchte.

Das Christentum ist in Wahrheit nichts geringeres, als eine spirituelle Revolution, wenn wir diesen Weg wirklich ernst nehmen. :wave:

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AlTheKingBundy
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#19 Re: Wer ist Maria?

Beitrag von AlTheKingBundy » Fr 10. Nov 2017, 06:16

In der Bibel werden oft Bilder gebraucht. Im Falle von Jesus und Gott, das des Sohnes und des Vaters. Wie absurd ist es doch nun anzunehmen, wenn es sich um ein und dieselbe Person handelt. Der ideale Sohn folgt und eifert zwar seinem Vater nach aber ist doch nicht mit ihm identisch. Wieso sollte Jesus, wenn er denn Gott wäre seine Herkunft verleugnen und hat es nicht ein einziges mal klar ausgesprochen? Er wäre also ein Lügner. Weiterhin hat er klar gestellt, dass er und der Vater eben nicht identisch sind: "dein Wille nicht MEIN Wille geschehe" oder "Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott" oder "Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht;" oder "in welcher Vollmacht ich diese Dinge tue"....

Wie absurd, wenn sich Gott selbst eine Vollmacht geben muss oder er zu sich selbst betet, das hätte schizophrene Züge.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Helmuth
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#20 Re: Wer ist Maria?

Beitrag von Helmuth » Fr 10. Nov 2017, 08:24

Die katholische Art der Marienverehrung ist Götzendienst. Dass ihr Ehre zuteil werden wird, wenn sie einmal mit uns gemeinsam aufersteht, steht außer Frage, aber die Tasache, dass sie als Mutter Jesu auserwählt wurde, stellt für sich keinen höheren Anspruch als irgend eine andere Gnadengabe dar. Dann könnte jeder Gläubige angerufen werden, denn ich bin auch begnadigt worden.

Wer heute zu Maria betet, der betet zu einer Toten. Wer heute meint, dieses Gebet sei von ihr erhört worden, zu dem hat ein Dämon gesprochen.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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