Gibt es Fehler in der Bibel?

Rund um Bibel und Glaube
R.F.
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#11 Re: Gibt es Fehler in der Bibel?

Beitrag von R.F. » Sa 13. Mai 2017, 07:30

Mimi hat geschrieben: - - -
Viel wird heute darüber sinniert, was es damit auf sich hat:
2Thess 2,4 Er ist der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, sodass er sich in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott.
1Kor 3,16 Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?
Ich denke, sich genau da hineinzusetzen – wird der Widersacher sehr bemüht sein....
- - -
Als Paulus den 2. Thessalonicherbrief um das Jahr 50 schrieb, gab es den Jerusalemer Tempel noch. Auch hatte Johannes die Offenbarung noch nicht erhalten. So verstand Paulus Daniel 11,36 (noch) im Wortsinne.

Offenbarung 11,1-2 (Luther):

Und es ward ein Rohr gegeben, einem Stecken gleich, und er sprach: Stehe auf und miss den Tempel Gottes und den Altar und die darin anbeten.
Aber den Vorhof außerhalb des Tempels wirf hinaus und miss ihn nicht; denn er ist den Heiden gegeben, und die heilige Stadt werden sie zertreten zweiundvierzig Monate.

Neben 1. Korinther 3,16 zeigt insbesondere auch Offenbarung 11,1-2, was mit dem Tempel des Neuen Bundes gemeint ist. Denn um ein Bauwerk aus Steinen kann es sich hierbei nicht handeln, da die wahren Nachfolger Jesus der Tempel nicht würde fassen können. Selbstverständlich kann mit dem Vorhof nur die Masse der Lauen gemeint sein, die vom “göttlichen” Spitzen-Europäer und dessen Propaganda-Minister (das 2. “Tier”) gewaltig unter Druck gesetzt werden.

Helmuth
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#12 Re: Gibt es Fehler in der Bibel?

Beitrag von Helmuth » Sa 13. Mai 2017, 09:54

closs hat geschrieben: Thomas hat schon recht, wiewohl ich es etwas anders ausdrücken würde - eher: "Das, was im Empfänger wirkt, bestimmt die Nachricht". - Und wenn der HG im Menschen wirkt, habt Ihr beide recht. - Das liefe letztlich wieder auf den Gnaden-Begriff hinaus.
Gefällt mir, diese Analyse. :Herz:
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Mimi
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#13 Re: Gibt es Fehler in der Bibel?

Beitrag von Mimi » Sa 13. Mai 2017, 12:28

@R.F.
Mit „Berechnungen“ (ich verstehe sie schon…..) kann ich persönlich allgemein
nicht viel anfangen. Mir geht es allein um den geistigen Sinn und die Auslegung (AT/ NT) von Aussagen.
1.Korinther 6,19
Oder wisset ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, welchen ihr habt von Gott, und seid nicht euer selbst.
1.Korinther 3
9 Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau.
17…..denn der Tempel Gottes ist heilig – der seid ihr.
2.Korinther 6,16
16 Was hat der Tempel Gottes gemein mit den Götzen? Wir aber sind der Tempel des lebendigen Gottes; wie denn Gott sprach (3. Mose 26,11-12; Hesekiel 37,27)
1.Petrus 2,5
5 Und auch ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.
Offenbarung 21,21
22.... Und ich sah keinen Tempel darin; denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel, er und das Lamm.
Auf der irdischen Ebene sollten wir den Tempel darstellen – in dem die göttliche Kraft und Liebe (er und das Lamm) wohnt….. Söhne und Töchter :angel:! Gottes. Wir sollen „Gott in uns aufnehmen“.
Jeder einzelne stellt den Tempel Gottes sinnbildlich dar, sowie auch die Gemeinschaft der Gläubigen insgesamt
( hat hier auch nichts mit der „Institution Kirche“ in ihren sehr unterschiedlichen Ausprägungen zu tun). In wieweit wir das zulassen und inwieweit wir –wie immer geartete Götzen darin mit aufnehmen – ist eine andere Sache.
Im Übrigen lese ich oft interessiert Deine Beiträge, da ich ebenso glaube, dass wir uns sozusagen zeitlich im letzten Drittel der schon sehr lang bestehenden „Endzeitperiode“ befinden. (…Auch die Endzeit hat ein Ende…. :o )
Nur Zukunfts -Berechnungen aller Art und über Personen kann! und will ich nicht
anstellen. Ich berechne nicht….ich fühle und nehme wahr!

LG
"Jedes menschliche Wunschbild,
das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
damit die echte Gemeinschaft leben kann."
Dietrich Bonhoeffer

ThomasM
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#14 Re: Gibt es Fehler in der Bibel?

Beitrag von ThomasM » Sa 13. Mai 2017, 16:45

Helmuth hat geschrieben: Unterschätzt du da nicht etwa den Heiligen Geist Gottes? D.h. er wäre letzten Endes nicht in der Lage mir etwas zu offenbaren?
Überschätzt du dich da nicht? Würdest du in der Lage sein, die Offenbarung zu verstehen?

Nicht, dass es da nicht jede Menge biblische Beispiele gibt
- Im AT und NT die Aussage "hören sollen sie, aber nicht verstehen, sehen sollen sie, aber nicht begreifen"
- Die falschen Propheten vor der Katastrophe der babylonischen Gefangenschaft, die exakt die Schrift vor Augen hatten (wie oft wird betont, dass Gott rettet)
- die Pharisäer, die es sich doch zur Aufgabe gemacht hatten, Gottes Wort besonders treu zu folgen.

Aktuelle Beispiele gibt es auch, nicht alle davon negativ. Mir ist im Laufe der Zeit eines klar geworden:
Die Bibel hat nicht nur eine einzige Bedeutung und Aussage, und Gott ist es auch nicht wichtg, dass wir die Schrift immer gleich verstehen.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Helmuth
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#15 Re: Gibt es Fehler in der Bibel?

Beitrag von Helmuth » Sa 13. Mai 2017, 19:00

ThomasM hat geschrieben: Überschätzt du dich da nicht? Würdest du in der Lage sein, die Offenbarung zu verstehen?
Ich glaube da liegt eine Verwechslung vor. Ich rede nicht vom Buch "Offenbarung", sondern davon, dass Gott dir persönlich etwas offenbart. Wenn Gott dir etwas offenbart, dann verstehst du es exakt so wie Gott. Ansonsten wäre es keine Offenbarung.

Dass z.B. Jesus Gottes Sohn ist muss dir geoffenbart werden, sonst verstehst du es nicht, geschweige denn dessen immense Bedeutung.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

JackSparrow
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#16 Re: Gibt es Fehler in der Bibel?

Beitrag von JackSparrow » Sa 13. Mai 2017, 21:27

Ruth hat geschrieben:"Fehler" in irgendwelchen Büchern/Schriften können nur dann Fehler sein, wenn die Worte etwas anderes ausdrücken, als der Schreiber ausdrücken wollte, oder wenn die Worte falsch geschrieben sind.
Bei der Aussage "Gott kann nicht bereuen" handelt es sich immer dann um einen Fehler, wenn der gleiche Schreiber fünf Kapitel vorher eine Situation schilderte, in der Gott bereute.

Ruth
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#17 Re: Gibt es Fehler in der Bibel?

Beitrag von Ruth » Sa 13. Mai 2017, 21:34

JackSparrow hat geschrieben:
Ruth hat geschrieben:"Fehler" in irgendwelchen Büchern/Schriften können nur dann Fehler sein, wenn die Worte etwas anderes ausdrücken, als der Schreiber ausdrücken wollte, oder wenn die Worte falsch geschrieben sind.
Bei der Aussage "Gott kann nicht bereuen" handelt es sich immer dann um einen Fehler, wenn der gleiche Schreiber fünf Kapitel vorher eine Situation schilderte, in der Gott bereute.

Wo genau steht das denn so?

closs
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#18 Re: Gibt es Fehler in der Bibel?

Beitrag von closs » Sa 13. Mai 2017, 22:00

JackSparrow hat geschrieben:Bei der Aussage "Gott kann nicht bereuen" handelt es sich immer dann um einen Fehler, wenn der gleiche Schreiber fünf Kapitel vorher eine Situation schilderte, in der Gott bereute.
Dann lohnt sich halt mal ein Blick in den Urtext - Du beziehst Dich vermutlich auf die Stelle "Und Gotte reute es, die Menschen geschaffen zu haben" (irgendwo bei Noah). - In der urtextnahen Übersetzung (Buber) steht dazu: "Und Gott war es Leid, den Menschen erschaffen zu haben" (oder so ähnlich).

Mit anderen Worten: Hier steht, dass es Leid für Gott war, dass er die Menschen erschaffen hatte - etwas ganz anderes als "bereuen". - Und da wären wir beim schwierigen Thema der Übersetzungen, die
a) vor der Frage stehen, ob sie das damalige Wort oder den damaligen Sinn transportieren sollen ("Hass" ist dazu ein gutes Beispiel)
b) dazu neigen, interpretativ zu übersetzen (Ich kenne eine Stelle in Deut., bei der urtextnah steht "Gott wollte den Menschen ins Herz schauen", während es in anderen renommierten Übersetzungen übersetzt wird mit "Gott wollte wissen, wie sich die Menschen entschieden hätten".

Hier beim Wort "reuen" ist es ähnlich. - Buber beschreibt das Phänomen "Es ist Leid in Gott", andere übersetzen interpretativ "Naja - dann hat er es ja bereut" - wobei dann noch ungeschrieben angehängt wird "Hätte er das vorher gewusst, hätte er die Menschen nicht erschaffen". - Ein völlig verqueres Gottesbild.

Dazu kommen noch ganz andere Kaliber, die nichts mit Übersetzung zu tun haben:
a) WER spricht eigentlich, wenn von Gott die Rede ist? Gott, eine Handlungs-Figur, der Schreiber?
b) Was hat man damals verstanden, was versteht man heute?
c) etc.

Wollte man hier tiefer einsteigen, könnte man viele Threads vollmachen. - Aber so tief wollen viele ja gar nicht - man macht "Dunning-Kruger" (siehe unter wik) zu seinem Schutzpatron und legt offensiv los.

JackSparrow
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#19 Re: Gibt es Fehler in der Bibel?

Beitrag von JackSparrow » Sa 13. Mai 2017, 22:15

Ruth hat geschrieben:Wo genau steht das denn so?
Merkwürdig. Ich hielt das immer für den offensichtlichsten Widerspruch im Alten Testament.

Genesis 6,6: JHWH sagt es reue ihn, den Menschen gemacht zu haben

Numeri 23,19: Moses behauptet, JHWH sei nicht ein Mensch, der etwas bereuen könnte

Beide Textstellen stammen (offiziell) vom gleichen Autor. Selbst wenn es nie einen "Moses" gab, hätten die Autoren doch wissen müssen, was sie ein paar Seiten vorher über JHWH geschrieben hatten.

JackSparrow
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#20 Re: Gibt es Fehler in der Bibel?

Beitrag von JackSparrow » Sa 13. Mai 2017, 22:18

closs hat geschrieben:Dann lohnt sich halt mal ein Blick in den Urtext
Ich nenne es Grundtext. Welcher der vielen Grundtexte der Urtext ist, werden wir niemals erfahren.

Hier steht, dass es Leid für Gott war, dass er die Menschen erschaffen hatte - etwas ganz anderes als "bereuen".
Dann lohnt sich halt mal ein Blick auf den hebräischen Grundtext. Beide Stellen verwenden die gleiche Vokabel.

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