wenn man an gott leidet...

Rund um Bibel und Glaube
Hemul
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#11 Re: wenn man an gott leidet...

Beitrag von Hemul » Fr 15. Sep 2017, 21:21

Ska'ara hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Aber bei einem Vorbild wie Gott, der die Wasser so hoch werden lässt, dass...
[1.Mose 7,21]
Da ging alles Fleisch unter, das sich auf Erden regte, an Vögeln, an Vieh, an wildem Getier und an allem, was da wimmelte auf Erden, und alle Menschen.
Darf es nicht wundern, wenn die Menschheit verdorben ist.
Damit gibst du zu, dass die Menschheit "verdorben" ist. Was glaubst du denn, wie die Menschen damals drauf waren? Vielleicht hatte Gott einen sog. Röntgenblick und konnte in die Zukunft sehen ... und erkannte deren Schlechtigkeit schon im Voraus. Und vielleicht hat sich die damalige Menschheit ja genauso wie heute (bald wieder) selbst vernichtet.
Wo geht aus der Bibel hervor, dass die Menschheit sich selbst vernichtet hat? Nirgends. Es war Gott höchstpersönlich der sowohl bei der Sintflut oder in Sodom&Gomorrha die bösartige entartete Menschheit zur Rechenschaft zog. Das wird er in naher Zukunft gem. Offenbarung 11:17+18 erneut wieder tun:
17 "Wir danken dir, Herr, unser Gott, / du allmächtiger Herrscher, / der du bist und immer warst! / Denn nun hast du deine große Macht bewiesen / und die Herrschaft angetreten. 18 Die Völker hatten sich wütend gegen dich aufgelehnt, / doch jetzt entlädt sich dein Zorn über sie. / Jetzt ist die Zeit gekommen, / wo du Gericht über die Toten hältst / und wo du die verdirbst, die die Erde verderben. / Doch es ist auch die Zeit, wo deine Diener ihren Lohn erhalten: / die Propheten und alle, die du geheiligt hast, / alle Kleinen und Großen, / alle, die deinen Namen ehren."
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Ska'ara
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#12 Re: wenn man an gott leidet...

Beitrag von Ska'ara » Sa 16. Sep 2017, 01:22

Hemul hat geschrieben: Wo geht aus der Bibel hervor, dass die Menschheit sich selbst vernichtet hat? Nirgends.
Dies ist doch so gut wie, als wenn sie sich aufgrund ihrer Schlechtigkeit selbst vernichten. ;)

Pluto
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#13 Re: wenn man an gott leidet...

Beitrag von Pluto » Sa 16. Sep 2017, 08:35

Hemul hat geschrieben:Wo geht aus der Bibel hervor, dass die Menschheit sich selbst vernichtet hat? Nirgends. Es war Gott höchstpersönlich der sowohl bei der Sintflut oder in Sodom&Gomorrha die bösartige entartete Menschheit zur Rechenschaft zog.
Stimmt!
Es war immer der rachsüchtige Gott Israels. Genau deshalb verstehe ich nicht, wie Christen dazu kommen, ihm nichts als Barmherzigkeit und Liebe zuzuschreiben.

Hemul hat geschrieben:Das wird er in naher Zukunft gem. Offenbarung 11:17+18 erneut wieder tun:
Glaub ich dir, denn... Ein alter Tiger ändert seine Streifen nicht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
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#14 Re: wenn man an gott leidet...

Beitrag von Pluto » Sa 16. Sep 2017, 08:38

Ska'ara hat geschrieben:Dies ist doch so gut wie, als wenn sie sich aufgrund ihrer Schlechtigkeit selbst vernichten. ;)
Der Mensch verhält sich nicht gut oder schlecht. Er handelt nur um seine Position als Herr der Nahrungsketten zu festigen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

michaelit
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#15 Re: wenn man an gott leidet...

Beitrag von michaelit » Sa 16. Sep 2017, 08:57

Danke für die vielen Kommentare.

So richtig kapiert habt ihr mich aber nicht. Ich leide nicht daran daß es wahrscheinlich einen Schöpfer gibt, daß er einen Sohn Jesus hat, daß der sich für uns opferte damit wir nicht mehr unter dem Gesetz leben müssen und damit unsere Sünden ein Gegengewicht haben. Ich leide eher an der Bibel. Wenn man dieses Buch wörtlich nimmt hat Gott nur manchmal Liebe für den Menschen. Ansonsten ist er zufrieden damit Kriege anzuzetteln die ihm dann viele seiner Gläubigen auch zuschreiben. Das Krieg wirklich schlecht ist, ist erst heutzutage in unserem Bewußtsein. Früher haben wir da einfach so mitgemacht bei den Königen und Kaisern und Führern.

Müßten wir da nicht aufstehen? Wenn man Gott Kriege zuschreibt, kennt man ihn dann überhaupt? Wenn man glaubt daß Gott einst eine Sintflut schickte um Menschen UND TIERE zu verderben, was für einen Glauben an einen lieben Gott hat man da überhaupt noch? Ich muß das alles ablehnen um mein Gewissen und meine Überzeugungen zu bewahren.

Ich lebe zur Zeit in einem Wohnheim und versuche auch hier die Liebe hochzuhalten. Ich bringe manchmal etwas aus der Stadt mit für die anderen, gebe Zigaretten aus, versuche den Schwierigen hier zu vergeben. Doch was macht das schon wenn sich die anderen nicht auch an der Nächstenliebe halten. Und ich habe es schon oft erlebt daß die Atheisten und Ungläubigen nettere Leute waren als die Christen. Wie kann man denn überhaupt ein guter und mitfühlender Mensch sein wenn man an sowas wie die Hölle glaubt?

Bedenkt es mal richtig, ihr lobt den Gott der Güte und Liebe und denkt von ihm daß er manche Menschen einstmals ewig quälen wird! Laut der Bibel sogar in seiner eigenen Gegenwart. Was soll das? Ist das wirklich der Gott von diesem Jesus der uns so sehr liebte daß er ans Kreuz ging? Das glaube ich nicht mehr, und deswegen lese ich die Bibel nun auch selektiv.

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Münek
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#16 Re: wenn man an gott leidet...

Beitrag von Münek » Sa 16. Sep 2017, 23:47

michaelit hat geschrieben: Und ich habe es schon oft erlebt daß die Atheisten und Ungläubigen nettere Leute waren als die Christen.
Darüber wundere ich mich - vor allem was die "besonders frommen" Christen betrifft - nun überhaupt nicht. :)

Praktizierte Nächstenliebe, Verständnis für andere, Empathie, Hilfsbereitschaft etc. haben ihre Wurzeln ganz ge-
wiss nicht
im Neuen Testament. Diese Eigenschaften sind den Menschen außerhalb jeglicher Religion eigen.

michaelit hat geschrieben:Bedenkt es mal richtig, ihr lobt den Gott der Güte und Liebe und denkt von ihm daß er manche Menschen einstmals ewig quälen wird!
Du darfst von den "Frommen" nicht erwarten, dass sie DARÜBER nachdenken. Damit haben sie nichts am Kopf. Für sie ist es ALLEIN wichtig, dass sie - halleluja ("lobt Jah") - ihr Schäfchen in der ewigen Seligkeit im Trockenen haben - als verdienten "Lohn" für ihren Glauben. 8-)

michaelit hat geschrieben:Laut der Bibel sogar in seiner eigenen Gegenwart. Was soll das? Ist das wirklich der Gott von diesem Jesus der uns so sehr liebte daß er ans Kreuz ging? Das glaube ich nicht mehr, und deswegen lese ich die Bibel nun auch selektiv.
Es hat schon seinen guten Grund, weshalb Luther die "Offenbarung des Johannes" mit ihren rachsüchtigen, exessiv-sadistischen Gewalt-
und Vergeltungsphantasmen als im Grunde antichristlich und nicht dem Kanon zugehörig einstufte. Mit Jesus haben diese hasserfüllten Szenerien NICHTS zu tun.

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Ska'ara
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#17 Re: wenn man an gott leidet...

Beitrag von Ska'ara » So 17. Sep 2017, 00:21

Münek hat geschrieben: Praktizierte Nächstenliebe, Verständnis für andere, Empathie, Hilfsbereitschaft etc. haben ihre Wurzeln ganz ge-
wiss nicht
im Neuen Testament. Diese Eigenschaften sind den Menschen außerhalb jeglicher Religion eigen.
Innerhalb nicht?

Du darfst von den "Frommen" nicht erwarten, dass sie DARÜBER nachdenken. Damit haben sie nichts am Kopf. Für sie ist es ALLEIN wichtig, dass sie - halleluja ("lobt Jah") - ihr Schäfchen in der ewigen Seligkeit im Trockenen haben - als verdienten "Lohn" für ihren Glauben.
Der Lohn ist nie sicher. Die katholische Kirche verspricht und vergibt zwar viel, kann dies aber nicht an Gottes Stelle.

Es hat schon seinen guten Grund, weshalb Luther die "Offenbarung des Johannes" mit ihren rachsüchtigen, exessiv-sadistischen Gewalt-
und Vergeltungsphantasmen als im Grunde antichristlich und nicht dem Kanon zugehörig einstufte. Mit Jesus haben diese hasserfüllten Szenerien NICHTS zu tun.
Gehört die Offenbarung etwa nicht zur evangelischen Bibel?
Wie kann ein Mann wie Luther, der Juden hasste und für Hexenverbrennung war, beurteilen, welche Teile zur Bibel gehören, wenn er die Bibel nicht mal richtig anwenden und verstehen konnte?

Novas
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#18 Re: wenn man an gott leidet...

Beitrag von Novas » So 17. Sep 2017, 01:08

Ska'ara hat geschrieben:Wie kann ein Mann wie Luther, der Juden hasste[...]

Dabei war Yeshua (Jesus) selbst ein Mitglied des Judentums und wurde von seinen Jüngern als Rabbi angesprochen :) Trotzdem schrieb Luther eine Schrift mit dem Titel „Von den Juden und ihren Lügen“. Julius Streicher, der schmutzige Judenhetzer, hat sich später in den Nürnberger Prozessen auf Luther bezogen. Der Philosoph Karl Jaspers stellt im Jahr 1962 dazu fest: Luthers „Ratschläge gegen die Juden hat Hitler genau ausgeführt“ (Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung, München 1962, S. 90). Hitler verehrte Luther als „das größte deutsche Genie“. Luther sagte beispielsweise:

"Die Juden sind ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes Ding, dass sie 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen."
Quelle

Der „deutsche Sonderweg“ des Nationalsozialismus, inklusive Holocaust, wäre ohne Martin Luther vermutlich nie möglich gewesen. Allerdings war erst der späte Luther judenfeindlich eingestellt. Im Jahr 1523 stellte er sich mit seiner Schrift „Dass Jesus ein geborener Jude sei“ noch schützend vor die Juden. Damals hoffte er wohl, dass er sie zu seinem reformierten Christentum bekehren könnte. Er übte scharfe Kritik an den Christen, welche die Juden behandelten, „als wären es Hunde“ und er schrieb, dass er selbst angesichts solcher Erfahrungen wohl an ihrer Stelle „eher eine Sau, denn ein Christ“ geworden wäre. Als seine Bekehrungsversuche scheiterten wandelte sich seine Judenfreundschaft in Judenhass.

Die Reichspogromnacht am 10.11.1938 ereignete sich an Luthers Geburtstag. Der Landesbischof Martin Sasse sagte dazu:

„Am 10. November 1938, an Luthers Geburtstag, brennen in Deutschland die Synagogen (…). In dieser Stunde muss die Stimme des Mannes gehört werden, der als der Deutsche Prophet im 16. Jahrhundert aus Unkenntnis einst als Freund der Juden begann, der getrieben von seinem Gewissen, getrieben von den Erfahrungen und der Wirklichkeit, der größte Antisemit seiner Zeit geworden ist, der Warner seines Volkes wider die Juden.“
Quelle: cicero.de: Judenfeind Luther: Die dunkle Seite des Reformators
Zuletzt geändert von Novas am So 17. Sep 2017, 03:32, insgesamt 2-mal geändert.

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Münek
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#19 Re: wenn man an gott leidet...

Beitrag von Münek » So 17. Sep 2017, 03:04

Hemul hat geschrieben:Wo geht aus der Bibel hervor, dass die Menschheit sich selbst vernichtet hat? Nirgends. Es war Gott höchstpersönlich der sowohl bei der Sintflut oder in Sodom&Gomorrha die bösartige entartete Menschheit zur Rechenschaft zog.
Erzähle doch kein Blech...

Eine "bösartige entartete Menschheit" hat es NIE gegeben. Der Mensch als solcher ist prinzipiell ein soziales, geselliges Wesen.


Als sich der Homo sapiens (lat. "der weise Mensch") vor 200.000 Jahren anschickte, die Welt zu erkunden, lag der Gott der Israeliten JAHWE
mythologisch gesehen noch "als Quark im Schaufenster" - zu Deutsch: den gab es noch nicht. Nix Adam vor 6000 Jahren, nix Eva vor 6000 Jah-
ren. Nix Sündenfall vor 6000 Jahren. Die Menschheitsgeschichte begann sehr, sehr viel früher.

Einen irgendwie gearteten SÜNDENFALL gab es nie.

Als Adam als von Jahwe aus Lehm erschaffener Mensch im mesopotamischen Garten Eden den Tieren ihren Namen gab, waren die Kontinente schon längst seit zig Jahrzehntausenden von Menschen bevölkert, die nicht aus dem Staub des Ackerbodens gebildet,
sondern tatsächlich ein spätes Produkt der Evolution waren.


Ich bin mir sehr sicher, dass diese Menschen lange vor Adam den Tieren Namen gaben. :lol:

Pluto
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#20 Re: wenn man an gott leidet...

Beitrag von Pluto » So 17. Sep 2017, 12:24

Münek hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Wo geht aus der Bibel hervor, dass die Menschheit sich selbst vernichtet hat? Nirgends. Es war Gott höchstpersönlich der sowohl bei der Sintflut oder in Sodom&Gomorrha die bösartige entartete Menschheit zur Rechenschaft zog.
Erzähle doch kein Blech...

Eine "bösartige entartete Menschheit" hat es NIE gegeben. Der Mensch als solcher ist prinzipiell ein soziales, geselliges Wesen.


Als sich der Homo sapiens (lat. "der weise Mensch") vor 200.000 Jahren anschickte, die Welt zu erkunden, lag der Gott der Israeliten JAHWE
mythologisch gesehen noch "als Quark im Schaufenster" - zu Deutsch: den gab es noch nicht. Nix Adam vor 6000 Jahren, nix Eva vor 6000 Jah-
ren. Nix Sündenfall vor 6000 Jahren. Die Menschheitsgeschichte begann sehr, sehr viel früher.
Die Frage die sich mir stellt, ist warum JAHWE so lange zugeschaut und abgewartet hat, wie diese ersten Menschen sich gegenseitig die Köpfe einschlugen.
Warum ist ER nicht früher eingeschritten?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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