Religiöse Filterblasen

Rund um Bibel und Glaube
Pluto
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#41 Re: Religiöse Filterblasen

Beitrag von Pluto » Do 12. Okt 2017, 12:53

Janina hat geschrieben:Bessere Beispiele hätte ich auch nicht bringen können. :lol:
Dann denk mal über die Inhalte nach.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Janina
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#42 Re: Religiöse Filterblasen

Beitrag von Janina » Do 12. Okt 2017, 13:34

Pluto hat geschrieben:Beispiel: Fundamentale Christen meinen "Gott ist Liebe". Wie soll das gehen, bei all den von Gott verübten Gräueltaten die im AT beschrieben sind?
BDSM?

Pluto hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Bessere Beispiele hätte ich auch nicht bringen können. :lol:
Dann denk mal über die Inhalte nach.
Schon gemacht, aber die beste Satire schreibt immer noch das Leben selbst. 8-)

Hemul
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#43 Re: Religiöse Filterblasen

Beitrag von Hemul » Do 12. Okt 2017, 13:55

Pluto hat geschrieben:Beispiel: Fundamentale Christen meinen "Gott ist Liebe". Wie soll das gehen, bei all den von Gott verübten Gräueltaten die im AT beschrieben sind?
Und was hat der Gott der Bibel Dir persönlich angetan, dass Du Dich hier so ereiferst? :roll: Undank ist der Weltenlohn. Gott sorgt dafür, dass Dein Weinkeller mit Köstlichkeiten gefüllt ist u. dann maulst Du noch so herum? :thumbdown:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Detlef
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#44 Re: Religiöse Filterblasen

Beitrag von Detlef » Do 12. Okt 2017, 14:07

Hemul hat geschrieben:Und was hat der Gott der Bibel Dir persönlich angetan, dass Du Dich hier so ereiferst? :roll: Undank ist der Weltenlohn. Gott sorgt dafür, dass Dein Weinkeller mit Köstlichkeiten gefüllt ist u. dann maulst Du noch so herum? :thumbdown:
Alfons Zitterbäckchen, du bist ä bissl konfus, ne? Der, den du meinst, heißt Bacchus, gegen den hat olle Puto bestimmt nix... :mrgreen:
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

Helmuth
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#45 Re: Religiöse Filterblasen

Beitrag von Helmuth » Do 12. Okt 2017, 14:45

Pluto hat geschrieben: Beispiel: Fundamentale Christen meinen "Gott ist Liebe". Wie soll das gehen, bei all den von Gott verübten Gräueltaten die im AT beschrieben sind?
Deine gesonderte "Filterblase" muss dir Al erklären. Ich definiere das simpler: Du glaubst nicht daran, dass Gott gut ist.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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1Johannes4
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#46 Re: Religiöse Filterblasen

Beitrag von 1Johannes4 » Do 12. Okt 2017, 18:56

Hallo Al,

zwar beschreibt Dein Ausdruck der "Filterblasen" das sich ergebende Handlungsschema ganz gut, aber vielleicht wäre es zunächst besser mal einen Blick darauf zu werfen wie unterschiedliche christliche Strömungen zu ihrem jeweiligen Modell gelangen - nämlich aufgrund dessen wie angeblich die Bibel auszulegen sei.

Worauf ich hinaus möchte, ist, dass die Bibel nicht nur einen einzigen wahren Weg beschreibt, sondern eher mehrere. Und dass wenn man einen dieser Wege als den einzig wahren herauspickt, dass man dann auch gezwungen ist andere Möglichkeiten abzulehnen - z.B. indem man die einen Bibelstellen als reale Aussagen bezeichnet und bei anderen behauptet, dass die Aussage eher nur symbolisch gemeint sei. Bei den einen Bibelstellen wird man eine beiläufige Bemerkung zum Kern der Lehre erklären, dagegen selbst Aussagen, die sich ständig wiederholen, aber nicht dazu passen, im Lichte dieses Kerns "umdeuten".

Ich habe mal bei einer anderen Gelegenheit den Vergleich benutzt, dass die Bibel gewissermaßen jedem Menschen wie auf einer Landkarte den Weg zur "Hauptstadt" zeigen möchte: selbstverständlich wird es für Leute im Süden richtig sein nach Norden zu reisen, aber für diejenigen im Westen ist ein solches Schema nicht passend. Ein Beispiel dafür wären die Gebote bzw. das Gesetz, die sich an diejenigen richten, die zunächst mal mit dem Übertreten desselben ihre Probleme haben, z.B. weil man womöglich ein Dieb oder Lügner ist. Was den Sünder aus der Sünde herausholen soll, wäre für den Gottesfürchtigen nur wie eine unnötige Einschränkung seiner Freiheit. Solche Gedankengänge findet man z.B. auch bei Jesus als er das Gleichnis vom verlorenen Sohn erzählt und unter Anderem darauf aufmerksam macht, dass das, was bei dem einen Sohn durchaus richtig ist, für den anderen bedeutungslos wäre. Aber auch da wurde bereits aufgezeigt, wie solche Unterschiede, wenn nicht genügend Vertrauen in Gott besteht, zu Zwietracht untereinander führen. Dergleichen auch bei Paulus, als er beispielsweise den Umgang mit Opferfleisch im Korintherbrief erklärt: einerseits der im Glauben Schwache, andererseits der im Glauben Starke.

Ich möchte aber keinesfalls alle möglichen "Filterblasen" rechtfertigen, denn bei vielen davon steht meiner Meinung nach die Selbstrechtfertigung im Vordergrund - d.h. dass da jeweils nur die entsprechenden Bibelstellen benutzt (bzw. missbraucht) werden um sich vor anderen Menschen als gerecht darzustellen - wie beispielsweise die Pharisäer, die an den Straßenkreuzungen beteten.

Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

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AlTheKingBundy
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#47 Re: Religiöse Filterblasen

Beitrag von AlTheKingBundy » Do 12. Okt 2017, 19:22

Hallo Daniel,

es dreht sich mir nicht darum, zu sagen, dieses oder jenes ist die einzige Wahrheit und wer diese nicht anerkennt, befindet sich in einer Filterblase. Prinzipiell befindet sich glaube ich jeder in einer Filterblase, die Frage ist nur, wie dicht ist diese? In den Diskussionen merkt man aber sehr schnell, wie stark die Filterblase wirkt - anhand gewisser Verhaltensweisen und Pseudoargumenten. Ein Pseudoargument ist z.B.: ich weiß, wie die Bibel auszulegen ist, weil ich im HG bin und Du nicht. Derjenige versperrt sich jeglicher inhaltlicher Argumentation, d.h. -> die Filterblase ist undurchdringlich.

Ich muss Dir aber widersprechen, dass es mehrere biblische Wahrheiten gibt. Es kann nur das eine wahr und das andere falsch sein, Trinität oder nicht Trinität, erfüllt oder nicht erfüllt. Aber, diese Dinge sind meiner Meinung nach nicht heilsentscheidend. Das tragische ist, dass die Filterblasengefangenen keine Möglichkeit der Weiterentwicklung haben, da sie in ihrer Starrheit verharren. Der erste Schritt zur Selbstverwirklichung ist die Selbsterkenntnis - ich sitze fest.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

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Christian41285
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#48 Re: Religiöse Filterblasen

Beitrag von Christian41285 » Fr 13. Okt 2017, 03:19

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:
AlTheKingBundy hat geschrieben:Mich würde interessieren, warum Menschen so extrem realitätsfremd und unlogisch handeln.
Ganz einfach: Weil sie es nicht nötig haben, diese Dinge zu wissen. Für uns alle ist dieses Wissen im Grunde nur Denksport. Praktisch wissen müssen das nur die Wenigsten. Mit Evolution in Berührung kommt man z.B. erst, wenn man mit einem selbst gezüchteten multiresistenten Keim ins Krankenhaus kommt.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass "Faulheit" der alleinige Grund ist. Der Zugang zu wissenschaftlichen Ergebnissen und Tatsachen ist nicht schwer. Interessanter Weise gehen Wissenschaftler (die meisten) kritischer mit ihren eigenen Ergenissen um, als Nicht-Wissenschaftler, ganz einfach desshalb, weil es sonst keinen Fortschritt geben würde. Ich denke, es hat über die Bequemlichkeit heraus noch etwas mit einer Verteidigungshaltung zu tun. "Ich kann mich nicht irren", oder "mein Weltbild bricht sonst zusammen".

Ich glaube an die Bibel weil ich hörte das sie 3300 erfüllte Prophezeiungen beinhaltet und Gott selber in der Bibel

sagt:Prüft alles und das Gute behaltet.

Ich selber habe 12 Prophezeiungen nachgeprüft und alles stimmte,deswegen glaube ich an dieses Buch.

LG Christian

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Detlef
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#49 Re: Religiöse Filterblasen

Beitrag von Detlef » Fr 13. Okt 2017, 07:41

Christian41285 hat geschrieben:Ich glaube an die Bibel weil ich hörte das sie 3300 erfüllte Prophezeiungen beinhaltet und Gott selber in der Bibel
sagt:Prüft alles und das Gute behaltet.
Ich selber habe 12 Prophezeiungen nachgeprüft und alles stimmte,deswegen glaube ich an dieses Buch.LG Christian
Das sind gerade mal knapp 0,4%. Dich kann man aber leicht vereinnahmen, oder ist deine Filterblase wirklich so dicht?
Ein gutes Buch
https://www.amazon.de/Lexikon-biblische ... 378442922X

oder einige Infos im Internet

http://www.irrfahrer.de/fehler-und-wide ... el.17.html
http://atheismus.ch/03_argumente/010_po ... m/00_index
https://de.wikipedia.org/wiki/Kontroversen_um_die_Bibel

wären schon angeraten, Zeit dafür hast du ja offensichtlich.
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

Novas
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#50 Re: Religiöse Filterblasen

Beitrag von Novas » Fr 13. Okt 2017, 08:21

Einen guten Morgen wünsche ich :thumbup:

Detlef hat geschrieben:Dich kann man aber leicht vereinnahmen, oder ist deine Filterblase wirklich so dicht?

Wenn eine Ideologie wirklich vereinnahmend, erstaunlich humorlos und verbittert, sowie aggressiv missionarisch in Erscheinung tritt, so jene der Neuen Atheisten/Brights, die gerne Toleranz predigen und die haben sie auch: solange ihre Mitmenschen denken, was sie für die Wahrheit halten. Wenn nicht, so wechselt ihre Toleranz schnell in Intoleranz und sie begeben sich in den Jihad gegen den Glauben. Bei ihnen sind genau jene Denkmuster erkennbar, die sie den religiösen Menschen so gerne vorwerfen. So viel zur ideologischen Brille und Filterblase. Wenn Dawkins vom „Gotteswahn“ spricht, so kann mit der selben Berechtigung von einem „Atheismus-Wahn“ (Alister McGrath, Professor für Wissenschaft und Religion an der Fakultät für Theologie und Religion der Universität Oxford) gesprochen werden. :)

Mit seinem Buch Der Atheismus-Wahn antwortet McGrath auf das Buch Der Gotteswahn seines damaligen Universitätskollegen Richard Dawkins. McGrath sieht in diesem Buch von Dawkins, im Gegensatz zu dessen früheren Büchern, kaum wissenschaftliche Analysen, sondern pseudowissenschaftliche Spekulationen, gespickt mit allgemeiner Religionskritik, die größtenteils aus älterer atheistischer Literatur entliehen seien. McGrath bedauert, dass ein „so begabter und allgemein verständlicher Naturwissenschaftler“ wie Dawkins in diesem Buch ohne seine sonstige objektive Betrachtung und gewissenhafte Recherche aggressiv einen fundamentalistischen Atheismus vertrete.
Wikipedia

Bild

Der Frieden sei mit Dir

Pluto hat geschrieben:
AlTheKingBundy hat geschrieben:Mich würde interessieren, warum Menschen so extrem realitätsfremd und unlogisch handeln.
Eine ausgezeichnete Frage, lieber Al!Vor allem ist mir rätselhaft, wie gewisse Leute in der heutigen Zeit noch an den Mythos einer Schöpfung durch eine höhere Macht glauben können

Möglicherweise weil es diese höhere Macht wirklich gibt und der Kosmos tatsächlich eine Schöpfung dieser Macht ist? In der Offenbarung des Johannes (Kap. 22,13) bezeichnet sich der erhöhte Jesus Christus als „das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.“ „Erster und Letzter“ (ὁ πρῶτος καὶ ὁ ἔσχατος) deutet auf die Wesensidentität Christi mit Gott hin. Wenn das wahr ist, dann ist es zeitlos und ewig wahr, in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft.

Helmuth hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Beispiel: Fundamentale Christen meinen "Gott ist Liebe". Wie soll das gehen, bei all den von Gott verübten Gräueltaten die im AT beschrieben sind?
Deine gesonderte "Filterblase" muss dir Al erklären. Ich definiere das simpler: Du glaubst nicht daran, dass Gott gut ist.

Damit hast Du den Nagel auf das Köpflein getroffen, lieber Helmuth! Das ist die Psychologie hinter dem Atheismus, denn es macht gar keinen Sinn gegen einen Gott zu rebellieren, der die Liebe ist.
Zuletzt geändert von Novas am Fr 13. Okt 2017, 08:54, insgesamt 1-mal geändert.

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