Religiöse Filterblasen

Rund um Bibel und Glaube
Roland
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#61 Re: Religiöse Filterblasen

Beitrag von Roland » Fr 13. Okt 2017, 11:20

Detlef hat geschrieben: Die geringen Unplausibilitäten von Teilaspekten der "Evolutionstheorie" sieht er und in der Folge verwirft er deswegen die komplette "Evolutionstherie".

Du belegst deine "Filterblase". Es ist dir noch nichtmal gelungen eine halbe Stunde genau zuzuhören. Kein Mensch verwirft die "komplette" Evolutionstheorie. Der empirische Teil ist völlig unbestritten. Im historischen Teil dagegen, geht es nicht um geringe Unplausibilitäten sondern da sind die entscheidenden Fragen seit 150 Jahren nicht nur offen, sondern die Lücken wurden größer.

Aber ich fürchte ihr werdet die entspr. Literatur natürlich nicht, wie der Wissenschaftler Bechly es getan hat, lesen und in eurer Blase verharren.
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

Helmuth
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#62 Re: Religiöse Filterblasen

Beitrag von Helmuth » Fr 13. Okt 2017, 11:23

Roland hat geschrieben: Aber ich fürchte ihr werdet die entspr. Literatur natürlich nicht, wie Bechly es getan hat, lesen und in eurer Blase verharren.
Also zu meiner Filterblase stehe ich. :D

Hat uns Gott nicht auch entsprechende anbefohlen? Ist ja scheinbar ein mit eventuell nur zu Unrecht negativem Wert besetztes Wort für ein anderes Wort wie Schutzschild, den wir doch benötigen wenn wir Angriffen ausgesetzt sind.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Roland
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#63 Re: Religiöse Filterblasen

Beitrag von Roland » Fr 13. Okt 2017, 11:32

Helmuth hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Aber ich fürchte ihr werdet die entspr. Literatur natürlich nicht, wie Bechly es getan hat, lesen und in eurer Blase verharren.
Also zu meiner Filterblase stehe ich. :D

Hat uns Gott nicht auch entsprechende anbefohlen? Ist ja scheinbar ein mit eventuell nur zu Unrecht negativem Wert besetztes Wort für ein anderes Wort wie Schutzschild, den wir doch benötigen wenn wir Angriffen ausgesetzt sind.
Naja "Filterblase" bedeutet ja, dass ich gar keine anderen Informationen an mich heranlasse sondern gleich ausfiltere.
Und die Bibel sagt durchaus, dass wir ALLES ganz offen prüfen sollen - und das Gute behalten (1. Thess 5, 21).
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Helmuth
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#64 Re: Religiöse Filterblasen

Beitrag von Helmuth » Fr 13. Okt 2017, 12:17

Roland hat geschrieben: Naja "Filterblase" bedeutet ja, dass ich gar keine anderen Informationen an mich heranlasse sondern gleich ausfiltere.
Und die Bibel sagt durchaus, dass wir ALLES ganz offen prüfen sollen - und das Gute behalten (1. Thess 5, 21).
Da bin ich völlig mit dir, lieber Roland, aber du hast die Aussage nicht bis zu ihrem Ende zitiert, es gibt noch den Vers 22:
Haltet euch fern von dem Bösen in jeglicher Gestalt!

Die Versteilung beendet nicht die Aussage, sondern das geht Hand in Hand. Prüfen, das Gute rein, das Böse raus. So funktioniert dann dann die "göttliche Filterblase". Cool ein neuer Ausdruck, na von mir aus. 8-)
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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Pluto
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#65 Re: Religiöse Filterblasen

Beitrag von Pluto » Fr 13. Okt 2017, 12:31

Detlef hat geschrieben:Die geringen Unplausibilitäten von Teilaspekten der "Evolutionstheorie" sieht er und in der Folge verwirft er deswegen die komplette "Evolutionstherie".
Filterblase?
(Ich mag dieses Wort nicht, weil es die Fakten vernebelt.)

Es ist ein immer wiederkehrendes Problem der Kreationisten: Manche Dinge erscheinen ihnen unplausibel, weshalb sie die Ganze Theorie ablehnen. Sie ignorieren dabei die Millionen Positivbelege (Fossilbericht, Atavismen, Rudimente, uvm) die die Evolutionstheorie in der heutigen Zeit quasi zur Tatsahe machen. Es gibt z.B. viele "versteckte" Belege. Ein gutes Beispiel ist die Frage, "Wie kommen Muscheln in die Alpen?" Die Schöpfungslegende hat hierfür keine Erklärung.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#66 Re: Religiöse Filterblasen

Beitrag von Pluto » Fr 13. Okt 2017, 12:34

Helmuth hat geschrieben:Also zu meiner Filterblase stehe ich. :D
Schon klar.

Helmuth hat geschrieben:Hat uns Gott nicht auch entsprechende anbefohlen? Ist ja scheinbar ein mit eventuell nur zu Unrecht negativem Wert besetztes Wort für ein anderes Wort wie Schutzschild, den wir doch benötigen wenn wir Angriffen ausgesetzt sind.
Also, ich benötige keine solchen Schutzschilder.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#67 Re: Religiöse Filterblasen

Beitrag von Roland » Fr 13. Okt 2017, 12:48

Helmuth hat geschrieben: Da bin ich völlig mit dir, lieber Roland, aber du hast die Aussage nicht bis zu ihrem Ende zitiert, es gibt noch den Vers 22:
Haltet euch fern von dem Bösen in jeglicher Gestalt!

Die Versteilung beendet nicht die Aussage, sondern das geht Hand in Hand. Prüfen, das Gute rein, das Böse raus. So funktioniert dann dann die "göttliche Filterblase". Cool ein neuer Ausdruck, na von mir aus.
Kritik an Filterblasen bedeutet ja auch nicht, dass man keinen festen Standpunkt haben darf. Sondern in einer Filterblase lässt man andere Sichtweisen gar nicht mehr an sich heran und "schmort nur noch im eigenen Saft ".
D.h. "alles prüfen" heißt natürlich nicht "alles gutheißen" aber es richtet sich mE trotzdem gegen Scheuklappen und Isolation.
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#68 Re: Religiöse Filterblasen

Beitrag von Pluto » Fr 13. Okt 2017, 13:29

Roland hat geschrieben:Sondern in einer Filterblase lässt man andere Sichtweisen gar nicht mehr an sich heran und "schmort nur noch im eigenen Saft ".
Lieber Roland,
falls das bei dir der Fall sein sollte, solltest du nicht von dir auf auf andere schließen.

Roland hat geschrieben:D.h. "alles prüfen" heißt natürlich nicht "alles gutheißen" aber es richtet sich mE trotzdem gegen Scheuklappen und Isolation.
So ist es. Wann hast du das, das letzte Mal getan?
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ThomasM
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#69 Re: Religiöse Filterblasen

Beitrag von ThomasM » Fr 13. Okt 2017, 13:30

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mich würde interessieren, warum Menschen so extrem realitätsfremd und unlogisch handeln.
Ich denke, das gerade stattfindende Spiel der Form "ICH sehe alles vollständig, aber DU lebst in einer Filterblase" ist kindhafter Unsinn und ein schönes Beispiel mangelhafter Selbstkritik und Unfähigkeit zur Objektivität.

Interessant ist die eigentliche Frage von AI. Meine Bemerkungen dazu sind folgende:

Jeder Mensch nimmt seine Umwelt nur und alleine nur durch den Schleier seines Weltbildes wahr.
Das ist ein grundsätzlicher Zug von Menschen, von dem niemand befreit ist, auch kein Naturwissenschaftler oder Atheist, schon gar kein Christ. Das ist ganz einfach eine psychologische Schutzmaßnahme, die verhindert, dass ich mein Weltbild ständig neu aufbauen muss und mit der ich viel schneller und effektiver zu einer Beurteilung meiner Umwelt komme.
Sucht euch einfach aus, ob ihr das als göttlich gegebene Eigenschaft von Menschen oder als evolutionär herausgebildete Eigenschaft seht.

Dieser Schleier kann die Wahrnehmung teilweise stark verzerren.
Das beste Beispiel sind Politiker wie Assad, Kim oder Trump. Bei deren (eigentlich vorhandenen) Verantwortung oder Macht könnten die ja gar nicht mehr schlafen, wenn ihre Weltanschauung ihnen nicht eine heile Welt vorgaukeln würde, bei der sie Recht und alle anderen Unrecht hätten. In abgeschwächter Form gilt das für alle Menschen.

Realitätsfremd oder unlogisch wirkt der Schleier wenn die Auswirkungen entweder irrelevant sind oder sich schädlich auf die eigene Person auswirken.
Was ich gerade bei Kurzzeit-Kreationisten sehe ist, dass die Verzerrungen, mit denen sie wissenschaftliche Ergebnisse wahrnehmen für sie irrelevant sind, weil sie gar nicht wissenschaftlich arbeiten. Junker ist so ein Beispiel, hier im Forum Roland oder Flavius. Keiner von denen arbeitet wissenschaftlich. Also sind alle Verzerrungen irrelevant, es betrifft sie ja nicht.
Da lässt es sich eben schön lästern.

Es gibt nur wenige Beispiele, wo das nicht so ist. Scherer ist so ein Beispiel - und er hat sich von seinen radikalen Ideen abgewandt. Auch der Erfinder der C14 Methode war mal Kurzzeit-Kreationist, bis ihn seine eigene Methode davon abbrachte.

Es gibt noch eine andere Motivation, den Schleier möglichst stark werden zu lassen, wenn es um die eigene Existenz geht. Bei den oben genannten Politikern ist das offensichtlich.
Das gibt es aber auch bei Christen oder Atheisten. Wenn das eigene Weltbild auf dem Spiel steht, wenn der Glaube an Gott in Zweifel gerät oder die Überzeugung, man sei allein im Universum, dann ist es eine natürliche Abwehrmaßnahme, alles zu leugnen, was das eigene Weltbild aufs Spiel setzt.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Pluto
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#70 Re: Religiöse Filterblasen

Beitrag von Pluto » Fr 13. Okt 2017, 13:33

ThomasM hat geschrieben:Auch der Erfinder der C14 Methode war mal Kurzzeit-Kreationist, bis ihn seine eigene Methode davon abbrachte.
Interessant. Das wusste ich nicht! :thumbup:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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