Gottes Gesetz führt zum Tod

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Pluto
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#51 Re: Gottes Gesetz führt zum Tod

Beitrag von Pluto » Do 17. Aug 2017, 17:01

Catholic hat geschrieben:Das ist logischerweise richtig,aber wenn ich Maracujaeis kenne kann ich es wollen,also den Wunsch/das Verlangen haben,es zu essen.
Denoch kann es sein,dass es mir nicht möglich ist,weil die Eisdiele kein Maracujaeis im Angebot hat.
Dann kann ich mich aber - im Rahmen des mir Möglichen - frei entscheiden eine andere Eissorte zu wählen oder die Eisdiele zu verlassen und eine andere Eisdiele aufzusuchen oder mich auf den Heimweg zu begeben.
Klar. Aber das entspricht dann nicht mehr der Prämisse, dass ich Maracujaeis nicht kenne.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Catholic
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#52 Re: Gottes Gesetz führt zum Tod

Beitrag von Catholic » Do 17. Aug 2017, 17:05

Pluto hat geschrieben: Hätten wir absolute Willensfreheit, würden wir in der Welt ein totales Chaos haben, bzw Willkür wäre die Folge.

Nein,denn auch wenn ich absolute Willensfreiheit hätte hiesse das ja noch nicht,dass ich auch alles tun könnte.

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NIS
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#53 Re: Gottes Gesetz führt zum Tod

Beitrag von NIS » Do 17. Aug 2017, 18:03

Catholic hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Hätten wir absolute Willensfreheit, würden wir in der Welt ein totales Chaos haben, bzw Willkür wäre die Folge.

Nein,denn auch wenn ich absolute Willensfreiheit hätte hiesse das ja noch nicht,dass ich auch alles tun könnte.
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ThomasM
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#54 Re: Gottes Gesetz führt zum Tod

Beitrag von ThomasM » Sa 19. Aug 2017, 16:08

Pluto hat geschrieben: Letzten Endes haben wir nur so viel Willensfreiheit, wie wir zum (über)leben benötigen und unsere Gehirne sind durch die physikalischen Gesetze gebunden. Viele Menschen glauben von Gott die Gabe erhalten zu haben, mehr Freiheit zu besitzen, doch das ist eine Illusion, die sie sich einreden.
Dem ersten würde ich zustimmen, aber das zweite ist so nicht richtig.

Es gibt ja mehr als physikalische Gesetze. Es ist sogar so, dass die allermeisten Entscheidungen nichts mit physikalischen Gesetzen zu tun haben. Welches Eis ich mag, was ich anziehen will, ob ich den rechten oder linken Weg gehe, ob ich eine Idee habe, ob ich Lust zum Putzen habe oder oder oder.

Auch moralische Entscheidungen haben nichts mit physikalischen Gesetzen zu tun oder auch, welche gesellschaftlichen oder sozialen Normen ich nachgehe. Ob ich mildtätig bin und barmherzig oder hartherzig und gierig, das ist den physikalischen Gesetzen ziemlich egal.

Gott hat uns so viel Willenfreiheit gegeben, wie wir zum Überleben brauchen, als Individuen und als Gesellschaft. Das heißt nicht, dass die Willensfreiheit absolut ist (das wäre auch unbiblisch), aber sie geht meilenweit über die Physik hinaus.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

JackSparrow
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#55 Re: Gottes Gesetz führt zum Tod

Beitrag von JackSparrow » So 20. Aug 2017, 01:22

ThomasM hat geschrieben:Es gibt ja mehr als physikalische Gesetze. Es ist sogar so, dass die allermeisten Entscheidungen nichts mit physikalischen Gesetzen zu tun haben.
Die meisten Menschen treffen ihre Entscheidungen mit Hilfe eines völlig unberechenbaren metaphysischen Zufallsgenerators. Was natürlich vor allem im Straßenverkehr ein Problem darstellt, da mit einer physikalisch korrekten Funktionsfähigkeit der Verkehrsteilnehmer zu keiner Zeit gerechnet werden darf.

aber sie geht meilenweit über die Physik hinaus.
Abends bei einem Glas Rotwein entscheide ich mich gern (natürlich rein zufällig und völlig unabhängig von jeder physikalischen oder biochemischen Gesetzmäßigkeit) dafür, die Schwerkraft zu ignorieren und ein paar Meter über den Nachbarhäusern zu schweben. Sollte jeder mal versucht haben...

michaelit
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#56 Re: Gottes Gesetz führt zum Tod

Beitrag von michaelit » Di 12. Sep 2017, 07:28

Ich finde das Jesu Kreuz die Fehler an der Biblisch gebundenen Weltsicht abhakt. Paulus nennt ja manchmal auch die Psalme oder die Propheten das Gesetz. An der Bibel ist der Geist gut, aber nicht die Buchstaben. Zudem muß man die multiplen Textbedeutungen bedenken, wie es hier früher Magdalena Heigl vertreten hat. Ich bezweifle auch daß Gott selbst wirklich immer der Urheber der Bibelworte ist. Manchmal klingen sie sehr nach wilden Menschen im Blutrausch.

Helmuth
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#57 Re: Gottes Gesetz führt zum Tod

Beitrag von Helmuth » Di 12. Sep 2017, 07:45

michaelit hat geschrieben:Ich bezweifle auch daß Gott selbst wirklich immer der Urheber der Bibelworte ist. Manchmal klingen sie sehr nach wilden Menschen im Blutrausch.
Das kommt daher, weil es falsche Lehrmeinungen über das sogenannte "Wort Gottes" gibt, wie man die Bibel gerne nennt.

Man muss es so sehen: Die Bibel ist die Zusammenstellung der Schriften, durch die Gott zu uns geredet hat. Das heißt nicht, dass jede einzelne Aussage "aus dem Munde Gottes" kommt. Klarerweise kommen also auch Mörder, Ehebrecher, Lügner, Gewaltttige und der Teufel selbst "zu Wort". Aber Gott nimmt dazu auch Stellung.

Hier wird Inspiration einfach nur falsch vestanden!

Klare Aussagen, in denen Gott persönlich mit direkter Rede spricht lauten beispielsweise: "So spricht der Herr". In diesem und ähnlichem Sprechstil erkennt man in jeder Literatur, wer der Urheber von Worten ist. Und dass andere mitreden ist selbstverständlich. Spezifisch Jesus wird "das Wort" genannt, was demensprechend ebenso eine geistgehauchte Aussage ist.

Man muss die Texte so lesen, dass man weiß, wer an welcher Stelle was sagt. "Alle Schrift" von Gott gehaucht meint m.E. Folgendes: Bei der Zusammenstellung des Kanons wurde darauf geachtet, dass man nur solche Schriften auswählt, aus denen klar ersichtlich ist, dass sie mit Gottes Heilsgeschehen zusammenhängen.

Das ist eine Aufgabe zu der Gott nicht nur den Autoren sondern auch den Zusammenstellern seinen Heiligen Geist gegeben haben muss. In dieser Hinischt, dass also der Mensch durch Gott beauftragt ist, Gottes Heilsplan zu erkennen und schriftlich zu verfassen, nennt man "vom Geist Gottes inspiriert".

In diesem Sinne kann man daher sagen, dass der Urheber der Bibel Gott selbst ist. Menschliche Fehler, so denke ich, hat Gott mit hineinkalkuliert. Er steht einfach darüber. Daher heißt es in seinem Wort auch: "Prüfet alles und das Gute behaltet". Das bleibt uns nicht erspart. Und dazu haben wir neben unserem Herzen, unserem inneren Sinn, auch den Verstand.

Johannes beginnt seinen Prolog mit: "Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott, ...". Gott ist also der Urhber von allem, dass wir überhaupt Worte verstehen und sprechen können wie auch alles andere.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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#58 Re: Gottes Gesetz führt zum Tod

Beitrag von michaelit » Di 12. Sep 2017, 11:56

Hallo Helmuth,

wenn ich in die Natur hinausschaue sehe ich sehr viel von Gott, denn da er die Natur geschaffen hat und dabei auch sich selbst ausgedrückt hat kann man von der Schönheit und Komplexität der Natur auch auf die Schönheit und Intelligenz Gottes schließen. Gerade diese Beweissicht auf Gott findet man aber nur selten in der Bibel. Daher denke ich daß die Bibel doch eigentlich oft nur Menschenwort ist, etwa im Gesetz des Moses aber auch vielerorts in den Propheten.

Bei dem Bösen was uns am Leben hindert und das Glück nimmt, kommt man immer wieder in den Zweifel. Ich las kürzlich Artikel über den Holocaust und wie ihn die Juden sehen. Wie Christen glauben sie eigentlich an einen allmächtigen Gott der alles unter Kontrolle hat. Aber angesichts des Unglücks des Holocaust ist Gott entweder gar nicht so gut und will uns nicht beschützen, oder er ist nicht allmächtig. Ich glaube das letztere trifft zu und dennoch sehe ich in Gott große Kraft weil er liebende Menschen sucht und mit ihnen zusammen auch in dieser Welt viel erreichen kann.

Man kann aber der Bibel gar nicht vollständig folgen wenn man nicht ethisch und moralisch ins Schwimmen kommen will. Unbestritten ist daß viele Bibelstellen schön und erhebend sind, aber es gibt andere Bibelstellen in denen Angstmacherei und Unterdrückung großgeschrieben sind. Diese Bibelstellen muß man ablehnen, das ist meine Meinung. Ich habe lieber einen manchmal schwachen Gott als einen Tyrannen über mir. Der schwache Gott ist in der Liebe und im Glauben immer noch mächtig genug uns allen ein Nachleben zu schenken. So ist der Kosmos auch ein Beispiel davon. Aber totale Allmacht hat er bewiesenermaßen nur in den Bibelworten, nicht im Leben.

Pluto
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#59 Re: Gottes Gesetz führt zum Tod

Beitrag von Pluto » Di 12. Sep 2017, 12:13

ThomasM hat geschrieben:Gott hat uns so viel Willenfreiheit gegeben, wie wir zum Überleben brauchen, als Individuen und als Gesellschaft. Das heißt nicht, dass die Willensfreiheit absolut ist (das wäre auch unbiblisch), aber sie geht meilenweit über die Physik hinaus.
Wie würdest du das belegen wollen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#60 Re: Gottes Gesetz führt zum Tod

Beitrag von ThomasM » Di 12. Sep 2017, 14:18

Pluto hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Gott hat uns so viel Willenfreiheit gegeben, wie wir zum Überleben brauchen, als Individuen und als Gesellschaft. Das heißt nicht, dass die Willensfreiheit absolut ist (das wäre auch unbiblisch), aber sie geht meilenweit über die Physik hinaus.
Wie würdest du das belegen wollen?
Fragt sich, worauf du das "das" beziehst.

- Wenn "das" sich darauf bezieht, dass die Willensfreiheit meilenweit über die Physik hinaus geht, schau dir nur die Beispiele an, die ich genannt habe. Diese belegen dies.

- Wenn "das" sich darauf bezieht, dass die Willensfreiheit nicht absolut ist, dann schau dir deine eigene Argumentation an. Die zeigt, dass Willensfreiheit nicht absolut sein kann.

- Wenn "das" sich darauf bezieht, dass Gott uns so viel Willensfreiheit gegeben hat, wie wir zum Überleben brauchen, dann kombiniere deine evolutionären Überlegungen und meine Argumentation, die dem nicht widerspricht.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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