Das ich mich kurz "einklinken"?
Tyrion hat geschrieben:Das Problem ist, dass ich (natürlich) bei keinem Gottesdienst teilnehmen möchte. Ich habe in meinem Leben sehr viele Gottesdienste besucht und würde es befremdlich finden, mich unter Gläubige zu mischen, nur um einem Gottesdienst zu folgen, wenn ich selbst die Existenz Gottes verneine und als unlgoisch ablehne. Natürlich kann mir das egal sein, aber ich könnte bei einer Lesung aus der Bibel bei manchen Passagen nicht aus Höflichkeit "Amen" sagen, ich würde aus Ehrlichkeit bei keinem Loblied mitsingen wollen, will aber niemandem vor den Kopf stoßen.
Dies kann ich gut verstehen. Zur Einleitung und am Schluss werden gemeinsam Lieder gesungen und falls Du kein Liederbuch zur Hand hast, wird Dir vermutlich die/der Sitznachbar*in eines hinhalten, damit Du den Text mitverfolgen kannst. Dann nicht mitzusingen fühlt sich unangenehm an.
Aber während den Zusammenkünften bräuchtest Du nur dazusitzen und zuzuhören. Da wird kein "Amen" gesagt.
Angenommen, ich wäre in Deiner Lage, würde ich es mir wohl auch zehn mal überlegen, ob ich wirklich eine Zusammenkunft der JZ in einem ihrer
Königreichssäle aufsuchen sollte.
Angenommen, ich würde mich dazu entschließen, dann würde ich zu Anfang und am Schluss respektvoll zusammen mit allen anderen stehen, aber weder mitsingen noch mitbeten. Dazwischen sitzt man auf seinen Platz und hört zu. Da muss man nichts machen.
Tyrion hat geschrieben:Ich würde lieber ganz normal mit Vertretern der ZJ reden, also ohne Vortrag und ohne Diskussion über eine Bibelstelle. Vermutlich würde ich dann bei vielen Punkten ebenfalls keine klaren Antworten bekommen - bisher waren alle persönlichen Kontakte sehr stark auf Mission ausgerichtet. Es wurde quasi nur aus dem Wachturm und aus der Bibel zitiert, mir Infomaterial in die Hand gedrückt... Das kommt mir vor, als wäre das Gegenüber geschult, um mit Standardaussagen und vorbereiteten Bibelpassagen das Gespräch immer in die gleiche Richtung zu lenken. Fragen zum Umgang miteinander, zur Kindererziehung (Stichwort Rute), zur Staatstreue usw. werden abgeblockt - so wie hier von Hemul, der immer nur auf ein Gerichtsurteil (Mangel an Beweisen) verweist, statt einfach selbst zu antworten, was wie abläuft. Vermutlich darf er / dürft ihr da nichts direktes sagen?!
Die offizielle Position zur Kindererziehung kannst Du im Artikel
Eltern, seid für eure Kinder da! nachlesen. Zur Rute steht dort:
Das Wort „Rute“, wie es in der Bibel verwandt wird, braucht nicht als körperliche Bestrafung verstanden zu werden. Es bezieht sich auf die unterschiedlichen Erziehungsmaßnahmen. Sehr oft reichen Worte aus, um ein Kind von seinem verkehrten Weg abzubringen. Sprüche 29:17 sagt: „Züchtige deinen Sohn, und er wird dir Ruhe bringen und deiner Seele Wonne schenken.“
Wie verstehst Du dies?
Tyrion hat geschrieben:Hiermit möchte ich dich zu einem Vortrag am Sonntag einladen.
Der Vortrag beginnt mit Lied und Gebet und dauert nur eine halbe Stunde.
Dann wird wieder ein Lied gesungen und die Bibel anhand eines Artikels aus dem Wachturm studiert.
Das dauert ungefähr eine Dreiviertel Stunde. Danach wieder Lied und Gebet.
Genau davor würde ich davonlaufen. Das mag dich wundern - aber ich finde zu viel der Bibel unerträglich und noch unerträglich die Versuche, das dann positiv auszulegen, obwohl der Text etwas ganz anderes sagt. Vermutlich würde bei diesen Vortägen für Gäste natürlich weder das Buch Josua noch würden andere, besonders üble Stellen besprochen werden. Die Diskussion wäre für mich aber sicherlich zu anstregend bzw. ich vermutlich zu ablehnend in meiner Haltung, was dann wieder hinterfragen ließe, warum ich überhaupt zu dem Vortrag gekommen bin...
Das müsstest Du doch nicht rechtfertigen. Du wurdest doch von Ziska eingeladen. Am Sonntag wird in der Regel ein
öffentlicher Vortrag gehalten und jeder darf ihn sich anhören.
Angenommen, Du würdest hingehen, so würdest Du mit Anzug und Krawatte unaufällig sein. Angenommen, Du trägst legerere Kleidung, dann würdest Du vermutlich als Gast erkannt und freundlich begrüßt. Von Dir wird dann sicherlich nicht erwartet, die Glaubensansichten zu teilen, ich würde es jedenfalls nicht tun.
Jehovas Zeugen sind üblicherweise jeden Monat im Predigdienst und haben Erfahrung im Umgang mit Menschen. Da darf man erwarten, dass sie damit umgehen können, solltest Du ihren ÖFFENTLICHEN Vortag besuchen.