Das Reich ist nahe

Rund um Bibel und Glaube
Helmuth
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#1 Das Reich ist nahe

Beitrag von Helmuth » Fr 19. Mai 2017, 07:50

Mich bewegt seit mehreren Wochen eine Frage: Wann kommt das Reich Gottes endlich? Als Gott Johannes berufen hatte verkündigte er:
Mt 3,1-2 hat geschrieben: In jenen Tagen aber erscheint Johannes der Täufer und verkündigt in der Wüste von Judäa und spricht: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen!
Nach der Gefangennahme Johannes durch Herodes setzt Jesus diesen Dienst fort:
Mk 1,14-15 hat geschrieben: Nachdem aber Johannes gefangengenommen worden war, kam Jesus nach Galiläa und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!
Nun sind bald an die 2.000 Jahre vergangen und es ist immer noch nicht gekommen. Was bedeutet nun "nahe"? Zeitlich? Oder doch etwas anderes? Bevor ich meine gegenwärtigen Auffassungen darlege, würde ich gerne andere Positionen kennenlernen. Dann sehe ich ob ich meine festigen kann oder noch anpassen muss.

Eins nehme ich vorweg: Der Wunsch dieser Naheerwartung brennt bereits in meinem Herzen, dass nahe wirklch baldigst bedeutet!
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

closs
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#2 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von closs » Fr 19. Mai 2017, 08:20

Helmuth hat geschrieben:Was bedeutet nun "nahe"? Zeitlich? Oder doch etwas anderes? Bevor ich meine gegenwärtigen Auffassungen darlege, würde ich gerne andere Positionen kennenlernen.
Ohne weiteren Kommentar folgende Eckpfeiler:

1) Durch Jesus ist das Reich nahe und durch die Auferstehung gekommen.
2) Seitdem "weiß" der Mensch, dass sein Tod nicht in den Scheol mündet, sondern in Gott (via Jesus).

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Andreas
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#3 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von Andreas » Fr 19. Mai 2017, 09:09

Helmuth hat geschrieben:Der Wunsch dieser Naheerwartung brennt bereits in meinem Herzen, dass nahe wirklch baldigst bedeutet!
Heute passt es mir nicht, wegen Hauskreis. Wir wär's morgen, so ab 17:30 Uhr?

@Münek
Hast du da auch Zeit? Ich hätte dich gerne dabei.

Pluto
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#4 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von Pluto » Fr 19. Mai 2017, 14:19

Helmuth hat geschrieben:Eins nehme ich vorweg: Der Wunsch dieser Naheerwartung brennt bereits in meinem Herzen, dass nahe wirklch baldigst bedeutet!
Noch zu deinen Lebzeiten?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

piscator
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#5 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von piscator » Fr 19. Mai 2017, 15:15

Der Herr hat Humor und somit sicherlich einen zeitlichen Plan:

1. Fertigstellung und Inbetriebnahme des BER
2. Errichtung seines Reiches auf Erden

:lol:
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

JackSparrow
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#6 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von JackSparrow » Fr 19. Mai 2017, 19:14

Helmuth hat geschrieben:Nach der Gefangennahme Johannes durch Herodes setzt Jesus diesen Dienst fort:
Wohingegen er in Lk17:21 behauptet, das Königreich Gottes sei schon lange da.

Was bedeutet nun "nahe"? Zeitlich? Oder doch etwas anderes?
Zeitlich oder räumlich oder beides.
https://en.m.wiktionary.org/wiki/%E1%BC ... ient_Greek

Da im vorherigen Teilsatz aber von Zeiten die Rede ist, mag es hier wohl zeitlich gemeint sein.


closs hat geschrieben:2) Seitdem "weiß" der Mensch, dass sein Tod nicht in den Scheol mündet, sondern in Gott (via Jesus).
Seitdem "erzählen" sich gläubige Menschen gegenseitig, ihr Tod würde nicht im Scheol münden. Auch wenn Jesus nicht die geringste Aussage darüber tätigt, wohin des Menschen Tod münden mag oder was des Menschen Tod mit dem Königreich Gottes zu tun haben könnte.

Helmuth
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#7 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von Helmuth » Sa 20. Mai 2017, 07:28

Pluto hat geschrieben:Noch zu deinen Lebzeiten?
Warum nicht? Was ist denn dein Traum? 6 richtige im Lotto, die du dann erst nicht mit ins Grab nehmen kannst?

JackSparrow hat geschrieben:Auch wenn Jesus nicht die geringste Aussage darüber tätigt, wohin des Menschen Tod münden mag oder was des Menschen Tod mit dem Königreich Gottes zu tun haben könnte.
Na, do kennt sie aner wieder aus. :mrgreen:
Sag wie viele Aussagen darüber hättest du denn gerne? 1, 10, 100?
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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erbreich
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#8 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von erbreich » Sa 20. Mai 2017, 07:51

JackSparrow hat geschrieben:Wohingegen er in Lk17:21 behauptet, das Königreich Gottes sei schon lange da.
In Luthers Übersetzung:
Da er aber gefragt ward von den Pharisäern: Wann kommt das Reich Gottes? antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden; man wird auch nicht sagen: Siehe hier! oder: da ist es! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch.

"Inwendig in euch" - mir scheint das klar und deutlich zu sein...

Helmuth hat geschrieben:Der Wunsch dieser Naherwartung brennt bereits in meinem Herzen, dass nahe wirklich baldigst bedeutet!
Näher als in dir selber kannst du das Reich Gottes wohl nicht finden. Und Jesus sagt nicht, es werde dereinst in dir sein, sondern er sagt, dass es bereits in dir ist.

Vielleicht machen wir uns ein ganz falsches Bild von dem, was mit dem Reich Gottes gemeint sein könnte. Vielleicht geht es schlicht darum, das Vertrauen ins Leben zu finden, ins Leben, so wie es sich einem jeden von uns individuell präsentiert. Vertrauen darein, dass das Leben - auch mein Leben - gar nicht anders sein kann, als es ist und dass es so, wie es ist, in Ordnung ist. Vielleicht meint das Wort vom Reich Gottes inwendig in uns nichts anderes als dies: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst". Nimm das Leben an, wie es ist. Es ist wie es ist. Habe Vertrauen in dein Sosein und in die Soheit der Existenz - könnte das nicht bereits genügen, um das Reich Gottes in uns zu erleben?

Das Leben - das individuelle und das allgemeine - anzunehmen und zu lieben wie es ist, ja, das ist keine leichte Aufgabe. Aber in den Augenblicken, wo es gelingt, tut sich da nicht das Reich Gottes auf im Erleben?!

Helmuth
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#9 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von Helmuth » Sa 20. Mai 2017, 08:18

erbreich hat geschrieben: Vielleicht machen wir uns ein ganz falsches Bild von dem, was mit dem Reich Gottes gemeint sein könnte.
Mit Sicherheit.

erbreich hat geschrieben: Vielleicht geht es schlicht darum, das Vertrauen ins Leben zu finden, ins Leben, so wie es sich einem jeden von uns individuell präsentiert. Vertrauen darein, dass das Leben - auch mein Leben - gar nicht anders sein kann, als es ist und dass es so, wie es ist, in Ordnung ist.
Und das genügt dir? Daneben krepieren die Menschn an Krebs, diejenigen die ihn noch nicht haben jagen dem Geld oder Vergnügen nach und andere bringej sich wegen sonst was um. Andern fährt ein Auto über den Schädel und sind ein Leben lang ein Krüppel. Ja und ich sitz in einem gepflegten Restaurant und esse Wiener Schnitzel, weil Jesus in mir ist und spiele Schönes Reich Gottes? Hat man da nicht ein Stück des Glaubens der Vernunft geopfert?

erbreich hat geschrieben: Vielleicht meint das Wort vom Reich Gottes inwendig in uns nichts anderes als dies: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst".
Das ist nicht das Reich selbst, sondern die Voraussetzung dafür es zu erlangen, wie Jesus ja sagt:
Mt 5, 20 hat geschrieben: Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen!

erbreich hat geschrieben: Nimm das Leben an, wie es ist. Es ist wie es ist. Habe Vertrauen in dein Sosein und in die Soheit der Existenz - könnte das nicht bereits genügen, um das Reich Gottes in uns zu erleben?
Nein tue ich nicht, ich gebe meine Glauben eben nicht nach Verlassen meiner Haustüre auf und bete ständig im VU: Dein Reich komme, wie im Himmel so auf Erden!

Bitte fühle dich nicht angegriffen, ich weiß mein Tonfall ist etwas keck. Sieh es als Herausforderung. Im Gegensatz zu anderen scheinst mir du ja vernünftiger zu sein.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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erbreich
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#10 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von erbreich » Sa 20. Mai 2017, 08:36

Helmuth hat geschrieben:Daneben krepieren die Menschn an Krebs, diejenigen die ihn noch nicht haben jagem dem Geld nach und andere bringe sich wegen sonst was um. Andern fährt ein Auot über den Schädel und sin ein Leben lang ein Krüppel. Ja und ich sitz in einem gepfelgte Restaurant und esse Wiener Schnitzel,...
Ja, Helmuth, genau das: So ist das Leben. Wir können nun darüber verbittern oder ein Vertrauen, einen Glauben finden - ins Leben, in Gott - das uns hilft, die Paradoxien dieser Existenz auszuhalten und den Menschen mitfühlend und liebevoll zu begegnen. Wir werden aus dieser Welt kein Paradies machen können in dem es kein Leiden und keinen Tod mehr gibt, auch wenn die Wissenschaft (Technik, Medizin) uns das möglicherweise vorgaukeln möchte. Aber nicht nur die Wissenschaftler, auch die Religiösen (gleich welcher Religion) werden aus dieser Welt kein leidfreies und todloses Paradies herstellen können. Du weisst dies offenbar, weshalb du dich ja nach dem Reich Gottes sehnst, das du dir offenbar als ein solches leidfreies und todloses paradiesisches Leben vorstellst.

Ich glaube nicht an eine solche Existenz. Wo es Geborenwerden gibt, da gibt es Sterben. Wo es Leben gibt, da gibt es Tod. Wo es Sterben und Tod gibt, da gibt es Leiden. Das Leidlose, Todlose gibt es auch in meiner Überzeugung, jedoch nicht als "Leben" (wie wir Leben verstehen).

Bitte fühle dich nicht angegriffen, ich weiß mein Tonfall ist etwas keck. Sieh es als Herausforderung.
Das tu' ich - und bitte dich um dasselbe. :thumbup:

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